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"Bitte nicht wegwerfen"?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Helmut
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"Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Helmut » 18. Juli 2013, 16:30

Hallo,

auf den Karton-Lochplatten von Knizias "Jäger und Sammler", Amigo, steht
drauf: "Bitte nicht wegwerfen". Hat jemand eine Ahnung, wozu diese Platten
aufgehoben werden sollen?

SG
Helmut

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STOCKBROT
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Beiträge: 244

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon STOCKBROT » 18. Juli 2013, 16:39

Hallo
Seite 5 in der Anleitung:

Nachdem Sie alle Plättchen aus dem Stanzbogen gelöst haben, werfen Sie die
Stamzbögen bitte nicht weg!
Nehmen Sie einfach den Sotiereinsatz aus der Schachtel und legen Sie die
leeren Stanzbögen auf den Biden der Schachtel. Dann legen Sie den
Sotiereinsatz auf die tanzbögen. So faällt das Spielmaterial auch bei
senkrechter Lagerung der Schalchtel nicht durcheinader!

Gruß
STOCKBROT

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Gerd
Spielkamerad
Beiträge: 24

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Gerd » 18. Juli 2013, 16:41

Hallo Helmut,
Spielregel Seite 5 unten rechts im Kasten steht die Auflösung!!

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Helmut
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Beiträge: 1529

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Helmut » 18. Juli 2013, 18:58

Ohja, danke >>> Lochkarton wieder aus der blauen Tonne herausgeholt und
unten in die Schachtel hineingelegt.

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Christian Hildenbrand

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Christian Hildenbrand » 18. Juli 2013, 21:32

Wir schreiben das schon absichtlich da drauf ...

Sammelnde Grüße
Christian

Redaktion
AMIGO Spiel + Freizeit GmbH

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Roland Arnold
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Beiträge: 79

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Roland Arnold » 18. Juli 2013, 22:52

Man könnte natürlich das Ganze auch verbraucherfreundlicher gestalten, indem
man die Spieleschachteln niedriger konstruiert, dass die eingelegten
Ziehteile genau hineinpassen, dann die Stanzbögen über den oberen Rand des
Verpackungsteiles auflegen, den Verpackungsdeckel drauflegen und das alles
verschweißen. Der Deckel ist dann natürlich im Verkauf nicht mehr plan mit
dem Schachtelboden. Wenn die Stanzteile ausgebrochen sind, kann man diese
getrost dem Recycling zuführen und das Ziehteil passt mit dem Inhalt genau.
Der Spielehaushalt würde es danken, wenn die Schachtel niedriger ist.
So produzieren die Hersteller aber aufgeblähte übergroße Schachteln, in die
man Müll einlegen muss, damit der Schachtelinhalt ordentlich verwahrt
bleibt. Und da gibt es doch Verbraucher, die freuen sich noch über diese
Erkenntnis.

Roland Arnold
Vom Verband zur Durchsetzung der Reduktion der Spieleschachtelgrößen auf den
tatsächlich erforderlichen Umfang.

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Helmut
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Beiträge: 1529

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Helmut » 18. Juli 2013, 23:38

Volle Zustimmung!

Da ist das SDJ 2013 ja gutes Vorbild!

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Warbear

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Warbear » 18. Juli 2013, 23:49

Roland Arnold schrieb:
>
> Man könnte natürlich das Ganze auch verbraucherfreundlicher
> gestalten, ...
>
> Roland Arnold
> Vom Verband zur Durchsetzung der Reduktion der
> Spieleschachtelgrößen auf den tatsächlich erforderlichen
> Umfang.

Am besten kauft man ein größeres Haus, wo alles reinpasst, dann muß man sich
mit solchen Kleinigkeiten nicht mehr rumschlagen ...

Thygra
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Beiträge: 3159

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Thygra » 19. Juli 2013, 00:13

Roland Arnold schrieb:
> Man könnte natürlich das Ganze auch verbraucherfreundlicher
> gestalten, indem man die Spieleschachteln niedriger
> konstruiert, dass die eingelegten Ziehteile genau
> hineinpassen, dann die Stanzbögen über den oberen Rand des
> Verpackungsteiles auflegen, den Verpackungsdeckel drauflegen
> und das alles verschweißen. Der Deckel ist dann natürlich im
> Verkauf nicht mehr plan mit dem Schachtelboden.

