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Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

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waljonas
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Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon waljonas » 13. November 2014, 17:13

Liebe Spielegemeinde,

interessanter Artikel den Michael Weber vom Reich der Spiele da veröffentlicht hat.

http://www.reich-der-spiele.de/specials/Gebt-Gesellschaftsspielen-Zeit

Eilig die Neuheiten Essen 2014 spielen, denn Nürnberg wartet ja schon am Spielehorizont. Wohl dem der sich davon freimachen kann. Von den Vielspielern, die ich kenne, gelingt das keinen. Die Spielegemeinde muss sich m.M. nicht wundern, als Freaks abgestempelt zu werden. Okay, manche stoßen sich daran auch nicht. Vom Kulturgut Spiel entfernt man sich jedoch wohl umso mehr. Ein Blick zum nächstgelegenen Müller ist Beweis genug. Ahnungslose Blicke erhascht man von den Kunden mit Blick auf die bunten Regale. Die Verkäufer können schon lange nichts mehr empfehlen und greifen bzw. empfehlen Rummikubb, Monopoly oder eben das Spiel des Jahres.

Spielerische Grüße

Frank.

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PzVIE-spielbox
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon PzVIE-spielbox » 13. November 2014, 18:25

Irgendwie erinnert mich diese Flut an Neuigkeiten an die Musikszene ... Song aufnehmen, brutal vermarkten, den nächsten nachschieben ... und von vorne.

Wer erinnert sich noch an die Neuheiten von 2009 ... oder gar die Hitparade von damals? :-)

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peer

Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon peer » 13. November 2014, 18:58

Hi,
ich denke es ist ein Kampf gegen Windmühlen, wenn man meint, dass man jedes Spiel, dass in Europa/der Welt erscheint, kennen/spielen muss.

Die Steigerung der Spielanzahl liegt in erster Linie an den neuen Verlagen in aller Welt. Das ist eine normale Entwicklung, die zeigt, dass das Hobby "Spiel" international immer mehr aus der Nische herauskommt.

In anderen Medien gilt schon lange, dass 5% der Künstler/Produkte 95% des Umsatzes machen und auch die anderen Medien sind stabil. Das ist eine normale Entwicklung.

Etwas mehr ausformuliert:
http://www.spielbar.com/wordpress/2014/11/01/15030

ciao
peer

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s-e-b-a-s-t-i-a-n
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon s-e-b-a-s-t-i-a-n » 13. November 2014, 19:38

Alle, die diese Diskussion interessiert, finden unter folgenden Links weitere Informationen und Artikel zum Thema:


http://www.infosperber.ch/Artikel/Home/Der-Spieler-Die-Untoten-im-Reich-der-Spiele
http://www.reich-der-spiele.de/specials/Gebt-Gesellschaftsspielen-Zeit
http://www.spielbar.com/wordpress/2014/10/25/15011
http://de.trictrac.net/news/zeit-fur-spiele

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Der Einsiedler
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Der Einsiedler » 13. November 2014, 19:49

Also mir geht's genauso!! Ich werde von der schieren Flut jedes Jahr erschlagen.

Reaktion: Ich lasse mich nur auf ein paar wenige neue Spiele jedes Jahr ein und die spiele die dafür öfter. Und im nächsten Jahr kommen die dann auch noch auf den Tisch.

Gerne nehme ich auch die Brettspielmeisterschaften mit, weil man sich dann mal länger um ein Spiel kümmern kann als nur 1-2 mal angespielt, gleich bewertet und dann weggestellt.

Und ja KLASSIKER MÜSSEN WACHSEN!!!

Am Rande hat mich amüsiert - aus dem verlinkten Artikel:
"Aber typische Klassiker wie sie zum Beispiel die Kollegen von gesellschaftsspiele.de ..."
Wenn man da auf den Link klickt kommen folgende Klassiker: Platz 2 - Concept, Platz 4 - Camel Up, ... lang sind die aber noch nicht zum Klassiker gewachsen ;-)

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waljonas
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon waljonas » 13. November 2014, 20:13

Der Einsiedler schrieb:
>

> Wenn man da auf den Link klickt kommen folgende Klassiker:
> Platz 2 - Concept, Platz 4 - Camel Up, ... lang sind die
> aber noch nicht zum Klassiker gewachsen ;-)

In der Tat. Bei den beiden bezweifle ich das sie das Zeug zum Klassiker haben. bei Camel up bräuchte man dann wohl einen Vorrat an Gummis. :-)

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faki
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon faki » 13. November 2014, 20:39

Bücher, Filme, Serien, Schuhe, Klamotten etc. etc.......definitiv ein gesellschaftliches Problem was sich in vielen, allen möglichen Facetten wiederspiegelt......siehe auch wirtschaftliche Entwicklungen und Daten, Aktienkurse, Quartalsberichet etc.....wir denken alle in immer kürzeren Zeitabständen, Nachhaltigkeit ist nicht mehr gefragt.....

