Parade bei Amazon

[Knut]

Habe mir gerade bei Amazon Parade (Schmidt Spiele) bestellt, weil mein eigenes Exemplar verschollen ist, und bei der Gelegenheit mal die (zwei) Rezensionen zum Spiel gelesen. Ist schon erschreckend, was da zu lesen ist. Der zweite Rezensent scheint das Spiel gar nicht verstanden zu haben und beide beschweren sich über den Zahlenstreifen, den ich in meiner spielbox-Rezi ausdrücklich als nützlich gelobt hatte (ich kenne das Original ohne diesen Zahlenstreifen). Beide Rezensenten sind offenbar mit dem Spiel nicht klar gekommen. Irgendwie schade, denn nach den Rezis wird's niemand mehr bei Amazon kaufen.

PS: Falls jetzt jemand fragt, warum ich nicht mit einer eigenen Rezension bei Amazon kontere: Das habe ich einmal gemacht (bei einer DVD) und musste daraufhin so viele negative Kommentare einstecken, dass ich für mich entschieden habe, das niemals mehr zu machen.

Knut

[peer]

Hi,

Knut schrieb:
>
> PS: Falls jetzt jemand fragt, warum ich nicht mit einer
> eigenen Rezension bei Amazon kontere: Das habe ich einmal
> gemacht (bei einer DVD) und musste daraufhin so viele
> negative Kommentare einstecken, dass ich für mich entschieden
> habe, das niemals mehr zu machen.

Wobei die Filmfans da echt extrem sind - da werden nur Rezensionen als hilfrecih bewertet, die der eigenen Meinung entsprechen, alles andere wird negativ "gevotet". Als obs ein "Like-Button" wäre.
Ist bei allen anderen Artikeln meiner Erfahrung nach aber (noch) nicht so schlimm...

ciao
peer

[Biojokl]

Parade wird bei uns sehr gerne gespielt.
Wir haben beide Versionen (jene von Grimpeur und die von Schmidt), den Streifen der neuen Version nutzen wir nicht.
Vielleicht auch deswegen weil wir zumeist zu Zweit spielen und zügig gezählt und gespielt wird. Das Überprüfen des sicheren Bereichs hat aber auch eine meditative Komponente.

Wir jedenfalls mögen PARADE sehr.

...und im Internet darf halt jeder tun und lassen was er will...

Keep on playing, auch PARADE!

[Ernst-Jürgen Ridder]

Hallo Knut,

ist das nicht etwas hart, Dein Urteil über die beiden armen Rezensenten?

Da beklagen sich zwei, dass sie keinen Spielspaß hatten und sich von der Spielregel allein gelassen fühlen, weil sie nicht erklärt, was denn passiert, wenn die Kartenreihe länger wird als der Zahlenstreifen.

Ich kenne das Spiel nicht, habe mir aber "spaßeshalber" das Video angesehen und die Regel gelesen. Die Regelfrage, die sich den beiden stellte, beantwortet die Regel nicht direkt, man muss schon denken/schlussfolgern. Wenn jemand damit nicht klarkommt, ist das ein Versäumnis der Spielregel und nicht des Käufers. Wie oft werden hier im Forum Regelfragen gestellt, die keine sind, es steht in der Regel, man müsste nur richtig lesen. Die ausdrückliche Antwort auf die Frage der beiden Rezensenten steht nicht einmal in der Regel, auch wenn man sich die Antwort denken kann.

Wer Spielerfahrung hat, ein Spiel kennt, kommt leicht in die Versuchung, die Fragen und das Unverständnis anderer nicht nachvollziehen zu können. Wir sollten sanftmütiger sein.

Mittlerweile hat übrigens Roland Winner -kennt hier wohl jeder, schreibt viele Kurzspielregeln für h@ll9000- eine 5-Sterne-Rezi bei Amazon zu Parade geschrieben. Ist sehr "aufschlussreich", er teilt nämlich nur mit, welchen Sinn der Zahlenstreifen hat und dass er und sein Umfeld Spielspaß hatten.

Also: Mir ist völlig egal, ob Parade gekauft wird, oder nicht. Mein Spiel wäre es definitiv nicht, Spielspaß habe ich bei solchen Kartenspiel generell nicht. Mehr oder weniger abstrakte Mechaniken ohne thematischen Unterbau finde ich langweilig.

