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Spieleauswahl in Spielegruppen

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waljonas
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Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon waljonas » 19. November 2013, 17:39

Vielleicht kennt Ihr das Problem auch, die Spielegruppe findet sich wöchentlich zusammen und nun geht es darum, welches Spiel denn nun gespielt werden soll. Spieler A hat ein Spiel vorbereitet, doch die anderen wollen lieber etwas anderes spielen. Spieler B bringt schon die 4. Woche immer das gleiche Spiel mit und es wird wieder nicht gespielt. Spieler C lehnt dieses oder jenes Spiel von vornherein ab, da er "negative Rezensionen" dazu gelesen hat. Spieler E möchte Spiele mehrmals hintereinander spielen. Spieler F mag eher Neuheiten. Die toleranten Spieler fügen sich letztendlich, doch mit der Zeit wächst die Unzufriedenheit von allen. Ein unlösbares Problem? Kommt Euch dieses oder jenes bekannt vor? Habt Ihr ggf. (ernstgemeinte) Problemlösungen?

Danke für Eure Antworten.

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Flori
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Flori » 19. November 2013, 18:08

Noch ein paar Leute einladen, die sich mit Spielen nicht so gut auskennen oder die die Spiele-Szene nicht interessiert. Und dann an mehreren Tischen spielen.

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TomTube
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon TomTube » 19. November 2013, 18:33

Wir machen es in der Regel so:

Der Gastgeber hält eine übersichtliche Spieleauswahl bereit. So ca. 3 bis 5 Spiele (wenn ca. 3 gespielt werden sollen).

Mit dieser Vorauswahl wird dann der Abend bestritten.

Da ja der Gastgeber wechselt, kann jeder irgendwann seine Favoriten auf den Tisch bringen.

Klappt bei uns an sich immer recht gut.

der Tom

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MelanieW
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon MelanieW » 19. November 2013, 19:04

Wir haben lange Zeit gesagt, wer am einen Spieleabend verloren hat, darf für den nächsten ein Spiel bestimmen. War meist völlig in Ordnung. Jetzt haben wir eine halbjährliche Wahl (jeder wählt 3 Spiele), und da legen wir fest, dass wir die so gewählten Spiele auch innerhalb dieses halben Jahres spielen müssen. Natürlich ist da genug Luft für Neue, spontane Alte, Wiederholer etc.
Aber immerhin kommt so jeder mal zu dem Recht, ein Spiel zu bestimmen.
Aber zum Glück ist unsere Gruppe ziemlich flexibel und doch ziemlich ähnlich, was Spielegeschmack anbetrifft.
Und Gäste oder Fremde sind sowieso froh, wenn sie Spiele erklärt bekommen.
Mellie

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Der Einsiedler
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Der Einsiedler » 19. November 2013, 19:52

Man trifft sich mit 15-20 Leuten, dann klappt's bei 3 Tischen und nur der 4. hat das geschilderte Problem ;-)

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waljonas
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon waljonas » 19. November 2013, 19:57

15-20 Leute pro Woche wären toll, kriegen wir aber nicht zu Stande, max. 10 zur Zeit. Daher rührt anscheinend die Problematik.

Dank Dir.

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waljonas
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon waljonas » 19. November 2013, 20:00

Bei den privaten Treffs klappt das bei uns auch gut. Da hat der Gastgeber Wunschrechte. Aber bei den öffentlichen Treffs klemmst.

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Stefan Ziemerle
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Stefan Ziemerle » 19. November 2013, 20:02

Der ganz normale Wahnsinn.

Es gibt wie so oft im Leben auch beim Spielegruppen verschiedene Intressensgegensätze.
Hier mal ein paar häufige Gegensätze zusammengetragen.

1. Die einen wollen keine neuen Spiele lernen, während andere besonders nach der Messe auschliesslich die Neuheiten spielen wollen

2. Die einen wollen nur die von ihnen immer wieder mitgebrachten 1-2 Spiele spielen. Während die anderen sich gerade gegen diese Spiele streuben.

3. Die einen wollen möglich einfache Spiele spielen während es bei anderen nicht komplex genug sein kann.

4. Die einen wollen immer die gleichen Spiele spielen. Während für andere die Spiele nach 1-2 Partien auf Jahre hinaus nicht mehr auf den Tisch kommen.