Das alles führt einem Konsumverhalten, der den größten Teil der Bevölkerung (bewusst oder unbewusst) erfasst hat.....man muss nur mal an jenem Samstag in der Großstadt in die Einkaufsmeilen gehen.....eine willfährige Masse die sich durch Konsum ablenken, betäuben lässt.....

Mal sehen von das noch hin führt.....ich nehme mich da nicht aus, wenn ich mein Konsumverhalten betrachte, inklusive Spiele....

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Braz
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Braz » 13. November 2014, 20:51

waljonas schrieb:
>
> Liebe Spielegemeinde,
>
> interessanter Artikel den Michael Weber vom Reich der Spiele
> da veröffentlicht hat.
>
> http://www.reich-der-spiele.de/specials/Gebt-Gesellschaftsspielen-Zeit
>
> Eilig die Neuheiten Essen 2014 spielen, denn Nürnberg wartet
> ja schon am Spielehorizont.

nix da: Nach Essen ist vor Essen :-))

08.10.2015 - 11.10.2015

Gib`t es schon eine Neuheitenvorschau diesbezüglich?!
:-))

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Chris-lb
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Chris-lb » 13. November 2014, 22:21

Platz 1 Outburst: 97¤... :-O :-O

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frankjaeger
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon frankjaeger » 14. November 2014, 08:19

Tolles Spiel - gab es aber kürzlich als Neuauflage von Stronghold Games, USA.

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nehu
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon nehu » 14. November 2014, 09:35

Oder war das Outpost???

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Krimsu
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Krimsu » 14. November 2014, 09:54

Hallo auch,

schönes Thema, dass ich auch von zwei Seiten mal anleuchten möchte:

1. Krimsu als Spieler

Mich erschlägt die Zunahme der Neuheiten, gerade in den letzten Jahren total. Als Spieler hab ich inzwischen eine knallharte Selektion eingeführt, was den Erwerb von Spielen angeht. In Essen werden also nur noch 100%-Sicher-Will-Ich-Neuheiten von mir gekauft sowie ein paar Spontantipps und ein paar Risikokäufe bei Kleinverlagen (da nur in Esssen da und sonst Auflage weg).

Die restlichen 90% lasse ich erstmal ein Jahr durch die Spielemedien testen, und die TOP 3 oder so kommen dann im Folgejahr - auch schon um einiges billger in die Einkaufstüte (Dieses Jahr "Yedo", letztes Jahr der Ramschtitel "Pantheon" - sowas von toll).

Zudem finde ich, dass die Masse nicht wirklich innovativ ist für die Spieeszene. Das gefühlte 100ste Carcassone, der 50ste Rosenberg, der 70ste Feld, x-te Workerplacement und ehrlich: "Russian Railroads" - das langweiligeste was ich im letzten Jahr auf dem Spieltisch hatte.

Und dabei mag ich die Art an Spielen sehr aber hab inzwischen den Kanal dicht gemacht. Teste gerne neu, und dann fliegt eins fürs andere raus, aber es reichen mir von jedem der Spielkonzepte ein oder zwei im Schrank.
Ich weiß auch, dass der Sammler das anders sieht, aber ich seh mich da eher als "Normalspielekonsument". Und für den kommt nicht mal die Hälfte von allen Spielen an, die morgen schon wieder von Neuhheiten überrollt werden. Schade um die ganze Arbeit die in einen Spieletitel reinfliessen, und da sind wir auch schon bei...


2. Krimsu als Spieleautor-/verleger

Ich kann aus der Produzenten-Sicht den Markt verstehen, es muss in kürzesten Zeitabständen NEU her, weil Geld verdienen, andere besetzen sonst die Lücke, etc., is halt so.

Aber ich denke es geht auch anders. Ich hatte als Hobbyverleger da nicht den Druck und habe unser Spiel "Im Wald da sind die Räuber" 5 (FÜNF) Jahre lang auf der SPIEL als Neuheit präsentiert, was Neures hatten wir halt nicht :-).
Klar gab es im ersten Jahr mehr Verkäufe als in den Folgejahren, aber es war über die Folgejahre stabil. Kunden gab es immmer und wir hatten die Möglichkeit ein Spiel immer mehr zu etablieren. Und auch für mich als Spieleautor war es befriedigend, ein Produkt geschaffen zu haben, dass nicht nach einem halben Jahr tot war - würd gerne mal wissen, wie das die anderen Spieleautoren so fühlen.

