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Arler Erde - wie komplex ?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Raini
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Re: ...eingeschoben

Beitragvon Raini » 30. Oktober 2014, 14:35

Vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung aus deiner Sicht! Genauso hatte ich einen Bericht zu diesem Spiel erhofft. Finde ihn sehr aussagekräftig. Für das Spiel nicht gerade sehr positiv, aber sehr ehrlich und begründet aus deiner Sicht! Vieleicht gibt es ja noch Wortmeldungen von weiteren Arler-Spieler?
Vielen Dank noch mal. Im Übrigen ging es mir bei Terra Mystica ähnlich. Habe das Spiel nach positiver Meinung vieler Spieler voll Freude gekauft und bin eher enttäuscht für mich! Bei mir ist der Funke nicht übergesprungen. Natürlich kein schlechtes Spiel, aber für mich irgendwie nicht so der absolute Hit. Ist meine persönliche Meinung!
So ist halt jeder seines Spieles Schmied ;-) oder wie das heißt.
Gruß Raini

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Dirk Piesker
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Re: ...eingeschoben

Beitragvon Dirk Piesker » 30. Oktober 2014, 14:49

aus dem aktuellen Jahrgang?

Wir sind das Volk von histogames
Das ist nur 2P. Card-driven, was ich für einen tollen Mechanismus halte, der leider außerhalb der Wargame-Ecke kaum Anklang findet...
Thema finde ich auch sehr spannend. Was Langzeitspielspass angeht, kann ich noch nix zu sagen...

Ansonsten: Le Havre!

Gruß,
Dirk

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Duchamp

Polis

Beitragvon Duchamp » 30. Oktober 2014, 16:07

Schau dir mal Polis an (auf Deutsch bei Pegasus), das trifft es ziemlich genau.

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Dumon
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Spieleempfehlungen für 2

Beitragvon Dumon » 30. Oktober 2014, 16:12

Natürlich ist alles immer und überall Geschmackssache. Nicht nur Thema, sondern auch Länge, Mechanismus, Grafik etc. Daher kann ich selbstverständlich Spiele empfehlen, aber halt nur solche, die ich persönlich interessant finde.
Und dann wolln wir mal.


Segment 15-30 Minuten

Quarto (mini)
Ein schnelles, intelligentes Spiel abstrakter Mechanismen, bei dem es im Endeffekt um das 4-in-einer-Reihe-Prinzip geht. Haptisch und optisch ein Leckerbissen (mEn), für den ganz kurzen Moment zwischendurch. Oder für mehrere Partien.

Hive
Platzieren und Bewegen von unterschiedlichen Steinen in einem halbstatischen Verbund, mit dem Ziel, die Biene(nkönigin) des Gegners einzukreisen. Großartiges, recht abstraktes Spiel.

Ebbe und Flut
Karten über ein fiktives Feld zum Gegner "wandern" lassen. Mehr abstrakt als thematisch, obwohl es das Hin- und Herwogen der Situation ziemlich gut abbildet.

Dvonn, Yinsh, Mana, Gyges


Segment 30-60 Minuten

- The Duke
Abstraktes, schach-ähnliches Spiel (schlage den Duke), bei dem Figuren, die alle unterschiedlich ziehen, zufällig aus dem Beutel gezogen auf das (sehr enge) Brett kommen. Mach das Beste aus der Situation, die Du hast. Sehr variabel.

- Moeraki-Kemu
Abstraktes Spiel, bei dem man Kugeln aufs Brett legt, um gewinnbringende Konstellationen zu bewirken oder (in Ermangelung dessen) mehr Punkte zu holen versucht. Mehr Tiefe, als es zunächst scheint. Im Idealfall spielt man mehrere Partien.

