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Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Helmut
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Helmut » 10. Juli 2012, 13:26

Jonas schrieb:
>
> Golbin schrieb:
> > Gelegenheitsspieler spielen einfach drauf los. Sie fühlen
> > sich weder gespielt, noch merken sie zunächst ihre
> > ineffizienten Züge. Nach und nach lernen sie das Spiel besser
> > kennen und werden dann auch taktischer vorgehen.
>
> Genau das Gegenteil ist der Fall. Man fühlt sich zunächst auf
> jeden Fall gespielt. Ging mir anfangs auch so. Schlecht
> angefangen, ungünstige Kartenverteilung - fast keinen
> Einfluss und keine Chance mehr. Gelgenheitsspieler werden,
> wenn sie die KB-Regelhürde überhaupt nehmen (was ich bei der
> Mehrheit bezweifle), ganz oft keine weiteren Partien erleben.
> Was schade ist, denn KB ist ein wirklich gutes Spiel, ich
> spiel's immer wieder gerne. Aber auf die Masse wird das nicht
> zutreffen.
>
> > Dabei mag es natürlich auch nicht regelkonforme Spielzüge
> > geben. Kingdom Builder ist robust und solange alle Spieler
> > das gleiche Verständnis von den Regeln haben, ist es quasi
> > immun gegen solche Fehlinterpretationen.
>
> Gewagte These, der ich ebenfalls nicht zustimme. Oftmals
> macht eine einzige Regel-Fehlinterpretation aus einem guten
> Spiel ein schlechtes. Das trifft auf KB genauso zu. Und
> gerade bei der Anfangshürde würde sich das, zumindest bei
> Gelegenheitsspielern, umso stärker auswirken.

Volle Zustimmung, Jonas, und ich wundere mich über die Aussagen von Wolfgang. Wer hat denn in der von mir immer wieder angestrengten "Weihnachtsspiel"-Familie das "gleiche Verständnis" von Regeln? Da wird der erste, der das Spiel auspackt, schon kapitulieren, weil er keine Lust zum Erforschen des Spieles hat. Anscheinend sind die Gelegenheitsspieler, die ich so kenne, alle einfacher gestrickt als Wolfgangs.

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Folmion
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Folmion » 10. Juli 2012, 13:43

Carcassonne und Die Siedler von Catan wurden auch verstanden und gespielt. Schwieriger ist Kingdom Builder auch nicht zu verstehen.

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Björn-spielbox
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Was ich nicht verstehe...

Beitragvon Björn-spielbox » 10. Juli 2012, 14:09

Wird ein Spiel mit leichten Regeln zum Spiel des Jahres gekührt (Quirkle oder Dixit) wird gemosert, dass ein Spiel anscheinend ja nicht anspruchsvoll sein darf und somit nicht die besten Spiele, sondern nur die leichtesten eine Chance haben.

Wird ein anspruchsvolleres Spiel gewählt, dann ist es zu kompliziert und ist daher eine schlechte Wahl....

Wie man es dreht und wendet - die Jury kann quasi nur ein falsches Spiel küren!

Ich finde Kingdom Builder übrigens nicht kompliziert und habe es auch mehrfach mit wirklichen Wenigspielern gespielt. Ich habe sie zwar ein wenig dahinstupsen müssen, dass der Reiz sich bei mehrmaligem Spielen entfaltet, aber so ist es dann auch passiert. Dieses Anstupsen muss nun vom Verlag aus passieren - zum Beispiel durch einen Prof. Easy oder so. Die Jury hat ja schon deutlich gemacht, dass der Reiz etwas braucht - das muss sich noch irgendwie in die Regel durchschlagen.

Viel Spaß weiterhin - ich verkriech mich jetzt in ein Zelt an der Ostsee und schaue nächste Woche wieder rein...

Grüße aus Hannover (derzeit noch)
Björn

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Helmut
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Helmut » 10. Juli 2012, 14:21

Naja, fragt sich nur, von wem bzw. welcher Bevölkerungsschicht?
Und ein Spiel, das eine Prof. Easy-Erklärung nötig hat, ist m.E. nicht geeignet, als SdJ eine Massen-Werbe-Wirkung unter Wenig-und Nicht-Spieler hervorzurufen.
Alle anderen, die KB hier (mit Recht ) loben, sind nicht die Zielgruppe des SdJ, denke ich mal.

