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[Spieleschmiede] Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Verspielte Crowdfunding-Projekte
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Braz
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon Braz » 15. Juli 2012, 15:58

Attila schrieb:
> Mir persönlich ist es es völlig egal wer das ganze
> Finanziert. Das spielt für mich und für das Spiel und dessen
> Qualität überhaupt keine Rolle.


Naja...es spielt dann eine Rolle, wenn der Autor über Kickstarter sein Spiel zu finanzieren versucht, man selbst evtl. Interesse daran hätte und es am Ende nicht realisiert wird, ODER wenn nur die Spiele unter den Finanzierenden aufgeteilt werden und man erst beim Probespielen feststellt: Verdammt, hätte mir evtl. gefallen.
Insofern gilt es immer abzuwägen, ob man sowas finanzieren möchte pder nicht.


>
> JKLM waren übrigens keine "Kickstarter".
> GMT 500 gibt es seit über einem Jahrzehnt und es ist nichts
> anderes als Kickstarter.


Wie du schon weiter unten richtig schreibst (und ich ebenfalls schon angemerkt hatte): Der Unterschied besteht halt darin, dass bei einer P500-Order abgebucht wird, wenn das Spiel verschickt wird....bei einem Kickstarter wird das abgebucht, wenn man es finanziert. Frag`mal die nervösen Crowdingfunder zu Vanuatu. Es mag sicherlich bald fertig sein, aber wenn sich der Produktionstermin verschiebt und vom Autor keine Neuigkeitsmeldungen diesbezüglich veröffentlicht werden, dann sieht man schnell den Unterschied zur P500-Order oder einer Voarbgeldüberweisung ;-)



>
> Der grosse Unterschied zwischen dem Projekt bei
> Spieleoffensive und "klassischem" P500 oder Kickstarter ist
> doch lediglich das man bei Spieleoffensive sofort das Geld
> bezahlen muss und bei bei den "seriösen" Varianten bezahlt
> man das Geld, wenn das Projekt zustande gekommen ist. (Bei
> P500 bezahlt man sogar erst, wenn das Spiel produziert wird).


jup...hatte ich bereits in ähnlicher Form geschrieben...

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php ... &t=265791&

Zu JKLM: Es war insofern indirekt ein "Kickstarter" oder besser gesagt "ein Crowdfunding", da man das Spiel noch vor Produktion bezahlen musste/sollte. Ich muss es wissen -> ich hatte das Geld überwiesen und über 2 Jahre vergeblich auf "Huang Di" und "Ascendency" gewartet.....zum Glück hatte ich das Geld ein paar Tage nach Insolvenzbekanntgabe zurückbekommen.....da gab es aber ansch. auch andere Fälle....

>
> Ein weiterer Unterschied ist die Reputation: Bei GMT ist
> diese zweifelsohne hervorragend. Man weiss was man für
> Qualität bekommt (Jahr um Jahr immer bessere), un ddas die
> Spiele in alle Regel genau das halten was sie versprechen.


http://www.spielbox.de/phorum4/read.php ... &t=265791&


> Kickstarter stellt nur die Plattform und greift sich selbst
> ein Teil der gesammelten Summe als Gebühren ab. Nicht mehr,
> nicht weniger. Imo hat das im Bereich der Brettspiele nicht
> so eine grosse Zukunft. Etablierte Verlage haben weitaus mehr
> davon wenn sie ihre eigene Plattform für ihren Zweck aufbauen
> - das bisschen Geld was sie dafür benötigen haben sie quasi
> mit dem ersten Spiel wieder drin (über die eingesparte Gebühr).

Klar, Kickstarter ist nur ein Name für die Möglichkeit eines Sammeln von Investitionsgeldern.


>
> Mir ist es schleierhaft wieso es z.B. Queen via Kickstarter
> macht.

Mir wirklich auch....

Grüße
Braz

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Braz
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon Braz » 15. Juli 2012, 16:08

Thygra schrieb:
> Oder anders gefragt: Sind Erweiterungen für dich
> grundsätzlich Unsinn?

Da gibt es mE einen kleinen Unterschied:
Die meisten Erweiterung werden doch veröffetnlicht, wenn das Basisspiel erfolgreich war/ist. Die Erweiterungen sollen dann das vorhandene und bekannt Spielprinzip erweitern und auffrischen.

