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Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 14:13
von Felix
Hallo !

Wird der Verdienst eines Autors bei Kartenspielen genau wie bei Brettspielen berechnet ? Und wie hoch sind die Auflagenzahlen bei Kartenspiel ? Kann man pauschal sagen, dass ein Autor an einem Kartenspiel weniger als an einem Brettspiel verdient ? Ich habe nämlich eine Idee, welche ich sowohl als Kartenspiel als auch als Brettspiel produzieren könnte. Als Kartenspiel wäre es passender, aber auch als Brettspiel rechen ich mir sehr gute Chancen bei den Verlagen aus. Und da ich das Geld gut gebrauchen könnte (was beim Brettspiel mehr drin ist), würde ich es dann eher als Brettspiel machen.

Gruß Felix

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 17:04
von Carsten Wesel
Es gibt nicht viele Autoren, die von ihrem Geld leben können, daß sie für ihre Spiele kriegen. Die meisten sind Liebhaber und nehmen die kleine [i]Aufwandsentschädigung[/i] für das Spiel gerne mit - reich werden kann man meines Erachtens mit dem Erfinden von Spielen nicht. Und auch nicht die Lücken im aktuellen eigenen Budget stopfen.

Gruß Carsten (der kein Autor ist und trotzdem kein Geld hat)

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 17:22
von Peter Wenzel
Viel Spaß in Australien!!!

Mit spielerischen Grüßen
Peter

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 18:30
von Christian Matzerath
Hallo Carsten,

*ernste Frage*: wieso weiß jemand, der kein Spieleautor ist und "arm", dass man kein Geld als Spieleautor verdienen kann?

Meinst du das so wie einer, der ein Buch in der Schublade hat (ein angefangenes wohl gemerkt), und glaubt, dass man als Autor nicht reich werden kann, weil es so viele Bücher auf dem Markt gibt und die Verlage so geringe Tantiemen abdrücken, und der deshalb das Buch nie zu Ende schreibt? Oder siehst du das aus deiner Erfahrung, die du woanders professionell in der Spielebranche gemacht hast?

Würde mich interessieren, weil ich grundsätzlich glaube, dass man mit Spielen stinkreich werden kann, wenn man die richtige Idee und Vermarktung gefunden hat. Man wird es nur dann nicht, wenn man das Spiel genau aus diesem Grund erfindet und nicht aus dem Herzen des homo ludens, das in einem steckt.

Gruß, Christian

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 19:34
von Siegfried Kurz
Wenn denn schon viel Geld, dann bitte wie folgt vorgehen: Erst mal als Brettspiel veröffentlichen und dann das Kartenspiel als Erweiterung nachschieben. (Danach der Film, dann die Stofftiere und jetzt noch die Buchserie, gefolgt von den Sammelkarten und den Auftritten im Fernsehen, aber das gehört nicht wirklich in dieses Forum...)

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 5. Mai 2003, 21:56
von Michael Andersch
Felix schrieb:
>

> Wird der Verdienst eines Autors bei Kartenspielen genau wie
> bei Brettspielen berechnet ?

Prozentual dürfte es sich gleich bleiben (allerdings von Verlag zu Verlag unterschiedlich). Absolut betrachtet wirst Du an einem Brettspiel mehr verdienen (mal unterstellt, es verkauft sich ähnlich oft wie das Kartenspiel), da es ja auch mehr kostet.

> Und wie hoch sind die
> Auflagenzahlen bei Kartenspiel ?

Kommt auf den Verlag an.

> Kann man pauschal sagen,
> dass ein Autor an einem Kartenspiel weniger als an einem
> Brettspiel verdient ?

s.o.

> Ich habe nämlich eine Idee, welche ich
> sowohl als Kartenspiel als auch als Brettspiel produzieren
> könnte. Als Kartenspiel wäre es passender, aber auch als
> Brettspiel rechen ich mir sehr gute Chancen bei den Verlagen
> aus.

