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Spiel des Jahres

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Micha A.
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RE: Der Häh-Effekt

Beitragvon Micha A. » 23. Mai 2012, 21:32

"Daniel R." hat am 23.05.2012 geschrieben:
> Es sollte also ein
> Fortschritt/Entwicklung ggü. Kniffel oder Heck Meck
> aufweisen. Doch an diese kommt es nicht heran

Ich finde, diese übertrifft es deutlich.

Micha

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Stefan Ziemerle

Re: Vegas

Beitragvon Stefan Ziemerle » 23. Mai 2012, 21:44

Daniel R. schrieb:

> Meine Probleme mit Vegas:
> - es passt nicht zu ALEA. ALEA will immer noch die
> Spielermarke für Kenner sein. Daher schwächt diese
> Veröffentlichung den Brand "Alea" bei den Spielekennern. Da
> es ein einfaches Würfelspiel ist, vermutete ich eine solches
> Spiel eher bei Schmidt-Spiele oder Amigo.
>
> - die Nomination durch die Jury. Wenn ein simples Würfelspiel
> nominiert wird, sollte es 2012 gewisse Innovationsmerkmale
> haben. Es sollte also ein Fortschritt/Entwicklung ggü.
> Kniffel oder Heck Meck aufweisen. Doch an diese kommt es
> nicht heran und deshalb verwundert diese Nomination (nicht
> nur mich).
>
> - Die Jury legt gemäss eigener Aussage Wert auf das Kulturgut
> Spiel. Wo ist die Kultur in "Vegas"? Ist es nicht so, dass
> viele Casino-Besucher spielsüchtig sind und ihr ganzes Geld
> verzocken? Für gewisse "Suchtprodukte" wie Zigaretten ist ja
> Werbung mittlerweile auch verboten. Dies als Merkmal, dass
> unsere soziale Gesellschaft dies nicht gut heisst. Daher ist
> es sehr fragwürdig, "Vegas" aus Sicht einer kulturbeflissenen
> Jury zu empfehlen.
Die ersten beiden Punkte finde ich weniger wichtig. Über den dritten Punkt habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht (schon vor der Bekanntgabe der Liste). Da Glückspiel schon ein sehr weit verbreitet Phänomen (mehr als 0,5 der Bevölkerung) ist und Vegas nun mal das gleiche Thema hat hätte ich dieses Spiel nicht Nominierungsliste sonder wenn dann nur auf die Empfehlungsliste gesetzt.

Finde Vegas als ein sehr gelungenes Würfelspiel. Wenn dass Spiel SdJ wird schätze ich, dass es sich auch sehr gut verkauft wird und auch tatsächlich viel gespielt wird. Mehr als manch andere SdJ.
Hat einen recht hohen wiederspielwert finde ich...
Mein bedenken und deshalb meine Kritik an der Liste bezieht sich eben auch auf diesen Glückspiel Suchteffekt.
Auch wenn es sich anhört als wiederspreche ich mir selbst. Versteht der ein oder andere vielleicht was ich meine....

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Folmion
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Re: Vegas

Beitragvon Folmion » 23. Mai 2012, 22:23

Es gibt wirklich viele Spiele bei denen man Krieg führt oder sich andere schlimme Dinge antut. Was ist Glücksspiel denn schon dagegen?

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Stefan Ziemerle

Re: Vegas

Beitragvon Stefan Ziemerle » 23. Mai 2012, 23:17

Folmion schrieb:

> Es gibt wirklich viele Spiele bei denen man Krieg führt oder
> sich andere schlimme Dinge antut. Was ist Glücksspiel denn
> schon dagegen?
Die mesten Spiele mit dem Thema Krieg spielen zumindest in anderen Zeiten. Bei Vegas ist eine übertragung aufs reale Leben dann schon eher gegeben...

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Micha A.
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RE: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon Micha A. » 24. Mai 2012, 07:05

"Helmut" hat am 22.05.2012 geschrieben:

> In meinem Umkreis von 80 km in
> Mittelhessen finde ich kein Queen-Game.

Na, da hast Du aber mal wieder einen rausgehauen...
80km Umkreis ist eine Fläche von 20096 Quadratkilometern. Ich würde bestreiten, dass Du in D bzw. sogar in Hessen auf einer Fläche von 20096 Quadratkilometern nirgendwo ein Queen Game käuflich erwerben kannst.