Die Goddies sind mE daher nicht als "Erweiterungen" im klassischen Sinn zu sehen: Klar erweitern sie das Spiel, aber halt nur bedingt, es sind halt "nur" Goddies.
Ein "Supernova" beim Eclipse hat nicht wirklich DEN signifikanten Einfluss auf das Spiel, aber ist eine nette kleine Ergänzung.

Zu deiner Frage: Goddies sind natürlich kleine Erweiterungen. Sie erweitern die spielerische Vielfalt des Basisspiels mE aber nur gering.

"Klassische" Erweiterungen stellen hingegen schon "mehr oder weniger größere" Variationen im Spielprinzip oder im Spielverlauf dar.

....bitte führe jetzt nicht die in meinen Augen sinnlosen und profitmaximierenden Mini-Erweiterungen zum Carcassonnen an....
Ich rede hier von "echten" Erweiterungen ;-)

Gruß
Braz

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freak
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon freak » 15. Juli 2012, 16:34

Braz schrieb:
>
> Attila schrieb:

> >
> > Mir ist es schleierhaft wieso es z.B. Queen via Kickstarter
> > macht.
>
> Mir wirklich auch....
>
> Grüße
> Braz

Mir nicht....

Eine existierende Plattform, reichlich Zuspruch aus USA,
man muss hier keine Eigenarbeit reinstecken,
Ein Bezahlungssystem, das funktioniert, was will man mehr.

Und wenn man dann sieht, dass sie mit Urbanization mal auf einen Schlag 46T USA einnehmen und für die Produktion eines Spieles, das sie eh im Oktober auf den Markt bringen, benutzen können, ist das doch ohne großen Arbeitsaufwand nicht sooo schlecht ;)

Ob die Vorfinanzierung von Spielen, die eh schon den Markt angeboten worden sind, der Sinn von crowdfunding ist, ist was anderes.

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Braz
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon Braz » 15. Juli 2012, 16:44

...man sollte meinen, dass Queen Games nicht auf "Crowdfunding"-Alternativen zurückgreifen muss.

Demnächst gehe ich in den Supermarkt und unterstütze durch bezahlen an der Kasse die Produktion eines Kiwi-Mango-Nuss-Joghurt von Müller, der demnächst mal in die Regale kommen soll, oder ich schicke 100¤ vorab an Aididas nur weil die evtl einen Sportschuh auf den Markt bekommen werden (sofern Kohle vorhanden), der grün-blau gestreift ist....

Also genaz ehrlich: Crowdfunding von Spielen macht mE nur dann Sinn, wenn der Autor nicht weiß, wie er sonst sein Spiel produzieren soll, da ihm die finanziellen Mittel fehlen...von einem Verlag, der evtl. Gewinne über seine bestehende Produktpalette einspielt, erwarte ich eher, dass sie Spielideen verwirklichen, denn dafür bekommen sie ja auch den Gewinn ab, oder irre ich mich da... ;-)

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Attila
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon Attila » 15. Juli 2012, 16:50

Hi,

Jo. Deswegen schrieb ich auch: ???

Grundsätzlich ist Crowdfunding doch nichts schlechtes. Gibt es ja nunmal auch schon viel länger als "Kickstarter" - Kickstarter hat halt nur ein Geschäftsmodell draus gemacht. Das ist auch vollkommen ok und da sehe ich nix verwerfliches. (Das einzig neue ist der "coole" Name)

Ich finde das Prinzip prima. Ich bin ja sowieso nicht jemand der besonders auf die allerwelts-Spiele von den Allerweltsverlagen. Für mich sind die "inneren Werte" eines Spieles auch wichtiger als irgendwelche Oberflächlichkeiten wie Material oder Tippfehler in der Regel. Und mit dieser Art des organisierten "Geldsammelns" haben Leute die eine Idee haben halt die Möglichkeit diese in einer Form umzusetzen, welche sie bisher nicht hatten.
Nehmen wir mal das wunderschöne "Friedrich" - ich denke Richard (Stubenvoll) hat hier ein nicht gerade unerhebliches Risiko bei der Finanzierung dieses Spiels gestemmt. Ich denke mal alleine und vollkommen aus privater Kasse. Wenn das in die Hose gegangen wäre, wäre der ein oder andere Urlaub sicher ausgefallen.
Das Spiel selbst hätte ganz sicher in dieser Form kein Verlag aufgelegt. 90% schon alleine wegen dem Thema (jaja, die Deutschen und der Krieg).

