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Glasstraße: Gasthaus - Das schreckt ab!
Verfasst: 31. Oktober 2013, 19:04
von Ralf Arnemann
Uwe Rosenbergs Spiele haben ja meist einen angenehmen Hang zur Kulinarik. Wenn auch manchmal nicht jedermanns Geschmack - z. B. werden in "Caverna" Esel gegessen.
Aber was er nun in "Glasstraße" gemacht hat, ist schon grenzwertig: Mit dem Gebäude "Gasthaus" macht man aus einer Einheit Holzkohle zwei Essen.
Also ich habe ja schon Grillparties erlebt, da gab es eine unschöne optische Ähnlichkeit zwischen den Sachen oberhalb des Grillrosts und denen drunter.
Aber soviel Bier konnte gar nicht im Spiel sein, daß wir direkt die Holzkohle gegessen hätten.
Ich finde es wirklich nicht gut, auf so einer Barbarei eine ganze Geschäftsidee aufzubauen - bei diesem "Gasthaus" sollte die Gewerbeaufsicht mal tätig werden.
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 31. Oktober 2013, 23:51
von hannes
Kohl(e)dampf mag vielleicht Assoziationshelfer gewesen sein;-)
Mich würde mehr die spielerische Seite interessieren.
Kann man Glasstrasse mit Agricola vergleichen?
Ist Glasstrasse komplexer oder einfacher? Komplexer würde mich dann auch abschrecken.
hannes
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 00:16
von Rüdiger Langtim
Hallo,
die Glasstraße ist im Vergleich zu Agricola und Caverna deutlich leichtgewichtiger.
Zentrales Element des Spiels sind die Produktionsräder, die "vollautomatisch" höherwertige Güter aus einfachen Resourcen fertigen.
Aus beidem, einfachen Resourcen und höherwertigen Gütern baut man Gebäude auf einem eigenen Tableau.
Die Menge der zur Verfügung stehenden Gebäude ist immer sehr übersichtlich.
Die in einer Bauperiode gespielten Fachkräfte sorgen für eine interessante Interaktion zwischen den Spielern.
Mit vier Bauperioden ist die Spieldauer niemals ausufernd, da die ca. zwei Dutzend Aktionen, die jeder Spieler in einer Partie absolviert, jede für sich sehr schnell von statten gehen.
Am meisten Zeit wird am Anfang einer Bauperiode investiert, wenn jeder Spieler aus seinem identischen Kartensatz seine fünf Fachkräfte dieser Periode auswählt.
Für mich muss es nicht immer ein 3-Stunden-Hammer sein. Von daher finde ich es sehr gelungen.
Gruß
Rüdiger Langtim
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 09:42
von Droegi
Hallo Ralf,
falls Du der Grillchef warst, so lade mich bitte nie zu einer Grillparty ein.
Unverkohlte Grüße
Jens
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 10:19
von Tichu78
Hallo Rudi,
das sehe ich nach einer Partie Glasstraße etwas anders (im Vergleich zu Agricola).
Rüdiger Langtim schrieb:
>
> Hallo,
>
> die Glasstraße ist im Vergleich zu Agricola und Caverna
> deutlich leichtgewichtiger.
>
> Zentrales Element des Spiels sind die Produktionsräder, die
> "vollautomatisch" höherwertige Güter aus einfachen Resourcen
> fertigen.
>
> Aus beidem, einfachen Resourcen und höherwertigen Gütern baut
> man Gebäude auf einem eigenen Tableau.
>
> Die Menge der zur Verfügung stehenden Gebäude ist immer sehr
> übersichtlich.
Bei 12 Gebäuden den Überblick behalten welche man gerade bauen kann und welche nicht fand ich nicht einfach. Gerade wenn man genügend Glas und Ziegel hat muss man alle anderen Rohstoffe mit seinem Rad abgleichen. Die Grafik ist für meinen Geschmack auch etwas zu klein geraten.
Auch den richtigen Moment zu erwischen von Tausch- auf Einmal- bis hin zu Siegpunkte-Gebäuden zu wechseln. Da schlug mal wieder das Agricolaphänomen zu "Mist, das Spiel ist ja gleich zu Ende, da bringt mir jetzt das Gebäude auch nix mehr :( "
> Die in einer Bauperiode gespielten Fachkräfte sorgen für eine
> interessante Interaktion zwischen den Spielern.
Macht das Spiel wesentlich unplanbarer als bei Agricola. Mir ist es einigemale passiert, daß ich in den ersten Runden meine Baukarten spielen musste bevor ich zu den Rohstoffen gekommen bin.