- Theseus
Thematisch im Weltraum auf einer Raumstation angesiedelt, bewegt man seine Figuren in einer Art Mancala-Mechanismus im Felder-Rondell und versucht, dem Gegner mehr Schaden zu machen oder mehr Punkte zu holen. Wäre sehr abstrakt, wären da nicht die installierbaren Karten jeder der vier Fraktionen (Greys, Aliens, Space Marines, Wissenschaftler, die ihnen jeweils einen unterschiedlichen Flair verleihen. Kann schnell ungebalanced wirken, da man zu früh das Gefühl hat, das Spiel zu beherrschen.
Das Spiel ist als eines für 2-4 SPieler ausgewiesen. Tatsächlich aber funktioniert es zu zweit fast am Besten, zu viert sollte man nur die Teamvariante spielen, und zu dritt es nur angehen, wenn man die Fraktionen auch wirklich kennt. Für mich eher ein 2er-Spiel mit der Option, es mit bis zu vier Spielern zu spielen.

- Babel, White Elephant, Kamisado (mehr als nur ein Abtausch)


Segment 60-120 Minuten

- Die Siedler von Catan 2er (jetzt Fürsten von Catan)
Sollte ja jeder kennen, der sich für 2er-Spiele interessiert. Für mich immer noch ein sehr interessantes Aufbauspiel, das glücklicherweise einen Großteil des Glückselementes seines großen Bruders NICHT beinhaltet. Die Mischung aus Aktionskarten und Gebäuden etc. finde ich auch sehr gelungen. Braucht aber schon fast die Erweiterungen.
Über Turnierspiel und die Neuauflage kann ich nichts sagen.

- A Few Acres of Snow
Interessante Verknüpfung aus Deckbau und Brettspiel, bei dem man Karten der Siedlungen ins Deck bekommt, die man besiedelt oder gar vom Gegner übernimmt. Das Deck bleibt dabei relativ klein (oder sollte zumindest nicht zu groß werden).
Leider gibt es eine Strategie, die das Spiel bricht (99% der Spiele gewinnt), wenn man weiß, wie man sie anwenden muss. Das ist schade, aber ich bin nicht direkt auf die Suche nach der effektivsten Methode gegangen. Ich finde es klasse, aber vielleicht auf Dauer ein bisschen zu eindimensional.

- 1960: The Making of the President
Der kleine Bruder von Twilight Struggle. Karten-gesteuertes 2-Personenspiel mit Area-Control-Mechanismus. Dabei geht es um den Wahlkampf zwischen Kennedy und Nixon. Das Thema ist durch die einzelnen Karten auch sehr gut wiedergegeben, und die Aspekte "Akuelle Themen" und Medieneinfluss spielen genauso eine Rolle, wie die Fernsehdebatte. Ich finde es vom Material, von der Aufmachung und vom Spiel her superklasse.


Segment 120+ Minuten

- Twilight Struggle (3+ Stunden)
Der große Bruder von 1960. Auch kartengesteuert, thematisch gehts um den Kalten Krieg (Russland gegen USA). Dabei sind Aspekte wie das Wettrennen zum Mond und DEFCON interessant mit eingebaut, und die Themen der Ära auf den Karten wiedergegeben. Area-Control wird durch einen Mehrheiten-Mechanismus in den einzelnen Ländern unterstützt.
Bis heute ist es das einzige Spiel, bei dem mein Kumpel und ich überhaupt nicht gemerkt haben, wie die Zeit vergeht - so spannend war der Zweikampf. Und plötzlich waren ganz einfach so mal 5 Stunden rum! Es gibt einen Grund, warum sich dieses Spiel seit Jahren auf Platz 1 der BGG Charts behauptet.

- Polis: Kampf der Hegemonien (2-3 Stunden)
Es klingt wie ein Kriegsspiel im alten Griechenland, ist aber viel mehr Area Control und Ressourcen Management. Äußerst dynamisches Spiel, bei dem einer der Spieler den Delisch-Attischen Seebund "gründet", während der andere den Peloponnesischen Bund ausbaut. Es gilt, klug zu haushalten mit Ressourcen, aber auch genau abzuwägen, wieviele Einheiten man wirklich braucht. Denn Bevölkerung in den Städten, die NICHT zum Militär geschickt wurde, gibt Siegpunkte. Dummerweise muss man Bevölkerung auch ernähren. Kampf ist in diesem Spiel nur dazu da, um Gebietskontrolle anzufechten UND den Gegner Einheiten zu kosten, damit er weniger stark auf dem Brett blockieren kann...
Ich finds großartig, aber hier bin ich total gebiased, natürlich...
:)