5. Die einen haben "ihre Liste" im Kopft was sie an spielen "ab arbeiten" wollen, während die andere keine Lust darauf haben nach festem Fahrplan zu spielen

6. Die einen haben ihre Favoriten die sie auch gut kennen, andere haben aber ein Problem damit diese Spiele mizuspielen die sie selbst sehr viel weniger als die Mitspieler kennen und beherrschen.

7. Die einen planen im Vorfeld schon wer welche Spiele wann spielt, während die anderen dies spontan vor Ort enscheiden möchten.

Eine "vorrübergehende" Lösung können hier in der tat neue Mitspieler sein, wenn es welche gibt. Wobei dann unter umständen wiedere weitere Gegensätze hinzu kommen.

Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit Kompromisse zu schließen oder nur "solo" Spiele zu spielen ;-)

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widow-s-cruse

Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon widow-s-cruse » 19. November 2013, 21:04

Hallo,

Dein Anliegen betrachte ich ähnlich. Für den Gruppenerhalt fürchte ich auch unglückliche Tischkonstellationen. Und mache mir Gedanken, dem zu begegnen.

Maßnahmen

- Geäußerte Spielwünsche notieren und veröffentlichen (Newsletter und Facebook)
- vor dem Spielabend nach Spielwünschen fragen und über Tischbildung kommunizieren
- Am Abend die Tischbildung verschleppen, bis die Nachzügler eintreffen. Einfluss nehmen auf die Tischkonstellation. Man kennt ja seine Pappenheimer.

Ich versuche zum Treffenbeginn immer ein Spiel auf den Tisch zu bekommen, dass eine hohe Teilnehmerzahl verkraftet und neu Eintreffende bei lockerer Handhabung aufnehmen kann.
Früher habe ich das mit Chromino gemacht - nun Stille Post Extrem oder Ricochet Robots. Auf dem letzten Treffen war es "Mona Lisa hat keine Augenbraue" ein Tippspiel auf den Wahrheitsgehalt von Behauptungen.
Schaue mir jetzt deswegen Bang - The Dice Game an.
Times Up wurde mir leider immer wieder verweigert. :-D

Sind erst mal Personen für drei oder vier Tische vor Ort, bilden sich auch glücklichere Konstellationen.

Gibt es noch weitere Tipps für zweckmäßig geeignete Aufwärmer-Spiele?

Liebe Grüße
Nils

http://www.aiblinger-zockerbande.de/

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 19. November 2013, 21:21

Hallo,

ich habe da wenig Erfahrung/Probleme.

Zumeist spiele ich mit meiner Frau; da hat es noch nie Probleme mit der Spielauswahl gegeben.

Außerdem habe ich eine Spielegruppe von jetzt noch mit mir vier Leuten, die sich seit mehr als 30 Jahren einmal im Monat zum Spieleabend treffen. Neue Leute sind zwar willkommen, finden sich aber selten und springen meist rasch wieder ab. Da die Spiele aus meinem Bestand sind, neue nur von mir beschafft werden, immer nur ich die Spielregelerklärung vorbereiten muss, dürft Ihr dreimal raten, wer letztlich bestimmt, was gespielt wird. Meist spielen wir ohnehin nur ein Spiel am Abend, manchmal auch zwei. Entweder baue ich ein Spiel schon auf, oder stelle eine kleine vorbereitete Auswahl von Spielen bereit, die ich auch selber spielen möchte.

Das hat sich im Laufe all der Jahre so verfestigt. Wir haben es auch mal anders versucht, ein anderer brachte ein Spiel mit und sollte es dann natürlich auch erklären. Diese Erklärung lief dann so ab, dass einfach die Spielregel vorgelesen werden sollte. Öder geht's nicht, klappte auch nicht, weil man ein Spiel wie Puerto Rico, um das es sich damals handelte, nicht dadurch lernen kann, dass die Spielregel vorgelesen wird.

Also Quintessenz: Wer die Spiele stellt, die Spielregelerklärung vorbereitet und den Spielegeschmack seiner Mitspieler auch einigermaßen einschätzen kann, der bestimmt ganz einfach, was auf den Tisch kommt.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

Tipp ganz allgemein: Wer ein Spiel vorschlägt, muss es mitbringen und frei erklären können.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Spielevater
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Kontakt:

Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon Spielevater » 20. November 2013, 07:47

Hi,

wir nehmen als Aufwärmer bei unseren Spiele-Veranstaltungen/Abenden immer folgende Spiele im "Notfall-Köfferle" mit:

Kakerlakensalat
Heckmeck
Anno Domini
Qwixx
Habe fertig (ganz neu dabei)
Alles Käse
Mow (evtl. mit Big Box)
6 nimmt!
u.ä.....

verspielte Grüße
Oli
www.spielevater.de

Thygra
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Beiträge: 3159

Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon Thygra » 20. November 2013, 10:29

widow-s-cruse schrieb:
> Gibt es noch weitere Tipps für zweckmäßig geeignete
> Aufwärmer-Spiele?

