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Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 16:03
von VorspielER
Seit einigen Tagen nenne ich Ausgustus mein Eigen. BIS DAHIN dachte ich: das wird bestimmt Spiel des Jahres, ist es doch schließlich das einzige "richtige" Brettspiel. Aber nun, Pustekuchen, eine einzige Enttäuschung und ich denke: Augustus wird auf gar keinen Fall SPiel des Jahres, hätte eigentlich nicht mal nominiert werden dürfen.

Erste Kommentar meiner Frau: Ist das häßlich. Nun ja, Geschmackssache, auch wenn es nicht wirklich hübsch ist. Dann aber, der Hammer: Die Spielregel. Seit langem habe ich keine so schlecht konzipierte Spielregel mehr gelesen. Wirklich schlimm. Das so etwas nominiert wird, ein Rätsel. Hinzu kommt die enorme Menge Luft in der Schachtel. Selten gesehen. Das Spiel selbst ist ganz nett, aber eben doch nur ein Bingo mit Thema. Das hätte man wesentlich einfacher haben können.

Wollte es nur mal loswerden. Total enttäuscht.

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 16:30
von nine.be
Hallo,

versteh ich das richtig, dass du das Spiel nicht als SdJ-würdig empfindest, weil:
- es nicht hübsch ist
- es eine schlechte Spielregel hat
- es eine zu große Spielpackung hat.

Ich habe es neulich gepsielt (mir wurde es erklärt, daher kann ich nichts zu den Regeln sagen). Ich fand, dass Augustus und Bingo soviel miteinander zu tun haben wie Kartoffelbrei mit Muskanus. Ein Hauch. Bei Bingo hast du keine Entscheidungsgewalt, nur ein Blatt mit Zahlen und ein Stift.
Wer hat eigentlich damit angefangen, das Spiel mit Bingo zu vergleichen?

Naja, ich mags.

Und noch am Rande, es ist keine "Brettspiel des Jahres"-Auszeichnung sondern eben nur eine "Spiel des Jahres"-Kürung. Daher halte ich Hanabi und Quixx auch für würdig. Vorallem Hanabi finde ich sehr gut!

Wollt ich nur mal loswerden. *Kopfschüttel*

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 16:52
von turbo
...ich hatte mir Augustus im März diesen Jahres gekauft und seitdem recht häufig gespielt...und das mit wachsender Begeisterung.
Ich finde den Vergleich mit Bingo auch irgendwie komisch...
...aber bei uns fanden bisher alle die Grafiken recht gut!
Wir hatten beim lesen der Anleitung keinerlei Probleme und die Symbolik der Karten hat man ja nach dem zweiten Spiel wohl erlernt.
Wenn unsere Spezies in der Lage ist 40 Seiten Runewars oder weitere hoch komplexe Anleitungen zu erfassen...dann ist diese (vielleicht wirklich nicht super aufgebaute) Regel doch echt eine Erholung.
Und zum Spiel selbst: ja, ich bin auch der Meinung es gibt Entscheidungen zu treffen...ein wenig taktieren ist möglich wenn man die Anderen im Blick behält,man kann die lieben Mitspieler ein wenig ärgern und es ist schnell gespielt!
Ob es den Geschmack eines Jeden trifft?...Das schafft wahrscheinlich kein Spiel... ...aber für mich ist Augustus ein Spiel des Jahres Wert.
verspielten Gruss
turbo

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 19:12
von Gernspieler
100% Zustimmung!

Römer-Bingo mit minimalster Entscheidungsfreiheit.
Ab 5 Mitspielern wird nach fast jeder Karte "Ave Cäsar/Bingo" gerufen und ab geht die Grübel-Orgie.

Aber.......

Für uns Vielspieler ist das nix. Aber als Familienspiel ohne großen taktischen Anspruch ist die SdJ Kür nachzuvollziehen.

Gottseidank gibt es für uns Freaks den anspruchsvolleren Kennerpöppel.

