Beitragvon Dumon » 8. Juli 2014, 21:24
Fehler sind immer ärgerlich, ganz egal, was man dafür bezahlt. Sowohl für den Verlag als auch für den Käufer.
Leider ist ein hoher Preis bei einem Spiel aber auch immer damit verbunden, dass der Kunde das Gefühl hat, damit größere Rechte auf mehr Perfektion erheben zu dürfen. Und damit eben noch erboster sein zu können/dürfen/wollen, als das bei Spielen mit geringerem Preis der Fall wäre.
Ist es dort (z.B. bei einem alea Spiel) weniger ärgerlich oder schlimm?
Nein, natürlich nicht.
Das Problem, dass ich dabei sehe, ist unter Anderem, dass man hohen Preis mit besserer Qualität verbindet. Automatisch.
Und während sich Kleinverlage wie spielworxx die Mühe machen, das Material stimmig und qualitativ gut bis besser zu gestalten (zumindest die meisten), ist das aber dennoch nicht der Hauptgrund, sondern eben die geringe Produktionsstückzahl.
Argumente wie "dann produziert mehr" oÄ gehen da einfach an der Wortschaftsrealität vorbei.
Wir bezahlen also die Exklusivität, ein Spiel zu besitzen, das nur in geringer(er) Auflage hergestellt wurde. Nicht die Exklusivität, dass da Lektoren des 12. Dans drei Jahre über Texten brüteten, und alle Materialien und Steine zweihundertmal überprüft wurden.
...und selbst dann könnte es zu Fehlern kommen...
Also fehlerhaftes nachproduzieren?
Auch das geht gerade bei Kleinverlagen an der Wirtschaftsrealität oft vorbei. Eine einzelne Karte 1000x drucken zu lassen, mag zwar von Aufwand und Materialkosten der Karte gering sein, aber der Rest drumherum macht es dann wieder teuer. Ganz zu schweigen von einem Stanzteil (wie z.B. im Falle von A Study in Emerald).
Je nachdem, wie ein Verlag kalkuliert (und da bin ich dann nicht genug in der Materie), kann es aber möglich sein, solche fehlerhaften Teile im Rahmen eines zukünftigen Produktes mit zu produzieren. Die eine Karte mehr hat vielleicht noch Platz im Normsatz der Druckerei...
Da kommt dann aber ein anderes Problem hinzu, denn auch bei vielen Kleinverlagen (und ich schließe da mal spielworxx vermutend mit ein) werden die Boxen eben NICHT in den Verlagsräumen gepackt (oder aus/umgepackt), sondern an anderem Ort. Daher kann so eine einzelne Karte aus dem Kartenpack nicht ohne erheblichen Mehraufwand (i.e. erhebliche Mehrkosten) gelöst werden. Oder ein einzelnes Stanzteil aus einem Rahmen.
Und das heißt dann übersetzt:
Es kann vielleicht ein Ersatzteil geben - aber das bekommen nur die Leute, die das nächste Spiel erwerben, in dem das Ersatzteil vorhanden ist...
Keine optimale Lösung - weshalb sie vielleicht für den einen oder anderen Verlag nicht in Frage kommt...
Klar sind Fehler ärgerlich.
Aber man kann leider nicht immer verlangen, dass ein Verlag alles glattbügelt. Denn u.U. bügelt er sich damit um seine eigene Existenz.
Machen kann man da nur etwas, indem man die Produkte eines Verlages, mit dem man unzufrieden war, einfach nicht mehr kauft...
Ich würde vermuten, dass spielworxx schon sehr bald eine korrigierte englische Karte zum Download bereitstellt.
...bei den schlecht entgrateten Würfeln aber, da würde ich vermuten, dass es schwierig wird, dem Problem Abhilfe zu schaffen. Von Verlagsseiten.
Von Spielerseiten - da empfehle ich eine Nagelfeile und ein Bastelskalpell...
:-)
Grütze,
Dumon
...dessen Würfel auch nicht super entgratet sind...