Wenn der Deckel nicht passend mit dem Boden schließt, steigt das Risiko,
dass beim Schrumpfen der Außenfolie die Schachtel, die Stanzbögen oder das
Tiefziehteil beschädigt werden. Da wirken nämlich größere Kräfte auf die
Schachtel ein.

Diese Erfahrung musste ich schon mal bei einem Spiel machen, was zu einigen
Reklamationen führte. Und das war alles andere als verbraucherfreundlich.
Deshalb ist das keine sinnvolle Option.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Stefan Brück-alea
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Beiträge: 197

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Stefan Brück-alea » 19. Juli 2013, 00:33

Thygra schrieb:
.
.
.
> Und das war alles andere als verbraucherfreundlich. Deshalb ist das keine
sinnvolle Option.

Und davon einmal abgesehen passen die (genormten) Umkartons nicht mehr,
und/oder der Lagerplatz, und die Regaltiefe und und und ...

lG
St.


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Christian Hildenbrand

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Christian Hildenbrand » 19. Juli 2013, 07:56

Ich bin mir gerade nicht sicher, wie ernst gemeint der Beitrag ist ...

Die Schachtel ist komplett verbraucherfreundlich konzipiert, wie André und
Stefan schon belegt haben.

1. Kein Risiko bei der Konfektionierung -> keine Defekte vorprogrammiert,
keine Unzufriedenheit dadurch bei den Kunden/Spielern

2. Auch nach dem Auspöppeln und Einsortieren aller Teile in das Tiefziehteil
kein Rumrutschen und dadurch kein Durcheinanderkommen, was speziell bei
"Jäger und Sammler" ärgerlich wäre mit den Sommer- und Winterplättchen.

3. Alle schreien immer nach Tiefziehteilen, in die alles gescheit reinpasst
- das ist hier der Fall.

4. Es wurden alle Normgrößen (Stefan hat das ja kurz beschrieben)
eingehalten, so dass weder bei den Schachteln, noch bei den Umverpackungen
Sonderkosten in der Produktion entstehen, die am Ende aufs Spiel
aufgeschlagen werden würden bzw. dadurch an einem anderen Ende des Spiels
gespart werden müsste. So konnte kundenfreundlich ein relativ niedriger
Preis trotz üppiger Ausstattung eingehalten werden.

Ich finde es schade, dass hier an allem nur gemeckert wird. Ich habe das
Gefühl, dass den Verlagen nicht zugetraut wird, dass sie sich Gedanken
machen bei dem, was sie so tun.

Christian

Redaktion
AMIGO Spiel + Freizeit GmbH

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Dancer
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Beiträge: 357

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Dancer » 19. Juli 2013, 08:13

Christian Hildenbrand schrieb:
>
> Ich finde es schade, dass hier an allem nur gemeckert wird.
> Ich habe das Gefühl, dass den Verlagen nicht zugetraut wird,
> dass sie sich Gedanken machen bei dem, was sie so tun.
>
> Christian

Die wollen doch eh nur unser Geld - koste es was es wolle!

*duckundweg*

Dancer

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STOCKBROT
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Beiträge: 244

Re: [OT] Zum sicheren Verstauen des Inhaltes

Beitragvon STOCKBROT » 19. Juli 2013, 08:24

jup aber diesmal sind wenigsten ein paar nette Stilblüten entstanden

Stamzbögen Biden
und besonderst gelungen tanzbögen

Trozdem wünsche ich mir ja schon seit langem ene Editierfunktion für das
Forum, da ich meine Schreibfehler ja grundsätzlich erst nach dem drücken der
Änter Tiste bemuerke. Arrgh schon wieder...

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Micha A.
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Beiträge: 1340

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Micha A. » 19. Juli 2013, 09:10

"Christian Hildenbrand" hat am 19.07.2013 geschrieben:

> Ich finde es schade, dass hier an allem nur gemeckert wird.
> Ich habe das Gefühl, dass den Verlagen nicht zugetraut
> wird, dass sie sich Gedanken machen bei dem, was sie so tun.

