Wer spielt noch Skat?
Als Student habe ich Skat leidenschaftlich gerne gespielt, heute aber finde ich unter Freunden und Kollegen niemanden mehr, der darauf Lust hat. Die einzigen mir bekannten Kartenspielrunden in Düsseldorf spielen Doppelkopf und behaupten mit großem Nachdruck, dass DoKo viel spannender und abwechslungsreicher als Skat sei. Meine Freunde mit Migrationshintergrund kennen das Skat-Spiel nicht mal vom Namen her.
Was ist aus dem "nationalen" Kartenspiel bloß geworden? Früher war alles viel spannender, da wurde in jeder Skatrunde noch heiß über alle möglichen Varianten diskutiert und kein anderes Spiel hatte so viele alternative Regeln, wie das Skatspiel. Nicht alles war davon gut, hielt das Spiel aber in der öffentlichen Diskussion. Heutzutage haben sich fast alle verbleibenden Skatspieler der für unantastbar erklärten "offiziellen Skatordnung" unterworfen, ohne Ramschspiel, ohne Kontra- und Re-Ansagen und all die spannenden sonstigen Varianten (außer die Skatspieler in kleinen gallischen Grenzdörfern, die der offiziellen Allmacht trotzen).
Ich finde es interessant, alle Varianten zu einem stimmigen System zu vereinen und auch das von vielen Neulingen und Bridge-Spielern zu Recht als unlogisch empfundenes Bietsystem besser zu ordnen. Den Versuch einer Neuregelung habe ich in einem kleinen Büchlein zusammengefasst, welches ich zum kostenlosen Download ins Internet eingestellt habe, zusammen mit den Regeln zu drei weiteren, weitgehend unbekannten strategischen Kartenspielen (www.spiele-okular.de).
Vorangestellt ist ein historisch abgeleiteter Diskurs, der sich an diejenigen richtet, die sich inhaltlich vertiefter mit dem Skatspiel auseinandersetzen wollen.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr meine Variante (nachdem ihr alle Essener Neuheuten durchgespielt habt, mal ausprobieren und mir vielleicht auch eine Rückmeldung geben könntet (Kritik, Verbesserungsvorschläge).
Spielerische Grüße
Jürgen