Linq. Da kann man auch mitten im Spiel einfach einsteigen und die Gesamtwertung weglassen. Bei Times Up geht das nicht so gut.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Gabi Goldschmidt
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Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon Gabi Goldschmidt » 20. November 2013, 10:51

... geht vielleicht etwas am Thema vorbei, aber wir in unserem Spieleclub starten immer um 19 Uhr. Es weiß auch jeder, dass wir dann spätestens um 19.10 Uhr anfangen und zwar mit den großen Spielen. Wir haben aber auch ein mehr oder weniger festes Ende um 22 Uhr, da muss man schon direkt anfangen. Die kleinen Spiele kommen dann für die letzte halbe oder Dreiviertel Stunde auf den Tisch.
Ich sehe das auch nicht problematisch, die Mitspieler zur Pünktlichkeit an zu halten.
Die Chorprobe oder der Yogakurs beginnen auch zu einem festen Termin....

Ciao Gabi

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Micha A.
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RE: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon Micha A. » 20. November 2013, 14:54

"Gabi Goldschmidt" hat am 20.11.2013 geschrieben:

> Ich sehe das auch nicht problematisch, die Mitspieler zur
> Pünktlichkeit an zu halten.
> Die Chorprobe oder der Yogakurs beginnen auch zu einem
> festen Termin....

Sehe ich genau so. Und jetzt noch der Klassiker: "Warum sollen viele Pünktliche auf einen Unpünktlichen warten?"

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widow-s-cruse

Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon widow-s-cruse » 20. November 2013, 15:37

Hallo André,

danke - guter Hinweis.

Lieb Grüße
Nils

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widow-s-cruse

Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon widow-s-cruse » 20. November 2013, 15:51

Hallo Gaby,

da gibt es noch den teambildenen Aspekt mit dem Großspielen.

Die andere Seite ist, manche schaffen es nicht besser aus dem Geschäft. Das geht vor. Es ist immer noch so, dass wir "nur" spielen.
Oder es sind Neulinge - wenn die nicht sofort eingebunden werden, machen die schon mal auf dem Absatz eine Kehrtwendung. Für viele "Normalos" bedeutet die Teilnahme an einem Spielertreffen schon eine Überwindung - öffentlich Spielen kann ja so blamierend sein. :-D

Die brauchen Zuspruch - ihnen mit Ignoranz zu begegnen, ist irgendwie Unsinn für einen Spielertreff.

Liebe Grüße
Nils
(seine bebilderte Statistik von den Treffen https://www.facebook.com/media/set/?set=a.471113132961773.1073741827.225097240896698&type=1&l=7268b4d5d2 )

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waljonas
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Re: Aufwärmer für den Spieletreff

Beitragvon waljonas » 20. November 2013, 17:17



>
> Die andere Seite ist, manche schaffen es nicht besser aus dem
> Geschäft. Das geht vor. Es ist immer noch so, dass wir "nur"
> spielen.

Sehe ich auch so, es sei denn es ist nicht der Job, sondern notorische Unpünktlichkeit.

> Oder es sind Neulinge - wenn die nicht sofort eingebunden
> werden, machen die schon mal auf dem Absatz eine
> Kehrtwendung. Für viele "Normalos" bedeutet die Teilnahme an
> einem Spielertreffen schon eine Überwindung - öffentlich
> Spielen kann ja so blamierend sein. :-D

Kann ich dir wieder beipflichten. Manchmal braucht es überhaupt Monate bis sich mal wieder jemand in unseren Spieleclub verirrt.

> Die brauchen Zuspruch - ihnen mit Ignoranz zu begegnen, ist
> irgendwie Unsinn für einen Spielertreff.