Hmm, als Neuling wäre ich erst mal froh, wenn das Spiel überhaupt erschiene. Gleich an's reich werden denken - tsss,tss,tsss.... ;-)

Gruß,
Micha

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 11:05
von Kai Borschinsky
Christian Matzerath schrieb:

> *ernste Frage*: wieso weiß jemand, der kein Spieleautor ist
> und "arm", dass man kein Geld als Spieleautor verdienen kann?

Man *kann* schon... Aber es ist schon auffällig, das die meisten (erfolgreichen) Spieleautoren immer noch in ihrem "normalen" Beruf stehen... (Und das obwohl sie nach deiner Theorie "stinkreich" sein müßten.)

> Meinst du das so wie einer, der ein Buch in der Schublade hat
> (ein angefangenes wohl gemerkt), und glaubt, dass man als
> Autor nicht reich werden kann, weil es so viele Bücher auf
> dem Markt gibt und die Verlage so geringe Tantiemen
> abdrücken, und der deshalb das Buch nie zu Ende schreibt?

Wer ein Spiel (oder Buch) nur deswegen veröffentlichen will, weil er damit reich werden will, macht irgendetwas falsch... Meines Wissens ist das Problem bei verhinderten Autoren auch gar nicht die Sorge um die geringen Tantiemen, sondern die Angst vor der Absage. (Die bei den meisten Verlagen irgendwo im 90% Bereich liegen dürfte...)

> Oder siehst du das aus deiner Erfahrung, die du woanders
> professionell in der Spielebranche gemacht hast?
>
> Würde mich interessieren, weil ich grundsätzlich glaube, dass
> man mit Spielen stinkreich werden kann, wenn man die richtige
> Idee und Vermarktung gefunden hat.

Na ja, *können* schon. Allerdings sind es eben nur die wenigsten bekannten Autoren, die von ihrer Autorenschaft leben können.
Mal ein Beispiel, was man so an einem durchschnittlich abverkauften Spiel verdienen kann. Ist übrigens bei Kartenspielen und Brettspielen in etwa gleich, da Kartenspiele meist zwar weniger kosten, dafür dann aber höhere Auflagen haben.
Bei 5000 abverkauften (großen) Brettspielen kriegst du vielleicht 3000 EUR. (Je nach Prozentsatz und Preis kann es etwas mehr oder weniger sein.)

> Man wird es nur dann
> nicht, wenn man das Spiel genau aus diesem Grund erfindet und
> nicht aus dem Herzen des homo ludens, das in einem steckt.

Hm, so absolut gilt das sicher nicht, denn das hiesse, dass ein mit Herzblut gemachtes Spiel auch zum Kassenschlager werden muss. Dafür scheitern aus meiner Erfahrung aber schon viel zu viele gute Spiele daran, dass sie aus verschiedenen Gründen gar nicht erst veröffentlicht werden. Und auf die meisten veröffentlichten Spiele trifft m.E. schon zu, dass der Autor viel Energie in das Spiel gesteckt hat. Reich wird er aber dennoch in aller Regel nicht davon.

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 11:11
von Siegfried Kurz
Bleibt jetzt eigentlich noch die Frage zu klären, warum Autoren dann überhaupt Spiele erfinden. Prinzip Hoffnung oder eben doch die Freude an der Eleganz eines funktionierenden Spielemechanismus und ausbalancierten Spielregeln? Oder um ein Spiel zu haben, bei dem die Kumpel nicht dauernd gewinnen?

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 11:23
von Heinrich Glumpler
Hi,

vielleicht hilft eine persoenliche Antwort.

Ich persoenliche finde es reizvoll, "etwas" perfekt rund hinzubekommen.