Und jetzt alle rauf auf die Barrikaden. :)))


Der Gernspieler
(für den alle 3 genannten nichts sind)

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 19:57
von Golbin
Hallo Janine,

das erste Mal kam meines Wissens der Vergleich mit Bingo auf dem Spieletreff in Oberhof auf. Er kann dort nicht böse gemeint gewesen sein, denn das Spiel wurde auf Platz 4 des Pfefferkuchels gewählt und war das bestplatzierte Familienspiel.

Wolfgang

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 20:25
von Malte
Also für ein "Spiel des Jahres" finde ich Augustus total ungeeignet & überbewertet. Ich finde es sogar eine Beleidigung an alle Autoren die sich dieses Jahr soviel Mühe gegeben haben und mit Herzblut an neuen Mechanismen getüftelt haben und dann kommt so ein Spiel wie Augustus und wird nominiert.
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 21:01
von l8xx
Ich finde Augustus spielerisch ok, für Familien sogar eingängig und gut. Ich kann mit Augustus mehr anfangen als z.b. vor 2 Jahren mit Quirkel.

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 21:12
von Dietrich
Moin, moin,
ich finde das Wort 'Beleidigung' - gelinde gesagt - die falsche Wortwahl für den Autoren von 'Augustus' .
Und Du tust gerade so, dass sich alle Autoren nur darum 'in's Zeug legen', um die 'Spiel des Jahres''-Auszeichnung zu erhalten!
Toll. Also wieder einmal einer diese überzogenen Spielbox-Forum-Troll-Beiträge, die das Hobby Brettspiele viel zu wichtig, ebenso wie die eigene Meinung ...
Bitte, bleibt objektiv.

Gruß, Dietrich

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 22:57
von Axel Bungart
Augustus mag vieles sein, aber enttäuschend fand es bisher keiner meiner Mitspieler, unter denen sich sowohl Vielspieler als auch Spieler befinden, die lieber einfachere Kost spielen.

Dazu wird's auch andere Meinungen geben. Aber es gibt auch Menschen, die nie ein Siedler anrühren würden. Und das ist gut so.

Gruß
Axel

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 30. Mai 2013, 22:58
von Helmut
Dietrich schrieb:
>> Bitte, bleibt objektiv.
>
> Gruß, Dietrich

Kaum möglich, hier gibt es nur subjektive Meinungen und Einschätzungen.

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 31. Mai 2013, 09:21
von JonTheDon
Nach einigen flotten Spielen dachte ich auch erst, die Luft sei raus.

Aber meiner Frau gefiel es so gut, dass sie immer weiter spielen wollte - mittlerweile haben wir knapp 30 Partien hinter uns.

Und was soll ich sagen - irgendwann sprang der Funke bei mir wieder über. Es sind oft knappe Entscheidungen und man spürt mehr, welche Karten zur aktuellen Situation passen. Dazu kommt die kurze Dauer und das lockere Kaffee-und-Kuchen-Spielniveau. Passt für uns (obwohl wir auch gern BuBu und ähnliches spielen).

Was mich mehr nervt sind die grottenschlechte Regel und das Gefühl, dass viele der Karten sehr unausgewogen vom Preis-Leistungsverhältnis her sind. Bspw. die Karten, die einem je 5 Punkte für (andere) rote Karten bringen, habe ich noch nie sinnvoll nutzen können. Oder dass der gleiche Effekt zum gleichen Preis einmal auf einer mMn schwächeren Senator-Karte und gleichzeitig auf einer Provinzkarte mit Getreide ist - das finde ich sehr seltsam. Drittes Beispiel: Der gleiche Effekt "kostet" bei manchen Karten deutlich mehr (und seltenere) Symbole als bei anderen.

Aber: Bei der schnellen Spieldauer und der Auswahl fallen die Unwuchten nicht sooo ins Gewicht.

Liebe Grüße

Jon

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 31. Mai 2013, 16:02
von peer
Hallo,
Malte schrieb:
>
> Also für ein "Spiel des Jahres" finde ich Augustus total
> ungeeignet & überbewertet. Ich finde es sogar eine
> Beleidigung an alle Autoren die sich dieses Jahr soviel Mühe
> gegeben haben und mit Herzblut an neuen Mechanismen getüftelt
> haben und dann kommt so ein Spiel wie Augustus und wird
> nominiert.