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Jonas
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Jonas » 10. Juli 2012, 14:24

Folmion schrieb:
> Carcassonne und Die Siedler von Catan wurden auch verstanden und gespielt. Schwieriger ist Kingdom Builder auch nicht zu
> verstehen.

Du hast Recht, KB ist gewiss nicht schwieriger zu verstehen. Aber die Regel SELBER zu LESEN, sie zu verstehen, alles richtig umzusetzen und beim ersten Mal auch noch richtig Spaß zu haben - das ist das Problem. Wer hat denn je die Regel von Siedler gelesen? Gewiss nicht viele Gelgenheitsspieler. Siedler wurde einem von jemand anderem erklärt, wie eine Lawine. Carcassonne ebenfalls. Ich weiß aus meinem Umfeld, dass viele Leute die Carci-Regel selbst lesend nicht verstanden haben. Das ahh-so-geht-das kam dann nach verbaler Erklärung.

Siedler war das Überspiel schlechthin. Das musste man spielen. Und bei Carci entsteht nach und nach eine Landschaft, das fasziniert sofort. KB zündet hingegen nicht sofort. Es hat eine Hürde, die selbständig zu nehmen für Gelegenheitsspieler nicht einfach ist. Das es sich auf jeden Fall lohnt, unterschreibe ich sofort. Tolles Spiel! Aber eben ein Spiel mit einem großen Aber.

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flitzebub
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon flitzebub » 10. Juli 2012, 15:51

yep, habe während der Mittagspause nochmal nachgeschaut - 29,99, um genau zu sein.

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RE: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Micha A. » 10. Juli 2012, 15:52

Es gibt immer solche und solche. Es wird sicherlich die von Helmut ständig zitierten Christbaum-Spieler geben, die überfordert sind. Und es wird andere "Wenigspieler" geben, die dies nicht sind.

Ich spiele z.B. regelmäßig mit diversen Nachbarn. Leute, die gerne spielen, aber sich nie ein Spiel selbst kaufen würden, aber es gerne mal als Weihnachtsgeschenk verschenken/erhalten. Das Lesen von Spielregeln ist allen durch die Bank ein Graus. Dennoch:

Familienvater 1 ( Ein studierter BWLer, mit Auslandserfahrung, Einkäufer in einem großen Unternehmen. Sprachlich also vermutlich nicht unbegabt, kauft jedes Jahr das SdJ): An der Regelhürde "Qwirkle" gescheitert..

Familienvater 2 (Bänker, leitende Funktion, mit Vertragstexten etc. auf Du und Du): Dominion - imho deutlich schwieriger als Qwirkle - selbst erarbeitet, um es mit dem 9 jährigen Sohn zu spielen, wobei das Spiel mittlerweile so oft gespielt wurde, dass es alle Phasen durchgemacht hat - erlernen -> sehr gerne spielen -> es aufgrund der Anzahl der gespielten Partien nicht mehr sehen können

Was lernen wir daraus? Dass man es vermutlich nicht so pauschal sagen kann, weil niemand von uns alle Käufer kennt (auch wenn Helmut denkt, dass das bei ihm der Fall wäre). Ob sie die Regel überhaupt lesen, ob sie sie kapieren oder kapitulieren, ob sie das Spiel vielleicht in Details falsch spielen und es trotzdem mögen, weil sie nicht korinthenkackerisch jeder möglichen Regellücke nachspüren. Wer weiß das?

Also findet Euch doch damit ab, dass KB nun mal das SdJ ist. Ich mag's auch nicht sonderlich und hätte Vegas jederzeit vorgezogen - andererseits finde ich persönlich, dass es ein großer und erfreulicher Fortschritt gegenüber den Flachniveau-SdJs der letzten beiden Jahre ist.

Micha

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Pyrrhus
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Re: Von Repräsentanten und Emanzen

Beitragvon Pyrrhus » 10. Juli 2012, 17:06

Folmion schrieb:
> In der Mathematik
> gibt es auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede,
> trotzdem gibt es keine Frauen im Mathestudium.