Ist leider bei Vielspielern oft anzutreffen. Denen reicht ihre Gruppe, wo sie sich "austoben" können. Bei einigen kostet es da schon Überwindung, mal ein Heckmeck etc. zu spielen. Aber nicht alle ;-)

Spielerische Grüße

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waljonas
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon waljonas » 20. November 2013, 17:24

Stefan Ziemerle schrieb:


> Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit Kompromisse zu
> schließen oder nur "solo" Spiele zu spielen ;-)

Die einzelnen Spielertypen, von Dir aufgelistet, kommen mir allesamt sehr bekannt vor. Gut recherchiert.:-)
Manche wollen es bloß leider nicht wahrhaben.

"Solo"-Spiele a la Freitag sind nicht mein Ding, dann lieber Kompromisse schließen und dies auch von der anderen Seite erhoffen.

Spielerische Grüße

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Rana
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Rana » 20. November 2013, 18:53

Eine feste Spielgruppe habe ich gar nicht, aber wir spielen oft mit Freunden oder Bekannten.

Meist ist schon Tage/Wochen vorher geklärt, was gespielt wird, weil wir vorher über ein bestimmtes Spiel gesprochen haben und dann schlichtweg irgendwann der Satz fällt "das wollte ich eh gerne mal anspielen" oder "das hört sich gut an" und dann folgt ein "bring doch mal mit".

Und das ganze nicht als Einbahnstraße, sondern wir sind genauso offen und neugierig auf neue Spiele. Und natürlich sind auch Gurken darunter, die nicht zünden wollen. Da sagt dann eben niemand mehr "bring doch mal (wieder) mit" ;-)

Ist dann aber auch kein Problem... es gibt noch sooo viele gute Spiele, die darauf warten, gespielt zu werden :D

VG,
Rana

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Toker
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Toker » 20. November 2013, 23:21

hm, dann hättet ihr also Puerto Rico nie kennengelernt, wenn ihr euch an euer prinzip gehalten hättet? traurig, traurig ...

aber im ernst: wieso soll man PR nicht lernen können, indem man die spielregel liest? ich hab's genau so gelernt - und unzählige andere spiele auch. wofür sind spielregeln denn da?

ich bin im gegenteil immer vorsichtig gegenüber freien erklärungen - oft stellt sich nachher heraus, dass der erklärbär/die erklärbärin irgendein mehr oder auch weniger wichtiges detail vergessen hat. ich lese immer lieber die spielregel selber ...

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 21. November 2013, 01:30

Hallo,

Toker schrieb:
>
> hm, dann hättet ihr also Puerto Rico nie kennengelernt, wenn
> ihr euch an euer prinzip gehalten hättet? traurig, traurig ...
>

Natürlich haben wir Puerto Rico gespielt, aber erst einen Spieleabend später, nachdem ich die Spielregeln erklärt hatte.

> aber im ernst: wieso soll man PR nicht lernen können, indem
> man die spielregel liest? ich hab's genau so gelernt - und
> unzählige andere spiele auch. wofür sind spielregeln denn da?
>
> ich bin im gegenteil immer vorsichtig gegenüber freien
> erklärungen - oft stellt sich nachher heraus, dass der
> erklärbär/die erklärbärin irgendein mehr oder auch weniger
> wichtiges detail vergessen hat. ich lese immer lieber die
> spielregel selber ...

Spielregeln selber lesen, um ein Spiel zu erlernen, und Spielregeln vorgelesen zu bekommen, um danach ein Spiel zu spielen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Eine Spielregel ist letztlich nahezu immer ein reiner Gebrauchstext, eine Bedienungsanleitung sozusagen; langweiliger, als so etwas vorgelesen zu bekommen, geht's kaum. Wollte ich eine 20-seitige Spielregel vorlesen, würde das Ende davon keiner meiner Mitspieler im Wachzustand mitkriegen.

Das geht bei uns ganz anders: Ich bereite den Spieleabend vor, ich lese die Regel und erlerne das Spiel. Die Spielregel habe ich dann so drauf, dass ich den Spielablauf frei und mit plastisch gemachten Beispielen anhand des Spielmaterials erklären kann. Sollte ich dabei mal einen Fehler machen, was menschlich und nie auszuschließen ist, ist es halt für alle gleichermaßen falsch. Nie käme einer meiner Mitspieler auf die Idee, selbst mal in der Regel nachzuschauen, ob ich etwas richtig erklärt habe. Wir diskutieren nicht darüber, wie ein Spiel richtig gespielt wird, weil meine Mitspieler dazu keine Lust haben. Geradezu unvorstellbar, dass wir mal darüber reden, wie eine bestimmte Regelpassage zu verstehen ist. Kommt eine Frage auf, habe ich die gefälligst für alle verbindlich zu entscheiden und gut ist.

