Anzeige

Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Jürgen Karla

Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Jürgen Karla » 10. April 2001, 16:01

Hallo,
soeben habe ich die Prof.Easy-Einleitung zum Spiel "Die neuen Entdecker" gelesen. Und ich muß sagen: Ich bin begeistert. Die Regeln des Spiels werden durch diese Präsentation auch für Gelegenheitsspieler eingängig erläutert.
Die Spieler werden in dieser Einleitung gemeinsam durch die ersten Spielzüge geführt. Das macht die Spielmechanismen und Möglichkeiten für alle Beteiligten klar.
Kosmos hat ja bereits durch Einführung des Catan-Videos einiges in diesem Bereich geleistet. Meiner Meinung nach ist das Regelstudium immer die größte Hürde um Gelegenheitsspieler auch mal zu neuen Spielen an den Tisch zu holen. Sind die Regeln erst einmal klar, finden sich auch Gelegenheitsspieler gerne am Tisch ein. Dabei ist es u.a. wichtig, daß das Regelstudium schnell geht. Man darf nicht gezwungen sein seitenlange Erläuterungen vorzulesen.
Jetzt fehlt mir persönlich aber noch der letzte Schritt: Multimediale Anleitungen. Marcel-André Casasola Merkle hat die neuen Medien bereits für seine Spiele eingesetzt. Über seine Homepage sind Multinedia-Anleitungen abzurufen.
Ich hoffe, daß dies auch bald für alle Verlage zum Standard wird: Vielen Spielen sollte eine CD, auf der eine Multimedia-Anleitung zu finden ist, beiliegen. Dann heißt es auch für Gelegenheits-Spieler: "Komm wir probieren was Neues, ich habe die Anleitung auf dem Rechner schon bereit." Das garantiert, daß nicht Einer in der Situation ist alles erklären zu müssen. Außerdem werden dann keine Details vergessen.
Die Steigerung wäre dann noch eine Anleitung auf DVD. Gemütlich im Wohnzimmer sitzen, ein Gläschen Wein in der Hand, und die Regel für das neue Spiel im Fernseher angeschaut. Anschließend dann direkt die erste Partie und der Abend ist perfekt.
Dies wäre sicherlich für die Verlage auch aus Marketing-Sicht zu verwerten.
Wer möchte mit mir eine Start-Up-Firma gründen, die sich mit dem Thema befasst? ;-)
Viele Grüße
Jürgen Karla

Benutzeravatar
Carsten Wesel

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Carsten Wesel » 10. April 2001, 16:12

Ja, so schlecht sind die Dinger gar nicht. Wir haben am Wochenende "Gnadenlos!" durch Professor Easy gelernt. Einen ersten Eindruck habe ich schon gewonnen, jetzt muß ich mir nur noch ein abschließendes Urteil bilden. Aber dafür sind sicher noch einige Runden notwendig.
Gruß Carsten (Gnadenlos in Oberhof - freu!)

Benutzeravatar
KMW

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon KMW » 10. April 2001, 16:42

Interessant wäre, wie "das gemeine Volk" (also Gelegenheitsspieler) auf solche Regelhilfen reagiert. Ich habe mehrere Jahre lang mal in einer VHS einer Kleinstadt Spieleabende veranstaltet. Die Spielregeln waren IMMER das große Problem - zumindest, wenn die Leute sie selbst lesen sollten. "Mehr als 2 Seiten? - Gott, ist das ein kompliziertes Spiel!" Bei multimedialen Hilfen könnte es heißen: "Muß ich mir dafür jetzt erst ein Video ansehen?"
Vielleicht weiß ja jemand, welche Resonanz die Ravensburger hatten, als sie vor Jahren "Hase und Igel" eine Audio-Cassette mit der Spielregel beilegten.
KMW