Falsch.
http://www.studieren-im-netz.org/vor-dem-studium/orientieren/beliebte-studiengaenge

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peer

Re: Was ich nicht verstehe...

Beitragvon peer » 10. Juli 2012, 17:59

Hi,
da gibt es nichts zu verstehen: Das ideale SdJ gibt es nicht. Und gerade in diesem Jahr fehlte eine "ideale" Wahl - alle drei Kandidaten haben ihre Vor- und Nachteile. Und die Befürworter des einen zeigen die Nachteile des anderen auf und umgekehrt.

Im Prinzip ist es auch müssig darüber zu diskutieren, ob Kingsom Builder nun gut oder schlecht ankommt - das wird "auf´m Platz" entschieden, sprich: Im Weihnachtsgeschäft. Im nächsten oder besser noch im übernächstem Jahr sind wir schlauer und können anhand der Verkaufszahlen (und der von Erwiterungen) abschätzen, wie es ankam. Nur interessiert es dann niemanden mehr ;-)

ciao
peer

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Golbin
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Golbin » 10. Juli 2012, 18:15

Hallo Jonas,

es hat es bei Siedler und Carcassonne funktioniert. Welche Gründe siehst du, dass es bei KB nicht funktionieren sollte?

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Golbin
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Golbin » 10. Juli 2012, 18:33

Hallo Helmut,

ich möchte nur an einer Stelle auf deinen vielen Postings antworten.

Was ich als sehr störend empfunden habe, sind deine pseudo-freundlichen, rhetorischen Formulierungen im anderen Thread. Sie erzeugen bei mir keine Übereinstimmung. Wie Roland das sieht, kann er dir, wenn er es möchte, selbst darlegen.

Ich habe den Eindruck, das einzige Kriterium für ein SdJ ist für dich ein schneller Zugang, was du stark mit einfachen, kurzen Regeln gleich setzt. Aus meiner Sicht ist dies nicht die Grundlage der Wahl zum Spiel des Jahres; die Regeln, ihre Aufbau, ihre Sprache und ihre Verständlichkeit sind ein Teilkriterium, nicht mehr. Würde man deinen Argumenten folgen, so wäre "Der große Wurf" (Ravensburger) sicher noch geeigneter als "Vegas".

Gerade mit einer Preisvergabe setzt man Zeichen, sofern der Preis Beachtung findet. Mit der Resonanz in der Presse zweifel ich an der Beachtung nicht. Nun hat die Jury ihr Zeichen gesetzt. Welches sie setzen wollte, wissen wir nicht und können für die Erkenntnis nur die Pressemitteilungen nutzen. Ich deute die Wahl als ein Zeichen für Variabilität und lang anhaltenden Spielspaß.
Ich erwarte weder, dass du meine Interpretation (http://www.poeppelkiste.de/berichte/2012/sdj/sdj-sieger.php) noch meine Einschätzung teilst. DIes gilt auch auf die Wahl deS Spiel des Jahres.

Bei den vielen Postings von dir wundere ich mich inzwischen nur noch, mit welcher Intensität du KB verurteilst und Vegas als das bessere Spiel des Jahres preist. Ohne Zweifel wäre Vegas auch ein gutes SdJ geworden, denn es bringt ein Zockerelement auf den Punkt und darübder vielen Spielern Spaß. Die Nominierung zeugt davon, dass die Jury das auch so sieht.
Es für KB in Abrede zu stellen hingegen bedeutet nicht nur heftige Kritik an dem Spiel, sondern bringt bei mir auch Zweifel, ob du den Sinn des Spiel des Jahres vestanden hast (der nicht darin besteht, Käufern eines Weihnachtsgeschenks eine einfache Auswahl zu geben).

In diesem Sinn würde mich interessieren, wie oft und mit wem du KB gepsielt hast und in wie weit du die Fachkompetenz der Jury Spiel des Jahres anerkennst und akzeptierst.

