Die Alchemisten -wie ist es?-

[Fridulin]

Liebe Spielergemeinde,

nach dem Regelstudium bin ich total angefixt. Wer kann mir hier seine ersten Eindrücke schildern? Über die Qualität der Marker wurde ja schon an anderer Stelle gesprochen.

Vielen Dank.

[Sir Miguel]

Ich habe mich dagegen entschieden, nachdem die Regelerklärung auf der Messe 45 Minuten gedauert hat und auch der Ablauf nichts besonderes erahnen lies. Auch meine drei Mitspieler welche es dann anspielten, haben von einem Kauf abgesehen !

[Braz]

Ich fand es graphisch wunderschön umgesetzt. Ich hatte leider nur das Gefühl, dass da das Spiel um das Gimmik (=die App) herumgebaut wurde.

Aus diesem Grund (und natürlich weil das Spiel für 40 Eúro verkauft wurde, was fast 10 Euro teurer ist, als bei einigen Händlern bereits angeführt) hatte ich mich gegen einen Kauf entschieden.

Gruß
Braz

[Fluxx]

Braz schrieb:
>
> Ich fand es graphisch wunderschön umgesetzt. Ich hatte leider
> nur das Gefühl, dass da das Spiel um das Gimmik (=die App)
> herumgebaut wurde.

Interessant! Gerade bei Alchemisten hatte ich das Gefühl, dass hier mal nicht eine App der App wegen genutzt wurde, sondern mal ein sinnvoller Einsatz einer App statt findet. Wenn man jemanden hat, der bereitwillig den Spielleiter macht, hat man auch ohne App ein schönes Deduktionsspiel.
(Wie es sich spielt weiß ich auhc nicht, da ich zuversichtlich bin, dass ein Freund es noch dieses Jahr kaufen wird, so dass ich so in den Genuss komme. Ich wundere mich nur über die 45 Min Spielerklärung - nach dem Überfliegen der Regel hätte ich mit der halben Zeit gerechnet.)

[Braz]

Fluxx schrieb:

> Interessant! Gerade bei Alchemisten hatte ich das Gefühl,
> dass hier mal nicht eine App der App wegen genutzt wurde,
> sondern mal ein sinnvoller Einsatz einer App statt findet.

Also der Einsatz der App ist schon sinnvoll, zumal *mitmaß* der Spielleiter mE keinen Spaß haben wird, sollte er sich App-Ersatz zu Diensten stellen sollen, denn er hat sonst keine Aufgabe, wie nur die Lösungen der Kombinatinen zu nennen. Bei einem Rollenspiel greift der Spielleiter aktiv ins Geschehen ein, bzw ist Teil der Handlung. Hier dient der Spielleiter nur als App-Ersatz.

> kaufen wird, so dass ich so in den Genuss komme. Ich wundere
> mich nur über die 45 Min Spielerklärung - nach dem
> Überfliegen der Regel hätte ich mit der halben Zeit gerechnet.)

Nun, zum einen sind es einige Stationen, die erklärt werden müssen, dann noch der Einsatz der App und die Kombinationsmöglichkeiten etc.

Wie gesagt: Ich finde, dass ein Spiel stark um den Deduktionsmechanismus der App gebaut wurde. Dies ist nicht schlimm und ich fand das Spiel interessant (nicht umsonst war es auf vielen Votinglisten im vorderen Bereich zu finden und war zudem am Samstag ausverkauft)....mein Fall war es jedoch nicht 100%. Es hat mir zwar gefallen, aber selbst das Spiel zu kaufen hatte ich dann doch keine Lust.

Gruß
Braz

[Suedpolfee]

Moin, kann mir jemand etwas mehr zum eigentlichen Spiel sagen? Wie ich es mitbekommen habe, hat es was mit der App zu tun und ist jetzt die Brettspielversion. Bei der App musste man Gegenstände komponieren und hat dadurch neue erhalten etc. Liege ich da richtig ist verirre vertue ich michjetzt bei dem Spiel

Wenn es das ist, wie funktioniert das als Brettspiel? Die App war ja auf solitär ausgerichtet. Wo liegt der Spielreiz?

Gruß
Heike

[Fridulin]

Also, ich finde die Grafik sensationell. Auch habe ich die APP mal als Demo ausprobiert und ich finde es nach meiner ersten Einschätzung keinesfalls aufgesetzt.
Auch das Regelstudium hat mich sehr neugierig aufs Spiel gemacht. Ich glaube, wenn ich auf der Messe gewesen wäre, hätte ich nicht widerstehen können.

[Fluxx]

Suedpolfee schrieb:
> Wenn es das ist, wie funktioniert das als Brettspiel? Die App
> war ja auf solitär ausgerichtet. Wo liegt der Spielreiz?