Wenn man also nicht privat über das nötige Kapital verfügt um so einem Projekt zu finanzieren, wird es nicht in dieser Form produziert. Dann wird die Auflage kleiner und einfacher. Anstatt einem aufgezogenen Plan, gibt es eine laminierte Farbkopie. Und die Spielkarten sind ein handelsübliches Kartenspiel. Wie viele Kleinstverlage haben nicht so angefangen? - Abgezählte Spiele in einer Handgefertigten Auflage von 200 Stück.
Hat auch seinen Charm (finde ich) - habe ich einige Spiele hier (und einige sind davon nicht wieder aufgelegt worden - oder erst +10 Jahre später).

Ich sehe überhaupt kein Problem darin. Zum einen ist es bereits gang und gäbe (weitaus länger als es Kickstarter gibt) und liefert hervorragende Produkte. Es gibt also überhaupt kein Anlass "besorgt" zu sein. Letztendlich bekommt man als Spieler Spiele, welche sonst niemals aufgelegt worden wären (z.B. >90% der GMT Spiele) - und wenn ein Verlag das benutzt um sein Risiko zu vermindern ist das auch vollkommen in Ordung. Wenn ich als Kunde das Produkt bekomme, welches ich haben will - günstiger, oder in einer "SonderEdition" und ich dafür ein geringes Risiko selber trage ... warum nicht? - Und selbst wenn nicht: Das kann sich doch jeder selber überlegen.

Atti

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Attila
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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon Attila » 15. Juli 2012, 17:30

HI,

Doch natürlich ist es vergleichbar.

GMT weiss halt nur das ganze so abzuwickeln das die Kunden - dauerhaft - zufrieden bleiben.

Stell dir einfach mal vor, man die GMT Spiele für 10% weniger im Handel bekommt als man als bei P500 bezahlt hat. Was meinst du wie viele P500 Spiele dann noch aufgelegt werden? :-)
Das macht man einmal. Vielleicht auch zweimal. Dann werden die Menschenfreunde aber auch langsam weniger ...

Atti

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Re: Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive (neben Kickstarter, etc.)

Beitragvon gimli043 » 16. Juli 2012, 08:11

Express 01 ist bereits finanziert, habe ich gerade gesehen ...
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SpieLama
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Re: [Spieleschmiede] Neue Finanzierungsplattform von Spiele-offensive - zuspieler.de-Artikel

Beitragvon SpieLama » 27. Mai 2017, 11:23

Hinweis: Der folgende Artikel wurde 2012 erstmalig auf zuspieler.de veröffentlicht. Mehr dazu unter viewtopic.php?f=63&t=390396.

Es ist ein beeindruckender Start: Der Verlag Eggertspiele und der Onlineversandhändler Spiele-Offensive.de haben zusammen über 24.000 Euro für ein Spiel gesammelt, das noch gar nicht existiert. Auf der Onlineplattform Spielschmiede präsentieren die Unternehmer in einem Video das Spielkonzept. Wen das überzeugt, der kann die Produktion des Spiels Express 01 von Jörg von Rüden mit Geld unterstützten. Das Prinzip nennt sich Crowdfunding. Im Interview spricht Frank Noack, Spiele-Offensive.de-Geschäftsführer, über den Weg in eine strahlende Zukunft für Vielspieler, die rechtliche Zusammenarbeit mit den Verlagen und über Bauchschmerzen der Unterstützer.