Ein Brettspiel eignet sich meines Erachtens besonders gut, dieses "etwas" zu sein, weil es zwar auf der einen Seite ein relativ abgeschlossenes Ganzes bildet, jedoch auf der anderen Seite eine Unmenge von verschiedenen Fertigkeiten erfordert, um in allen Aspekten zu funktionieren - Spielregel - Mechanismus - Grafik - Material - Marketing - Preisgestaltung ... und das Ganze soll dem Spieler auch noch Spass machen.

Mit anderen Worten: bei einem Brettspiel ist die perfekte Gestaltung auf der einen Seite möglich und dessen Erreichen auf der anderen Seite auf vielerlei Weise anspruchsvoll. Und das reizt mich, das "perfekte Brettspiel" hinzubekommen.

Gruesze
Heinrich

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 11:38
von Christian Matzerath
Hallo Kai,

du hast mich missverstanden. Ich habe nicht behauptet, dass man stinkreich wird, wenn man Spiele erfindet, sondern dass man es durchaus werden kann, vorausgesetzt, man hat ein Spiel mit Herzblut erfunden.

Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss natürlich nicht, dass man mit einem solchen Spiel unbedingt reich wird. Das wäre naiv so zu denken, aber genauo naiv ist es, davon auszugehen, man verdiene nichts in dem Job, bloß weil die Chancen darauf nicht sehr gut sind.
Das hat was mit positivem und negativem Denken zu tun. Carstens Argumentation war von negativem Denken geprägt (naja, er hat nicht gesagt "Vergiss es, verdient man eh nix" aber ermutigend war es eben auch nicht ;-)) und das obwohl er kein Spieleautor ist. (weshalb ich wissen wollte, woher er diese Einstellung begründeter Weise nimmt)
Ich bin Spieleautor, wenn auch ein sehr grüner, vor allem aber Buch- und TV- & Filmautor, ein realtiv erfahrener, und das einzige, was ich weiß, ist: wer nicht an den Erfolg (an den ganz großen Erfolg) glaubt, der schafft es zu 99% nicht. Sicher gibt es viele, die an den ganz großen Erfolg glauben und es trotzdem nicht schaffen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich jedenfalls bin völlig überzeugt, dass ich mit meiner Idee, die genial und brandneu ist, stinkreich werde ;-) ;-) Werde es aber auch verwinden, wenn ich da mächtig daneben liege ;-)

Gruß, Christian

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 12:06
von Kai Borschinsky
Christian Matzerath schrieb:
>
> Hallo Kai,
>
> du hast mich missverstanden. Ich habe nicht behauptet, dass
> man stinkreich wird, wenn man Spiele erfindet, sondern dass
> man es durchaus werden kann, vorausgesetzt, man hat ein Spiel
> mit Herzblut erfunden.

Nein, ich habe nur wörtlich genommen, was du geschireben hast. Natürlich war mir klar, dass du es anders gemeint hast. :p ;)

> Ich bin Spieleautor, wenn auch ein sehr grüner, vor allem
> aber Buch- und TV- & Filmautor, ein realtiv erfahrener, und
> das einzige, was ich weiß, ist: wer nicht an den Erfolg (an
> den ganz großen Erfolg) glaubt, der schafft es zu 99% nicht.
> Sicher gibt es viele, die an den ganz großen Erfolg glauben
> und es trotzdem nicht schaffen, aber das ist eine andere
> Geschichte.

Das ist richtig, man muss schon an das Potenzial glauben, man sollte aber auch nicht zu enttäuscht sein, wenn es dann eben doch nicht "der große Wurf" war.
Ich denke jedenfalls, dass es für einen (neuen) Autoren durchaus schon ein Erfolg ist, wenn das Spiel üerhaupt veröffentlicht wird. Das Finanzielle ist da m.E. eher ein Bonus. Viel wichter sollte auf Autorenseite eigentlich sein, ein gutes Spiel zu machen, dass möglichst vielen Leuten Spass macht.