Übertragend sollte sowas doch auch für große Verlage villeicht für einzelne Fälle wenigstens möglich sein. Wenn man die (überarbeitete) Wiederkehr alter Spiele sieht (Serenissima, St. Petersburg) ist das eigentlich ja genau das, nur mit Pause - fällt mir grad ein.

Wenn man also was Gutes als Spiel hat, in dem viel Arbeit drinsteckt, kann man es - glaube ich - auch druchaus gewinnbringend länger platzieren und vielleicht auf die eine oder andere Neuheit - die gar nicht so neu ist - dafür verzichten...

Unser Neuling "Das Labyrinth des Pharao" hat das im 2. Jahr als Neuheit auch wieder bestätigt...


Schönen Tag noch...

De Krimsu

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Ralf Arnemann
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Wer ist gemeint?

Beitragvon Ralf Arnemann » 14. November 2014, 10:46

Ich kann mit dem Artikel nicht so viel anfangen.

Richtig ist natürlich, daß es jedes Jahr mehr Neuheiten gibt und keiner wohl alle ausprobieren kann, wie das früher mal üblich war.

Aber damit kann man ja umgehen - es wird in Essen nur noch selektiv gekauft, und ansonsten wartet man ab, was aus Spielerkreisen oder von Bekannten an Tips und Erfahrungsberichten rüberwächst. Sehr bald erübrigen sich sehr viele Neuerscheinungen, weil sie zwar gut sein mögen (richtig schlechte Spiele gibt es nur noch selten), aber erkennbar nicht ins eigene "Beuteschema" passen.
Dann bleiben letztlich nur noch ein/zwei Dutzend Spiele, die man persönlich ausprobiert, und von denen dann einige hängen bleiben, weil sie wirklich überzeugen.

Und nun ist die Frage: Wer konkret soll denn den Spielen "mehr Zeit geben"?

Wenn mich ein Spiel nicht überzeugt, gebe ich ihm keine weitere Zeit. Habe ich auch früher nicht gemacht - wozu sollte ich auch?
Und ansonsten gilt "Neuheiten ausprobieren" als Schwerpunkt nur in den Wochen nach Essen, ansonsten spielen wir ganz wesentlich Spiele, die nicht unbedingt brandneu sind. Und das ist m. E. normal in Vielspielerkreisen.

Stone Age, Dominion, 7 Wonders, Innovation, Notre Dame - das wären so unsere aktuellen "Klassiker", die häufig auf den Tisch kommen.
Und wenn Neuheiten wie Kashgar oder Concept überzeugen, dann werden die auch ihre Zeit kriegen.


Oder ist die Aufforderung mit "mehr Zeit" an die Verlage gerichtet?
Dann fände ich sie völlig unverständlich.
Alle wirklich guten Spiele bekommen m. E. ihre Chance, bleiben lange im Programm oder werden sogar neu aufgelegt.

Soll denn ein Verlag einem Autor, der mit einer neuen Spielidee kommt, sagen: "Das veröffentlichen wir nicht, weil wir noch zwei Flops im Programm haben, die sind letztes Jahr nicht gut angekommen, und denen wollen wir nun mehr Zeit geben".

Thygra
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Thygra » 14. November 2014, 11:37

Outpost oder Outburst - egal, Hauptsache out.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Wer ist gemeint?

Beitragvon Thygra » 14. November 2014, 11:39

Ralf Arnemann schrieb:
> Soll denn ein Verlag einem Autor, der mit einer neuen
> Spielidee kommt, sagen: "Das veröffentlichen wir nicht, weil
> wir noch zwei Flops im Programm haben, die sind letztes Jahr
> nicht gut angekommen, und denen wollen wir nun mehr Zeit
> geben".

Köstlich, danke! :-)
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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frankjaeger
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon frankjaeger » 14. November 2014, 12:38

Oh Mann - ja, OutPOST. Mein Hirn hat das Massenspiel "Outburst" nicht mit "dringend gesucht" synaptisch verbinden können und hat seine eigene Version gesponnen :)

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peer

Re: Wer ist gemeint?

Beitragvon peer » 14. November 2014, 13:39

Hi,
danke Ralf, das sehe ich genauso!
Ralf Arnemann schrieb:

> Wenn mich ein Spiel nicht überzeugt, gebe ich ihm keine
> weitere Zeit. Habe ich auch früher nicht gemacht - wozu
> sollte ich auch?

