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Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Jojo
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Jojo » 11. August 2010, 13:28

Rüdiger Dorn schrieb:
> marco teubner

Wahrscheinlich liegt's an mir, aber ohne jetzt zu googlen wüsste ich kein einziges Spiel von Marco Teubner.
Wer ist denn das und welche großen Erfolge hat er vorzuweisen, so dass er davon hauptberuflich leben kann.

Gilt auch für Inka Brand, die weiter unten erwähnt wird. Hab ich zwar schon mal gehört, aber ein Spiel zuordnen könnte ich nicht und einen echten Hit wüsste ich natürlich erst recht nicht zu nennen. (Was nix heißt.)

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Thomas O.
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Thomas O. » 11. August 2010, 13:41

Jojo schrieb:
>
> Rüdiger Dorn schrieb:
> > marco teubner
>
> Wahrscheinlich liegt's an mir, aber ohne jetzt zu googlen
> wüsste ich kein einziges Spiel von Marco Teubner.
> Wer ist denn das und welche großen Erfolge hat er
> vorzuweisen, so dass er davon hauptberuflich leben kann.

Sutter's Mill (Familienspiel), sonst hauptsächlich Kinderspiele: Curli Kuller, Zoff im Hühnerhof, Bravo Piepino, die Kinder von Carcassonne, Schatz der Mumie, Pino Sortino u.v.m.


> Gilt auch für Inka Brand, die weiter unten erwähnt wird. Hab
> ich zwar schon mal gehört, aber ein Spiel zuordnen könnte ich
> nicht und einen echten Hit wüsste ich natürlich erst recht
> nicht zu nennen. (Was nix heißt.)

Richtig, heißt in dem Fall wirklich nix: Guatemala Cafe, Burg der 1000 Spiegel, Fluss der Drachen, Dinosaurier-Spiel, Palast von Eschnapur, Goldene Kompass, im Schutze der Burg (um nur einige zu nennen), und nicht zu vergessen "Lust auf Ometepe" (leider nicht in luding gelistet) ;-)

Gruß
Thomas

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Jojo
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Jojo » 11. August 2010, 14:11

Thomas O. schrieb:
> Sutter's Mill (Familienspiel), sonst hauptsächlich
> Kinderspiele: Curli Kuller, Zoff im Hühnerhof, Bravo Piepino, die Kinder von Carcassonne, Schatz der Mumie, Pino Sortino
> u.v.m.

> Richtig, heißt in dem Fall wirklich nix: Guatemala Cafe, Burg der 1000 Spiegel, Fluss der Drachen, Dinosaurier-Spiel, Palast von Eschnapur, Goldene Kompass, im Schutze der Burg (um nur einige zu nennen), und nicht zu vergessen "Lust auf
> Ometepe" (leider nicht in luding gelistet) ;-)


Und davon kann man hauptberuflich leben? Ich bin überrascht. :eek: Kein Knaller dabei. Was bringt denn davon das Geld rein?

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peer

Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon peer » 11. August 2010, 14:28

Hi,
Unterschätze nicht die Verkaufszahlen von Lizenzspielen!
Und die meisten anderen sind Kinderspiele - und die verkaufen sich oft auch gut - besser als Vielspielerspiele jedenfalls ;-)

ciao
peer

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Thomas O.
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Thomas O. » 11. August 2010, 14:33

Jojo schrieb:
>
> Thomas O. schrieb:
> > Sutter's Mill (Familienspiel), sonst hauptsächlich
> > Kinderspiele: Curli Kuller, Zoff im Hühnerhof, Bravo
> Piepino, die Kinder von Carcassonne, Schatz der Mumie, Pino
> Sortino
> > u.v.m.
>
> > Richtig, heißt in dem Fall wirklich nix: Guatemala Cafe,
> Burg der 1000 Spiegel, Fluss der Drachen, Dinosaurier-Spiel,
> Palast von Eschnapur, Goldene Kompass, im Schutze der Burg
> (um nur einige zu nennen), und nicht zu vergessen "Lust auf
> > Ometepe" (leider nicht in luding gelistet) ;-)
>
>
> Und davon kann man hauptberuflich leben? Ich bin überrascht.

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur deine Frage beantwortet, welche Spiele von diesen Autoren herausgekommen sind.

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Stefan-spielbox
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Stefan-spielbox » 11. August 2010, 15:50

Na ja, schaut mal unter www.inka-und-markus-brand.de.

Bisher 23 veröffentlichte Titel und noch ein Spiel in der Edition Spielbox.
Und nebenbei noch 2 Kinder (und einen Ehemann) und den Haushalt managen.

Höchst respektabel, auch wenn einige anscheinend keines ihrer Spiele kennen.

Gruß,

Stefan

Malte Kiesel
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Re: Frauen?