- Gettysburg & Waterloo (Treefrog)
Wargames mit Holz statt Pappmarkern. Einheiten in asymmetrischem Aufbau befehligen, um die beiden Schlachten nachzustellen. Sieg geht dabei nicht nach Sieger der Schlacht, sondern (historisch wesentlich näher am tatsächlichen Ablauf) über Punkte, die man durch bestimmte Aktionen erziehlt. Bei Gettysburg teilt man Befehle auf dem Brett zu, und der Gegner weiß nicht, wie oft man einen Trupp aktivieren kann. Bei Waterloo weiß NUR der Gegner, wieviele Aktionen pro Runde man wirklich hat. Sonst sind beide von den Mechaniken zu 70% gleich, Gettysburg hat weniger Details und ist daher etwas leichter zugänglich.
Beide großartig, wie ich finde, brauchen aber ordentlich Zeit (3+ Stunden).

- Sekigahara
Kartengesteuertes, asymmetrisches Spiel, bei dem man seine Truppen (für den Gegner verdeckte Holzblöcke) über das Brett bewegt. Kann nicht mehr genau sagen, wie es funktioniert, fand es aber sehr spannend gemacht.


Spiele des aktuellen Jahrgangs:

- Barragoon (ca. 20-45 Minuten)
Spiel des aktuellen Jahrgangs (2014). Man versucht, gegnerische Steine zu blockieren und zu schlagen, bis der Gegner sich nicht mehr bewegen kann. Könnte sein, dass die blockierenden Steine mehr Optionen vorgaukeln, als sie tatsächlich Verwendung für finden. Das gilt es auszuloten. Auf der Messe gespielt, empfand ich als sehr spannend (besitze ich noch nicht).

- Wir sind das Volk (ca. 60-120 Minuten, würde ich schätzen)
Noch nicht gespielt, daher kann ich nichts dazu sagen. Habe es mir aufgrund des Themas und des Kartenmechanismus' zugelegt. Ich hoffe, dass es meine Erwartungen nicht enttäuscht, es hat aber weniger Potential, in dieselbe Langeweile-Falle zu stürzen wie Arler Erde...


Living Card Game:

Android: Netrunner
Thematisch sehr schönes Kartenspiel, bei dem der Hacker in die Daten des Konzerns einbricht. Deckkonstruktion vor dem Spiel ist Teil des Spaßes, wie bei allen LCGs oder CCGs. Hier aber ist das Spiel wirklich mal thematisch sehr ansprechend gestaltet, die MEchanismen sind wirklich gut (da auch asymmetrische Aufgabenverteilung), und die Möglichkeiten sind phantastisch.
Im Gegensatz zu CCGs sind bei LCGs in Erweiterungspacks genau die Karten drin, die drauf beschrieben sind. "Up to Date" bleiben wird dadurch gezielter möglich und erschwinglicher.
ABER
Schon mit dem Grundspiel und den darin enthaltenen, vorgefertigten 4 Hacker- und 3 Konzern-Decks kann man eine ganze Weile spielen. Und so kann man es auch als fertiges Spiel betrachten, und braucht dann den Rest nicht (unbedingt). Allerdings ist dieses Spiel so gut, dass man irgendwann von selbst eigene Decks bauen will.


Mal ein kurzer Abriss durch meine Sammlung. Vielleicht ist ja was dabei. Ein paar mehr hab ich noch, insbesondere im kurzen und sehr kurzen Sektor. LCGs hab ich nur das eine...

Grütze,
Dumon

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Re: ...eingeschoben

Beitragvon Sempre » 30. Oktober 2014, 16:15

Hallo,

wenn es nicht brandneu sein muss: Schau Dir mal Polis an. Gefällt uns sehr gut. Hatte hier im Forum von Dumon nützliche Hinweise dazu erhalten.

Gruß

Sempre

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Re: ...eingeschoben

Beitragvon Sempre » 30. Oktober 2014, 16:17

da war einer schneller ;-)

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...ääätsch...

