Brettspiel-Forum

Da ich mein Spiel innerhalb sehr kurzer Zeit erklären kann, aber noch Probleme hab, eine gute Anleitung zu schreiben, überlege ich grad, ob es sinnvoll ist, bei der Einreichung eines Spiels die geschriebene Anleitung durch eine CD zu ersetzen, auf der ich das Spiel erkläre.

Vorteile wären, dass ich relativsicher bin, dass nichts missverstanden werden kann und dass die Sichtung für den sichten Mitarbeiter des Verlag schneller erfolgen kann (2 Minuten Video ankucken statt ein paar Seiten Anleitung durchlesen).

Fraglich ist, ob er sich auf sowas einlassen würde (technisch sollte das ja kein Problem darstellen).

Was haltet ihr von der Idee???

Hallo Frodo,

Du schriebst:
> Was haltet ihr von der Idee???

Nicht sehr viel - du solltest schon eine Anleitung haben, die man nicht in ein dickes Päckchen oder ein Abspielgerät stecken muss. Ein griffiger Text aus einem stinknormalen Drucker ist da um einiges geeigneter. Außerdem erweckt das nicht gerade den Eindruck, als hättest du dein Spiel überhaupt schon mal spielen lassen.

--> Ein Tipp:
Leg dir mal den "Leitfaden für Spieleerfinder" von Tom Werneck zu. Der ist recht preisgünstig und ist bei Bestellung versandkostenfrei. Da steht so einiges drin, was dir mit Sicherheit helfen würde!

Viel Glück beim Entwickeln
Mirko

Hi,

innovative Idee - aber ich halte auch nicht viel davon.
Zu einem Spiel gehört eine Spielregel und der Verlag wird deshalb auch Wert legen, zu wissen, wie du dir diese Spielregel vorstellst.
Es geht also weniger darum, dass der Verlag dein Spiel versteht, sondern darum, ob der Verlag sieht, dass du in der Lage bist, die Idee des Spiels schriftlich rüber zu bringen - bzw. - wie leicht das Spiel zu verstehen ist.

Aber ... siehe P.S.

Gruesze
Heinrich

P.S.:
The reasonable man adapts himself to the world; the unreasonable one persists to adapt the world to himself. Therefore all progress depends on the unreasonable man.
- George Bernard Shaw

Den Weg konsequent zu Ende gehen:
a) Video aufnehmen und geeignete Standbilder mit dem gesprochenen Text als Bildunterschrift herausfiltern.
b) Die Spielsituation selbst herauslösen und mit einen Grafikprogramm nachbauen. Ursprüngliche Bildunterschrift als erläuternden Text beifügen.
c) Video wegwerfen
Das Buch von Werneck ist an diesem Punkt nicht die wirklich große Hilfe. Am besten Spielanleitungen existierender Spiele studieren, das ist das wirkliche Leben.

> und der Verlag wird
> deshalb auch Wert legen, zu wissen, wie du dir diese
> Spielregel vorstellst.

Eeeeeecht?

> Es geht also weniger darum, dass der Verlag dein Spiel
> versteht, sondern darum, ob der Verlag sieht, dass du in der
> Lage bist, die Idee des Spiels schriftlich rüber zu bringen -
> bzw. - wie leicht das Spiel zu verstehen ist.

Na dem widersprech ich mal.


Das einzige, was imo von vorhinein gegen das Video spricht ist schlicht die Tatsache, dass ich nicht voraussetzen sollte, dass jeder in unserem schönen Lande eine Abspielmöglichkeit hat - und die am besten unmittelbar neben dem Spieltisch.

Des weiteren schlag ich im Geschriebenen flotter nach, als in einem Video.

Frodo, der du nicht Frodo heisst - wenn du kein geborener Literat bist, findet sich ja vielleicht in deinem Umkreis wer, der das gerne machen würde.
Anleitung zu einem fertigen Spiel schreiben - fänd ich witzig!

Ob die Anleitung dann gut ist - steht auf einem anderen Blatt.
Ob sie zumindest funktional ist, lässt sich gut herausfinden, indem du das Spielmaterial einer Gruppe vorlegst, die das Spiel gar nicht kennen, und dich muxmäuschenstill dazusetzt.

Hi,

Verlage sind im allgemeinen eher konservativ - mit anderen Worten: vorerst muss jedem Spiel eine gedruckte Spielregel beiliegen. Eine CD als Spielregel wäre nur was für "early adopter" sozusagen, aber nix für "main stream".

Der Verlag wird sicher eine Abspielmöglichkeit haben - von daher sehe ich das nicht so eng.
Wenn aber jemand ein Spiel an meinen Verlag schickt, dann *will* ich eine Spielregel haben - aus genau den Gründen, die ich geschildert habe.
Zugegeben, ich kann nur für einen Verlag sprechen, aber ich denke, dass andere Verlage das nicht viel anders sehen.

Ansonsten: 100 % ACK was deine Empfehlungen an den Ringträger betreffen.

Gruesze
Heinrich

Niccolo schrieb:
>
> > und der Verlag wird
> > deshalb auch Wert legen, zu wissen, wie du dir diese
> > Spielregel vorstellst.
>
> Eeeeeecht?

Ja, das glaub ich auch eher nicht - wird ja thematisch und inhaltlich höchstwahrscheinlich sowieso überarbeitet...
>
> Das einzige, was imo von vorhinein gegen das Video spricht
> ist schlicht die Tatsache, dass ich nicht voraussetzen
> sollte, dass jeder in unserem schönen Lande eine
> Abspielmöglichkeit hat - und die am besten unmittelbar neben
> dem Spieltisch.