Beitragvon Malte Kiesel » 11. August 2010, 17:17

Die Brands schreiben aber auf ihrer Homepage, dass sie das in ihrer Freizeit machen... also ganz offensichtlich nicht hauptberuflich.

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Kalle Schmiel
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Re: Weitere ...

Beitragvon Kalle Schmiel » 12. August 2010, 00:04

Das wäre schön, ist aber leider nicht so.

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Klaus Knechtskern
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RE: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Klaus Knechtskern » 12. August 2010, 20:12

"Rüdiger Dorn" hat am 11.08.2010 geschrieben:
> hallo,
>
> folgende hauptberufliche autoren fallen mir spontan ein:
>
> reiner knizia
> wolfgang kramer
> jens-peter schliemann
> michael rieneck
> michael schacht
> uwe rosenberg
> friedemann friese
> marco teubner
> klaus teuber
>
> auf weitere nennungen bin ich gespannt ....
>
> vG
> rüdiger
> (p.s. klaus-jürgen wrede ist immer noch als lehrkraft
> tätig, wenn auch mit verkürzter stundenzahl)


Friedemann ist Verleger und Autor, also nur 50% Hauptberuf ;-)

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Klaus Knechtskern
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RE: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Klaus Knechtskern » 12. August 2010, 20:12

"Jojo" hat am 11.08.2010 geschrieben:
> In dem kürzlich gelöschten Thread wurde gesagt, dass es
> etwa 20-30 hauptberufliche Spieleautoren gibt. Nun würde
> mich interessieren wer das ist. Und vor allem auch, welche
> erfolgreichen Spiele diesen Hauptberuf ermöglichen.
>
> Ich schätze mal neben Kramer, Knizia, Teuber (alle Spiel
> des Jahres), noch Haferkamp (Kinderspiel des Jahres). Und
> sonst? Schacht? Wrede?
>
> Jojo.

Richard Berg

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Familie Tschiep
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RE: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Familie Tschiep » 12. August 2010, 20:23

Wahrscheinlich auch der Fragenautor von Trivial Pursuit.

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Kalle Schmiel
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Kalle Schmiel » 13. August 2010, 00:01

Ich kann dazu keine Namen nennen, weil ich dazu auch keine verbindlichen Informationen habe. Aber ich möchte zu diesem Thema einen Beitrag leisten, um die Relationen etwas klar zu rücken. Denn mir scheinen da doch einige Vorstellungen im Raum zu stehen, die an den Realitäten weit vorbei gehen.

Ich mache mal ein Rechenbeispiel auf. Die Daten hierbei beziehen sich auf gerundete Durchschnittswerte, wobei mir klar ist, dass dies im Einzelfall nach oben oder unten abweichen kann.
Also nehmen wir an, ein Autor will von seinen Spielen leben und erhofft sich ein monatliches Brutto-Einkommen von 3000 Euro. Das entspricht in etwa dem Brutto-Einkommen einer Erzieherin, ledig, mit Berufserfahrung im mittleren Alter (sagen wir um die 40 Jahre). Der bleiben dann ca. 1750 Euro Netto. Ich wähle diesen Vergleich, weil ich selbst im Sozialbereich tätig bin und dazu konrete Angaben machen kann.
Nehmen wir weiter an, der Autor kann Spiele mit einem Ladenpreis von 30 Euro regelmäßig bei einem Verlag unterbringen und erhält dafür 5% vom Fabrikabgabepreis (15 Euro beträgt dieser im Schnitt bei einem Ladenpreis von 30 Euro). Das wären dann 0,75 Euro pro verkauften Spiel.
Um nun auf ein Brutto-Einkommen von 3000 Euro zu kommen, müssen von einem einzigen Spiel des Autors im Monat 4000 Exemplare verkauft werden.
Will der Autor 1 Jahr davon leben, müssen in einem Jahr von seinem Spiel 48000 Spiele verkauft werden oder er hat 12 Spiele bei Verlagen laufen, die sich übers Jahr jeweils 4000 mal verkaufen. Um die Wahrscheinlichkeit solcher Verkaufserfolge einschätzen zu können, empfehle ich die Aussagen von Stefan Brück zu den Verkaufszahlen von alea. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Spiele oft bei ihrer Startauflage von 3000-5000 Stück hängen bleiben.
So, jetzt kommt sicher der Killereinwand: Spiel des Jahres. Nehmen wir an, der Autor hat mit seinem Spiel diese Auszeichnung erhalten und verkauft davon 300000 Stück im ersten Jahr und weitere 100000 in den beiden Folgejahren. Danach sinkt es rapide (das ist bei den meisten dieser Spiele auch so). Sein Monatseinkommen von 3000 Euro wäre dann ca. 8 Jahre gesichert.
Also liebe Spielautoren, ist doch kein Problem, alle 8 Jahre den Hauptpreis "Spiel des Jahres" einheimsen oder 12 Spiele im Jahr jeweils 4000 mal verkaufen oder 1 Spiel jedes Jahr 48000 mal und ihr könnt leben wie Gott in Frankreich (bzw. wie eine Erzieherin mittleren Alters).