Aber warum "Hemmungen", bei Amazon eine Rezi zu schreiben? Weil Du niedergemacht wirst? Na und? Ich habe auch schon Rezis zu Spielen bei Amazon geschrieben. "Hilfreich" ist das meist nur, wenn man den Geschmack anderer triffst, sonst hat man eben keine Ahnung. Da hilft es dann auch nicht, wenn man wie ich zum Beispiel zu ANDOR schreibt, dass wir keinen Spaß daran haben, mit mathematischen Monstern zu kämpfen; das wird natürlich niedergemacht, weil andere das Spiel großartig finden und gar nicht nachvollziehen können, wie man das nicht so sehen kann; sieht man das nicht so, wie der jeweilige Mainstream, kann das wohl nur heißen, dass man halt verblödet ist, weil man das Spiel eben nicht versteht. Man kann ein Spiel durchaus verstehen und trotzdem keinen Spaß dran haben. Wenn andere dass dann nicht nachvollziehen können, muss man das einfach aushalten.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

[Detlef W.]

Dein Beitrag "spricht mir aus der Seele". Auch spielerische "Laien" sollten mit ihren Bedenken und Einwänden ernst genommen werden.

[Golbin]

Hallo Knut,

ich habe mir aufgrund deines Postings beide Amazon-Rezensionen (und dazu die dritte hier erwähnte) durchgelsen und meine eigene noch mal zusätzlich.

Ich teile die Meinung von Karl Stemmer (das ist die 2-Sterne Rezension). Sowohl bzgl. Spielablauf als auch Zahlenstreifen gibt es ähnliche Aussagen von ihm und mir.

Karl Stemmer: "Das Spiel will eigentlich einfach sein, was es vom Spielprinzip her auch ist, aber es wird unnötig kompliziert."
Ich: "Parade ist ein abstraktes Spiel, bei dem kaum Vorausplanung möglich ist. So warten die Spieler bis sie am Zug sind, rechnen ihre fünf Karten durch und spielen die, die sie für die beste halten ... Da die Auswertung nicht intuitiv ist, ..."

sowie

Karl Stemmer: "Was dann noch zusätzlich voll nervt, ist dieser Zahlenstreifen. Man ist die Hälfte des Spiesl nur damit beschäftigt, den Streifen oder die Karten hin und her zu schieben."
Ich: Das die Karten nach jeden Spielzug geschoben werden müssen, ist da nur noch ein weiterer Punkt, der den Spielern auf die Nerven geht."

Die kopletten Rezensionen findet man hier:
http://www.amazon.de/product-reviews/B00GV1BI1M/ref=cm_cr_dp_hist_two?ie=UTF8&filterBy=addTwoStar&showViewpoints=0
http://www.poeppelkiste.de/rezensionen/2014/parade/parade.php

Du findest den Streifen hilfreich. Ich finde ihn nervig. Wir haben hier unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen. Nur weil du dne Streifen ausdrücklich als hilfreich gelobt hast, ist meine Empfindung über den Streifen nicht verkehrt.
Als Folgerung zu schreiben, die Rezensenten wären mit dem Spiel nicht klargekommen, ist für mich eine Abwertung der Personen, die du vornimmst, weil sie eine andere Meinung vertreten. Ich finde, die beiden Rezensenten haben ein Recht darauf, dass ihre Meinung ernst genommen wird - so wie jeder Mensch dies bei einer Menungsäußerung hat.

Weiterhin finde ich es schade, dass du Rezension auf Amazon angreifst und selber nicht bereit bist, eine eigene dort zu veröffentlichen. Mit deinem Verhalten kopierst du die Menschen, die deine DVD-Rezension kritisiert haben, wobei du zusätzlichden Weg über eine andere Webseite gehst.

Knut, wir kennen uns sehr lange und ich schätze deine Meinung hier, in der Spielbox, solche die du zu mir perösnlich äußerst, solche zu SPielen sehr. Im Gegensatz dazu halte ich deine Kritik dieses Mal für ungerechtfertigt und den Umgang mit den Rezensenten für despektierlich.

Wolfgang

[Golbin]

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
"Wie oft werden hier im Forum Regelfragen gestellt, die keine sind, es steht in der Regel, man müsste nur richtig lesen."
DAnke für deine Stellungnahme und besonders für den obigen Satz als Beispiel.

Zwei Threads und keine 24 Stunden später ist es (wieder) passiert.
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=300035&t=300035&
Was ir dabei auffällt: Es passiert oft direkt nach dem Regellesen ohne jede praktische Spielerfharung.

Wolfgang (hat die VivaJava-Regel 4,5 mal lesen müssen, bevor ihm der Spielablauf klar wurde)

[Knut]

Es war nicht meine Absicht, die Rezensenten anzugreifen, und ich bedaure, wenn man das so aufgefasst hat.
Knut

[Golbin]

Hallo Knut,

danke für deine klare Aussage. Gerade schriftlich kann es passieren, dass ein Beitrag anders wirkt als er gedacht ist. Und anders als bei persönlichen Gesprächen bekommt man die Rückmeldung erst später.

Ich persönlich finde es großartig, dass du hier dein Bedauern öffentlich ausdrückst. Für mich ist das eine tolle und wichtige Klarstellung.