Allerdings führt das zu einem spannenden Element "Hoffentlich hat kein anderer die Karte, will 2 Aktionen ausführen ;)"
> Mit vier Bauperioden ist die Spieldauer niemals ausufernd, da
> die ca. zwei Dutzend Aktionen, die jeder Spieler in einer
> Partie absolviert, jede für sich sehr schnell von statten
> gehen.
Dazu müssen alle Spieler die Aktionskarten kennen und auch wohl etwas Erfahrung gesammelt haben. Mir fiel es schwer erstmal aus 15 Karten 5 auszusuchen und dann noch zu entscheiden welche Spielreihenfolge die Beste ist.
>
> Am meisten Zeit wird am Anfang einer Bauperiode investiert,
> wenn jeder Spieler aus seinem identischen Kartensatz seine
> fünf Fachkräfte dieser Periode auswählt.
jepp
> Für mich muss es nicht immer ein 3-Stunden-Hammer sein. Von
> daher finde ich es sehr gelungen.
Außerdem muss man sich auch erstmal daran gewöhnen, daß sich Rohstoffe automatisch reduzieren ohne eine klare "bewußte" Aktion wie zB ein Holz abzugeben.
Das hat oft dazu geführt, daß man noch dachte man hat genügend Rohstoffe für den Bau und .... uuuupps wieso ist der Marker auf 0?
> Gruß
>
> Rüdiger Langtim
Der Einstieg in Agricola viel mir wesentlich leichter. In Erinnerung blieb mir die Knappheit beim Ernähren und daß ich immer zu wenig Aktionen hatte ;)
Einen überzeugenden (Strategie)Plan habe ich nach der ersten Partie nicht wirklich erkennen können. Wahrscheinlich würde ich bei der nächsten Partie versuchen möglichst schnell ein Tauschgebäude zu erwischen (x gegen Sand oder Nahrung) und auf ein Landschaftsmonopol (incl. Siegpunktgebäude) setzen.
Glasstraße ist auf jedenfall ein Versuch wert! Ich würde mit Sicherheit nochmal eine Partie spielen, aber kaufen werde ich es nicht.
Sven
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 10:25
von Ralf Arnemann
Hallo Jens,
Nein, damals war ich nicht fürs Grillen zuständig.
Soll ich jetzt umgekehrt aus Deiner Äußerung schließen, daß Du mal bei uns zu einer Grillparty eingeladen werden möchtest? ;-)
Läßt sich im nächsten Sommer machen. Rainer kommt ja auch öfters.
Grüße
Ralf
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 10:29
von Ralf Arnemann
> Kann man Glasstrasse mit Agricola vergleichen?
Verblüffend wenig.
Man hat halt Rohstoffe und baut damit - wie in sehr vielen Spielen. Alle anderen Agricola-Elemente fehlen (insbesondere die Ernährung).
Eher könnte man es ein bißchen mit "Le Havre" oder "Ora et Labora" vergleichen, eben wegen der Gebäude und der Rohstoffumwandlung. Aber das sind auch nur oberflächliche Ähnlichkeiten, der Spielfluß ist ganz anders.
Eigentlich dominiert bei "Glasstraße" das Ausspielen von Karten. Da sollte man geschickt vorgehen (oder Glück haben), um möglichst viele eigene Aktionen zu erhalten. Der Rest ist dann abgeleitet.
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 1. November 2013, 18:40
von Droegi
Öhm, das wollte ich jetzt nicht sagen. Aber ich möchte es auch nicht ausschlagen.
Grüße
Jens
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 2. November 2013, 10:33
von Stastny
Hi Ralf, Deine Probleme möchte ich haben;-)
Und ja, ich weiss, mit diesem Kommentar trage ich nix zur Beantwortung Deiner Frage bei, aber vielleicht etwas zur Belustigung...
Gruss
Oli
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 2. November 2013, 22:41
von Marion Menrath
Ich glaube in der Fischzucht sollte auch mal einer nachschauen. Dort gibt es das gleiche Problem: Nahrung aus Holzkohle.
Und bei Caverna klingt es eher weltfremd, dass man die Hunde nicht essen können soll (Zwerge auch nicht). ;-)
Marion
Re: Glasstraße: Das schreckt ab!
Verfasst: 4. November 2013, 16:49
von Mirko
Hallo!
Also das Gasthaus ist ja noch harmlos. Ich würde da auch eher sagen die Holzkohle dient nur zur Erwärmung der Kessel, in denen die Gäste gekocht werden.
Schlimm wird es in Caverna, wo sich ein Familienmitglied bei Verwendung der 'Working Cavern' (Arbeitshöhle?) ausschließlich von Baustoffen ernähren muss. Ob dem Zwerg ein Unterschied im Jahrgang beim Steinverzehr auffällt?
Warum kann man eigentlich Hunde nicht als Nährwert verbrauchen, wo doch alle anderen Tiere auch essbar sind?
Hungrige Grüße,
Mirko