Benutzeravatar
andreas haun

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon andreas haun » 10. April 2001, 16:55

ich !
die idee haben wir 198x schon auf video probiert (kings+things wars erste)
da ich in verschieden bereichen der film und videoproduktion arbeite, koennte das klappen !
ruf doch mal an
gruzs
andreas

Benutzeravatar
Jürgen Karla

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Jürgen Karla » 10. April 2001, 17:29

Hallo,
> Die Spielregeln waren IMMER das große Problem -
> zumindest, wenn die Leute sie selbst lesen
> sollten. "Mehr als 2 Seiten? - Gott, ist das ein
> kompliziertes Spiel!"
Genau das ist auch die Erfahrung, die wir auf unseren Spielefesten gesammelt haben. Deswegen gab es die letzten Male auch vorher immer Trainingseinheiten für die Erklärer (also uns). Gerade deswegen sind aber auch Spielefeste für Familien, bei denen die Besucher Spiele erklärt bekommen, so erfolgreich. Man kann einfach hingehen und sich berieseln lassen.
Und genau das ist der Erfolgsfaktor. Heutzutage ist in vielen Haushalten ein Computer vorhanden (Mein Gott, sogar meine Eltern wollen sich einen anschaffen - und die sind weit über 60). Man hat sich auch an CDs gewöhnt - jeder Zeitschrift ob TV-Movie oder Amica liegt mittlerweile eine bei. Es ist auch absehbar, daß DVD-Geräte die VHS-Abspielgeräte verdrängen. Hier muß der Ansatz erfolgen.
> Bei multimedialen Hilfen könnte es heißen: "Muß ich
> mir dafür jetzt erst ein Video ansehen?"
Und diese Barriere kann durch die neuen Medien überwunden werden. Kein Hin- und Herspulen mehr. Einfach am Fernseher oder Computer anzuschauen.
> Vielleicht weiß ja jemand, welche Resonanz die
> Ravensburger hatten, als sie vor Jahren "Hase und
> Igel" eine Audio-Cassette mit der Spielregel
> beilegten.
Ich denke hier gilt, daß ein Bild mehr als tausend Worte sagen kann. Und wenn die Bilder dann auch noch bewegt sind, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege. Audio-Cassetten sind - bitte entschuldige diese Wortwahl - nur noch Stand von Gestern. Leider(?) ist nicht nur die Internet-Branche sehr schnellebig geworden. Dies gilt mittlerweile für alle Branchen. Meine Vermutung lautet daher: Der Verlag, der solch ein System als erster einführt wird eine starke Marktposition erlangen.
Viele Grüße
Jürgen Karla

Benutzeravatar
Roman Pelek

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Roman Pelek » 10. April 2001, 17:43

Hi Jürgen,
so schön und sinnvoll der Wunsch nach multimedialen Spielregeln ist (habe erst letztes Wochenende einer Familie "El Grande" erklärt - die hatten das fünf(!!) Jahre lang ungespielt im Schrank liegen, weil keiner die Spielregel lesen wollte!), so sehr muss man doch auch die Kosten bedenken.
Hat ein Spiel Erfolgsaussichten bei Familien, so lohnt es sich, solche Anleitungen zu produzieren, denn es hat dann sicher noch mehr Erfolg. Nur wie will man eine multimediale Anleitung finanzieren, wenn man nicht weiss, ob das Ding Spiel des Jahres wird oder sich verkauft wie ein "Wer wird Millionär"?
Ich glaube nicht, dass bei einer Auflage von 10.000 Stück multimediale Anleitungen ohne deutlichen Aufpreis zu finanzieren sind - und dann kauft's wieder keiner wegen des zu hohen Preises...
Und bei Kartenspielen etc. fällt's sowieso aus.
Insofern ist die schöne neue multimediale Welt auch ein Kostenfaktor, den keiner hier vergessen sollte. Das kann sich am ehesten noch Kosmos mit einem Teuber-Spiel leisten, weil basierend auf dem Siedler-Ruhm Familien ansprechend.
Was denkt Ihr?
Ciao,
Roman