Warum genau soll ich als Autor jetzt beleidigt sein?

ciao
peer (bastelt an Neuheiten für die Messe 2014)

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 31. Mai 2013, 17:33
von Malte
peer, du hast natürlich recht. Was ich geschrieben habe ist stark verallgemeinert. Aber ich habe in Göttingen und Co. andere Prototypen gespielt, die es leider nicht in einen Verlag geschafft haben, die waren innovativer und interessanter als Augustus.
An Augustus ist wirklich nichts Neues (auch wenn jetzt wieder 10 Leute schreiben: Es muss ja nicht immer was Neues sein).
Aber dann hätte "Spiel des Jahres" ja auch Kniffel das Kartenspiel werden können, oder Angry Birds das Kartenspiel.
Ich finde Augustus seicht, an der Spielbalance (Bonis) hätte noch gefeilt werden können und nach einigen Runden hat man das Gefühl die "teuren" Karten lohnen nicht. Lieber die billigsten bauen und schnell den Bonus für die meisten erledigten Karten abgreifen und die 7te Zielkarte auf den kloppen und fertig. Die Siegchance ist extrem hoch (da die anderen nur max. 6 Karten haben und der Bonus den Rest wett macht).

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 31. Mai 2013, 20:07
von xnilf
Hallo Malte,

ich kann dir nur zustimmen.
Ich erwarte auch von einem SDJ, das es etwas besonderes hat, was aus der Masse des Jahrgangs und generell heraussticht.
Das kann die neue Spielidee, aber auch die andersartige Verknüpfung von alten Mechamismen sein.... Eben etwas "Besonderes", gut gemacht.

Nach der Begründung der Jury könnte ich mir auch gut die Kartenerweiterung zu MÄDN als SDJ vorstellen.
Das sehe dann so aus:

Begründung der Jury:
Die MÄDN-Kartenerweiterung reichert das als Mensch-Ärger-dich-Nicht bekannte Familienspiel geschickt mit taktischen Elementen an und führt damit ein fast 100 Jahre altes Prinzip auf eine neue Ebene mit mehr Spieltiefe. Trotz der zusätzlichen Regeln behält das Spiel die Leichtigkeit und Kurzweil seines Vorbilds. Mehr noch: Die MÄDN-Kartenerweiterung fesselt die Spieler, da sie stets gemeinsam erwartungsvoll der nächsten Karte des Mitspielers entgegensehen – das garantiert Spannung für alle bis zum Schluss.
:-D

Also ich finde die Begründung eindeutig ;-)

Gruß Xnilf

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 31. Mai 2013, 23:13
von Axel Bungart
Hallo Jon,

was ist denn an der Regel "grottenschlecht"?

Gruß
Axel

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 1. Juni 2013, 11:02
von KMW
xnilf schrieb:
>
> Hallo Malte,
>
> ich kann dir nur zustimmen.
> Ich erwarte auch von einem SDJ, das es etwas besonderes hat,
> was aus der Masse des Jahrgangs und generell heraussticht.

Irgendwie ist das alles schon mal da gewesen. Gleich das zweite Spiel des Jahres nach "Hase und Igel" sorgte damals für Diskussionen: "Rummikub" (1980). Das war nichts anderes als Räuber-Rommé, nur mit Steinen statt mit Karten. Und das sollte ein Spiel des Jahres sein?
KMW

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 1. Juni 2013, 12:57
von Helmut
KMW schrieb:
>
> xnilf schrieb:
> >
> > Hallo Malte,
> >
> > ich kann dir nur zustimmen.
> > Ich erwarte auch von einem SDJ, das es etwas besonderes hat,
> > was aus der Masse des Jahrgangs und generell heraussticht.
>
> Irgendwie ist das alles schon mal da gewesen. Gleich das
> zweite Spiel des Jahres nach "Hase und Igel" sorgte damals
> für Diskussionen: "Rummikub" (1980). Das war nichts anderes
> als Räuber-Rommé, nur mit Steinen statt mit Karten. Und das
> sollte ein Spiel des Jahres sein?
> KMW

Richtig, aber:
Wo fanden denn diese Diskussionen statt, wo es damals kein Internet gab?