Beitragvon Dumon » 30. Oktober 2014, 16:24

...da waren sogar zwei schneller!
:D

Danke aber an Daniel und Dich für die Empfehlungen von Polis. Immer gut, dass ich nicht zu den einzigen gehöre, die immer lautstark propagieren, dass das Spiel gut ist...
:)

Grütze,
Dumon

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Arler Erde

Beitragvon dwhy » 30. Oktober 2014, 19:01

Also wir haben nun 3 Spiele hinter uns und keines war wie das Spiel davor.
Aber was direkt zu sagen ist, wer Rosenberg Spiele nicht mag, wird arler erde nicht mögen.
Meine Frau zb findet die Rosenberg Spiele zwar gut aber wird mit keinem so richtig warm. Ich mag seine großen Werke und finde es daher super.

Das Spiel an sich finden wir vom Meschanismus her leicht zu lernen. Setze deine vier Menschen ein, Sorge dafür das die minuspunkze vom Plan verschwinden und schaffe es immer am Ende jeder Runde deine Leute zu ernähren (was wirklich sehr leicht ist!) das erleichtert es natürlich auch das Spiel nach ein paar Wochen nicht spielen nochmal zu spielen ohne viel nachlesen zu müssen wieder

Da bisher kein Spiel dem anderen gleich kam ist bei uns die Motivation noch sehr hoch für weitere Partien. Es gibt eben viele Wege zum Ziel.

Auch der Aufbau ist wenn beide das Spiel kennen und es gut sortiert ist in der Packung auch in 3 Minuten gemacht

Ich würde jetzt nicht sagen das es eine Taktik xyz gibt die immer zum Sieg führt, wobei da 3 Partien auch noch zu wenig sind.

Auserdem macht es einfach auch Spaß seine Tiere auf die Deiche zu setzen, einen Tee zu trinken und zu sehen wie sich sein eigener Plan entwickelt um auch nach einer verlorenen Partie sagen zu können : "ja, meine Heimat hab ich schön gestaltet"

Rosenberg Fans definitiv zuschlagen , alle anderen Spielen Probe !
Verzockte Grüße

http://www.spieletreff-st-ingbert.de/

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Re: Arler Erde - Interaktion ?

Beitragvon Spielehansel » 30. Oktober 2014, 19:18

Hallo,

wie siehst Du denn den Punkt, dass man quasi in jedem Spiel seinen "Stiefel runter spielen kann" (also quasi ungehindert das Gleiche macht) und es somit "schnell eintönig" werden kann ?
Wie siehst Du die Interaktion zwischen den beiden Spielern ?

Spielehansel

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Re: Arler Erde - Interaktion ?

Beitragvon dwhy » 30. Oktober 2014, 22:09

Naja das selbe wie bei Agricola würde ich sagen

Du kannst eben nur "deinen Stiefel" runterspielen wenn dein gegenüber dir nicht die aktionsmöglichkeiten vorher wegschnappt . Und ich denke erfahrene Spieler können das Spiel lesen und sehen was du vor hast oder zumindest die Richtung erahnen.

Aber wenn du und dein gegenüber beide immer die selbe Taktik fahren ohne dem anderen ein Bein stellen zu wollen oder ihn mal zu überraschen dann ja, dann kann es eintönig werden
Verzockte Grüße

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Re: Arler Erde - Interaktion ?

Beitragvon Spielehansel » 31. Oktober 2014, 07:23

"Aber wenn du und dein gegenüber beide immer die selbe Taktik fahren ohne dem anderen ein Bein stellen zu wollen oder ihn mal zu überraschen dann ja, dann kann es eintönig werden."

Das gilt ja für viele Spiele. Danke für die Antwort.

Spielehansel

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Re: Arler Erde - Interaktion ?

Beitragvon dwhy » 31. Oktober 2014, 08:02

Dann gewinnt eben auch immer der selbe weil eine Taktik muss ja besser sein
Ich geh ja mal davon aus das niemand so ein Spiel spielt 😊
Verzockte Grüße

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