Benutzeravatar
Sönke Weidemann
Kennerspieler
Beiträge: 531

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Sönke Weidemann » 10. April 2001, 17:51

Hallo!
Hm, ich weiß nicht so recht, ob ich mich mit dem Gedanken anfreunden könnte, vor Spielbeginn erstmal eine DVD o.ä. einzulegen, dann den Fernseher anzumachen, um mich dann berieseln zu lassen. Das erinnert mich spontan und fatal an Atmosphere. Der Erfolg an Spielenachmittagen für Gelegenheitsspieler und/oder Familien ist doch denke ich deshalb so erfolgreich, weil man aktiv - durch Rückfragen u.ä. - an der Spielerklärung beteiligt ist.
Das Schöne an einem Spieleabend ist es doch, endlich mal die Glotze auszulassen, um sich in aller Ruhe mit dem neuen Spiel beschäftigen zu können. Die Einstigshilfe, wie Kosmos sie jetzt bietet (ich kenn sie zur Zeit nur von Gnadenlos) ist da schon das richtige Mittel.
Gruß Sönke

Benutzeravatar
Jürgen Karla

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Jürgen Karla » 10. April 2001, 18:05

Hallo,
ja, zum einen muß natürlich der Kostenfaktor beachtet werden. Vielleicht kann Andreas Haun dazu etwas sagen? Er hatte sich ja auch in diesem Thread gemeldet.
Zum anderen: Auch bei unseren Spielefesten kommen relativ wenige Rückfragen zur Regel. Und wenn doch, dann zeigt das zumeist, daß ich als Erklärer nicht gut vorbereitet war.
Für Vielspieler gilt selbstverständlich, daß man/wir froh ist/sind wenn der Fernseher mal aus ist. Für Gelegenheitsspieler - wenn auch sicherlich nicht für alle - ist der Fernseher am Abend vielleicht Standard. Das heißt, man ist gewohnt, daß die Glotze läuft. Und deshalb auch der Einstieg über dieses geläufige Medium. Der Drahtseilakt ist dann: Kann man Menschen von einem Medium (dem Fernseher) zum anderen Medium (dem Spiel) herüberführen?
Viele Grüße
Jürgen Karla
P.S.: Ich behaupte sicher nicht, daß die Einführung solcher Projekte einfach ist. Viele Hindernisse gilt es dabei zu umschiffen.

Benutzeravatar
Achim Nieder-Vahrenholz

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Achim Nieder-Vahrenholz » 10. April 2001, 18:08

Hallo !
Natürlich ist es zu begrüssen, wenn durch neue Präsentationswege der Spielregeln auch lesefaule Leute zum Spielen animiert werden. Allerdings sehe ich auch einige Negativpunkte einer Anleitungspräsentaiton am bildschirm:
- Die Reglen müssten auf Papier und auf CD dem Spiel beiliegen, da nicht in jeder Situation (Urlaub, unter freiem Himmel...) ein PC zur Hand ist.
- Kosten ?? (siehe Beitrag von Roman)
-Verpackungen von Kartenspielen sind allgemein kleiner als CD-Format
- Eine Verquickung von "Fernsehen" und Brettspielen kann auch vom Reiz letzteren ablenken: Ich könnte mir vorstellen, dass einige Leute, wenn der Fernseher schon mal an, ist sagen: "Warum machen wir eigentlich nicht lieber einen Videoabend?" oder" Was läuft den gerade auf Kanal xy?"
- Das Nachschlagen von Regelunklarheiten geht in einem Text, den man vorher schon mal gelesen hat, schneller.
Ausserdem ist das Unterstreichen von wichtigen Passagen nicht mehr möglich.
- (penetrante) Werbung in der Regel dürfte die Regel werden *Wortspiel! :-)*
- Zukunftsvision: Spiele werden nur noch gekauft, weil das Regelvideo (mit Verona Feldbusch) so toll ist
- Gerade weil bei Brettspielen mal kein Bildschirm flimmert, mag ich es so. Vorm Pc sitze ich schon den Rest des Tages
- Es müssten mehrere Anleitungsvarianten produziert werden, ausführliche für Newbies (Was ist eine Zählleiste?), knappere für Vielspieler...
Auf dem Blatt kann man blabla-Stellen problemlos überspringen
- Wenn die Regel leicht zu konsumieren ist, sind die Leute umso bestürzter, wenn das Spiel selber Nachdenken erfordert
Ich bitte, die aufgeführten Punkte nicht als generelle Verdammung der Idee "multimediale Spielanleitungen" zu sehen. Bei PC-Spielen gefallen mir sie sehr gut- dort ist es aber das gleiche Medium.
Beim Brettspiel kan ich mich zur Zeit nicht mit einer Bildschirmpräsentation der Anleitung anfreunden- aber ich lasse mich gern positiv überraschen!
MfG
Achim