Also, ich handhabe das mit den "Stanzbogen unter die Tiefziehteile
stecken" schon seit Jahren so und kann daran nichts bemeckernswertes
finden. Außer, dass das Spiel dadurch die Statik des Hauses unnötig belastet
.... Moment .... hochgerechnet auf meine drölfzigtausend Spiele.... ojeoje,
mir geht's wie Obelix ... Angst, dass mir demnächst der Himmel auf den Kopf
fällt... :-/
Die Brandlast erhöht sich dadurch natürlich auch und außerdem ist das Spiel
beim Rumtragen unnötigerweise schwerer, als es sein müsste
Nö, im Ernst: Natürlich wäre es schöner, wenn die Verpackungen generell
etwas kompakter sein könnten. Und der Vorschlag, dass die Stanzbögen im
OVP-Zustand "oben drüber schauen", so dass der Deckel in OVP-Zustand nicht
komplett schliesst, klingt aus Käufersicht eigentlich auch ganz gut.
Zumindest so lange, bis man auch mal die Argumente "der anderen Seite"
gehört hat, die ja gewisse Dinge auch aus gutem Grund so und nicht anders
macht.

Gruß
Micha

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gimli043
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Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon gimli043 » 19. Juli 2013, 09:41

Majestix nicht Obelix
(ich lese die Comics gerade mit meiner Tochter )
There is freedom! Just behind the fences we build ourselves.

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PzVIE-spielbox
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Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon PzVIE-spielbox » 19. Juli 2013, 09:52

Christian Hildenbrand schrieb:
> 3. Alle schreien immer nach Tiefziehteilen, in die alles
> gescheit reinpasst - das ist hier der Fall.
>
Ich nicht! Schade um's Geld, ich werf' die Dinger nur weg und ersetze sie
durch Ziplock Bags.

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Warbear

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Warbear » 19. Juli 2013, 10:06

Christian Hildenbrand schrieb:
>
> 3. Alle schreien immer nach Tiefziehteilen, in die alles
> gescheit reinpasst - das ist hier der Fall

Es gibt keine größere Platzverschwendung in einer Schachtel als durch
Tiefziehteile - ich werfe sie immer gleich weg.

Wenn man die Tiefziehteile weglassen würde, könnte man die Schachteln halb
so groß machen.
Dadurch:
- sinken die Kosten für Hersteller, Transporteure und Läden
- kann der End-Preis für den Kunden reduziert werden
- braucht der Kunde weniger Platz in seinem Regal
- kann der Kunde mehr Spiele kaufen

Damit wäre allen gedient.

Hoffentlich macht man endlich mal ein Ende mit diesem Unsinn ...

Thygra
Kennerspieler
Beiträge: 3159

Re: "Bitte nicht wegwerfen"?

Beitragvon Thygra » 19. Juli 2013, 11:20

Warbear schrieb:
> Wenn man die Tiefziehteile weglassen würde, könnte man die
> Schachteln halb so groß machen.
> Dadurch:
> - sinken die Kosten für Hersteller, Transporteure und Läden

Das ist so pauschal vollkommen falsch! Mehrere kleine Stanzbögen sind z. B.
TEURER als ein großer Stanzbogen. Ein dreimal gefalteter Spielplan ist z. B.
TEURER als ein zweimal gefalteter Plan. Es hängt deshalb immer sehr vom
Spiel ab, ob die Kosten bei einer kleineren Schachtel niedriger wären oder
nicht.

Erst vor wenigen Wochen hatte ich für eines unserer Spiele in der Druckerei
nach einem Preis für eine Schachtel angefragt, die weniger hoch gewesen wäre
und somit weniger Luft enthielte. Der Produktionspreis für die kleinere
Version war um 20% höher als für die größere Schachtel!

Ich kann mich Christian nur anschließen: Vertraut doch einfach mal mehr
darauf, dass wir Redakteure gute Gründe für manche Entscheidungen haben!
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Warbear

Re:

Beitragvon Warbear » 19. Juli 2013, 12:15

Thygra schrieb:
>
> Das ist so pauschal vollkommen falsch! Mehrere kleine
> Stanzbögen sind z. B. TEURER als ein großer Stanzbogen.

Wenn das so ist, macht man einfach große Stanzbögen und halbiert sie.
In USA ist das eine gängige Methode.

> Ein dreimal gefalteter Spielplan ist z. B. TEURER als ein zweimal
gefalteter Plan.

Da hast Du sicher recht.

> Es hängt deshalb immer sehr vom Spiel ab, ob
> die Kosten bei einer kleineren Schachtel niedriger wären oder nicht.

Klar.
Es gibt sicherlich auch Fälle, wo kleinere Schachteln in der Produktion
nicht billiger werden.
Beim Transport und bei der Lagerung wird's mit Sicherheit billiger.