>> > Im übrigen: Wer versteht schon den Titel "Kingdom Builder"?

Im Übrigen: Wozu ist das wichtig?
Kuck doch mal was Leute alles so auf ihren T-Shirts stehen haben, mit denen sie tagtäglich rumlaufen. Da wird sicherlich vieles nicht verstanden (ich behaupte: gar nicht hinterfragt), und wenn man es versteht, dann ist es häufig total sinnfrei.
Meine Kinder spielen z.B. sehr gerne "Viva il re!" bzw. "King up!". Den Titel verstanden sie auch nicht, bis sie irgendwann mal nachgefragt haben. Gerne gespielt haben sie es aber vorher schon.


> Es gibt nicht nur gebildete Spieler, sondern auch solche,
> die kein englisch verstehen. Warum sollen sie denn erst
> einen englischen Titel übersetzen müssen?

Quatsch. Die kucken auf's Cover, sehen einen Ritter und damit ist das Thema klar.
Verkompliziere doch nicht immer alles so...

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Micha A.
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RE: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon Micha A. » 24. Mai 2012, 07:05

"Folmion" hat am 23.05.2012 geschrieben:

Volle Zustimmung!

> übersetzen können, als Qwirkle, Dixit

Jetzt weiß ich endlich, warum ich diese beiden Spiele so schrecklich finde. Ich kapier den Titel nicht... ;-)

Gruß
Micha

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Thorman-
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Re: Spiel des Jahres

Beitragvon Thorman- » 24. Mai 2012, 09:18

Helmut schrieb:
> Das ist ja schon sehr interessant. Der "Kaufhof" in Gießen
> dagegen wird geschlossen, der weiterhin gut funktionierende
> Karstadt dortselbst führt keine Queen Games, das führende
> Spiele-Fach-Geschäft Fuhr mit gut ausgebildeten Verkäufern
> auch nicht.

Jo, auch traurig bin wegen der Schließung von Kaufhof in Gießen, allerdings nicht wegen der Spielabteilung. Da hab ich höchstens mal Queen-Spiele gekauft ;-) .
Allerdings war ich vorgestern zufällig im Fuhr und die hatten da doch glatt 2 Kingdom Builder im Regal stehen.

LG Thorman

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JonTheDon
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Re: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon JonTheDon » 24. Mai 2012, 14:12

Na ja, bei Dixit oder Dominion wäre ein Rückschluss aber immerhin möglich (wenn auch höhere Fremdsprachenschwelle als bei Kingdom Builder)

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ToXicated
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Podcast zum Thema

Beitragvon ToXicated » 24. Mai 2012, 14:50

Wir haben uns des Themas auch angenommen:

http://www.spielkult.de/podcastsdj2012.htm

Viel Spaß beim Hören!

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Daniel R.
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Re: Vegas

Beitragvon Daniel R. » 24. Mai 2012, 15:48

Stefan Ziemerle schrieb:
> Finde Vegas als ein sehr gelungenes Würfelspiel. Wenn dass
> Spiel SdJ wird schätze ich, dass es sich auch sehr gut
> verkauft wird ...

Wirtschaftlich stimme ich Dir da sogar zu. Kingdom Builder dürfte zu teuer sein, als dass sich Gelegenheitskäufer trotz Pöppel zum Kauf durchringen können. Vegas hingegen dürfte preislich sehr interessant sein und das Thema "Zocken" ist weit verbreitet. Ich gehe davon aus, dass der Handel am liebsten Vegas als SDJ sehen würde, da die vermarktbarkeit sehr gut ist.

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Helmut
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Re: Spiel des Jahres

Beitragvon Helmut » 24. Mai 2012, 16:05

Boa, interessant, habe ich noch nicht gesehn, sonst hätte ich es nicht behauptet. Ist eines der best sortierten Läden im weiten Umkreis.

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Daniel R.
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Re: Der Häh-Effekt

Beitragvon Daniel R. » 24. Mai 2012, 16:06

Thygra schrieb:
> Hast du die letzten 5 Jahre im Tiefschlaf verbracht?
> Vor 5
> Jahren hätte ich deine Aussage noch nachvollziehen können,
> heute kann ich das nicht mehr.