> Ich jedenfalls bin völlig überzeugt, dass ich mit meiner
> Idee, die genial und brandneu ist, stinkreich werde ;-) ;-)
> Werde es aber auch verwinden, wenn ich da mächtig daneben
> liege ;-)

Und dennoch finde ich, dass die Entscheidung, ob ein Spiel als Kartenspiel oder als Brettspiel vorgestellt werden sollte, nicht (vorrangig) von finanziellen Erwägungen des Autoren abhängen sollte. Wichtiger ist die Frage der Spielbarkeit. Wenn, wie du sagst, das Spiel besser als Kartenspiel funktioniert, würde ich es als Kartenspiel einreichen, vielleicht ergänzt um den Hinweis, dass es auch als Brettspiel funktionieren kann. Wenn ein Verlag von dem Spiel überzeugt ist, kann er aber immer noch von alleine auf die Idee kommen, dass es vielleicht in einer anderen Aufmachung besser funktionieren würde... ;-)

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 12:33
von Christian Matzerath
> Wenn, wie du sagst, das Spiel besser als Kartenspiel funktioniert, würde ich es als Kartenspiel einreichen, vielleicht ergänzt um den Hinweis, dass es auch als Brettspiel funktionieren kann.

Hi Kai,

nein nein, das war nicht ich, der da zwischen Kartenspiel und Brettspiel hin und her überlegt, sondern der, der den Thread begonnen hat. Ich habe mich nur eingemischt.

Ansonsten gebe ich dir völlig Recht: Wenn es als Kartenspiel besser funktioniert, dann als Kartenspiel, unabhängig von der Kohle.

Gruß, Christian

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 12:56
von Kai Borschinsky
Christian Matzerath schrieb:

> nein nein, das war nicht ich, der da zwischen Kartenspiel und
> Brettspiel hin und her überlegt, sondern der, der den Thread
> begonnen hat. Ich habe mich nur eingemischt.

Ich ja auch. ;)

Sorry für die Verwechslung! Aber wir sind uns ja (wenn auch von untzerschiedlichen Warten aus sehend) im Prinzip doch einig geworden... :D

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 13:03
von Marcel-Andre Casasola Merkle
Hallo!

Es hat wohl nichts Anrüchiges, mit Spielen auch Geld verdienen zu wollen. Nur wenn das dein einziger Antrieb ist, würde ich Probleme sehen.

Sicherlich können die meisten Menschen vom Spieleerfinden nicht leben. Dafür ist die Branche ein wenig zu klein. Viele Autoren behalten jedoch auch ihren "normalen" Job, weil es einfach sicherer ist, zweigleisig zu fahren. Den Traum, das Spieleerfinden zum Hauptberuf zu machen, also etwas wofür man echte Leidenschaft empfindet, ist aber bei Spieleautoren weiter verbreitet, als viele denken mögen.

Zu deiner Frage:

Ob das Spiel als Kartenspiel oder Brettspiel erscheinen wird, entscheidet natürlich letztlich die Redaktion. Manche Spiele machen in der Bearbeitungsphase eine überraschende Wandlung durch.

Vorstellen solltest du das Spiel in der Form, die dem Spiel besser gerecht wird. Wenn sich die Brettversion nur aufgeblasen anfühlt, dann steigen dadurch natürlich nicht die Chancen auf eine Veröffentlichung. Andererseits kann man ein Brettspiel durch Elemente bereichern, die bei einem Kartenspiel durch das eingeschränkte Material wegfallen müssen.

Eine andere Überlegung ist folgende: Welchem Verlag biete ich mein Spiel an? Bei "Adlung" ein Brettspiel unterbringen zu wollen ist ziemlich aussichtslos. Andere Verlage sind vielleicht für ein Kartenspiel nicht die geeigneten Partner.

Viel Glück
Marcel-André Casasola Merkle

RE: Warum Spiele erfinden?

Verfasst: 6. Mai 2003, 14:01
von Jost Schwider
"Siegfried Kurz" hat am 06.05.2003 geschrieben:

> Bleibt jetzt eigentlich noch die Frage zu klären, warum
> Autoren dann überhaupt Spiele erfinden.

