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Eselsbrücke=Frauenspiel?

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Tilt
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Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon Tilt » 14. Juni 2012, 10:26

Weiter unten wurde das Problem mit dem Abwinken diskutiert. Ich habe da auch schon zu gepostet. Wenn einer Eselsbrücke auf den Tisch bringt, sperren sich viele das zu spielen. Vor allem männliche Exemplare. Weil viele einfach Memoryspiele nicht besonders mögen. Dabei lieben sie es hinterher und sind total erstaunt. Ich glaube es wäre gut, den Leuten vorher nicht das Cover zu zeigen, auf dem nämlich das Wort Gedächtnislücke steht. Da werden sie skeptisch und wenn sie dann noch hören, das man Geschichten erzählen muss, springen sie eh schon ab.

Was dabei bei uns aufgefallen ist, das bei Frauen also weiblichen Mitspielern und auch Kindern diese Skepsis überhaupt gar nicht da ist. Ich selbst bin großer Eselsbrückefan aber glaube auch, dass es ein typisches Frauenspiel ist wenns denn sowas gibt. Also einfach ein paar mehr Frauen an den Tisch holen, dann klappts auch mit dem Spiel.
;-) ;-) ;-)

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ravn

Re: Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon ravn » 14. Juni 2012, 10:49

Tilt schrieb:

> Ich selbst bin großer
> Eselsbrückefan aber glaube auch, dass es ein typisches
> Frauenspiel ist wenns denn sowas gibt. Also einfach ein paar
> mehr Frauen an den Tisch holen, dann klappts auch mit dem
> Spiel.

Meine Erfahrungen sprechen dagegen. Auch überwiegend weibliche Runden haben das Spiel schon abgelehnt. Eselsbrücke ist somit kein Frauenspiel - oder ich kenne andere Frauen als Du?

Cyrano ist da schon eher ein Frauenspiel! :-)

Cu / Ralf

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Hullaballoo
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Re: Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon Hullaballoo » 14. Juni 2012, 23:29

Ich bin eine Frau. Und ich finde Eselsbrücke und Spiele dieser Art fürchterlich.

Ich will spielen, nicht ein Gedächtnistraining mit Partyspielelementen und Zwangskreativitätsübung abarbeiten müssen.

Wer Freude hat an Spielen dieser Art : Immer ran an den Tisch und viel Spaß dabei.

Ich persönlich sehe lieber der Wandfarbe beim Trocknen zu.

Und ja, auch bei Dixit packt mich das kalte Grauen.

Vielleicht bin ich ja unweiblich?

:-) Hullaballoo

Nicht böse oder persönlich gemeint!

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Jonas
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Re: Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon Jonas » 15. Juni 2012, 10:12

Hullaballoo schrieb:
> Und ja, auch bei Dixit packt mich das kalte Grauen.
> Vielleicht bin ich ja unweiblich?
> Nicht böse oder persönlich gemeint!

Wie sieht's denn mit Barbarossa, Team Work, Activity, Tabu, Times Up aus? Oder Freeze? Oder gar Quelf oder Plem Plem?

Ich glaube nicht, dass das etwas mit unweiblich zu tun hat.
Vielleicht bist du ja einfach nur nicht sonderlich kreativ oder wenig phantasiebegabt? Kann ja nicht auf jede Frau zutreffen. Oder womöglich tagsüber schon so kreativ, dass du abends lieber was Klares, Strategisches brauchst?

Nicht böse, aber persönlich gefragt. :-))

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Hullaballoo
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Re: Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon Hullaballoo » 15. Juni 2012, 13:54

Ich arbeite als Journalistin und eigentlich hat mir noch niemand mangelnde Kreativität oder Phantasie "vorgeworfen".

Wahrscheinlich sind solche Spiele für mich einfach nur eine andere Form der Arbeit.... ;-)

Denn auch bei allen oben genannten Spielen gehe ich lieber den Keller aufräumen....

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Tichu78
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Re: Eselsbrücke=Frauenspiel?

Beitragvon Tichu78 » 15. Juni 2012, 15:11

Hast du noch andere Vergleiche welche Aktivitäten du diesen Spielen vorziehst?

Ich amüsiere mich gerade köstlich über deine Alternativen :D
Stelle mir gerade vor wie du mit anderen Frauen gerade bei Dixit den "Megaspaß" hast und nur die Wand anstarrst *g* und nach 10 Minuten leiden sagst: "Ich geh mal lieber innen Keller aufräumen, spielt Ihr mal weiter!"

Möchtest du dich nicht mal als Stand Up Comedian versuchen und ein Programm speziell für Spielefreaks wie uns ausarbeiten? :-P

Wird bestimmt lustig :-))

Grüße

Sven

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Stone
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Re: Vielspieler=Introvertiert

Beitragvon Stone » 16. Juni 2012, 11:07

Hullaballoo schrieb:

> Ich will spielen, nicht ein Gedächtnistraining mit Partyspielelementen
> und Zwangskreativitätsübung abarbeiten müssen.

Sehr interessante Assoziationskette: Kreativität - Zwang - Arbeit
Für mich ist Eselsbrücke purer Spaß, dagegen aber ein Spiel wie Ora et Labora (nomenest omen) pure Arbeit.