Da bist Du nun aber sehr streng mit Alea. Natürlich konnte ich persönlich Spielen wie "Um Ru(h)m & Ehre" auch nichts abgewinnen, aber in den letzten 5 Jahren gabs durchaus auch Treffer wie:
- Im Jahre des Drachen
- Notre Dame
- Macao
- Burgen von Burgund

(nicht jeder Vielspieler wird alle 4 Spiele mögen, aber grundsätzlich zielen Sie auf diese Zielgruppe, in diesem Sinne lässt sich Alea nichts vorwerfen)

> > Es sollte also ein Fortschritt/Entwicklung ggü. bspw.
> > Kniffel oder Heck Meck aufweisen. Doch an diese kommt es
> > nicht heran und deshalb verwundert diese Nomination (nicht
> > nur mich).
>
> Deine Meinung. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden.

Merkmale wie Spielspass sind sicherlich Geschmacksache, die Analyse von Spielmechaniken auf Ihren Innovationsgehalt aber nicht. Zockerspiele ähnlich wie Vegas gibt es schon einige.
Es braucht einfach den Willen, sich mit der Materie auseinander zu setzen. Kritik aus reinem Selbstschutz abzulehnen bringt jede Diskussion in eine Sackgasse.

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Wolfgang
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Re: Queen Games

Beitragvon Wolfgang » 24. Mai 2012, 16:14

Meinste nicht, dass das völlig sachfremd ist.

Finde ich jedenfalls ...

http://spielekritik.blogspot.de/2012/05/sachfremde-erwagungen-zum-spiel-des.html

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Daniel R.
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Re: Am Thema vorbeireden

Beitragvon Daniel R. » 24. Mai 2012, 16:18

fohlenwolle schrieb:
> das spiel funktioniert
> in jeder gruppe sehr gut - so meine erfahrung. deshalb hat es
> den preis verdient.

Ich wage da zu wiedersprechen, weil:
[i]Zitat von der SJD-Homepage[/i]
Welche spielerischen Kriterien muss ein „Spiel des Jahres“ erfüllen?
Am Ende zählt immer der gesamte Eindruck, das Spielgefühl, das kaum zerlegt werden kann in einzelne, messbare Teile. Trotzdem gibt es Kriterien, die bei der Beurteilung eines Spiels helfen: Hat es eine neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente zu einem neuen Erlebnis? Wurde die Idee so umgesetzt, dass das Spiel fesseln kann? Wirkt es organisch und rund oder künstlich und konstruiert? Ist die Regel sinnvoll aufgebaut, übersichtlich, verständlich, ohne Lücken, Widersprüche und Fehler? Entspricht das Material seiner Funktion, ist es solide und haltbar? Spricht die Gestaltung an, sind Schachtel, Spielplan, Regel und Material aufeinander abgestimmt?

Der erste und offenbar nicht unwichtige Punkt "Hat es eine neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente zu einem neuen Erlebnis?" muss man bei Vegas leider mit "nein" beantworten. Nicht falsch verstehen: fehlende Innovation muss nicht gleichbedeutend mit schlechtem Spiel sein. Wie Du selber festgestellt hast, macht Vegas gewissen Leuten durchaus Spass, aber reicht das aus, um von einer Kultur fördernden Jury zum Sieger erklärt zu werden?

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gimli043
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Re: Der Häh-Effekt

Beitragvon gimli043 » 24. Mai 2012, 16:57

Ich glaube nicht, dass dies hart oder negativ in Bezug auf Alea gemeint war, sondern lediglich eine Feststellung, dass Alea in den letzten Jahren auch einige Main-Stream Spiele raus gebracht hat.
Meist waren das die Spiele in der kleinen Schachtel in Nürnberg. Und "Wie verhext" war sogar auch nominiert und ist auch aus meiner Sicht ein für Alea sehr leichtes, aber dennoch herausragend gutes Spiel.
There is freedom! Just behind the fences we build ourselves.

Thygra
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Re: Der Häh-Effekt

Beitragvon Thygra » 24. Mai 2012, 17:45

Daniel R. schrieb:
> Thygra schrieb:
> > Hast du die letzten 5 Jahre im Tiefschlaf verbracht?
> > Vor 5
> > Jahren hätte ich deine Aussage noch nachvollziehen können,
> > heute kann ich das nicht mehr.
>
> Da bist Du nun aber sehr streng mit Alea.

