Beitragvon Günter Cornett » 9. November 2006, 17:32
miXa schrieb:
>
> Ich denke, hier handelt es sich um eine statistische
> "Falle"....
> Der Dummy hat möglicherweise seine höchste Karte schon vorher
> gespielt und selbst der plötzlich für den Dummy
> weiterspielende, "denkende" Spieler hat sie jetzt garnicht
> mehr zur Verfügung...;) Und was ist, wenn die höchste Wertung
> kommt und alle haben noch ihre höchste Karte? Da sieht der
> Dummy schon direkt wieder sehr viel besser aus..... Man darf
> nie eine Einzelsituation betrachten sondern immer nur die
> Summe aller Einzelsituationen.
Jo, es gibt Situationen, in denen es Zufall ist, wer gewinnt.
Und es gibt Situationen, in denen es die richtige Karte gibt, die man spielen muss.
In diesen Situationen gewinnt der Spieler, der überlegt.
Beispiel:
2 Spieler
Es gib noch +10 und +2.
Die +10 liegt offen.
Spieler hat 3 und 4
Dummy hat 1 und 5
Der Dummy gewinnt statistisch gesehen in 50% der Fälle.
Der umgekehrte Fall:
Die +10 liegt offen.
Dummy hat 3 und 4
Spieler hat 1 und 5
Hat der Spieler mitgezählt, gewinnt er in 100% der Fälle.
Er braucht nur die 5 zu spielen.
Je mehr Spieler teilnehmen, desto zufälliger wird das Ergebnis.
Es sind aber immer Situationen möglich, in denen eine bestimmte Karte den Vorteil bringt. In diesen Situationen gewinnt der Spieler, der mitdenkt. In den anderen Situation entscheidet der Zufall. Wenn der Zufall gleich verteilt ist, entscheiden die anderen Situationen das Spiel.
> Die beschriebene Situation spricht jedenfalls nur unter
> Zuhilfenahme klassischer, statistischer Ausrutscher für den
> "überlegenden" Spieler. Seid mir nicht zu böse, dass ich das
Statistische Ausrutscher können das Spiel zugunsten des Dummys entscheiden.
> momentan nicht im Detail vorrechnen möchte, sry...
Er funktioniert unter der Voraussetzung, dass es immer mal Situationen gibt, in denen es eine richtige Karte gibt. Diese Situationen häufen sich gegen Ende des Spiels. Der Spieler, der überlegt, kann diese Situationen praktisch immer in Punkte verwandeln, der Dummy 'entscheidet' sich dagegen mal richtig mal falsch.
> Das "Hol's der Geier"-Prinzip gehört eigentlich eher in die
> Schublade "Papier Schere Stein-Prinzip". Auch hier hat ein
> überlegender Spieler keine Vorteile gegenüber dem zufälligen
Papier, Stein, Schere sind gleichwertig und beliebig oft vorhanden.
> Wählprinzip. Und nein - die schwindenden/unterschiedlichen
> Ressourcen bei "Hol's der Geier" machen dabei nicht wirklich
> einen grundsätzlichen Unterschied.
Jede Situation, bei der im Spiel zu zweit nur noch jeweils zwei Karten übrig sind und die höchste und niedrigste noch vorhandene Zahlenkarte bei einem Spieler liegen, stellt eine Situation da, in der der betreffende die höhrere bzw. niedrigere Karte spielen muss, um mehr Punkte zu machen als sein gegenspieler. Der Dummy macht das statistisch gesehen in jedem zweiten Fall, der Spieler in jedem Fall. Daneben gibt es natürlich noch Situationen, die nicht völlig klar sind, sondern in denen der Spieler mit einer Chance von drei Vierteln oder fünf Sechsteln gewinnt, wenn er eine bestimmte Karte spielt. Hier gewinnt er ziemlich sicher gegen den Dummy, nicht notwendiger weise gegen andere Spieler.
> Und wer es nicht glaubt, macht eben einfach den praktischen,
> empirischen Versuch oder rechnet das ganze im theoretischen
> Modell durch.
Braucht es nicht. Es reicht der Existenzbeweis, zu wissen, dass es Situationen gibt, in denen die Entscheidung klar ist.
Je mehr Leute mitspielen, desto größer wird natürlich der Zufallsfaktor.
Gruß, Günter