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 1. Juni 2013, 13:12
von Roland G. Hülsmann
Helmut schrieb:

> Richtig, aber:
> Wo fanden denn diese Diskussionen statt, wo es damals kein
> Internet gab?

Ob Du es glaubst oder nicht, es gab auch schon vor dem Internet so etwas, was man heute Communities nennt. Damals sprach man eher von der jeweiligen Szene.
Man hatte seine "Clubzeitschriften" oder Magazine, oft einfach nur hektographiert, und teilte sich per Leserbrief und/oder Postbrief mit. Das funktionierte nicht nur im Brettspielbereich ganz gut, sondern z.B. auch im Homecomputerbereich. (Selbst der Austausch von ... ähem ... Sicherheitskopien funktionierte ganz gut per Post oder persönliche Treffen.)
Kurz: Es gab schon Kommunikation vor dem Internet und sie funktionierte recht gut. Ok, wenn man eine halbe Stunde vor dem Spieleabend noch eine Regelfrage hatte, musste man sich tatsächlich in die gedruckte Regel vertiefen oder die Artikel der letzten Spiele-Zeitschriften bemühen. (Bei mir war es von der ersten Ausgabe an die "spielbox".)

Gruß
Roland

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 1. Juni 2013, 14:12
von Helmut
Ja gut, diese Hefte hatte ich auch alle: Pöppel-Revue, Spielkunde-Informationen, usw.
Allerdings habe ich mich 1980 noch nicht für (neue)Spiele und SdJ interessiert. Das fing bei mir erst 1985 an, so dass ich Diskussionen um "Rummikup" nicht mitbekommen habe.

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 2. Juni 2013, 07:00
von Attila
Hi,

Hat man "vor dem Internet" nicht noch auf Bäumen gelebt???

Atti

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 2. Juni 2013, 21:53
von Helmut
Ich möchte nicht zu "grottenschlecht" Stellung nehmen, wohl aber zu den Druckfehlern. Der Textverfasser hatte wohl Probleme mit der Kommasetzung. Da, wo welche hingehören, stehen keine. Dafür aber an Stellen, wo keine hingehören. Zum Teil dadurch echte Informationslücken, was denn nun gemeint sein könnte.
Ich vermisse überdies einen Hinweis, ob die Zielkarten vor dem Spiel gemischt werden müssen. Macht eigentlich Sinn, aber den Satz müsste ich überlesen haben.

Re: Augustus - Warum SDJ?

Verfasst: 2. Juni 2013, 22:04
von Golbin
Nein in Höhlen :-D

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 3. Juni 2013, 08:39
von frankjaeger
Ich glaube, die besagte "5 Punkte für rot"-Karte wirkt erst in Vollbesetzung, weil dann genug rote Karten ins Spiel kommen. Bei geringerer Besetzung sind die eher mau, weil man nicht genug rote Karten erhalten kann. Ansonsten sind aber 5 Punkte ziemlich viel, kann sich lohnen.

Ich finde Augustus schön. Ein nettes Familienspiel, bei dem auch schon Kinder mitspielen können (aus Erfahrung: ab 7 Jahren, wenn man zwei, dreimal testspielt; danach geht es prima).

Frank.

Re: Augustus - enttäuschte Freaks

Verfasst: 3. Juni 2013, 08:54
von widow-s-cruse
Hallo Frank,

mag ich bestätigen.

Auf dem Familientag letzte Woche waren von über 50 Partien 14 Augustis. Gerade die Jugendlichen konnten diesem Titel von den drei Nominierten am meisten abgewinnen und spielten gerne Folgepartien.
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.492377430835343.1073741831.225097240896698&type=1&l=9eb3ca8f68

Liebe Grüße
Nils

Re: Augustus - enttäuschend

Verfasst: 3. Juni 2013, 23:03
von Der Einsiedler
Da kann ich nur dazu sagen:

Ich hab schon seit Jahren kein Spiel mehr gesehen, was durchweg bei fast allen Spielern gut ankommt und die auch alle noch ne zweite Runde spielen wollen.