Benutzeravatar
Bettina

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Bettina » 10. April 2001, 20:50

Du sprichst mir aus der Seele.
Auch muß man bedenken:
dann müßte Michael Knopf in seinem Buch "Spielen - Kleine Philosophie der Passionen" sein Kapitel über das Erklären eines Spiels neu schreiben.
Und gerade das war mein Lieblingskapitel;-))
Gruß
Bettina

Benutzeravatar
Heiko

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Heiko » 10. April 2001, 23:34

Meine Frau hat mal bei ner Firma gearbeitet, die CD's vervielfaeltigt. Die Preise fuer mit 2 Farb Aufdruck,
mit Papierumschlag (unbedruckt)
1000 Stueck: $1/CD
10000 Stueck: $.60/CD
50000 Stueck: $.55/CD
ich glaube ab 1000 nimmt man auch schon nen Glas-master, also nicht mehr CDRs, das heisst hier tut sich nichts unglaubliches mehr im Preis.
natuerlich wird's teuerer mit mehr Farben.
Jewel-case waer dann nochmal einiges mehr...
DVD's sind vermutlich VIEL teuerer (zumindest zur Zeit noch)
Wenn's jemand wirklich brennend interessiert, dann kann ich wegen DVDs mal anrufen, was die kosten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die einiges teuerer sind.
Ausserdem ist's auch nicht ganz billig ne vernuenftige multimediale Anleitung zu basteln.
Gruesse
Heiko

Benutzeravatar
Thomas Rosanski

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Thomas Rosanski » 10. April 2001, 23:47

> 1000 Stueck: $1/CD
Und was kostet es, den Inhalt der CD zu produzieren? Also die Filmchen, die Sprachdateien, die Animationen, etc. - alles speziell für das eine Spiel hergestellt, möglichst professionell und umfangreich, denn wenn schon eine CD-ROM, dann bitte nicht nur für 800 kB, sondern alles schön bunt und in Farbe :-), halt der aktuelle "Stand der Technik", das ganze dann mit Software für alle möglichen Systeme, wie Windows, Linux, Mac.
Eine gut gemachte, sinnvoll bebilderte Kurzanleitung ist da meines Erachtens völlig ausreichend. Am besten in Zusammenhang mit einer Kurzregel, die in normaler Spielkartengröße jedem Spieler ausgehändigt werden kann und bei komplexeren Spielen evtl. eine erklärte Beispielrunde. Sonst muss unsere Kneipe sich noch einen Computer, DVD-Player etc. anschaffen, damit wir die neuen Spiele ausprobieren können :-).