Ich glaube fest daran, dass KB zu Weihnachten viel Freude bereiten wird. Es wird aber auch die von dir beschriebenen Fälle geben; aus meiner Sicht Einzelfälle. Und während du dich darüber laut eigener Aussaage ärgerst, werde ich lieber diesem Kreis KB erklären und mit ihnen spielen.

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Folmion
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Re: Von Repräsentanten und Emanzen

Beitragvon Folmion » 10. Juli 2012, 18:57

Dann hat sich das massiv geändert. Vor 10 Jahren hab ich in München an der TU Mathematik und Physik studiert und da war kaum eine Frau zu finden. Hätte nicht erwartet, das sich das so stark ändern wird (irgendwie fühl ich mich jetzt alt ^^).

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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon nine.be » 10. Juli 2012, 20:07

Wisst ihr was mich nervt? "Vielspieler" die der MEinung sind zu wissen, was "Wenigspieler" oder "gelegenheitsspieler" können oder nicht können/sollten/können sollten.

Gestern bei einer Veranstaltung mit Profis:
Ich habe 2 männlichen Vielspielern das Spiel erklärt und gespielt. Sie waren voreingenommen durch solche Forenbeiträge und schließlich fielen wieder die üblichen Phrasen "ich werde gespielt...kein Reiz...keine Wahl...blabla". Dann habe ich es mit 2 weiblichen Wenigspielern gespielt. Denen hat es gefallen. Da wurde mir vom vorher erwähnten Vielspieler gesagt " das sind ja auch wenigspieler, denen gefällt sowas". Im Sinne von: Sie wissen es nicht besser.
Mich nervt diese Arroganz total, ein Spiel einzuschätzen, welches man nur ein halbes mal gespielt hat. Sind Vielspieler besser als andere? Nicht alle Vielspieler haben den selben Geschmack. Ich kenne Leute, die mögen Dominion nicht. Das wundert mich zwar gelegentlich, aber so ist das. Ein Kollege meinte sogar, dass es unglaublich (negativ), dass man ein Queen Games Spiel gewählt hat. Wie kann man nur. Man solle doch alea unterstützen....Entschuldigung? WAs hat der Verlag, der Autor oder die Größe der Verpackung mit dem Spiel zu tun? Sowas albernes. Leute, leute...

Man kann es nicht jeden recht machen. Hört doch auf zu diskutieren, es macht echt null Sinn. Eure Beiträge sind so nutzlos. Wem helfen die? Es wird nur noch mehr Noch-nicht-KB-gespielt-haben-Leute-aber-eine-Meinung-haben-Leute geben.

Wenn es euch nicht gefällt, na gut. Aber hört auf.

Glückwunsch an Vaccarino und Queen Games.
[b]*** Das Leben ist zu kurz für schlechte Spiele ***[/b]

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Fluxx
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Re: Von Repräsentanten und Emanzen

Beitragvon Fluxx » 10. Juli 2012, 20:17

Folmion schrieb:
>
> Dann hat sich das massiv geändert. Vor 10 Jahren hab ich in
> München an der TU Mathematik und Physik studiert und da war
> kaum eine Frau zu finden. Hätte nicht erwartet, das sich das
> so stark ändern wird (irgendwie fühl ich mich jetzt alt ^^).

Vielleicht liegt es auch an der TUM :-P

Ich habe 2001 an der RWTH Aachen mit Mathe angefangen und im Hörsaal saßen ca 1/3 Frauen (zugegebenermaßen war ein Großtil davon Lehramtskandidatinnen). Im Laufe des Studiums wurde das Verhältnis eher besser obwohl im Haupstudium viele Vorlesungen für Lehrämtler uninteressant waren. Bei denen, die anschließend Zwecks Promotion an der Uni geblieben sind, war der Anteil von Frauen glaube ich sogar über 50%. D.h. die Abbrecherquote war unter Frauen deutlich geringer als unter Männern!

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Helmut
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RE: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Helmut » 10. Juli 2012, 20:39

Gute Antwort, wobei es spannend sein wird, welches SdJ nach einem Jahr häufiger gespielt (oder gekauft) sein wird: Kingdom Builder oder das "Flachniveau"-Qwirkle.

