Beitragvon Daniel R. » 15. Juni 2012, 18:52
Thygra schrieb:
>
> Daniel R. schrieb:
> > Als einfaches Würfelspiel finde King of Tokyo wunderbar.
> > Funktioniert bei Vielspielern prima als Absacker und für
> > Gelegenheitsspieler eben auch als Vollwertspiel.
> > Für die SdJ-Jury kommt es wegen der direkten Konfrontation
> > trotz aller spielerischen Qualitäten nicht in Frage.
>
> Vermutlich waren andere Gründe ausschlaggebender, nämlich
> einerseits die optische Gestaltung und andererseits das
> Thema. Auf der Schachtelrückseite (zugleich Deckblatt der
> Anleitung) springt dem Leser als Erstes dieser Satz ins Auge:
> Du bist das Terror-Monster schlechthin! Alleine dieser Satz
> reicht schon aus, um nicht für das SdJ in Frage zu kommen.
Nun, da rennst Du offene Türen ein. Konfrontation ist bei King of Tokyo Spiel und Thema zugleich, deshalb auch ein No Go bei der SdJ Jury. Selbe halte ich King of Tokyo auch nicht preisverdächtig, aber dennoch oberhalb Vegas. Ist das nun nur meine Meinung? Siehe die Bewertungen auf BGG (Stand heute):
King of Tokyo (Rating von 2879 Bewertern) 7.29
Vegas (Rating von 141 Bewertern) 6.71
[zugegeben der Unterschied an Bewertern macht den Vergleich etwas unfair, aber immerhin ist eine Tendenz entnehmbar]
> > Peinlich im Sinne von störend ist also die Tatsache, das
> > Spiele, welche von der Spielmechanik her gelungen sind,
> > ausscheiden müssen, und dann eben Durchschnitts-Spiele wie
> > Vegas nomininert werden.
>
> Um das Kulturgut Spiel zu fördern, bedarf es eben mehr als
> einen guten Mechanismus.
Einverstanden, aber dessen Abwesenheit sollte auch nicht belohnt werden.
Mit dieser Meinung bin aber in der Minderheit, wie es scheint.
> Davon abgesehen ist es nur dein persönlicher Geschmack, Vegas
> als Durchschnitt anzusehen und King of Tokyo eine gelungene
> Mechanik zu bescheinigen. Ich mag beide Spiele, würde aber
> momentan eher Vegas spielen.
Hier im Forum scheint es Mode zu sein, wenn man keine Argumente mehr hat, auf den "persönlichen Geschmack" des anderen zu verweisen. ;-)
Der Spaß, den jemand hat bei Spiel X, der ist sicherlich subjektiv.
Ein Spiel lässt sich aber durchaus mit objektiven Gesichtspunkten bewerten, ich zitiere die SDJ Homepage:
Hat es eine neue Idee oder verknüpft es wenigstens vorhandene Elemente zu einem neuen Erlebnis? Wurde die Idee so umgesetzt, dass das Spiel fesseln kann? Wirkt es organisch und rund oder künstlich und konstruiert? Ist die Regel sinnvoll aufgebaut, übersichtlich, verständlich, ohne Lücken, Widersprüche und Fehler? Entspricht das Material seiner Funktion, ist es solide und haltbar? Spricht die Gestaltung an, sind Schachtel, Spielplan, Regel und Material aufeinander abgestimmt?
>
> > Ein weiterer Punkt, der aber für die SdJ Diskussion nicht
> > relevant ist, war dass Vegas nicht ins Programm von Alea
> > passt, sondern eher zu Ravensburger (oder Amigo oder
> Schmidt).
>
> Ach? Wer entscheidet denn, was ins Programm von Alea passt?
> Du? Oder nicht vielleicht doch eher Stefan Brück?
>
>
> > Wer von sich selber sagt "veröffentlicht Spiele mit besonders
> > hohem strategischen Anspruch" der wird wörtlich genommen.
>
> Genau. Weiter unten wurde ja schon erläutert, dass du diese
> Aussage eben nicht wörtlich genommen hast. ;-)
Auch hier vermisse ich Argumente, ich sehe nur herablassende, schnippische Bemerkungen.
Wie gesagt hat Carsten eine intelligente Auslegung vom Aleas Slogan gemacht; dass zwar sicherlich die anspruchsvollen Strategiespiele bei Alea erscheinen, dass es aber nicht verboten ist, unter der Marke Alea auch Produkte für Gelegenheitsspieler anzubieten.
Konsequent wird dies dennoch nicht gemacht, schliesslich wurde Asara auch bei Ravensburger veröffentlicht (hätte auf der Alea Skala sicher mindestens eine 3 bekommen).
Wenn Alea zu viele Spiele veröffentlicht, welche auf Ihrer eigenen Anspruchsskala nur 1 oder 2 belegen, schwächt Alea seine Marke. Brand-Management ist ganz wichtig für jeden Hersteller, egal ob Auto, Geschirrspüler oder Verlag. Es ist nötig, dass durch die Veröffentlichungen sich die Marken Ravensburger und Alea voneinander abgrenzen, ansonsten wäre das führen zweier Marken unnötig (und teuer).
Bevor ich jetzt zu stark ins Marketing abdrifte (mit dem ich mich beruflich befasse), belasse ich es mal dabei.