Abschließend noch eine Bemerkung zu den 20-30 Spieleautoren, die von ihren Spielen "leben" sollen in Deutschland. Diese Zahl bezieht sich wohl auf einen Artikel in der SZ, den ich selbst nicht gelesen habe. Ich glaube, dass einige davon ihr Brot nicht allein durch Autorenhonorare verdienen, sondern durch weitere Aktivitäten im Spielebereich. Ich kann auch die Aussage von Christian verstehen, dass er es für unwahrscheinlich hält, dass ein Autor (im Artikel ist wohl die Rede von Klaus) von seinen Spielen leben kann. Das ist die Realität, er hätte auch mich nennen können.

Kalle

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Duchamp

Sorry für Fehlinfo

Beitragvon Duchamp » 13. August 2010, 09:01

Sorry, da habe ich wohl irgendwo eine Fehlinformation gefunden (frag mich bitte nicht, wo).

Danke für die Klarstellung!

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Duchamp

Danke! und Anmerkungen

Beitragvon Duchamp » 13. August 2010, 09:23

Vielen Dank für die klaren Worte.

Ein kleines bisschen relativieren muss ich dahingehend, dass du die Verkaufszahlen von alea heranziehst - was berechtigt ist, aber eben auch nur für "Vielspieler", bzw. "Komplexe Spiele - Spieler" gilt.

Man muss kein "Spiel des Jahres" veröffentlichen, um über Ravensburger, Kosmos oder Haba Spiele mit höheren Auflagen als 10.000 zu erzielen. Krasses Beispiel: "6 nimmt!" hatte 2007 bereits eine Gesamtauflage von über 2 Millionen. Stand zwar auf der Empfehlungsliste, hat aber nicht wirklich den "SdJ"-Bonus. 2 Mio à ca. 7 Euro, das macht 340.000 Euro für den Autor - über 13 Jahre (1994 - 2007) verteilt natürlich, aber immerhin ... ;-)

Noch dazu ist es ein Unterschied, ob man der alleinige Verdiener einer größeren Familie ist (da fällt mir jetzt erstmal GAR kein Spiele-Autor ein), ob man zwar "hauptberuflich" ("man macht nichts anderes") Spieleautor ist, aber die Ehefrau einen 100% -Job hat ... oder ob man "nur" solo und ganz alleine davon leben muss.

Festhalten sollte man auch, dass ein "hauptberuflicher" Spieleautor wie bei jeder Berufsplanung die Kontinuität miteinbeziehen muss. Es reicht nicht "der große Wurf", von dem im SZ-Artikel die Rede war, man muss parallel zehn Spiele in den Läden stehen haben und immer weiter neue Ideen generieren. Günter Burkhardt hat 2010 sein 50. Spiel veröffentlicht, im Jahresdurchschnitt 3 - 4, und das seit 15 Jahren.

So, ich muss jetzt wieder weiter an meinen Prototypen feilen ...

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Duchamp

RE: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Duchamp » 13. August 2010, 11:20

Familie Tschiep schrieb:
>
> Wahrscheinlich auch der Fragenautor von Trivial Pursuit.

Das sind laut "amazon.de" zwei Dutzend. Müsste man sie mal selber fragen, ob sie sich als "Spieleautoren" bezeichnen würden ... :-)

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Weltherrscher
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Beiträge: 1022

RE: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon Weltherrscher » 13. August 2010, 13:12

Duchamp schrieb:
>
> Familie Tschiep schrieb:
> >
> > Wahrscheinlich auch der Fragenautor von Trivial Pursuit.
>
> Das sind laut "amazon.de" zwei Dutzend. Müsste man sie mal
> selber fragen, ob sie sich als "Spieleautoren" bezeichnen
> würden ... :-)

Es gibt einen jahrelangen Hauptautoren. Hab ich mal eine Reportage im Fernsehn gesehen. Weiß nicht wie weit das noch aktuell ist.

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Roman

Re: Frauen?

Beitragvon Roman » 14. August 2010, 19:44

Hi Knut,

Knut schrieb:
>
> OK, sorry, ziehe mein Posting zurück.
> Hatte das "hauptberuflich" übersehen.
> Knut

Es gibt durchaus Frauen in der Spieleszene, die sehr, sehr gut sind. Nur leider tauchen sie meist im Gefolge von Männern auf und stehem om derem Schatten. Aber frag Alice Schwarzer, warum das so ist. Oder einen befreundeten Psychotherapeuten. Wahrscheinlich endet das wieder im Klischeee, dass Männer Schuld sind. Als hätten wir dieses Leben erfunden.

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SpieLama
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Re: Spieleautor als Hauptberuf - wer?

Beitragvon SpieLama » 4. März 2017, 08:41

*Thema geschlossen*

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