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Helmut
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Helmut » 10. Juli 2012, 21:01

Lieber Wolfgang,
ich verurteile ja KB gar nicht, sondern halte es als Massen-Werbe-Mittel fürs Weihnachtsgeschäft für ungeeignet.
Ich habe die ersten Ferientage in Hessen genutzt und mit einer Runde von 5 Erwachsenen sowohl "Vegas" als auch "Kingdom Builder" gespielt im Hinblick auf die bevorstehende Nominierung. "Eselsbrücke" hatten wir nicht. Wir hielten dann "Vegas" wegen des leichten Einstiegs und des Zockerpotentials wesentlich geeigneter als das meistens bei einigen zäh verlaufene "KB", bei dem wir das Potential nur vermuten konnten. Bei "Vegas" war Stimmung, bei KB eher Ruhe.
Naturlich akzeptiere ich die Fachkompetenz der Jury. Wer soll denn Kompetenz haben, wenn nicht die Juroren? Warum auch nicht? Ich stelle nur fest, dass sich offensichtlich die Kriterien in den letzten 20 Jahren geändert haben. Dann sei es so. Punkt.

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Braz
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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Braz » 10. Juli 2012, 21:39

nine.be schrieb:
> gespielt...kein Reiz...keine Wahl...blabla". Dann habe ich es
> mit 2 weiblichen Wenigspielern gespielt. Denen hat es
> gefallen. Da wurde mir vom vorher erwähnten Vielspieler
> gesagt " das sind ja auch wenigspieler, denen gefällt sowas".
> Im Sinne von: Sie wissen es nicht besser.

...und genau DAS ist eine falsche Schlussfolgerung, die du den Leuten da "in den Mund legst".
Wenn ich "als Vielspieler" ein komplexes Spiel einem Gelegenheitsspieler "vor die Nase" setze, wird dieser vielleicht überfordert sein und das Spiel nicht mögen.
Als wo ist der Punkt? Letztendlich ist alles Geschmackssache und jeder mag die Spiele spielenb, die ihm am ehesten gefallen.
[b]"Sie wissen es nicht besser" ist vollkommen falsch gedeutet[/b], denn letztendlich ist Spielen eine Geschmackssache: Hingegen aber viele Vielspieler ein anderes (nicht besseres!) Augenmerk auf Spiele haben, als dies bei Gelegenheitsspielers der Fall ist, werden beide andere Geschmäcker haben. Und "andere Geschmacker" ist absolut wertneutral: Tausende Uno-Spieler im Urlaub können sich nicht irrren -> sie wollen ein einfaches und schnelles Spiel für die Familie...
Spielt man (=ich) aber Spiele öfters, dann lege ich mehr Wert auf diverse Sachen, die ein Wenigspieler vielleicht nicht im Fokus hat...

[Mutmaßmodus an]

Ein Wenigspieler legt vielleicht wert auf:
a) kurze Anleitung
b) schnelles Spiel (=nicht länger als 45-60 Minuten)
c) schönes Aussehen
d) lustig soll`s sein
e) Spaß machen soll`s

....wie gesagt: Alles wertneutral!

Mir sind hingegen a,b,c und d relativ egal
Bei mir muss ein Spiel:

a) gut unterhalten
b) Spieldauer (sofern es keine Tage dauert) egal
c) lustig kann`s sein muss es aber nicht
d) es soll mal was Neues/Anderes sein
e) Spaß machen soll`s

[Mutmaßmodus aus]

Ganz ehrlich: Mich nerven eher Leute, die hinter irgendwelchen Aussagen irgendwas vermuten....
Ein sog. Vielspieler legt mE einen anderen (nicht besseren) Fokus auf diverse Sachen bei Spielen, als dies ein Gelegenheitsspieler macht...das bedingt das Hobby und ist themenunspezifisch.
Wenn ich einem Wenigspieler "das Boot" vorsetze, dann wird er mich mit großen Augen anschauen und sagen:"Was soll das? Ist mehr Arbeit als Spiel. Gefällt mir nicht".
Hat er nun Recht? Aus seinen Augen mit Sicherheit.