Na Gut, früher, als ich wirklich noch nicht so viele Spiele hatte (und es auch kaum was gab), haben wir tatsächlich mittelmäßiges oder gar schlechtes mehrfach gespielt. Aber "besser" wurde es dadurch nicht...

> Soll denn ein Verlag einem Autor, der mit einer neuen
> Spielidee kommt, sagen: "Das veröffentlichen wir nicht, weil
> wir noch zwei Flops im Programm haben, die sind letztes Jahr
> nicht gut angekommen, und denen wollen wir nun mehr Zeit
> geben".

Genau auf den Punkt! Wer soll denn nun genau auf Geld/Einkommen verzichten, damit ich nicht den emotionalen Druck spüre statt meines Lieblingsspieles das Herbstprogramm von Kosmnos/Asmodee und Pegasus durchzuspielen? Ist das nicht (überspitzt) etwas ich-bezogen?

ciao
peer

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Dirk Piesker
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Dirk Piesker » 14. November 2014, 14:53

Outpurst?

Zu Poden den Purschen :rofl:

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Ralf Arnemann
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Re: Wer ist gemeint?

Beitragvon Ralf Arnemann » 14. November 2014, 15:30

> Wer soll denn nun genau auf Geld/Einkommen verzichten ...
Nicht nur das!
Denn es würde ja nicht nur der Verlag auf Geld verzichten.
Sondern man würde auf eine neue Spielidee verzichten (die ja potentiell besser sein kann als die dafür aus dem Regal genommene) - nur um einem Spiel "mehr Zeit zu geben", das offenbar nicht überzeugt hat.

Wobei es ja durchaus so sein kann, daß dieses "nicht überzeugende Spiel" vor 20 Jahren der große Renner geworden wäre (wir hatten ja (fast) nichts ...).
Aber auch bei einem renommierten Autor muß der x-te Aufguß einer Grundidee nicht mehr der große Wurf sein - auch wenn es handwerklich gut gemacht ist.

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Ludoversum
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Gebt den Gesellschaftsspielern mehr Geld!

Beitragvon Ludoversum » 14. November 2014, 17:31

Sammelwut vs. Budget
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Wenn die offiziellen BGG-Statistiken nicht lügen, gibt es auf der Welt schon über 73714,3 Spiele zu spielen. Klar, da sind Erweiterungen, Neuauflagen und Frühjahrsneuheiten bei. Aber über 73714,3? Das ist viel zu viel. Zuviel für mein Budget, zuviel Zeit im dunklen Kämmerlein. Wenn man annimmt, dass ein Spiel im Schnitt 1 Stunde dauert, müsste ich also über 73714,3 Stunden Zeit dafür aufwenden, um jedes Spiel nur 1x zu spielen. Würde ich meinen durchschnittlichen TV-Tageskonsum von 4 Stunden komplett fürs Spielen aufwenden, wäre ich damit über 18428,575 Tage beschäftigt, das sind über 50,4 Jahre.

PR bringt Absatz -und mich um mein Geld
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Mit zunehmender Kickstarterisierung der Spieleszene und des
Spielmarktes steigt der Wachstum unnützer und zeitverschwendender Produkte natürlich noch weiter an. Früher hätte von den albernen Bett- und Kartenspielen aus Bruchtal kaum etwas den Weg in eine Datenbank gefunden. Vieles wäre kleingewachsenen Freaks mit behaarten und viel zu großen Füßen vorenthalten geblieben. Heute ist alles viel schlimmer. Jeder Depp schmeisst irgendeinen
Mist auf den Markt, dem ich dank perfider Werbetaktiken (die ich bis heute nicht durchschaut habe) nicht widerstehen kann. Ich MUSS DAS ZEUG EINFACH HABEN.

Neue Masse verbrennt Geld und Kartons
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Da muss ich jedes Mal Platz schaffen im Regal (ach, könnte ich auf das anschaffen nur verzichten... aber dazu später einmal), um die vielen neuen Spiele aufnehmen zu können. Aber die will ja niemand mehr haben, selbst die deutschen Verlage wollen sie nicht zurück nehmen. Klappt das Verkaufen über bekannte Online-Portale nicht, droht der Kollaps im Regal. Die Spiele werden dann einfach von mir verbrannt. Ist ein Irrsinn, aber was soll ich machen...