Wolfgang

[Ina-spielbox]

Golbin schrieb:
>

>
> Wolfgang (hat die VivaJava-Regel 4,5 mal lesen müssen, bevor
> ihm der Spielablauf klar wurde)

Hallo Wolfgang,
danke, dass es Dir auch so ging. Ich musste die Anleitung an zwei Stellen wohl sieben mal lesen, bis ich verstanden hatte, wie es gehen soll. Schade, denn eigentlich soll es doch ein eher einfaches Würfelspiel sein, oder?

Gruß
Ina

[Ben2]

Worin genau bestand denn das Problem?

Für den Spielablauf liegt ja auch die Übersicht für jeden Spieler bei (und die Anleitung fasst es noch einmal zusammen).

[Ina-spielbox]

Hallo Ben,
insbesondere der Teil auf Seite 7 mit dem Aktivieren der Marker (die Eigenschaft für die rote Kaffeebohne) hat sich uns erst nach mehrfachem Lesen erschlossen.
Problematisch war für uns auch, dass es uns auf den Bremer Spieletagen schlicht falsch erklärt worden ist, wobei der Erklärbär es nach seiner Aussage auch nur einmal gespielt hatte. Insbesondere die Tatsache, dass man beim Werten des besten Bohne immer einen Würfel wegnehmen muss - das hatte er richtig erklärt, aber dann auch nur noch mit den Restwürfeln würfeln darf, hatte er nicht erklärt.
Und dass man nicht würfeln darf, wenn man die beste Bohne hat. So macht man in der Zeit ja nur Punkte, aber kann seine Forschungen nicht weiterentwickeln, die einem ja bessere Möglichkeiten geben.
Ich weiß nicht, ob wir uns leichter getan hätten, wenn wir das Spiel vorher nicht gekannt hätten.
Ich habe keine Ahnung, ob es kürzer geht, aber 7 Seiten klein geschriebene Regel ist für so ein Spiel schon sehr viel. Nach dem Regelstudium wirkt Viva Java auf jeden Fall deutlich komplizierter als es ist. Aber bestimmt habt Ihr das vorher ja intensiv probiert.

Als Beispiel "Auf den Spuren von Marco Polo": die Regel ist sehr gut aufgebaut und nach dem Lesen kann man los spielen, obwohl das Spiel komplizierter ist als das rel. einfache Würfelspiel Viva Java. Und die Regel ist kürzer.

Gruß
Ina (der die Kaffeemischerei durchaus Spaß macht)

[Ben2]

Hallo Ina,

danke für dein Feedback! Das Grundgerüst von VivaJava ist ja recht einfach - die Werten und Würfeln Phasen sind schnell erklärt. Auch das Forschen und aktivieren ist eine kurze und einfache Angelegenheit. Etwas knackiger (und damit leider auch länger zu erklären (gut 2 volle Seiten der 5 echten Seiten Anleitung) sind dann aber dem Mischen geschuldet. Hier greifen die meisten Elemente ineinander (Spenden, Bewertung etc.).
Uns war aber besonders wichtig, dass die Anleitung dann aber auch wasserdicht ist, damit auch keine Fragen aufkommen (auch bei ungeübten Spielern.

Deswegen: zum Abschnitt der Marker: Das habe ich leider schon mehrfach gehört. Wir werden uns dem annehmen und dazu ein klarstellendes PDF-Dokument erstellen lassen.

Ich hoffe ihr habt nichtsdestotrotz viel Spaß beim Spielen!

Schöne Grüße,
Ben
Redaktion Pegasus Spiele

[Ina-spielbox]

Ben2 schrieb:
>
> Hallo Ina,
>
>
> Ich hoffe ihr habt nichtsdestotrotz viel Spaß beim Spielen!
>
> Schöne Grüße,
> Ben
> Redaktion Pegasus Spiele

Hallo Ben,
wenn ich nicht eine Freundin hätte, deren Grundnahrungsmittel Kaffee ist und mit der ich sehr gerne spiele, dann hätte ich das Spiel nach der Probepartie in Bremen nie mehr angefasst.
Weil ich aber unbedingt wollte, dass es mir gefällt, habe ich es mir gekauft. Die zweite Partie war genau so doof wie die erste (ich habe das Spiel so erklärt wie ich es in Bremen erklärt bekam) und dachte, na super, taugt doch nichts.
Weil ich mir aber dachte, dass ein so hoch gelobtes Spiel nicht so schlecht sein kann, habe ich ausführlich die Regel studiert, aufgebaut, gewürfelt, Fehler gefunden, Regel nicht verstanden, noch mal gelesen ... Und dann noch mal gespielt und fest gestellt, dass das Spiel doch was hat und Spaß macht.

