Seite 1 von 1

Das Vermächtnis?

Verfasst: 7. Oktober 2014, 08:36
von faki
Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Spiel und wäre so nett, diese hier zu teilen?

Danke vorab!

Re: Das Vermächtnis?

Verfasst: 7. Oktober 2014, 09:34
von Spielehansel
Hallo,

die würden mich auch interessieren. Und vor allem der Platzbedarf.

Spielehansel

Re: Das Vermächtnis?

Verfasst: 7. Oktober 2014, 09:45
von schoky
Ich konnte das Spiel 1x in einer Dreierrunde spielen, mit mehr würde ich es wahrscheinlich auch nicht spielen wollen auch wenn es nach mehrfachen spielen schon schnell funktioniert. Denke mal eine dreier Partie ist locker in 45-60 Minuten schaffbar.
Thematisch ist das Spiel relativ unverbraucht. Unsere Meinungen über das Spiel waren von ganz nett, bis gut.

Mechanisch ist es ja ein Einsetzspiel mit Karten bei dem man 4-5 eigene Aktionsfelder hat die man immer nutzen kann und 5-6 allgemeine die nur je 1x in den 9 Runden genutzt werden können.

Karten Sammeln und so ausspielen, dass sie einem möglichst viele Vorteile durch Kombinationen bringen können. Am Anfang sollte man darauf achten, dass man Geld generiert und später (nicht zu spät) Siegpunkte.

Dadurch, dass man seinen Stammbaum baut wird das ganze Pyramidenförmig und man sollte keinen zu kleinen Tisch haben. Im Notfall kann man die Karten aber auch etwas stauchen, solange man noch die Sonderaktionen erkennen kann. Mit den Generationen die man generiert kommen immer mehr Kinder dazu, was dazu führt, dass man auch mehr Aktionen benötigt. In Generation 1 hat man 2 Aktionsrunden in G2, 3 Ar und in G3, 4 Ar. In und zwischen den Generationen gibt es bestimmte Wertungen für Siegpunkte und Geld.

Das Spiel ist einfach zu erlernen und macht Spaß zu spielen. Ich denke, dass es in Runden mit Paaren ganz gut ankommt, eine Sache könnte ein bischen aufstoßen, dass ist eine Karte "Komplikationen bei der Geburt". In der Realität sowie im Spiel möchte man dies nicht haben, man könnte diese Karte aber auch draußen lassen. Das tut dem Spiel nicht weh. Ich würde es auf jeden Fall wieder spielen.

Re: Das Vermächtnis? Familiengeschichten am Spieltisch!

Verfasst: 9. Oktober 2014, 00:08
von ravn
faki schrieb:
>
> Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Spiel und wäre so nett,
> diese hier zu teilen?

Ich habe bisher 2 1/2 Partien mit der englischsprachigen Version zu zweit gespielt. Eine Zweierpartie haben wir nach der zweiten von drei Generations-Runden abgebrochen, da es meinem Mitspieler so gar nicht gefallen hat. Seiner Meinung waren die Entscheidungen zu offensichtlich, so dass spielerisch zu wenig übrig blieb für ihn.

Zwei weitere Partien mit einem anderen Mitspieler kamen hingegen gut an. Beide Partien haben es dabei geschafft, eine interessante Geschichte zweier Familien zu erzählen, die ganz eigen gelaufen sind:

Da gab es eine Familie, die dramatisch viele Geburts-Komplikationen hatte und deshalb kaum vorhanden war, aber ein massives Vermögen anhäufen konnte und dank ihres Unterstützers im allerletzten Augenblick noch knapp triumphieren konnte.

Da gab es eine Familie, die nur Buben geboren hatte und sich durch die Hochzeits-Einnahmen viele Titel kaufen konnte und damit die Konkurrenz-Familie mit ihrem ständig steigenden Ruhm übertrumpfen konnte. Dabei kam dann noch dazu, dass kaum heireitswillige Männer im potentiellen Freundeskreis auftauchten und so der weibliche Ast des Familienstammbaums tragisch als einsame Jungfrauen verdorrte.

Im Kern ein eher gewöhnliches Worker-Placement-Spiel, bei dem man stets immer mehr machen will, als man dann auch Aktionen, Geld oder Freunde dafür zur Verfügung hat. Zustätzlich sollte man stets die Boni-Eigenschaften der Freunde-Auslage im Blick haben. Durch die arg kleine Schrift wird einem das nicht einfach gemacht, so dass man sich aktiv gemeinsam die Mühe machen sollte, diese beim Aufdecken vorzulesen. Weil ansonsten kann das Spielgeschehen verflachen, wenn man einfach irgendwas macht, ohne die Boni-Eigenschaften zu beachten, weil es dann doch zu mühsam wirkt.

Vom Platzbedarf braucht es zu zweit schon einen ausreichend grossen Esstisch, da die Familienstammbäume in Breite und Tiefe pyramidenartig wachsen. Klar kann man auch die Karten etwas zusammenschieben, aber besonders in der Endabrechnung kann es wichtig sein, noch unterscheiden zu können, welche Kinder jetzt zu welchen Eltern gehören.

Mein Fazit bisher: Wer sich von dem Thema angesprochen fühlt und ein eher einfaches Worker-Placement-Spiel sucht und sich dabei auf die Spielatmosphäre der Familienstammbäume mit ihren teils kruden Persönlichkeiten einlassen mag, dem kann ich "Das Vermächtnis" empfehlen. Wie es sich in grösserer Runde spielt, muss sich hingegen noch zeigen. Ich freue mich, wenn ich es erneut auf den Spieltisch bringen kann und das ist schon ein Qualitätsurteil für sich.

Cu / Ralf