Beitragvon Heinrich Tegethoff » 25. Juni 2007, 16:09
Hallo Ralf et al,
insgesamt schliesße ich mich Ralfs Meinung an und sehe Yspahan als bessere Alternative zu Zooloretto beim SdJ 2007.
Was sollten wir aber auch aus den Jury-Informationen lesen? Die Jury bewertet "Einstieg" und nicht "Anspruch". Meinem Empfinden nach wird nur ein Zweisterner noch SdJ, und dieses Jahr bestätigt mich wieder. Die Einschätzung des "Einstiegs" von drei Sternen und 10+ Jahren bei Yspahan widerspricht meiner Erfahrung (8-Jähriger wollte am nächsten Morgen sofort wieder Yspahan spielen), aber das kann Einzelerfahrung sein.
Zudem packt mich bei Zooloretto immer der Wunsch, gleich Coloretto zu spielen, da es für mich unübersichtlicher ist. Der Kern ist familienfreundlich, der Einstieg leichter als Yspahan, aber der Spielreiz in lockeren Runden ebenfalls.
Umgekehrt zur Betonung der Jury zum leichteren Einstieg, den ich klar begrüsse, sehe ich aber die potentiell bösartige Botschaft, das sich "Innovation" bei Spielen nicht auszahlt. "Tune ein existierendes Spiel auf Einstieg" hat dieses Jahr gegenüber einer spielfreudigen Innovation gewonnen. Punkt. Was wird dies auslösen? Dauerhaft wird es sicherlich seichter - die Jury-Fehler mit zu hürdenhaften Spielen wirken noch nach.
Ich bin auf der einen Seite immer noch Familienspieler, und fühle mich auch so angesprochen. Gleichzeitig will ich gehobene Kost weiter-vermitteln, da ich nicht den "Einfach so weil SdJ draufsteht"-Käufer als wichtig sehe (schliesst die berüchtigte Oma mit ein), sondern diejenigen, die gerne spielen wollen und dann [b]Orientierung[/b] brauchen. Denen ist nicht egal, was auf den Tisch kommt. Besonderheiten der Spiele machen sich hier bezahlt. Diejenige Gruppe, die ein Spiel als echte kulturelle Alternative zur passiven Unterhaltung sieht. Wie wichtig ist diese Gruppe?
Zooloretto rede ich nicht ab, ich sehe nur den Punkt, dass der Einstiegshürde die "Nahrhaftigkeit" geopfert wurde. Vielleicht bin ich auch nur Yspahan-Fan, wer weis. Die Yspahan-Regel ist halt nicht so glatt...
Servus,
Heinz