Nun hast du mich aber völlig falsch verstanden. Das war nicht streng, sondern eher positiv gemeint. Ich spiele Burgund oder Macao genauso gerne wie Wie verhext. Ich wollte lediglich ausdrücken, dass Alea durch Titel wie Wie verhext und König Artus bereits andere Spiele mit leichtem Zugang vorgelegt hat. Und deshalb schwächt Vegas keineswegs die Marke Alea!

> > > Es sollte also ein Fortschritt/Entwicklung ggü. bspw.
> > > Kniffel oder Heck Meck aufweisen. Doch an diese kommt es
> > > nicht heran und deshalb verwundert diese Nomination (nicht
> > > nur mich).
> >
> > Deine Meinung. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden.
>
> Merkmale wie Spielspass sind sicherlich Geschmacksache, die
> Analyse von Spielmechaniken auf Ihren Innovationsgehalt aber
> nicht. Zockerspiele ähnlich wie Vegas gibt es schon einige.
> Es braucht einfach den Willen, sich mit der Materie
> auseinander zu setzen. Kritik aus reinem Selbstschutz
> abzulehnen bringt jede Diskussion in eine Sackgasse.

Na ja, wie lautet denn dein Argument? Zitat: An diese kommt es nicht heran. Eine rein subjektive Bewertung, keinerlei sachlicher Inhalt. Da war die Diskussion schon so in der Sackgasse, dass ich nichts anderes erwidern konnte als: Geschmäcker sind verschieden. ;-)

Der Innovationsgehalt ist meines Erachtens relativ unerheblich für die Wahl zum SdJ. Es gibt ein viel wichtigeres Argument: Ich habe letztes Wochenende selbst erlebt, wie viele Leute auf einem Spielertreffen Spaß an Vegas hatten. DAS ist es, was zählt, auch und vor allem für die Jury.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Michael Weber
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Re: Queen Games

Beitragvon Michael Weber » 24. Mai 2012, 18:32

widow-s-cruse schrieb:

> Was mir nun aber bei der Vorbreitung zur Aktion auffällt,
> ist, dass ein Großteil der bei Luding gelisteten "wenigen"
> Rezis aus dem Umfeld der Jury stammt.
> http://luding.org/Skripte/GameData.py/DEgameid/24700


Das liegt daran, dass scheinbar einige oder viele Rezensenten keine Exemplare bekommen. Für Reich der Spiele kann ich das zum Beispiel "offiziell" bestätigen, andere Kollegen wettern hinter vorgehaltener Hand ebenfalls. Uns wurde übrigens nicht einmal auf Interviewanfragen (nicht zu Spielen, sondern zum Engagement des Verlags!) geantwortet ...

Da wir keine Spiele kaufen, um sie zu rezensieren (das kann ich gern mal bei Gelegenheit erläutern), fällt Queen Games bei uns eben unter den Tisch. Das mag in Einzelfällen (Nominierungen) schade sein, aber wir werden am Konzept nichts ändern.

Das Zusammenspiel von Medien und Verlagen ist beidseiig, die einen möchten informieren, die anderen bekommen PR. Wenn letzteres nicht gewünscht ist, werde zumindest ich dem Verlag nicht hinterherrennen, denn es gibt auch so schon genug Spiele und Themen.

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Daniel R.
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Re: Der Häh-Effekt

Beitragvon Daniel R. » 24. Mai 2012, 20:21

Thygra schrieb:
> Na ja, wie lautet denn dein Argument? Zitat: An diese kommt
> es nicht heran. Eine rein subjektive Bewertung, keinerlei
> sachlicher Inhalt. Da war die Diskussion schon so in der
> Sackgasse, dass ich nichts anderes erwidern konnte als:
> Geschmäcker sind verschieden. ;-)

Nun ja eben: fehlende Innovation.


> Der Innovationsgehalt ist meines Erachtens relativ
> unerheblich für die Wahl zum SdJ. Es gibt ein viel
> wichtigeres Argument: Ich habe letztes Wochenende selbst
> erlebt, wie viele Leute auf einem Spielertreffen Spaß an
> Vegas hatten. DAS ist es, was zählt, auch und vor allem für
> die Jury.