> Erst vor wenigen Wochen hatte ich für eines unserer Spiele in
> der Druckerei nach einem Preis für eine Schachtel angefragt,
> die weniger hoch gewesen wäre und somit weniger Luft
> enthielte. Der Produktionspreis für die kleinere Version war
> um 20% höher als für die größere Schachtel!

Wenn Du 5 verschiedene Druckereien anfragst, bekommst Du 5 verschiedene
Preise.
Wenn Du ein neues Schachtelformat anfragst, sind die +20% wahrscheinlich
richtig - wenn Du ein schon vorhandenes Schachtelformat anfragst,
höchstwahrscheinlich nicht.
Wenn viele/alle auf kleinere Schachtelformate umstellen würden, wäre es für
alle garantiert billiger.

> Ich kann mich Christian nur anschließen: Vertraut doch
> einfach mal mehr darauf, dass wir Redakteure gute Gründe für
> manche Entscheidungen haben!

Vertrauen ist ein Luxus, den man sich heutzutage kaum noch leisten kann.

Natürlich will ich nicht alles in Frage stellen, was ein Redakteur tun, und
ich bilde mir auch nicht ein, daß ich seine Arbeit besser machen könnte (mir
fehlen schließlich auch sehr viele Insider-Kenntnisse).
Aber ich bin mir sicher, daß er in erster Linie nicht mein Wohl, sondern das
Wohl des Verlags sieht.
Und ich bin mir auch sicher, daß kein Redakteur fehlerfrei arbeitet.
Aber lernfähig und offen für Neues sollte er sein, wie jeder in seinem
eigenen Beruf, und mit konstruktiver Kritik sollte er umgehen können.

Wo soll denn ein Vertrauen herkommen, wenn ein Redakteur eine andere Meinung
mit "Das ist so pauschal vollkommen falsch!" abserviert und Begründungen
bringt, die mindestens genauso "pauschal vollkommen falsch!" sind?
Das ist das falsche Zeichen ...

Thygra
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Beiträge: 3159

Re:

Beitragvon Thygra » 19. Juli 2013, 12:37

Warbear schrieb:
> Wenn das so ist, macht man einfach große Stanzbögen und
> halbiert sie.

Das wird sowieso gemacht. Es ist trotzdem teurer, weil mehr Arbeit bei der
Konfektionierung entsteht. Das muss man von Hand machen, und Personalkosten
sind die teuersten Kosten.

> Wenn Du 5 verschiedene Druckereien anfragst, bekommst Du 5
> verschiedene Preise.

Danke für diese Erleuchtung. Da wäre ich nie drauf gekommen. Aber ich bin ja
nur ein dummer Redakteur, dem du das natürlich noch erklären musst.

> Wenn Du ein neues Schachtelformat anfragst, sind die +20%
> wahrscheinlich richtig - wenn Du ein schon vorhandenes
> Schachtelformat anfragst, höchstwahrscheinlich nicht.

Ich HABE ein existierendes Format angefragt. :roll: Für wie blöd hältst du
mich eigentlich?

> Wenn viele/alle auf kleinere Schachtelformate umstellen
> würden, wäre es für alle garantiert billiger.

Nein, wäre es nicht, wie mein Beispiel zeigt. Und schon gar nicht
"garantiert".

> Natürlich will ich nicht alles in Frage stellen, was ein
> Redakteur tun, und ich bilde mir auch nicht ein, daß ich
> seine Arbeit besser machen könnte (mir fehlen schließlich
> auch sehr viele Insider-Kenntnisse).

Das liest sich hier allerdings ganz anders. Das klingt hier sehr danach, als
würdest du glauben, du hättest mehr Ahnung.

> Und ich bin mir auch sicher, daß kein Redakteur fehlerfrei
> arbeitet.

Natürlich nicht, das hat auch niemand behauptet. So wie auch du nicht
fehlerfrei bist.

> Aber lernfähig und offen für Neues sollte er sein, wie jeder
> in seinem eigenen Beruf, und mit konstruktiver Kritik sollte
> er umgehen können.

Bin ich. Aber ich diskutiere solche Themen nicht ausführlicher in der
Öffentlichkeit. Um dir zu erklären, was an deinen Vermutungen alles falsch
ist, bräuchte ich vermutlich eine Stunde und ein paar Din-A4-Seiten. Dazu
habe ich weder Zeit noch Lust, deshalb habe ich mich mit ein paar Beispielen
begnügt.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Warbear

Re:

Beitragvon Warbear » 19. Juli 2013, 12:56

Ach Du meine Güte, ich wusste nicht, daß Du Dich so getroffen fühlen
würdest. Das tut mir leid, denn meine Absicht war eine andere - ich dachte
eigentlich, das sei deutlich erkennbar.