In Deutschland gibt es bereits Crowdfunding-Plattformen. Startnetxt hat über ein Million Euro gesammelt. Wer braucht da noch die Spieleschmiede?
Die Spieler und die Spieleverlage. Startnext, Kickstarter und Co. sind reine Finanzierungsplattformen. Sie können und wollen sich nicht mit der Materie der einzelnen Projekte auseinandersetzen. Deshalb gibt es für Unterstützer und Initiatoren aus der Spielebranche viele Stolpersteine. Wir kennen uns in der Branche sehr gut aus. Unserer Expertise fließt in die Gestaltung der Projekte. Wir können abschätzen, ob Kalkulationen realistisch sind und wie sich ein Spiel als Produkt nach der Förderung entwickeln wird. Das erhöht die Sicherheit für alle Beteiligten enorm. Es gibt einige Kickstarterprojekte, die trotz Finanzierung schief gegangen sind oder sich über Jahre hinziehen. So etwas möchten wir unseren Schmieden und Partnern ersparen. Darüber hinaus sind wir als Onlineversandhändler mit Spiele-Offensive.de in der Szene verwurzelt. Unser Spielernetzwerk ist eine der größten Gemeinschaften im deutschsprachigen Internet. Eine starke Gemeinschaft ist die Grundvoraussetzung, um Crowdfunding durchführen zu können.

Mit der Spielschmiede wälzen die Verlage ihr unternehmerisches Risiko auf die Spielergemeinde ab. Ist das Ihr Verständnis von Crowdfunding?
Diese Hypothese lese ich in letzter Zeit oft. Sie ist so pauschal nicht richtig. Lediglich das Produktionskostenrisiko wird für den Verlag verringert. Die Produktionskosten machen aber nur einen Teil der Kosten aus. Bevor ein Spiel auf der Spieleschmiede vorgestellt wird, entstehen erhebliche andere Kosten. Der Verlag hat viel Zeit und damit Lohnkosten in die redaktionelle Arbeit investiert. Gruppen haben die Spiele getestet und rund geschliffen. Die Grafik wurde gezeichnet und bezahlt. Und auch der Autor möchte natürlich etwas verdienen. Wir von Spiele-Offensive.de bereiten die Crowdfunding-Projekte vor. Wir produzieren ein Vorstellungsvideo, gestalten das Projekt und erstellen die Projektwebseite. Dazu kommen Werbekosten, um das Projekt bekannt zu machen – zum Beispiel durch Pressearbeit und Onlinewerbung. Wenn das Projekt scheitert, sind diese Investitionen verloren. Für die Spielergemeinde selbst entsteht kein Risiko. Die Unterstützer erhalten in diesem Fall ihr Geld zurück. Das Risiko wird also nicht abgewälzt, sondern getestet. Hinzu kommt, dass Crowdfunding über die Spieleschmiede lediglich eine Anschubfinanzierungsmöglichkeit ist. Die Produktionskosten werden bei Erreichung der Mindestfördersumme nur zum Teil gedeckt und nicht vollständig finanziert.

Crowdfunding ist für Sie dann also eher …
… der Weg in eine strahlende Zukunft für Vielspieler. Es ebnet den Weg für innovative und mutige Spielkonzepte.

Im Moment akzeptieren Sie nur Spiele, die von einem Verlag bearbeitet wurden. Warum?
Uns ist wichtig, dass unsere Schmiede mit den von ihnen unterstützten Spielen glücklich sind. Wir können uns als Spiele-Offensive.de keine redaktionelle Arbeit leisten. Wir spielen zwar gern und oft aber dafür fehlen uns das nötige Wissen, die Erfahrung und das Personal. Außerdem möchten wir die Verlage auf lange Sicht nicht überflüssig machen. Sie sind für unser Hobby sehr wichtig. Selbst Spiele von bekannten Autoren funktionieren nach der Entwicklung nicht immer hundertprozentig. Die Redakteure sind hier wie Diamantschleifer. Sie veredeln die Spiele soweit, dass sie ausbalanciert und gut spielbar sind. Für uns ist es also eine Empfehlung, wenn ein erfahrener Redakteur uns ein Spiel für die Spielschmiede vorschlägt. Bei einem Vorschlag eines Autoren können wir nicht einschätzen, ob das Spiel zu Ende gedacht ist und funktioniert. Wir haben auch nicht genug Personal, um das herauszufinden.

Wäre es nicht besser, wenn die Nutzer entscheiden, welche Projekte sie unterstützen wollen? So hätten auch unbekannte Autoren eine Chance, auf sich und ihre Werke aufmerksam zu machen.
Unbekannte Autoren haben bereits über unseren derzeitigen Weg eine Chance. Sie benötigen jedoch einen Fürsprecher in der Branche. Jörg von Rüden, der Autor von Express 01, hatte bisher keine eigene Spieleveröffentlichung und über die Spieleschmiede seinen ersten Erfolg. Das ist prima.