Benutzeravatar
Roman Pelek

Kosten CD/DVD + die Philosophie des Brettspiels

Beitragvon Roman Pelek » 11. April 2001, 03:51

Hi Heiko,
Aus meiner Involvierung im Hifisektor kann ich Dir versichern, dass die Preise für CDs in der Produktion mittlerweile deutlich geringer liegen, ebenso sind die Produktionskosten bei DVDs im Vergleich zum Rest (Inhalt, Marketing) marginal. DVDs sind auch nicht "viel teurer", das einzige Problem sind heimtaugliche Brenner mit ihrer hohen erforderlichen Präzision.
Was Geld kostet ist der Inhalt, die "Software" an sich und natürlich deren Vermarktung. Der Rest, also das bisschen Aluminium, das auf Polycarbonat gesputtert wird, sind "Peanuts".
Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, dass sich für irgendein Spiel, das nicht "Die Siedler von Catan" heisst, eine multimediale Anleitung rechnen würde.
Nebenbei bemerkt bin ich mir gar nicht sicher, ob eine multimediale Anleitung einem Brettspiel Rechnung tragen würde. Ich schreibe zwar momentan meine Diplomarbeit über die Vermittlung von Wissen über multimediales internetgestütztes Lehren und Lernen, denke aber, dass exakt dieser Gedanke der Idee des Brettspiels widerspricht.
Brettspiele sind, meines Erachtens, benötigte Kontrapunkte zu diesem Ansatz. Sie müssen entweder durch persönliches Regelstudium oder persönliche Erklärung vermittelt werden. Denn sie sind Interaktion, die zwischen lebenden Personen "Auge in Auge" stattfinden. Und kein Medium ist so interaktiv wie ein Regelerklärer oder ein Brettspielmitspieler. Genauso wie ein gutes Buch gelesen oder vorgelesen sein will, so bedarf ein gutes Spiel dieser menschlichen Beteiligung.
Ich persönlich liebe das Brettspiel als Kontrapunkt zu meiner Verweildauer vor dem Monitor. Wobei ich hier nicht im entferntesten das Internet als Motor des Brettspiels kritisieren möchte, im Gegenteil: paradoxerweise fördern die neuen Medien das Brettspiel und die Kommunikation von Spieler und Autoren, Verlagen oder anderen Spielenden. Ohne Internet wäre meine Begeisterung für das Brettspiel nur ein Bruchteil dessen, der sie jetzt ist.
Langer Rede, kurzer Sinn: was wir brauchen, sind eher mehr engagierte Spieler, die unbedarften Zeitgenossen das Brettspiel näherbringen denn multimediale Utopien. Und, natürlich, brauchen wir dieses Forum hier, und sollten dementsprechend sorgsam damit umgehen.
Ciao,
Roman

Benutzeravatar
Heiko

re: Kosten CD/DVD + die Philosophie des Brettspiels

Beitragvon Heiko » 11. April 2001, 06:43

Hab mittlererweile auch erfahren, dass sich das gut fuer die Haelfte erledigen laesst (zumindest bei grossen Stueckzahlen)...
Abgesehen davon hab ich ja auch in meinem Beitrag angedeutet, dass damit noch kein Inhalt fuer die CD erzeugt ist. Ich glaube naemlich auch, dass sich dies kaum rechnen wuerde.
Ich wollte mit meinem Beitrag wirklich nicht andeuten, dass sich das ganze lohnen koennte.
Heiko

Benutzeravatar
Bettina

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Bettina » 11. April 2001, 07:42

Hallo Thomas,
nicht nur die Kneipe hat dann ein Problem.
In unserer Spielerunde - bestehend aus vier Haushalten - gibt es zwei PCs und keinen DVD-Player ;-(
Gruß Bettina

Benutzeravatar
Carsten Wesel

re: Cassetten

Beitragvon Carsten Wesel » 11. April 2001, 08:51

> Audio-Cassetten sind - bitte entschuldige diese
> Wortwahl - nur noch Stand von Gestern.
Das kann gut sein, doch als ich die Audio-Cassette von TORRES gehört habe, war ich - in Maßen - erfreut darüber. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine Hilfe zum Spiel, sondern um ein selbständiges Hörspiel, daß den Wettkampf der Burgen erklärt und etwas ausschmückt.
So kann man auch versuchen ein Spiel zu pushen, denn es war eine nette Unterhaltung auf dem Weg von Essen2ooo zur Unterkunft und wieder zurück.
Gruß Carsten (Essen: Nur noch 189 Tage)