Ich hätte zwar auch noch einiges zu Deinem letzten Beitrag zu sagen, aber
ich glaube, das lassen wir jetzt besser mal.

Ich werde also auch noch weiterhin meine Tiefziehteile wegwerfen und leider
auch auf einige neue Spiele verzichten müssen, weil sie nicht mehr in meine
Regale passen ...

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frankjaeger
Kennerspieler
Beiträge: 208

Re:

Beitragvon frankjaeger » 19. Juli 2013, 13:01

Ich bin kein Redakteur. Vielleicht habe ich ja deshalb hier mehr
Glaubwürdigkeit als dieser offensichtlich völlig unfähige Berufsstand. Und
ich spreche da aus Erfahrung, ich sag ja auch immer, dass ich das alles
besser weiß, nur glauben die mir nicht! Aber das ist eine andere Geschichte,
zurück zum Thema:

Da ich also als richtiger Spielemacher, komplett mit Pappe und Pöppeln,
Würfeln und Werkzeugen, Spielplan und Schachtel, logischerweise als
ultimative Autorität anerkannt werden muss, möchte ich mal objektiv und
unumstösslich einwerfen:

Lieber Warbear, mit Verlaub: da hast du leider eine ganze Menge Unfug
geschrieben.

Da ich mit eben diesen Redakteuren täglich arbeite, fühlte ich mich als
Unbetroffener bei deinem Posting auch auf den Schlips getreten. Das ist ein
schlechtes Zeichen, oder?

Weil ich davon ausgehe, dass du mitnichten klugsch***en wolltest, nehme ich
das Ganze mal als wertneutral und einfach ein bisschen unglücklich
formuliert und ergänze:

1. Annahme: kleinere Schachteln sind immer billiger als größere --> das ist,
wie bereits erwähnt, falsch. Genauso falsch ist "mehrere kleine Tableaus
sind billiger als ein großes", allerdings ist der Umkehrschluss auch nicht
korrekt. Jedes Spiel ist anders. darum ist es ja so schwierig, Material für
ein Spiel optimal zu gestalten und zu berechnen.

2. Schneidet einfach ein Tableau in der Mitte durch --> das geht nicht. Das
muss vorher bereits so im Werkzeug geplant sein, sonst fallen dabei die
Teile raus. Zumal es ein extra Arbeitsschritt ist, und der ist auch nicht
kostenlos. Das ist auch in den USA keine gängige Methode. Wobei betreffend
die USA als Spielefabrikationsentwicklungsland kenne ich eine Menge
Beispiele von Dingen, die dort in der Tat "gehen" und hier nicht. Ob ihr
das Resultat dann haben wollt, steht aber auf einem anderen Blatt.

3. Und jetzt noch ein wichtiges Argument: Sobald du, Warbear, es geschafft
hast, dem Müller ein kleines Amigo-Kartenspiel zu einem Ladenpreis von 40
Euro anzudrehen, sag bescheid. Dann huldige ich dir. Und alle Redakteure
mit. Wetten?

Viele Grüße
Frank Jaeger
Ludo Fact GmbH
(Wer in den ersten beiden Absätzen Ironie findet, darf sie behalten! Danach
ist keine mehr enthalten.)

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peer

Re:

Beitragvon peer » 23. Juli 2013, 13:52

Hi,
Warbear schrieb:
>
> Christian Hildenbrand schrieb:
> >
> > 3. Alle schreien immer nach Tiefziehteilen, in die alles
> > gescheit reinpasst - das ist hier der Fall
>
> Es gibt keine größere Platzverschwendung in einer Schachtel
> als durch
> Tiefziehteile - ich werfe sie immer gleich weg.
>
> Wenn man die Tiefziehteile weglassen würde, könnte man die
> Schachteln halb
> so groß machen.
> Dadurch:
> - sinken die Kosten für Hersteller, Transporteure und Läden
> - kann der End-Preis für den Kunden reduziert werden
> - braucht der Kunde weniger Platz in seinem Regal
> - kann der Kunde mehr Spiele kaufen
>
> Damit wäre allen gedient.