Betreffend Gewichtung des Innovatinsgehaltes wage da zu widersprechen, weil
[i]Zitat von der SDJ-Homepage:[/i]
"Welche spielerischen Kriterien muss ein „Spiel des Jahres“ erfüllen?
Am Ende zählt immer der gesamte Eindruck, das Spielgefühl, das kaum zerlegt werden kann in einzelne, messbare Teile. Trotzdem gibt es Kriterien, die bei der Beurteilung eines Spiels helfen: Hat es eine neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente zu einem neuen Erlebnis? Wurde die Idee so umgesetzt, dass das Spiel fesseln kann? Wirkt es organisch und rund oder künstlich und konstruiert? Ist die Regel sinnvoll aufgebaut, übersichtlich, verständlich, ohne Lücken, Widersprüche und Fehler? Entspricht das Material seiner Funktion, ist es solide und haltbar? Spricht die Gestaltung an, sind Schachtel, Spielplan, Regel und Material aufeinander abgestimmt?"

Der erste und offenbar nicht unwichtige Kriterien-Punkt "Hat es eine neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente zu einem neuen Erlebnis?" muss man bei Vegas leider mit "nein" beantworten. Nicht falsch verstehen: fehlende Innovation muss nicht gleichbedeutend mit schlechtem Spiel sein. Wie Du selber festgestellt hast, macht Vegas gewissen Leuten durchaus Spaß, aber reicht das aus, um von einer Kultur (!) fördernden Jury zum Sieger erklärt zu werden?

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widow-s-cruse

Re: Queen Games

Beitragvon widow-s-cruse » 24. Mai 2012, 20:50

Hallo Wolfgang,

klar - ist es ein Randthema. Ich habe auch nur auf ein Stichwort hin meine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht.

Und :-) - der von Dir gesetzte Link war für mich bereits ein kalter. Hatte mir aber gefallen.

Liebe Grüße

Nils

http://aiblinger-zockerbande.de/

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Helmut
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RE: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon Helmut » 24. Mai 2012, 23:28

Micha A. schrieb:
>
> "Helmut" hat am 22.05.2012 geschrieben:
>
> > In meinem Umkreis von 80 km in
> > Mittelhessen finde ich kein Queen-Game.
>
> Na, da hast Du aber mal wieder einen rausgehauen...
> 80km Umkreis ist eine Fläche von 20096 Quadratkilometern. Ich
> würde bestreiten, dass Du in D bzw. sogar in Hessen auf einer
> Fläche von 20096 Quadratkilometern nirgendwo ein Queen Game
> käuflich erwerben kannst.

Das sei dahin gestellt. Ich laufe doch nicht jeden Laden ab und frage nach Queen. Kann man doch keinem zumuten. Aber vielleicht muss Queen seine Lieferbedingeungen umstellen, wenn ihr Spiel denn SdJ werden sollte.

>
> Quatsch. Die kucken auf's Cover, sehen einen Ritter und damit
> ist das Thema klar.
> Verkompliziere doch nicht immer alles so...

Nöö, tue ich nicht, aber die Leute haben dann ein Spiel mit Ritter auf dem Karton zu Hause, dass sie gar nicht kapieren: "Was soll denn da gebuildet werden?"

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flitzebub
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Re: Queen Games

Beitragvon flitzebub » 25. Mai 2012, 00:19

ach so, deshalb...
...verzichten nach allem, was ich im deutschen Blätter- und Blogwald so sehe, viele auf Queen-Rezensionen - es sei denn, sie haben sich die Spiele tatsächlich gekauft.
Ob da der Schuss für den Verlag nicht nach hinten losgeht, wenn er auf derartige "Werbung" (jedenfalls bei einem Spiel, das dem Kritiker gefällt) zu solch geringen Kosten (max. 25 Euro Materialkosten inkl. Versand) verzichtet?

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Micha A.
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RE: Am Thema vorbeireden

Beitragvon Micha A. » 25. Mai 2012, 06:58

"Daniel R." hat am 24.05.2012 geschrieben:

> Der erste und offenbar nicht unwichtige Punkt "Hat es eine
> neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente
> zu einem neuen Erlebnis?" muss man bei Vegas leider mit
> "nein" beantworten.

Sehe ich auch so, obwohl ich es für ganz spaßig halte.

> Wie Du selber festgestellt hast, macht Vegas gewissen
> Leuten durchaus Spass, aber reicht das aus, um von einer
> Kultur fördernden Jury zum Sieger erklärt zu werden?

Im Grunde hast Du recht. Allerdings denke ich, dass nur wenige der SdJ der letzten Jahre diesen Punkt erfüllen.
Und wenn dieser Punkt wirklich ein Muss ist, dann fällt mir ehrlich gesagt für dieses Jahr überhaupt kein Spiel ein, dass zum einen innovativ, zum anderen aber auch "rund" ist, einfach genug für die Zielgruppe ist und (auch wenn die Geschmäcker verschieden sind) als "gut" durchgehen kann.