Benutzeravatar
Stefanie

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Stefanie » 11. April 2001, 08:52

>Wer möchte mit mir eine Start-Up-Firma gründen, die sich mit dem Thema befasst? ;-) <
Ich. Das koennte auch gerade in Amerika der Renner werden ;-)

Benutzeravatar
Carsten Wesel

re: Regelvermittlung

Beitragvon Carsten Wesel » 11. April 2001, 09:02

> was wir brauchen, sind eher mehr engagierte Spieler,
> die unbedarften Zeitgenossen das Brettspiel näherbringen
Das scheint genau der richtige Weg zu sein.
Im letzten und vorletzten Jahr haben wir mit unserem Spieleclub angefangen, auf dem "Fest der Spiele" Spiele persönlich den Gästen zu erklären. Nachdem wir beim letzten mal richtig viel Platz in richtig viel Räumen hatten, war das auch ein einschlagender Erfolg. Im Vorjahr standen wir nur irgendwo auf'm Gang und hatten kaum Platz, wirklich zu spielen. 2ooo hatten wir dann 3 große Räume und die Tische waren immer voll. Es wird also gern gespielt und wenn die Regeln des Spieles auch noch erklärt werden, dann macht es gleich noch viel mehr Spaß.
Gruß Carsten (wird dieses Jahr nicht auf dem "Fest der Spiele" erklären - Hochzeitsreise ist wichtiger)

Benutzeravatar
Stefanie

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Stefanie » 11. April 2001, 09:03

>Es müssten mehrere Anleitungsvarianten produziert werden, ausführliche für Newbies (Was ist eine Zählleiste?),
knappere für Vielspieler...
Auf dem Blatt kann man blabla-Stellen problemlos überspringen<
Gerade diese beiden Punkte sind eine absolute Staerke eines (gut konzipierten!) Hypertexts. Auch Annotationen
etc. waeren moeglich.
Cheers,
Stefanie

Benutzeravatar
Arno C. Hofer
Kennerspieler
Beiträge: 421

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Arno C. Hofer » 11. April 2001, 10:09

Seit 15 Jahren beschreiten wir in der Landes-Ludothek der Steiermark den Weg der "persönlichen Einführung" in die Spiele. Das reicht von der Erarbeitung eines Spieles in unserem Team, Regelvarianten für spezielle Gruppen, über die Beratung derjenigen, die etwas spielen wollen (hier ist abzuschätzen, ob die Spielgruppe schon genügend Spielerfahrung mitbringt z.B. Euphrat und Tigris zu spielen oder ob sie doch lieber mit Halli Galli "einsteigen" sollte) bis zur Erklärung der Spielregeln (oft durch beteiligtes Anspielen). Und alle "Kunden" sind begeistert, egal ob es in der Ludothek ist, bei Schulspieltagen, bei Seminaren, auf Schullandwochen, bei unserem "Festival der Spiele". Doch das kostet einiges an Personalkosten, die derzeit (noch) von Stadt, Land und Bund so schlecht und recht getragen werden.
Spielanleitungen lesen ist die Sache der Gelegenheitsspieler nicht (wie übrigens auch viele Videorecorder, Waschmaschinen, PC-Progaramme nicht das leisten, was sie leisten könnten, weil die "Betriebsanleitungen" zu kompliziert scheinen ...)
Ich glaube, die elektronische Vermittlung von Spielanleitungen würden zudem diese "Regeln" eher zu "Gesetzen" machen und die Leute weniger dazu animieren die Spielweise ihrer Gruppe anzupassen. Ich habe da in den 15 Jahren schon sehr viele "kreative" Regelauslegungen gehört und spielend miterlebt, die den "Spielreiz" wesentlich erhöht haben.
Prof. Easy ist eine gute Geschichte. Wenn man allerdings die Möglichkeit schaffen würde, auch von Verlagsseite mehr "SpieleberaterInnen" auszubilden bzw. bestehende Einrichtungen in diese Richtung zu unterstützen, wäre unserer Erfahrung nach auch dem Handel sehr geholfen. Schließlich ahben wir in Graz aus einem Landstrich, der "ein weißer Fleck" auf der Landkarte der Spielkultur war schon einen kleinen Garten gemacht ...
Und die Unterstützung dieser "Spielwütigen" wäre sicher billiger - und trägt mehr zur direkten auch intergenerationellen Kommunikation bei, die durch ein Brettspiel gefördert wird, als der Umweg über die Elektonik. Sei sie auch noch so nett als "Höspiel" oder "Vorspiel" konzipiert ... das dauert zu lang: spielende Menschen wollen sofort ins Spiel einsteigen und die Betonung liegt auf sofort! Drei Minuten sind da schon fast zuviel. Das ist unser Erfolgsgeheimnis. Menschen jeden Alters schnell in Spiele einsteigen lassen zu können - und wir haben damit dem "Spiel" wieder einen neuen "Kunden" gewonnen.
Übrigens: das beste Spiel (oder das "Lieblingsspiel") von GelegenheitsspielerInnen ist in 90% der Fälle ein "einmal gewonnenes Spiel" ...
Soviel aus meiner Erfahrung. Euer Arno