Also; DU nutzt keine Tiefziehteile, darum sind sie Unsinn? Sehr egozentraliesierte Weltsicht ;-)
Im ernst: Ich kenne viele Leute, die Tiefziehteile schätzen. Und ich auch, wenn sie gut gemacht sind. Ein Dominion ohne Tiefziehteil? Kaum vorstellbar! Außer man packt alles in Ziptüten und dann kommt garantiert als nächstes die Frage: Warum müssen wir Kunden für eine gute Aufbeahrung sorgen? Und dass der Verlag die vorab in Ziptüten packt dürfte deutlich teurer werden, als ein Tiefziehteil.

Was die Größe betrifft: Nicht jeder hat Platzmangel. Ich behaupte mal, die meisten Kunden dürften sich darüber wundern, dass "Platzmangel" überhaupt ein Argument sein soll, eine Schachtel zu verkleinern. Das hat nämlich durchaus auch Nachteile, z.B. Weniger Präsenz im Markt. Selbst ich übersehe regelmäßig Spiele im Schrabk, die ich eigentliuch spielen will ;-)
Und ja, man kann weniger Geld dafür verlangen. Und für ein Dominion im "Wahrer Walter"-Format könnte man höchstens 12¤ verlangen - aber es werden kaum 10¤ an Produktionskosten eingespart. Folge: Es wird gar nicht erst produziert. Mindestens ein Prototyp von mir wurde nicht produziert, weil das Material nicht in die kleine Schachtel ging, das Spiel aber eigentlich zu klein für die große Schachtel ist.

ciao
peer

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Warbear

Re:

Beitragvon Warbear » 23. Juli 2013, 14:39

Hallo Peer,

danke daß Du in Deinem Beitrag auf Polemik verzichtet hast.
Darauf antworte ich gerne, ob wohl ich mich hier eigentlich schon ausgeklinkt hatte.


peer schrieb:
>
> Also; DU nutzt keine Tiefziehteile, darum sind sie Unsinn?
> Sehr egozentraliesierte Weltsicht ;-)

Genau: für mich sind sie (fast immer) Unsinn, und ich hatte das begründet. Das ist MEINE Meinung.

> Im ernst: Ich kenne viele Leute, die Tiefziehteile schätzen.
> Und ich auch, wenn sie gut gemacht sind.

Akzeptiert: das ist DEINE Meinung.

> Ein Dominion ohne Tiefziehteil? Kaum vorstellbar!
> Außer man packt alles in Ziptüten ...

Na, dann will ich Dir mal das Unvorstellbare zeigen:
http://i189.photobucket.com/albums/z298/Warbear49/Dominion_zps6e3e6fa9.jpg
Das ist eine meiner beiden Dominion-Schachteln.
Bei mir passt das gesamte deutsche Dominion in einund eindrittel Dominion-Schachten, also noch 4 weitere Expansions würden in meine 2 Schachteln reinpassen.
Dabei sind ALLE Karten in Sleeves - hätte ich das nicht, würde eine einzige Schachtel locker ausreichen.

> ... und dann kommt garantiert als nächstes die Frage:
> Warum müssen wir Kunden für eine gute Aufbeahrung sorgen?

Müssen wir nicht - es war alles Notwendige in den Schachteln.

> Und dass der Verlag die vorab in Ziptüten packt dürfte deutlich
> teurer werden, als ein Tiefziehteil.

Ist nicht notwendig.

> Was die Größe betrifft: Nicht jeder hat Platzmangel. Ich
> behaupte mal, die meisten Kunden dürften sich darüber
> wundern, dass "Platzmangel" überhaupt ein Argument sein soll,
> eine Schachtel zu verkleinern.

Nicht jeder, aber viele - in meinem Bekanntenkreis praktisch alle.

> Das hat nämlich durchaus auch Nachteile, z.B. Weniger Präsenz im Markt.
> Selbst ich übersehe regelmäßig Spiele im Schrabk, die ich eigentliuch spielen will ;-)

Ich würde kein Spiel übersehen, das ich spielen will, nur weil die Schachtel zu klein ist. :-)

> Und ja, man kann weniger Geld dafür verlangen. Und für ein
> Dominion im "Wahrer Walter"-Format könnte man höchstens 12¤
> verlangen - aber es werden kaum 10¤ an Produktionskosten
> eingespart. Folge: Es wird gar nicht erst produziert.
> Mindestens ein Prototyp von mir wurde nicht produziert, weil
> das Material nicht in die kleine Schachtel ging, das Spiel
> aber eigentlich zu klein für die große Schachtel ist.

Dieses Argument kann ich voll akzeptieren.
Das ist leider so ...


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