Spiele sollen Spaß machen bzw. Gefallen. Jeder hat einen anderen Fokus auf das was ihm gefällt. Das ist nunmal so.

[i]
"Man kann es nicht jeden recht machen. Hört doch auf zu diskutieren, es macht echt null Sinn. Eure Beiträge sind so nutzlos. Wem helfen die? "[/i]
Hier in dem Forum wird über das Hobby "Spiele" diskutiert. Da ist es mE "normal", dass über die Auszeichnung SdJ diskutiert wird. :roll:

Gruß
Braz

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Aha!

Beitragvon LeFonz » 10. Juli 2012, 21:52

> Ich habe die ersten Ferientage in Hessen genutzt und mit
> einer Runde von 5 Erwachsenen sowohl "Vegas" als auch
> "Kingdom Builder" gespielt im Hinblick auf die bevorstehende
> Nominierung. "Eselsbrücke" hatten wir nicht. Wir hielten dann
> "Vegas" wegen des leichten Einstiegs und des Zockerpotentials
> wesentlich geeigneter als das meistens bei einigen zäh
> verlaufene "KB", bei dem wir das Potential nur vermuten
> konnten. Bei "Vegas" war Stimmung, bei KB eher Ruhe.

Du hast also beide Spiele ganze einmal in einer Gruppe von fünf Leuten gespielt. (wobei KB ohne Erw. nur mit 4 Leuten zu spielen ist) Und du meinst das du daraus eine fundierte Meinung bilden kannst? Wenn dem so ist, kann ich nur mit gesenkten Kopf, diesen schüttelnd von dannen tapsen.

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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon waljonas » 10. Juli 2012, 22:31

Ich "mutmaße" mal das nine.be eher die Arroganz einiger Vielspieler hier kritisiert, die nur noch komplexe Spiele gut bewerten und spielen und in deren Augen "banale" Spiele, wie Qwirkle oder KB eher ablehnen. In Essen und auch im Spielekreis habe ich auch schon die Erfahrung gemacht.
Apropos, nehmt doch einfach die Schärfe in den Diskussionen hier im Forum etwas heraus. Bei Kleinigkeiten fühlen sich einige sofort auf dem Schlips getreten.;)

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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon nine.be » 10. Juli 2012, 22:52

waljonas schrieb:
>
> Ich "mutmaße" mal das nine.be eher die Arroganz einiger
> Vielspieler hier kritisiert, die nur noch komplexe Spiele gut
> bewerten und spielen und in deren Augen "banale" Spiele, wie
> Qwirkle oder KB eher ablehnen. In Essen und auch im
> Spielekreis habe ich auch schon die Erfahrung gemacht.
> Apropos, nehmt doch einfach die Schärfe in den Diskussionen
> hier im Forum etwas heraus. Bei Kleinigkeiten fühlen sich
> einige sofort auf dem Schlips getreten.;)

Danke, ich manchmal Ausdruckprobleme.
[b]*** Das Leben ist zu kurz für schlechte Spiele ***[/b]

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Das schlimme Spiel ...

Beitragvon Stone » 10. Juli 2012, 23:10

... Kingdom Builder scheint ja so manchen hier nachhaltig traumatisiert zu haben ...

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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon Braz » 10. Juli 2012, 23:11

waljonas schrieb:
>
> Ich "mutmaße" mal das nine.be eher die Arroganz einiger
> Vielspieler hier kritisiert, die nur noch komplexe Spiele gut
> bewerten und spielen und in deren Augen "banale" Spiele, wie
> Qwirkle oder KB eher ablehnen.

Meinst du wirklich, dass das der Fall ist?
Ich kenne einige Leute, die viel Zeit mit dem Thema "Brettspiel" vernringen und denen Qwirkle ganz hervorragend gefällt. Meines Erachtens stimmt diese Aussage, dass sog. "Vielspieler" nur Spaß haben, wenn Spiele komplex sind einfach nicht. Immerhin wurde 7 Wonders letztes Jahr beim Deutschen Spielepreis auf Platz 1 gewählt und bei dem Preis kann ja jeder (!) abstimmen. 2010 war es Fresko....und 2009 Dominion....alles Spiele, die ich als nicht sonderlich komplex einstufen würde.