Denken Sie trotzdem über andere Möglichkeiten der Vorauswahl nach?
Ja. Das letzte Wort in unserem Vorgehen ist noch nicht gesprochen. Vielleicht ist es ja möglich, dass die Spieleszene selbst vorentscheidet, welche Spiele sie unterstützen möchten – selbst wenn diese nicht redaktionell begleitet wurden. Die Community wäre dann sozusagen der Redakteur. Hier werden wir experimentieren und forschen, inwiefern das umsetzbar und für alle Beteiligten zufrieden stellend sein kann.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass erfolgreiche Spieleschmiede-Spiele den Weg in den normalen Handel finden. Welchen Vorteil haben Nutzer – abgesehen von einigen Bonuskarten – wenn sie Spiele vorfinanzieren? Sie könnten Sie doch auch einfach später auf Messen oder im Internet kaufen.
Die meisten Spiele werden vermutlich im Handel verfügbar sein. Aber sie werden dort nur hingelangen, wenn die Finanzierung über die Spieleschmiede erfolgreich war. Wenn sich alle sagen, dass sie warten bis das Spiel regulär im Handel erscheint, warten sie vergeblich. Wichtig ist uns, dass die Schmiede Gesellschaftsspiele als ihr Hobby betrachten und durch unsere Plattform in der Lage sind, ihr Hobby aktiv mitzugestalten. Viele Nutzer träumen davon, selbst Spiele zu gestalten oder zu veröffentlichen. Sie haben weder die nötigen Erfahrungen oder Ideen. Mit der Schmiede können sie sich dennoch aktiv einbringen und in ihrer Szene so richtig dabei sein. Wir danken ihnen für dieses Engagement mit ganz besonderen Ergänzungen, die es in der Art nie zu kaufen geben wird. Wir verewigen beispielsweise die Namen besonders spendabler Unterstützer in den Regeln oder gestalten für diese die Spielverpackung um.

Bei anderen Crowdfunding-Plattformen zahlen Nutzer erst, wenn die Projektfinanzierung tatsächlich sicher ist. Bei der Spieleschmiede verschwindet das Geld direkt vom Konto der Unterstützer. Warum?
Es geht darum, dass wir die Fördersumme absichern können, wenn die Schwelle überschritten wurde. Platzt ein Bankeinzug, wird der Betrag rechtzeitig von der Fördersumme abgezogen, so dass der Stand immer realistisch ist. Aus unseren Erfahrungen im Onlinehandel wissen wir, dass das umso häufiger der Fall ist, desto länger der Zeitraum der Bestellung und der Abbuchung auseinander liegen. Wir möchten nicht, dass knapp finanzierte Projekte scheitern, weil zugesagtes Geld plötzlich nicht eingezogen werden konnten. Plattformen wie Kickstarter ist das egal. Sie senden den Initiatoren entsprechend weniger und diese müssen sich überlegen, woher sie den Rest des Geldes auftreiben, der vielleicht fehlt. Als Argument wird gern angeführt, dass Kickstarter das Geld erst bei Projektstart abbucht. Was aber immer übersehen wird, ist, dass das Geld auch hier schon auf der Kreditkarte blockiert wird. Es ist für den Förderer nicht mehr verfügbar.

Einige Kunden haben mit der direkten Abbuchung trotzdem Probleme.
Ich kann diese Bedenken nachvollziehen. Wir bieten deswegen eine Besonderheit an, um die Bauchschmerzen bei den Schmieden zu verringern: Wenn ein Projekt nicht finanziert wird, können die Unterstützer auswählen, dass sie das Geld mit einem fünfprozentigen Bonus auf ihr Kundenkonto bei Spiele-Offensive.de bekommen.

Was passiert mit dem Geld der Kunden, wenn das Projekt nicht finanziert wird?
Je nachdem, wie der Unterstützer sich entschieden hat, erstatten wir das Geld sofort per Paypal oder Überweisung zurück oder es geht mit dem oben erwähnten Bonus auf sein Kundenkonto für die nächste Bestellung bei Spiele-Offensive.de.