Micha

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Micha A.
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RE: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon Micha A. » 25. Mai 2012, 06:58

"Helmut" hat am 24.05.2012 geschrieben:
> Micha A. schrieb:
>>
>> "Helmut" hat am 22.05.2012 geschrieben:
>>
>> > In meinem Umkreis von 80 km in
>> > Mittelhessen finde ich kein Queen-Game.
>>
>> Na, da hast Du aber mal wieder einen rausgehauen...
>> 80km Umkreis ist eine Fläche von 20096 Quadratkilometern. Ich
>> würde bestreiten, dass Du in D bzw. sogar in Hessen auf einer
>> Fläche von 20096 Quadratkilometern nirgendwo ein Queen Game
>> käuflich erwerben kannst.
>
> Das sei dahin gestellt. Ich laufe doch nicht jeden Laden ab
> und frage nach Queen. Kann man doch keinem zumuten.


Nö, kann man auch nicht. Aber wenn Du diesen Überblick nicht hast, dass stelle auch keine Behauptungen in den Raum.
Ja, Queen Spiele gibt es nicht an jeder Ecke (Alea-Spiele übrigens auch nicht unbedingt - dies kritisierst Du aber nicht). Aber unmöglich zu bekommen sind sie auch nicht.



>> Quatsch. Die kucken auf's Cover, sehen einen Ritter und damit
>> ist das Thema klar.
>> Verkompliziere doch nicht immer alles so...
>
> Nöö, tue ich nicht, aber die Leute haben dann ein Spiel mit
> Ritter auf dem Karton zu Hause, dass sie gar nicht
> kapieren: "Was soll denn da gebuildet werden?"

Wieso fragen sie sich nicht: "Was soll den da gekingdomed werden"? Um sich Deine Frage zu stellen müssten die Leute schon mal wissen, dass "Builder" vom Verb "to build" abgeleitet wird. Und wer das weiß, der kriegt auch die komplette Übersetzung hin.
Aber da Du die potentiellen SdJ-Käufer ja alle persönlich zu kennen scheinst: Wie viele haben sich denn letztes Jahr gefragt: "Was soll denn hier geqwirkelt werden"? Hat das nicht zu einem Aufschrei in der uninformierten und völlig ratlosen Zielgruppe geführt....?

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Ralph
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Re: Podcast zum Thema

Beitragvon Ralph » 25. Mai 2012, 11:03

Mhm, war interessant, euch zu zuhören!
Danke :-)

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Helmut
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RE: Gut als auch nicht nachvollziehbar!

Beitragvon Helmut » 25. Mai 2012, 12:21

Micha A. schrieb:
>
> Ja, Queen Spiele gibt es nicht an jeder Ecke (Alea-Spiele
> übrigens auch nicht unbedingt - dies kritisierst Du aber
> nicht).

Na, da sie von Ravensburger kommen, können die Läden sie rasch bestellen. Bei Queen-Games dagegen nicht.

>
>
> >> Quatsch. Die kucken auf's Cover, sehen einen Ritter und
> damit
> >> ist das Thema klar.
> >> Verkompliziere doch nicht immer alles so...
> >
> > Nöö, tue ich nicht, aber die Leute haben dann ein Spiel mit
> > Ritter auf dem Karton zu Hause, dass sie gar nicht
> > kapieren: "Was soll denn da gebuildet werden?"
>
> Wieso fragen sie sich nicht: "Was soll den da gekingdomed
> werden"? Um sich Deine Frage zu stellen müssten die Leute
> schon mal wissen, dass "Builder" vom Verb "to build"
> abgeleitet wird. Und wer das weiß, der kriegt auch die
> komplette Übersetzung hin.
> Aber da Du die potentiellen SdJ-Käufer ja alle persönlich zu
> kennen scheinst: Wie viele haben sich denn letztes Jahr
> gefragt: "Was soll denn hier geqwirkelt werden"? Hat das
> nicht zu einem Aufschrei in der uninformierten und völlig
> ratlosen Zielgruppe geführt....?

Bestimmt, denn Leute, die eine besondere Motivation zum Spielekauf brauchen, wurden von dem seltsamen Titel nicht unbedingt angesprochen.


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