Beitragvon ghdpan » 9. Dezember 2014, 09:13
Hallo Micha,
ist lange her, dass ich "The Hunters" angespielt habe. Daher ist mein Vergleich durch die Zeit getrübt. "The Hunters" erschien mir irgendwie hakelig und tatsächlich mehr gewürfelt als gespielt.
Auch bei ECA kann sich dieses Gefühl einstellen. Meiner Erfahrung nach passiert das immer, wenn man nicht in die "gespielte Geschichte" hineingezogen wird, dann ist es eine Würfelei (und Plättchenzieherei) mit einigen eigenen Entscheidungen. Wird man hineingezogen, "erlebt" man das Spiel/die Geschichte mit und fiebert auch bei Würfelwürfen mit, ob seine "Vorarbeit" ausreichend war und seine gerade getroffene Entscheidung richtig.
Tatsächlich ist das Spiel weniger ein zu lösendes Puzzle als ein durchaus glücksbetontes Spiel, das sich aber auf Grund der Spielerhilfen leicht und (mit etwas Erfahrung) schnell spielen lässt. Und da der Regellernaufwand durch die Hilfen gering ist, ist das Verhältnis "Spielen" zu "Ich-muss-die-Regeln-verstehen" deutlich auf Seite des Spielens. Willst du dein taktisches und strategisches Geschick probieren, ist das wohl das falsche Spiel, die Entscheidungen sind nicht sehr weitreichend und natürlich immer vom Glück abhängig.
Fazit: Es ist kein Hirnverzwirbler, weder beim Regelstudium noch beim Spielen. Das Spiel kann dich als Spieler schon zum Würfelknecht verkommen lassen. Das musst du selber wissen, wie weit du dich darauf einlassen kannst, und wie weit dich das Thema anspricht. Anders als viele andere Cosims lädt das Spiel durch das Regelmaterial zum Spielen ein. Man ist schnell mittendrin.
Zum Denken und Problemlösen such ich mir ein anderes Spiel (die COIN-Serie z.B.), zum Mitfiebern und Geschichte(n)-Erleben für entspannte Solo-Spielabende nehm ich es gern.
Ich hoff, das hilf dir etwas. Was sind deine bevorzugten Solo-Spiele?