Halblinge müssen wachsen
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Klar, Halblinge müssen wachsen. Typische Spiele wie sie zum
Beispiel die Kollegen von zieh-oder-stirb.de übersichtlich
auflisten oder wir mit anderer Zielsetzung in unserer Rubrik "Spiele die die Welt nicht braucht" oder gar in der Galerie "verbrannte Spieleasche aus aller Welt" zeigen, wären für diese garstigen Halbmenschen viel zu groß. Da muss ich nicht einmal auf aus meiner Sicht stellenweise diskussionswürdige Beiträge wie den der Kollegen von sauron-wuerfelt-nicht.de hinweisen.

Kleinere Spiele benötigen aber weniger Platz und sind meist
auch billiger. Aber der Durchsatz ist so groß, dass über
solche Details gar nicht nachgedacht werden kann. Und so
bleibt es dabei: Kein Verlag veröffentlicht ein Gesellschaftsspiel, das ich nicht kaufe. Ich kann einfach nicht anders...

Appell an Verlage: Gebt den Spielern mehr Geld!
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Mit dem Appell "Gebt den Spielern mehr Geld" möchte ich alle Beteiligten zu etwas mehr Konsum aufrufen. Ich muss Spiele ja nicht spielen... aber wenn ihr mir die Kohle gebt, kaufe ich auch weiterhin jeden Sch***. Versprochen.



Mit diesen besinnlichen Gedanken wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und eine verspielte Vorweihnachtszeit. (Jaha, jeder Tag außer Weihnachten selbst liegt wieder _vor_ Weihnachten... denkt mal darüber nach. ;-)


Carsten

PS: Wer Satire findet, brauchte nicht zu suchen. ;)
---
www.Ludoversum.de

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No66y

Re: Gebt den Gesellschaftsspielern mehr Geld!

Beitragvon No66y » 15. November 2014, 12:30

ludoversum schrieb:
>
> PS: Wer Satire findet, brauchte nicht zu suchen. ;)


Gut, dass ich nicht gesucht habe. Ich wäre dann wohl nicht auf diese Seite verwiesen worden. Und dann hätte ich einen Samstagmorgen ohne Lachen gehabt. Ich habe mich köstlich amüsiert. Kleine (riskante) Wette: Du hast Michael Knopf gemocht, Du magst Udo Bartsch und Du liebst die heute-show.

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CPost

Re: Wer ist gemeint?

Beitragvon CPost » 15. November 2014, 14:03

Natürlich sind 800 Spiele eine dickes Brett. Aber wie auch in vielen anderen Bereichen wird der Markt mit Angebot und Nachfrage regeln was gut und was schlecht ist.

Hier mein ausführlicher Kommentar zur Thematik:
http://brettspielbox.de/?p=5042

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Reyk
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Re: Gebt den Gesellschaftsspielern mehr Geld!

Beitragvon Reyk » 17. November 2014, 13:38

Wobei Knopf und Bartsch m. E. weit weniger Niveau-Ausreißer nach unten hatten/haben als die heute-Show.

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Michael Weber
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Michael Weber » 17. November 2014, 14:35

Danke, dass ihr hier so kontrovers über meinen Artikel diskutiert. Die Reaktionen im Netz sind ja immens. Das freut mich.

Eine Anmerkung dazu: Es geht mir nicht um die Frage, wer das alles spielen soll. Es geht auch nicht um die Frage, ob eine Neuheit ein altes Spiel aus eurem Regal verdrängt. Es geht um eine Grundsatzdiskussion, die bei Qualität beginnt und irgendwo im Spielregal des Einzelhandels endet. Dazwischen findet derzeit nicht nur nach meiner Meinung ein K(r)ampf statt, der letztlich negativ für die Entwicklung von potenziellen Spieleklassikern und hochwertigen Spielen ist. Der Blick über den Tellerrand des eigenen Spieletisches ist also durchaus angemessen und erwünscht.

Michael

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Ralf Arnemann
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Re: Gebt den Gesellschaftspielen mehr Zeit!

Beitragvon Ralf Arnemann » 17. November 2014, 15:44

> Es geht auch nicht um die Frage, ob eine
> Neuheit ein altes Spiel aus eurem Regal verdrängt.
Nicht? Dann verstehe ich überhaupt nicht mehr, was eigentlich die Frage sein soll. Bzw. (s.o.) wer eigentlich gemeint ist.

> Es geht um eine Grundsatzdiskussion,
> die bei Qualität beginnt und irgendwo
> im Spielregal des Einzelhandels endet.
Auch bei einer Grundsatzdiskussion braucht man ja einen klaren Bezug zur aktuellen Realität. Und in dieser Realität ist mein subjektiver Eindruck, daß die Qualität von Spielen über die Jahre besser geworden ist. Und daß wir übrigens auch eine Reihe von "Klassikern" bekommen haben.

Wo also soll jetzt konkret das Problem sein?


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