Ich kann aber verstehen, wenn man einige Spiele bereits kennt und dann gewisse Vorlieben hat, wie man am besten seine "Spielefreizeit" gestalten möchte: Möchte ich lieber einfach Kartenspiele (wie Uno) oder eher keine Kartenspiele sondern Brettspiele mit wenig Anleitung und "geringer strategischer Tiefe" oder möchte ich dann doch "schwerere Brocken"...

Letztendlich soll es doch allen Spaß machen. Wenn ich (!) die Wahl hätte in einem zeitlichen Rahmen von 2h meine Zeit mit Spielen zu verbringen und ich hätte die Auswahl zwischen "Through the Ages" und "Uno", so würde ich zu "Through the Ages" greifen, anstelle 10x Uno zu spielen. Jemand, der generell weniger Zeit mit spielen verbringt, würde wahrscheinlich gerade die andere Entscheidung treffen. Einfach weil Uno leichter zugänglich ist. Wie gesagt: Alles wertneutral, denn letztendlich geht es darum in einem zeitlichen Rahmen seinen Spaß zu haben.

Ich kann zum "Kindom Builder" leider nichts sagen, da ich das Spiel nicht kenne. Aussagen wie "man kann vom Spiel gespielt werden, wenn man schlecht baut" reizen mich aber nicht unbedingt dazu, das Spiel einmal ausprobieren zu wollen gerade weil ich als Vielspieler genug Alternativen kenne, wie ich 1h Spielzeit für mich (!) verbringen möchte. Kann im besagten Fall natürlich ein "Fehler" sein...hat aber auch andererseit nichts mit Arroganz zu tun, sondern eigentlich nur mit Selektiviät bei den -zig Neuheiten jedes Jahr... ;-)

Gruß
Braz

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Re: Aha!

Beitragvon Helmut » 10. Juli 2012, 23:47

Wieso nur einmal? Wir saßen 3 Tage zusammen und haben hauptsächlich "Vegas" und "KB" gespielt und konnten uns dann eine Meinung bilden. Wie viele Spiele werden nach einer Partie weggelegt, weil sich deren Qualität nicht sofort erschließt und die Gruppe keine Lust mehr dazu hat?Also Kopf hoch, mein Freund.

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Re: Kingdom Builder ist Spiel des Jahres 2012

Beitragvon ravn » 11. Juli 2012, 10:35

Braz schrieb:

> Meines Erachtens stimmt diese Aussage, dass sog.
> "Vielspieler" nur Spaß haben, wenn Spiele komplex sind
> einfach nicht.

Stimme dem zu, aus eigener Erfahrung. Weil es "die Vielspieler" als homogene Gruppe überhaupt nicht gibt. Genauso wenig gibt es "die Wenigspieler", die direkt alle mit allem überfordert sind - immer.

Im Gegensatz dazu kenne ich viele, die Brettspiele intensiv als Hobby betreiben, weniger häufig, mit Begeisterung, eher gelangweilt, mit schnellem Regelverständnis, mit Problemen bei komplexeren Regelzusammenhängen, und und und. In der Kombination daraus ergeben sich dann ganz verschiedene Spielertypen, die je nach Tagesform und Spielrunde und Spiel auch ganz verschieden sein können.

Wer da vereinfacht, macht es sich eventuell zu einfach und urteilt über Personengruppen, die es so, als "die Wenigspieler" bezeichnet, gar nicht gibt.

Ob Kingdom Builder Spass macht, vom Regelwerk verstanden wird, wiederholt gespielt wird, das hängt von jedem Einzelnen ab und ist individuell verschieden. Pauschal-Prophezeiungen halte ich da für sehr gewagt.

Cu / Ralf

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Pyrrhus
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Re: Von Repräsentanten und Emanzen

Beitragvon Pyrrhus » 11. Juli 2012, 10:53

Das kann ich bestätigen.
Ich hatte 1985 an der RWTH Aachen das Mathematik-Studium (Diplom) begonnen und der Frauenanteil war damals schon bei 35-40%.
Im Laufe der Semester stieg dieser Anteil eher als dass er fiel.


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