OK, vielleicht bin ich der falsche zum Antworten, da ich weder das Spiel gespielt habe, noch die App kenne (ich wusste gar nicht, dass die App auch ein eigenständiges Solitärspiel beinhaltet).
Soweit ich es mitbekommen habe geht es bei dem Brettspiel auch darum, dass du verschiedene Zutaten kombinieren musst um verschiedene Ergebnisse zu erhalten. Das ist natürlich nicht so ganz einfach. Zuerst muss man die Zutaten besorgen, dann mischt man etwas, weiß aber noch nicht, was dabei herauskommt. Das kann man natürlich einfach selber testen - was aber nicht so klever ist, wenn es plötzlich ein Gift oder ein versteinerungstrank war. Man kann auch jemand anderes suchen, der das für einen testet - nur wir der es nicht umsonst machen. Ich kann es auch einfach verkaufen mit irgendwelchen versprechungen, was das wohl sein mag. Wenn der Kunde sich anschließend nicht beschwert, waren meine vollmundigen Versprechungen wohl richtig - ansonsten habe ich ein Problem. Wenn ich dann weiß, was da herausgekommen ist, kann ich Rückschlüsse auf die 'atomare' Struktur der Zutaten erhalten. Die helfen mir dann natürlich weiter bei weiteren Experimenten abzuschätzen wie riskant es ist etwas selber zu testen und wie zuversichtlich ich sein kann, wenn ich einem Kunden etwas aufschwatzen will. (Und ich muss mehr versprechen als meine Mitspieler, sonst kauft er nicht bei mir.) Und so ganz nebenbei kann ich natürlich auch meine Erkenntnisse veröffentlichen - dazu muss ich natürlich schneller sein als meine Mitspieler (oder einfach mutig was veröffentlichen, wo ich selber noch nicht weiß ob es stimmt).
Es geht also darum möglichst schnell die 'atomare Struktur' von möglichst vielen Zutaten zu entschlüsseln bevor meine Mitspieler das tun. Der Reiz liegt dabei sicherlich zum Einem in diesem Wettlauf zum Anderen in der Frage mit welchen Experimenten man möglichst effizient neue Informationen gewinnt und natürlich im Deduktiven selbst.

Fluxx, der hofft, dass das auch alles stimmt, was er geschrieben aht.

[dilli]

Du hast schon Recht, nur möchte ich hinzufügen, dass man ruhmespunkte nur dank der veröffentlichten theorien bekommt. Egal ob sie richtig oder falsch sind. Die falschen theorien, können widerlegt werden - hier geht es nochmals um ruhmespunkte. Im spiel selbst braucht man auch noch geld - deswegen der verkauf ;)
Und ich könnte jetzt noch die ganze Regel runterschreiben, aber das will hier wohl keiner lesen ;-)

Dilli

[Braz]

Fridulin schrieb:
>
> Also, ich finde die Grafik sensationell. Auch habe ich die
> APP mal als Demo ausprobiert und ich finde es nach meiner
> ersten Einschätzung keinesfalls aufgesetzt.
> Auch das Regelstudium hat mich sehr neugierig aufs Spiel
> gemacht. Ich glaube, wenn ich auf der Messe gewesen wäre,
> hätte ich nicht widerstehen können.

Naja....alles ist Geschmackssache ;-)
Wie gesagt: Das Spiel kam generell gut an.
Nach meiner Demopartie auf der Messe ([b]gesamtes Spiel nicht nur App[/b]) fand ich das Spiel zu stark um die App konstruiert.
Wie gesagt: Ist meine Meinung und du hattest nach Meinungen gefragt, oder?!

[friedb]

Fluxx schrieb:

> Wenn man jemanden hat, der bereitwillig den Spielleiter
> macht, hat man auch ohne App ein schönes Deduktionsspiel.
> (Wie es sich spielt weiß ich auhc nicht, da ich
> zuversichtlich bin, dass ein Freund es noch dieses Jahr
> kaufen wird, so dass ich so in den Genuss komme. Ich wundere
> mich nur über die 45 Min Spielerklärung - nach dem
> Überfliegen der Regel hätte ich mit der halben Zeit gerechnet.)

@Fluxx - ich habe es vorbestellt - damit werden wir in den Genuss kommen ;-)

Die Messepreise bei CGE machen allerdings Bauchschmerzen. :evil:

[Andreas Zimmermann]

Hallo Fridulin,

mir/uns hat es sehr gut gefallen und die App ist nicht zu dominant. Im Grunde Aktionswahl durch Klötzchen-Placement und ein paar netten Mechanismen. Das deduktive Element ist recht spannend. Details gibt's auch in meinem Blog (wer mag).

Viele Grüße
Andreas
immerspielen.blogspot.de

[Braz]

Andreas Zimmermann schrieb:
>
> Hallo Fridulin,
>
> mir/uns hat es sehr gut gefallen und die App ist nicht zu
> dominant.