Benutzeravatar
Marcel-André Casasola Merkle
Brettspieler
Beiträge: 62

Multimediaanleitungen - die Zukunft?

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 11. April 2001, 10:39

Hallo,
das geeignete Medium ist im Moment sicherlich eher die CD als die DVD. Ansonsten ist wohl auch das Internet recht vielversprechend, da mit dem Flash-Standard recht gut das umgesetzt werden kann, was man in einer Anleitung braucht.
Jedem Spiel eine CD beizulegen halte ich persönlich für eine sehr interessante Idee. Wobei wir auf die Finanzierungsfrage zurückkommen.
Multimediainhalte sind immer sehr teuer. Wahrscheinlich zu teuer für den Spielesektor. Ich bin in der glücklichen Lage diese Dinge selbst erstellen zu können, aber das nützt den vielen anderen Autoren ja nicht.
Zudem habe ich folgende Erfahrungen mit der Meuterer-Regel gemacht: Ich habe es zeitlich bisher einfach nicht geschafft, sie fertigzustellen.
Das Argument, dass erklären sowieso einfacher geht, ist zwar richtig, aber es gibt immer einen Spieler, der das Spiel nicht erklärt bekommen kann, weil niemand in seiner Bekanntschaft es kennt.
Diese Spieler sind meines Erachtens die Zielgruppe für Multimediaregeln. Spieler, die sich schnell und unkompliziert über das Spiel informieren wollen, um es dann einer Runde präsentieren zu können.
Dabei können Multimediaregeln im Moment nur eine Ergänzung neben einer gut gedruckten Regel sein. Nicht jeder ist bereit, vor dem Spiel seinen PC anzuwerfen (doch kenne ich auch viele, die vor dem Spiel keine halbe Stunde lang Regeln lesen wollen). Auch das ist ein Argument dafür, dass Multimediaanleitungen (leider) auch in Zukunft erst einmal Ausnahme bleiben werden.
Gruß, Marcel-André Casasola Merkle
P.S. Wir sollten offen bleiben für Neues, denn nur so können wir Menschen fürs Spiel begeistern, die sich heute nur mit anderen Kulturgütern beschäftigen.