Gegenfrage: Warum gibt es so viele Autoren und Buchverlage?

Kunst im weitesten Sinne braucht keine Rechtfertigung!

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/vietnam.htm - [i]Wunderbare Impressionen[/i]

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 14:11
von Volker L.
Christian Matzerath schrieb:
>
> Hallo Kai,
>
> du hast mich missverstanden. Ich habe nicht behauptet, dass
> man stinkreich wird, wenn man Spiele erfindet, sondern dass
> man es durchaus werden kann, vorausgesetzt, man hat ein Spiel
> mit Herzblut erfunden.

Auch dafuer braucht man noch viel Glueck.

> Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss natürlich nicht, dass
> man mit einem solchen Spiel unbedingt reich wird. Das wäre
> naiv so zu denken, aber genauo naiv ist es, davon auszugehen,
> man verdiene nichts in dem Job, bloß weil die Chancen darauf
> nicht sehr gut sind.
> Das hat was mit positivem und negativem Denken zu tun.
> Carstens Argumentation war von negativem Denken geprägt
> (naja, er hat nicht gesagt "Vergiss es, verdient man eh nix"
> aber ermutigend war es eben auch nicht ;-)) und das obwohl er
> kein Spieleautor ist. (weshalb ich wissen wollte, woher er
> diese Einstellung begründeter Weise nimmt)

Also, zwischen "stinkreich werden" und "nix damit verdienen" gibt
es ja noch viele Zwischenstufen, in die die meisten bekannteren
Autoren einzuordnen sein duerften - einige verdienen sich ein
kleines Zubrot damit, und andere verdienen soviel, dass der
urspruengliche Beruf eher als Versicherungspolice denn als
Lebensunterhalt dient.
Aber selbst Klaus Teuber, der vorher schon drei SdJ-Titel hatte,
hat erst nach dem kommerziellen Jackpot "Siedler" seinen Beruf
als Zahntechniker an den Nagel gehaengt und lebt seitdem nur
vom Spieleerfinden - wobei die Tantiemen fuer Siedler und deren
Abkoemmlinge (Seefahrer, Staedte&Ritter, Sternenfahrer, die
Kartenspiele etc.pp.) vermutlich mehr ausmachen als das Honorar
fuer seine sonstigen aktuellen Werke.
K.Teuber ist einer der wenigen in Deutschland, die davon
[i]leben[/i] koennen, ich bezweifle aber, dass selbst er dadurch
[i]stinkreich[/i] geworden ist.

> Ich bin Spieleautor, wenn auch ein sehr grüner, vor allem
> aber Buch- und TV- & Filmautor, ein realtiv erfahrener, und
> das einzige, was ich weiß, ist: wer nicht an den Erfolg (an
> den ganz großen Erfolg) glaubt, der schafft es zu 99% nicht.
> Sicher gibt es viele, die an den ganz großen Erfolg glauben
> und es trotzdem nicht schaffen, aber das ist eine andere
> Geschichte.

Von guten Spielen werden ueblicherweise wenige 10.000 Exemplare
verkauft, von SdJs ein paar 100.000 (Siedler ist eine extreme
Ausnahme). Buecher-Bestseller verkaufen sich millionenfach.
Zwar sind Spiele (zumindest die "richtigen" grossen Brettspiele)
teurer als Buecher, davon sind aber viel Herstellungs- und
Materialkosten. Vermutlich (naive Schaetzung eines Laien) ist
der absolute Betrag, den ein Autor pro verkauftem Exemplar
bekommt, bei Buechern und Spielen in der gleichen Groessenordnung.
Die Chance, als Buch- oder Filmautor den einen grossen Wurf zu
landen, der Dich so reich macht, dass Du von Stund an mit
Privat-Helikopter zu Schickerie-Parties fliegst, duerfte
wesentlich groesser sein denn als Spieleautor ;-)

> Ich jedenfalls bin völlig überzeugt, dass ich mit meiner
> Idee, die genial und brandneu ist, stinkreich werde ;-) ;-)
> Werde es aber auch verwinden, wenn ich da mächtig daneben
> liege ;-)

Gruss, Volker

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 15:00
von Frodo
Bonanza hat doch gezeigt, dass es auch umgekehrt geht: Erst das Karten- und dann das Brettspiel.