Meine Beobachtung: Viele Vielspieler tun sich leider schwer, wenn sie bei Spielen aus sich herausgehen sollen. Viele - nicht alle. Das m.E. einfach damit zu tun, dass man hier sehr oft tendenziell introvertierte, nachdenkliche, analytisch orientierte Menschen trifft, also eher "left-brainer". Der Spielertyp, der sowohl für Steam/Le Havre/Funkenschlag als auch für Eselsbrücke/Dixit/Frigiti geeignet ist, ist leider leider eher selten.

Mit Zwang hat das aber gleichwohl nichts zu tun. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum jemand Eselsbrücke nicht spielen mag. Man sollte aber genug Selbstreflexion besitzen um zu erkennen, dass das an der Spielerin, nicht am Spiel liegt.

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ravn

Re: Vielspieler=Introvertiert

Beitragvon ravn » 16. Juni 2012, 11:14

Stone schrieb:

> Meine Beobachtung: Viele Vielspieler tun sich leider schwer,
> wenn sie bei Spielen aus sich herausgehen sollen. Viele -
> nicht alle. Das m.E. einfach damit zu tun, dass man hier
> sehr oft tendenziell introvertierte, nachdenkliche,
> analytisch orientierte Menschen trifft, also eher
> "left-brainer".

> Der Spielertyp, der sowohl für Steam/Le
> Havre/Funkenschlag als auch für Eselsbrücke/Dixit/Frigiti
> geeignet ist, ist leider leider eher selten.

Einspruch! Meine Beobachtung ist eher, dass auch viele Vielspieler Spass an kreativ-lustigen Spielen haben, es für manche aber den Anstoss braucht, solche Spiele auf den Tisch zu bringen. Wer da zu sehr in Schubladen denkt, wird ewig auf ausgetretenen Spiele-Pfaden wandeln und eventuell so manche Überraschung verpassen.

Wenn ich bedenke, wie lange wir in unseren Spielrunden "Times Up" als blödes Partyspiel abgetan haben, bis wir dann förmlich zu einer Runde überredet wurden. Danach war das Spiel DER Renner auf den kommenden Spieletreffs - und hat sich leider nur totgespielt, weil wir inzwischen alle Begriffe zu oft gespielt haben.

Cu / Ralf

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Tilt
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Re: Vielspieler=Introvertiert

Beitragvon Tilt » 16. Juni 2012, 14:19

Schön relativiert, ravn, denn mag es auch stimmen, dass es einige introvertirte nerds unter uns Vielspielern gibt, so ist es insgesamt doch ein lustiges Völkchen. Trotzdem glaube ich, bilden wir die Masse an Menschen da draußen nicht korrekt ab. Wir sind teilweise sehr scheuklappig. wenn das mal so sagen darf. Ich würd gern wissen, wie oft Hullaballoo schon Times Up oder Eselsbrücke gespielt hat, um sich ihr schlechtes Urteil machen zu können. ravn bringt es eigentlich auf den Punkt. Wer sich nie öffnet, verpasst Riesenchancen überrascht zu werden.

Und was Times Up angeht: stimmt, da brauchen wir auch neue Begriffe, genau wie für Eselsbrücke, ich verwechsle mittlerweile oft was mit alten geschichten.

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Hullaballoo
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Re: Vielspieler=Introvertiert

Beitragvon Hullaballoo » 16. Juni 2012, 22:27

Es ist geradezu begeisternd, welche Mutmassungen und Unterstellungen durch die Gegend schwirren, nur weil man (Frau) sehr deutlich formuliert hat, ein bestimmtes Spiel samt der dazugehörigen Gattung nicht leiden zu können, obschon postuliert wurde, daß Frauen dieses Spiel doch soooooo gerne spielen ...

Diese Art der Pauschalierung treffe ich immer wieder und empfinde sie immer als nervend und gelinde gesagt herablassend. Frauen lieben kuschlige, kreative Partyspiele, Männer die knallharten Optimierungs/Wirtschaftspiele.

Platt und platter...mag in vielen Fällen ja auch so stimmen, aber nicht in allen.


Hier muss niemand zur Verteidigung von Eselbrücke antreten...mir ist durchaus klar, daß es an mir und nicht am Spiel liegt.


Deswegen bin ich noch lange kein introvertierter Geek, der im stillen Kämmerlein mit anderen kommunikationsunfähigen Eigenbrötlern dem Optimierungswahn folgt. Am besten noch ungepflegt und ungeduscht.:-P


Ich spiele seit über zwanzig Jahren Brettspiele (Gott, ich bin alt...:roll:), habe in der Branche gearbeitet, bin in einer Spieltestgruppe und leite einen Spieleaend für Senioren.

Ich spiele alles zumindest einmal. Aber ich habe auch schon soviel gespielt, daß ich weiß mit welcher Spielgattung ich nicht Freund werden werde.


Und da ich spiele, weil es mein Hobby ist und um Spaß daran zu haben werde ich meine rare Freizeit nicht mit Spielen vergeuden, die mir keinen Spaß machen. Aus welchem Grund auch immer sie das nicht tun.

In diesem Sinne :

Peace, Brüder und Schwestern. Jedem seine Vorlieben und Abneigungen.....:lol:


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