:-O

Also ich mag ja jedem seine Meinung über das Spiel lassen, denn Spiele sind Geschmackssache. Auch mir hat das Spiel gut gefallen. Zwar nicht soo gut, als dass ich es hätte kaufen wollen, aber ich habe mich durchaus gut unterhalten gefühlt....
ABER
Die App als nicht zu dominant zu bezeichnen halte ich für eine Fehleinschätzung. Grund: Bitte korrigiere mich, aber es gibt 7 Aktionsmöglichkeiten:

Zutaten sammeln
Zutat transmutieren
Artefakt kaufen
Theorie publizieren
Theorie widerlegen (benötigt App)
Test am Studenten (benötigt App)
Trank trinken (benötigt App)
Trank verkaufen (benötigt App)

Als denn: Es gibt 8 mögliche Aktionen und in 50% der Fälle wird eine App benötigt......hinzu kommt noch, dass eine "Theorie publizieren" das Wissen aus der App vorasussetzt....und du behauptest jetzt, dass die App nicht zu dominant sei.... *grübel*


Ich frage mich i.d.T., ob wir das gleiche Spiel gespielt haben... :-?

Gruß
Braz

[Braz]

Braz schrieb:
> gibt 7 Aktionsmöglichkeiten:

*räusper*

"8" meinte ich natürlich ;-)

[LeFonz]

Ich bin ja auch der Meinung, dass die App nicht "dominant" ist, aber ich beziehe das nicht auf die Aktionen die die App ausführt, sondern auf die Zeit die das Smartphone am Spielgeschehen teilnimmt.

Telefon in die Hand nehmen, Aktion auswählen, scannen, Infos ablesen und Telefon wieder weglegen. Dann liegt das Telefon so lange unbeachtet an der Seite bis der nächste eine Aktion damit ausführt. Das "degradiert" das Telefon eher zu einem Werkzeug anstatt zu einem elementaren Spielelement.

Im Gegensatz dazu steht z.B. XCOM, wo das Telefon, Tablet, etc. ein steuerndes Element wird, das fast pausenlos ins Spielgeschehen eingreift und Aufmerksamkeit erfordert.

Gruß
Andreas

[Braz]

Also mein initialer Punkt ist nicht der, ob die App nun dominant ist oder nicht, sondern ich (!) habe eher das Gefühl als ob das Spiel um das Gadget (=App) gebaut wurde. Beim XCom habe ich nicht so stark das Gefühl, da die App mit dem Spiel verwoben wurde und mehr als nur den Abgleich von 1 Sache (=Zutatencheck) macht.
Wie gesagt: Mich störte eher, dass ich den Eindruck habe, als sei das Spiel um eine Sache konstruiert worden.

Zur Dominanz: Naja....die Pause zwischen den Zügen darfst du natürlich nicht mitrechnen. Blendest du die aus, dann beötigst du IMHO schon verdammt oft das Smartphone, auch wenn der Abgleich nur Sekunden dauert.

Der Eindruck des "Drumherumstrickens" hat sich bei mir noch mehr verstärkt, wenn ich mir frühere Videos von Prototypen etc. anschaue. Da hieß es: Wir haben da was, was Zutaten aus einer Lösung abcheckt. Man sah dann einfachste Symbole und das Handy, welches eben Symbole erkennt. Das jetzige Spiel schaut grafisch traumhaft aus -keine Frage- .... es spielt sich auch schön.... ich würde es auch als kein schlechtes Spiel bezeichnen...auf keinen Fall, ABER ich würde dem Spiel eher eine 5 von 10 geben.

Hinzu kommt noch, aber das ist jetzt eine andere Sache, dass die Lebensdauer/Entwicklung eines Smartphone sehr schnell vonstatten geht. Schaue ich mir mein Smartphone von vor 5 Jahren an, dann liegen da Welten dazwischen. Ich bi mal gespannt, ob dich das Spiel in 5 Jahren noch spielen kann - was eine nicht soo laange Lebensdauer für ein Spiel ist. Wir reden hier jetzt nicht von 30 oder 50 Jahren.....sondern nur von den nächsten paar Jahren....
Ich spiele immer noch einige Spiele, die eine Lebensdauer von über 5 Jahren haben....ich bin mal gespannt, ob dies hier ebenso der Fall sein wird. ...und bevor jnd. jetzt sagt: Ja, aber das SPiel kann man ja auch mit einem "Supervisor" spielen. Den möchte ich einmal sehen, der diese Rolle/Funktion übernimmt und immernoch Spaß am Spiel hat. Das Spiel hat immerhin eine recht ordentliche Spieldauer und kann schon 1-2h gehen. Der Spielleiter hat keinen aktiven Part, außer dass er Symbole abcheckt....

Gruß
Braz