Benutzeravatar
Sylvia Berger

re: Meuterer multimedial

Beitragvon Sylvia Berger » 11. April 2001, 11:03

Hallo,
ich finde Deine Meuterer-Multimediaregel sehr gut gelungen. Wir sind diese zu zweit durchgegangen und haben dann der restlichen Spielerunde sehr leicht die Spielregeln erklären können.
Mich würde aber einmal interessieren, wieviel Arbeitstunden in der Multimediaregel stecken.
(Ich weiss ja, dass Du recht zügig arbeitest - siehe Meuterer-Leiste, aber ich denke, da steckt schon einiges an Arbeitszeit drin, oder?)
Gruss
Sylvia

Benutzeravatar
Roman Pelek

re: Kosten CD/DVD + die Philosophie des Brettspiels

Beitragvon Roman Pelek » 11. April 2001, 13:04

Hi Heiko,
>Ich wollte mit meinem Beitrag wirklich nicht andeuten, dass sich das ganze lohnen koennte.<
Und selbst wenn man's finanzieren könnte, säh's wahrscheinlich so aus: AOL präsentiert "Online", Maggi sponsort "Die Händler von Genua", "Medina" mit freundlicher Unterstützung eines namhaften Baumarkts ;-)
Interessantes, aber schwieriges Thema... Und, wie gesagt, stellt sich die Frage, ob es wirklich Sinn macht... Nicht dass die Familien sich abends lieber das "Catan-Video" reinziehen statt das beiliegende Brettspiel auszupacken...
Ciao,
Roman

Benutzeravatar
Volker L.

re: Prof. Easy und Multimediale Anleitungen

Beitragvon Volker L. » 11. April 2001, 13:28

> Ich glaube nicht, dass bei einer Auflage von 10.000
> Stück multimediale Anleitungen ohne deutlichen
> Aufpreis zu finanzieren sind - und dann kauft's
> wieder keiner wegen des zu hohen Preises...
Das koennte ich mir auch vorstellen. Da ich selbst
beispielsweise zu den "Rueckstaendigen" gehoere, die
zuhause keinen Computer haben (jedenfalls, wenn man
den alten Amiga und den noch aelteren 128er nicht
mitzaehlt) und auch im Video-Bereich nur VHS und kein
DVD, wuerde eine kaufpreiserhoehende CD-/DVD-Beilage
eher meinen Unmut erregen - ganz besonders, da ich
als Gernespieler noch nie vor einer 20-seitigen Regel
zurueckgeschreckt bin.
Aber vielleicht koennte man eine Regelpraesentation in
bewegten Bildern mit Ton ja stattdessen zum
(kostenlosen) download im Internet bereitstellen?
Unter allen Umstaenden aber duerfte eine multimediale
Praesentation nur eine Ergaenzung bzw. Alternative zum
gedruckten Regelheft sein, es darf nicht dazu fuehren,
dass im beiliegenden Blatt alles viel knapper erklaert und mit dem Hinweis: "ausfuehrlichere Erleuterungen
finden sie auf der CD" versehen wird.
Gruss, Volker

Benutzeravatar
Heiko

re: Kosten CD/DVD + die Philosophie des Brettspiels

Beitragvon Heiko » 11. April 2001, 16:58

Stimme voll zu, unabhaengig von den Kosten glaube ich nicht, dass multimediale Spielanleitungen ein Fortschritt sind (auch wenn sich's auf den ersten Blick gut anhoert).
Uebersichtliche und klare Erklaerungen halte ich fuer sinnvoller. Wer will den immer zum PC/TV rennen nur um die Spielregeln erklaert zu bekommen.
Ausserdem passen CDs nicht so recht zum Brettspiel.
(Es sei denn als Hintergrundmusik)
Man stell' sich das mal vor: Ein lauer Sommerabend, man sitzt auf der Terasse, packt das Spiel aus und schon steht die ganze Mannschaft auf um sich im Fernsehzimmer die Anleitung anzusehen... *frown*
Prof. Easy hab ich selbst zwar noch nicht gesehen, aber so wie sich's anhoert ist das ein Schritt in die richtige Richtung.
Heiko


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 66 Gäste