Bzw. im weiteren Sinne: Es wird ja nicht nur in mit Video ausgestatteten Verlagsräumen oder Privatwohnungen gespielt. Viele Verlage geben das Spiel ja in feste Testrunden raus, die wer-weiss-wo spielen und sich die Regel u.U. auch erst am Spieleabend, vor-Ort erarbeiten. Da siehst Du schön alt aus ohne was Gedrucktes....


Von daher aus meiner Erfahrung: Gedruckte Regel = Muss

Gedruckte Grüße,
Micha

Nochmal zur Klarstellung:
Das fertige Spiel soll natürlich eine gedruckte Anleitung enthalten.
Die Überlegung war einfach, dass sich der Verlagsmitarbeiter durch die CD einfach schneller einen Überblick verschaffen kann. Wenn dann Interesse seitens des Verlages besteht, kann ich ja eine gedruckte Anleitung nachreichen.

Nun, mach ruhig beides (also nicht auf die schriftliche Anleitung verzichten - wozu nachreichen, was eh gefordert ist?).

Du willst ein Produkt verkaufen - als mach, was immer nur dabei unterstützen kann :o)
Um eine Idee zu erhalten, ist eine SVCD vielleicht eine nette Hilfe.

Jupp,

Spielanleitung ist ein Muss.

Du selbst wirst davon auch profitieren - glaub' mir - beim Formulieren entdeckt man dann doch noch so einige Lücken.

Und abgesehen davon: wenn ich mich schinde, warum soll es dir besser gehen ;-)

Gruesze
Heinrich

Oh Niccolo - mein letzter Satz bezog sich natürlich auf Frodo!

Gruesze
Heinrich

Hallo nochmal an dieser Stelle,

Frodo schrieb:
>
> Nochmal zur Klarstellung:
> Das fertige Spiel soll natürlich eine gedruckte Anleitung
> enthalten.

:eek: Wirklich? Innovativ, innovativ! Erst die Erfindung der virtuellen Spielanleitung und dann noch der ökonomische Einfall, diese aus finanziellen Gründen durch - sagenhaft! - ein bloßes Blatt zu ersetzen. :P

> Die Überlegung war einfach, dass sich der Verlagsmitarbeiter
> durch die CD einfach schneller einen Überblick verschaffen
> kann. Wenn dann Interesse seitens des Verlages besteht, kann
> ich ja eine gedruckte Anleitung nachreichen.

Dazu folgendes:
Um dich mit deinem Spiel vorzustellen, musst du dem gewünschten Verlag zunächst eh eine schriftliche Zusammenfassung vorlegen, die natürlich möglichst attraktiv wirken sollte. Dazu gehört dann obligatorisch auch eine exemplarische Spielanleitung und vielleicht ein oder zwei nette Fotos. Dann, wenn besagter Verlag Interesse bekundet, schickst du dein Spiel ein: Jetzt erst hättest du die Chance, eine erklärende Ergänzung auf einem Datenträger wie einem Video oder einer CD mit Effekt beizulegen.
Im Übrigen, um damit auf Siegfried zurück zu kommen: Das alles steht so oder so ähnlich auch im "Leitfaden" - eine Investition in diese Richtung würde sich also sicherlich rentieren!

Viel Spaß beim Regel schreiben wünscht
Mirko

Na ja, eine CD mit Video würde sicher auffallen. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass aus Sicht des Redakteurs der Aufwand als geringer eingeschätzt würde. Die CD-ROM muss ja erst mal in den Rechner geschoben werden und das Video ein brauchbares Format haben...
Hinzu kommt, dass man ein Video schlechter asynchron lesen kann, eine Anleitung schon. Auch wage ich zu bezweifeln, dass man (esp. Verlagsredakteur) eine mündliche Beschreibung nicht missverstehen könnte. Und die Videopräsentation ist natürlich mit eigenen präsentatorischen Gefahren verbunden...
Und ich kann Heinrich Glumpler nur zustimmen, dass die systematische Schriftlichfassung einer Anleitung durchaus ein Schritt zu einem besseren Spielvorschlag sein kann.

Fazit: Ein erklärendes Video würde ich wenn überhaupt nur als Ergänzung zu einer schriftlich ausformulierten Anleitung ansehen. Da mag es als gewisses Gimmick rüberkommen. Sie ist dabei aber bestenfalls stützendes Element.

Hallo Friedemann,
hast Du Dir mal auf der www.spieleautor.at Seite die Spielregelshow angesehen?
Finde ich als Unterstützung ne nette Idee, aber um bei Problemen etwas nachzuschlagen ist es eine Katastrophe.
Gruß
Roland

Ich hab mir die Spielregelshow angekuckt, muss aber sagen, dass ich nicht wirklich davon überzeugt bin, wär vielleicht besser, wenn sie auf "richtigem deutsch" wär ;)

Die Idee mit der Video-CD kam mir, weil ich es für mein Spiel besonders geeignet fand. Ich denk, dass man mein Spiel durch bloßes zugucken in kürzester Zeit versteht. Dagen fand ich es schwieriger, die Regeln schriftlich so festzuhalten, dass keine Fragen mehr bleiben. Aber ich glaub, dass ich jetzt auf einem guten Weg damit bin. Außerdem hab ich das nur für eine erste Einreichung beim Verlag angedacht, nie für das fertige Spiel (auch wenn das aus dem Titel des Themas nicht so hervorgeht).

Auch Klaus Teubers "Professor easy" finde ich (trotz des - Entschuldigung - dämlichen Namens) ganz nützlich. Hab mir gestern die Einführung zum neuen Löwenherz angekuckt und was sich als nützlich erwiesen hat, als jemand beim Spieleabend vorgeschlagen hat, das Spiel mal auszuprobieren.