Es wäre schade, wenn Viva Java nicht gekauft würde und genau so schade, wenn die gekauften Spiele nicht gespielt würden. Bei uns wird es gespielt, aber nur weil meine Freundin so viel Kaffee trinkt.

Gruß
Ina

[Roman]

Hi Knut,

Knut schrieb:
>
> Habe mir gerade bei Amazon Parade (Schmidt Spiele) bestellt,
> weil mein eigenes Exemplar verschollen ist, und bei der
> Gelegenheit mal die (zwei) Rezensionen zum Spiel gelesen. Ist
> schon erschreckend, was da zu lesen ist. Der zweite Rezensent
> scheint das Spiel gar nicht verstanden zu haben und beide
> beschweren sich über den Zahlenstreifen, den ich in meiner
> spielbox-Rezi ausdrücklich als nützlich gelobt hatte (ich
> kenne das Original ohne diesen Zahlenstreifen). Beide
> Rezensenten sind offenbar mit dem Spiel nicht klar gekommen.
> Irgendwie schade, denn nach den Rezis wird's niemand mehr bei
> Amazon kaufen.

Hm, ja, ich habe diesen beiden Rezensionen auch gelesen und mir erschienen sie etwas zu schlecht für Parade. Obwohl ich Wolfgang beipflichten muss, dass es keineswegs ein Killerspiel ist oder der Streifen sooo viel rettet. Mir war das Original mit besserer Grafik noch lieber als die abstrakte Realisierung plus eh nie plan liegendem Papierstreifen. Optimal finde ich beide nicht. Dass das Spiel grundsätzlich keine überragenden Wertungen erhält, finde ich nachvollziehbar. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten aber nicht, denn es ist m. E. eines der besseren Kartenspiele der jüngsten Vergangenheit.

> PS: Falls jetzt jemand fragt, warum ich nicht mit einer
> eigenen Rezension bei Amazon kontere: Das habe ich einmal
> gemacht (bei einer DVD) und musste daraufhin so viele
> negative Kommentare einstecken, dass ich für mich entschieden
> habe, das niemals mehr zu machen.

Warum eigentlich? Das ist doch in der Spieleszene Tagesgeschäft, sich von anderen sagen zu lassen, dass man irrt - mehr oder minder direkt. Gerade von jemandem wie Dir würde ich mir explizit eine kritische Amazon-Rezension wünschen. Ich ertrage derzeit die ganzen "Vine-Rezensionen" nicht mehr und erachte sie als wertlos. Nachdem ich mir das eine Weile angesehen habe, nehme ich kein Urteil in dieser Hinsicht mehr ernst. Das ist ganz großer Nonsens, der irgendwann noch einmal sowohl auf Verlage als auch Amazon zurückfallen wird hinsichtlich der Glaubwürdigkeit. Der Vertrauensverlust durch solche Programme ist auf lange Sicht in meinen Augen beispiellos. Es entwertet jedwede Kritik, selbst die fundierteste, sachlichste an anderer Stelle.

Ciao,
Roman

[Roman]

Hallo Knut, hallo Wolfgang,

> Ich persönlich finde es großartig, dass du hier dein Bedauern
> öffentlich ausdrückst. Für mich ist das eine tolle und
> wichtige Klarstellung.

Sind wir in der Spieleszene soweit, dass man sich für eine subjektive Kritik entschuldigt? Und man sein Bedauern dafür ausdrückt oder ausdrücken muss?

Ich persönlich finde, dass man sich solche Metaphern für wirlich unschöne Ereignisse aufheben sollte, von denen es genug in der jüngsten Geschichte gab. Spiele-Kritiker oder Kritiker derselben gehören nicht dazu und ich finde, man kann da auch mal den Ball flach halten. "Öffentliches Bedauern" für eine Spielekritik ist mir eine Nummer zu derb, sorry.

Liebe Grüße,
Roman

[Boudie]

Ich dachte schon, ich sei die einzige, die solche Schwierigkeiten mit der Regel hatte - ich hab sie auch mehrfach gelesen, erst so, wie vorgeschlagen, dann einmal von vorne bis hinten, dann noch mal hier und da.....
Ich habe ohne Schwierigkeiten die Regel von "Im Wandel der Zeiten" verstanden
- aber die Regel von " Viva Java - das Würfelspiel" ist wirklich verbesserungsbedürftig!
Nach diversen Partien war dann alles klar - obwohl ich die ersten 2 Durchgänge eher mau fand - und mittlerweile haben wir auch Spaß daran. Aber andere Spieler mit weniger Erfahrung oder Ehrgeiz könnte die Regel wohl abschrecken.... Und das wäre schade, denn das Spiel ist wirklich schön!!!

[Ben2]

Wo hat es denn bei euch gehakt?