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder mal versucht, dieses System zu ändern. Das funktioniert nicht. Schicke ich z.B. eine Spielregel zuvor per E-Mail, damit sie schon mal gelesen werden kann, macht das keiner. Kauft sich mal einer wirklich selbst ein Spiel, liest er nicht etwa die Regel, damit er es spielen kann, sondern er bringt es mit und bittet mich, ihm zu erklären, wie das von ihm gekaufte Spiel funktioniert; das geht sogar bei iOS-Umsetzungen von Brettspielen so, die ein Tutorial haben.

Meine Mitspieler spielen gerne und auch ganz gut, aber nicht einer davon hat Lust an der in der Vorbereitung liegenden "Arbeit". So hat unsere seit mehr als drei Jahrzehnten zusammen spielende Gruppe eben ihre ganz eigene Dynamik.

Spiele ich mit meiner Frau, ist das alles ganz anders, eine wiederum andere Dynamik.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Gabi Goldschmidt
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon Gabi Goldschmidt » 21. November 2013, 11:24

Hallo Ernst-Jürgen,

...ich kann Dir nur Recht geben, was das Vorlesen von Spielregeln betrifft. Das ist eine echte Zumutung für die Zuhörer.
Bei uns gibt es im Spieletreff immer 3 - 4 Leute, die neue Spiele mitbringen und auch die Regel erklären können. Und dafür sind die anderen Mitspieler auch immer sehr dankbar, die es selbst zu mühsam finden, sich eine Regel zu erarbeiten oder sie auch einfach nicht strukturiert wieder geben können.
So steuern diese Erkärer auch im Großen und Ganzen, was gespielt wird.
Ich bringe z.B. 4 Spiele mit, wovon ich eines besonders gern spielen würde und frage in der Runde, ob sich dafür Mitspieler finden. So Plan A...
Gestern Abend wollte ich z.B. gern "New Haven" ausprobieren, allerdings sah dann eine Mitspielerin "Glasstraße" in meiner Tasche und wünschte sich das Spiel auf den Tisch. Also Plan B ;o)...
Mit der Auswahl der Spiele haben wir in unserem Spieletreff also überhaupt kein Problem. Wie schon oben geschrieben, liegen um 19.10 Uhr die Spielbretter und die Zip-Tüten auf dem Tisch.
Und in einem oberen Beitrag würde auch die Frage der Ignoranz oder Toleranz aufgeworfen. Ich finde es für unseren Spieletreff mit einem relativ engen Zeitfenster wichtig, sofort anzufangen, da der Schlüsselverwalter aus unserem Kreis (, der den Gemeinderaum auf- und abschließt) am nächsten Morgen früh wieder zur Arbeit muss. Rücksichtnahme kann man aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten ;o) ....

Ciao Gabi

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nora
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Re: Spieleauswahl in Spielegruppen

Beitragvon nora » 22. November 2013, 09:57

Hallo zusammen,
wir haben drei verschiedene Spielgruppen und einige Abende mit ansonsten Nichtspielern.

Bei den Nichtspielern bestimmen wir, was gespielt wird und erklären die Regeln. Da geht 7 Wonders, Qwixx, Um Reifenbreite, Zooloretto,...

Bei einer Gruppe bringen wir Spiele mit, die wir auch erklären können (meist Neuheiten), die mehrmals gespielt werden. Dabei beschränken wir uns auf Spiele, die nicht mehr als 90 Minuten dauern. Auch ältere Spiele, die alle kennen gibt es: Glen More,Stone Age,Fresco,Dominion,...

Bei den beiden anderen Gruppen wird für das nächste Treffen verabredet, was gespielt wird. Wer das Spiel mitbringt, ist der Erklärbär. In diesen beiden Runden,können das alle sehr gut. Alle schauen bei Unklarheiten in den Regeln nach. Wenn wir Spiele erklären sollen, lesen sowohl ich als auch mein Mann die Regeln und bauen das Spiel auf. Wenn möglich gibt es dann eine Probepartie, wenn es neu ist. Absacker gibt es dann nach Lust und Laune.

Manchmal gehe ich zu einem Spieletreff. Manchmal kommt eine passende Runde (Ihr Strategen!) zusammen. Wenn nicht, spiele ich eben Finca, Thurn & Taxis mit und gehe früh nach Hause.

Ciao
Nora


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