Zurück zu Express 01: Mit 10.000 Euro wird das Spiel finanziert, mit 12.500 Euro gibt es obendrauf ein Spielregel-Erklärvideo von der Spiele-Offensive. Hätten Sie das nicht eh produziert?
Nein. Das hätten wir uns nicht leisten können. Die Mindestfördersumme ist so kalkuliert, dass wir bei Projektstart mit dieser Summe eine schwarze Null schreiben.

Die 12.500 Euro sind inzwischen längst geschafft. Finanzieren die Spieler also nicht nur das Spiel, sondern auch die Arbeit von Spiele-Offensive?
Ja. Wir sind bei den Projekten ja nicht untätig. Im Gegenteil. Wir gehen mit den Initiatoren der Projekte eine Partnerschaft ein. Dabei kümmern wir uns auf unsere Kosten um zahlreiche Dinge: zum Beispiel um die Präsentation und Marketing für das Projekt, um die Zahlungsabwicklung, um den kompletten Service gegenüber den Unterstützern und um die logistische Abwicklung. Wir übernehmen den Versand inklusive der entstehenden Kosten, wenn das Spiel letztendlich produziert wurde.

Auf den Spielschmiede-Seiten wird nirgends detailliert erklärt, wie die Spielschmiede funktioniert. Warum?
Die Spieleschmiede-Seiten sind noch nicht hundertprozentig fertig. Die Startseite fehlt völlig. Da wir erst ein Pilotprojekt haben, konnten wir darauf erst einmal verzichten. Daher gibt es noch nicht viele Hintergrundinformationen.

Wie ist die Zusammenarbeit zwischen den Verlagen und Ihnen rechtlich geregelt?
Wir gehen mit den Verlagen individuelle Verträge für jedes Projekt ein. Da wir während der Entwicklung der Spieleschmiede sehr viel mit den Spielernetzwerkern darüber diskutiert haben, haben wir uns für den Start bewusst gegen eine offene Plattform entschieden. Viele Mitglieder hatten rechtliche Bedenken und wollten sicherstellen, dass mit ihren Geldern wirklich das Projekt in der Art realisiert wird, wie es versprochen wurde. Auf einer offenen Plattform wie Startnext oder Kickstarter ist das nicht wirklich möglich. Wir können durch die Verträge so etwas viel besser absichern.

Was passiert, wenn der Verlag sich dazu entscheidet, das Spiel doch nicht zu produzieren?
Unsere Verträge sind so gestaltet, dass der Verlag zur Lieferung verpflichtet ist. Außerdem verpflichtet er sich aufzuzeigen, wenn ein Insolvenzverfahren oder ähnliches anhängig ist. Die Frage es nicht zu produzieren, stellt sich nicht.

Was, wen der Verlag das Spiel aus welchen Gründen auch immer nicht produzieren kann?
Da wir im Vorfeld die Kalkulationen überprüfen, ist das Risiko sehr gering, dass die Umsetzung unmöglich wird. Sollte dieser unwahrscheinliche Fall trotzdem eintreten, müssten wir in jedem Einzelfall über die nötige Vorgehensweise entscheiden.

Warum gibt es keine Spielschmiede-AGB?
Weil die AGB von Spiele-Offensive.de und das BGB greifen. Lediglich das Widerrufsrecht ist nicht anwendbar. Die Schmiede kaufen rein rechtlich kein Produkt, sondern unterstützen ein Projekt. Die Spiele sind rechtlich gesehen Belohnungen. Sie werden behandelt wie kostenlose Beigaben. Das heißt nicht, dass die Schmiede keinen Ersatz bekommen, falls ein Spiel beschädigt wird oder unvollständig ist, lediglich der Umtausch wegen Nichtgefallens ist wirkungslos.

Express 01 wurde innerhalb weniger Tage finanziert. Wie geht es mit der Spieleschmiede weiter?
Express 01 ist unser Pilotprojekt, um in diesem Bereich zu lernen und funktionierende Prozesse aufzubauen. Wenn wir damit fertig sind, geht es mit neuen Projekten und einer ausgebauten Spieleschmiede weiter. Bereits jetzt gibt es weitere interessante Angebote, die als Projekt veröffentlicht werden könnten.


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