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 6. Mai 2003, 15:02
von Frodo
Mein Tipp:
Entwickle beide Spiele soweit, dass du sie gut testen kannst und lass dann deine Testspieler entscheiden, ob es als Karten- oder Brettspiel mehr Spass macht.

Re: Warum Spiele erfinden?

Verfasst: 6. Mai 2003, 15:40
von DIrk
Weils Spass macht, und weil sonst ja die vielen lieben Spieler nichts zu tun hätten :-))

Dirk
(der vielleicht auf das große Glück hoffen sollte und mehr Zeit in seine Spiele investieren sollte... ;-) )

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 7. Mai 2003, 09:52
von Christian Matzerath
Lieber Volker,

ich unterschreibe das alles, was du da ausgeführt hast. Auch das Schreiben ist eine relativ brotlose Kunst. Aber auch für das Schreiben gilt wie für das Spieleerfinden, dass ohne Optimismus und positives Denken gar nix geht. Das war die ursprüngliche Intention meiner ersten Anwtort auf Carstens Posting.

Sicher wird man in den seltensten Fällen stinkreich (das gilt ja auch für Buch und Filmautoren), aber man kann durchaus sein Geld damit verdienen. Wenn ein Spiel höchstens 10.000 Mal verkauft wird, dann verdient man bei 4% Anteil und einem Kaufspreis von sagen wir 10 Euro 4000 Euro.

Nicht sehr viel zugegeben. Aber es gibt ja zwei Alternativen:
1. man erfindet so viele Spiele im Jahr, dass es sich wieder lohnt (so machen es viele Buchautoren ja)

2. man bringt den Kram im Eigenverlag raus und streicht sämtliche Gewinne ein (bei höherem Risiko und schlechterer Vermarktung)

Egal wie: ich bin der festen Überzeugung, dass man das auch auf diesem Markt schaffen kann - nicht unbedingt mit Yacht und Champagner zum Frühstück, aber doch so, dass man höchstens noch einen Nebenjob braucht.
Ich wehre mich gegen die Einstellung, dass man es mal versuchen kann, aber nicht zu viel erhoffen sollte. So nämlich wird das nie was, noch nicht mal mit einem kleinen Verdienst.

Gruß, Christian

Re: Warum Spiele erfinden?

Verfasst: 7. Mai 2003, 09:54
von Christian Matzerath
> (der vielleicht auf das große Glück hoffen sollte und mehr Zeit in seine Spiele investieren sollte... )

Der mehr Zeit in seine Spiele investieren sollte, weil er nur so das Glück zwingen kann. (-;

Christian

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 7. Mai 2003, 10:10
von Siegfried Kurz
Christian Matzerath schrieb:
> 1. man erfindet so viele Spiele im Jahr, dass es sich wieder
> lohnt (so machen es viele Buchautoren ja)
Der Trick ist gut! Ich fange sofort damit an, jedes Jahr zwanzig saugute Spiele zu erfinden. Wie konnte ich diese Möglichkeit nur übersehen :-))

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 7. Mai 2003, 11:02
von Christian Matzerath
Moment! Das habe ich nicht gesagt, dass du 20 saugute Spiele erfinden sollst.

Sondern: dass man versuchen sollte, soviele Spiele wie möglich zu erfinden.

Bei der nötigen Kreativität kann man locker auf 4 Spiele im Monat kommen (natürlich keine großen Brettspiele, deren Spielmechanismus so komplex ist, dass man Monate damit verbringt, es zu testen, sondern einfache (Kinder-)Sachen).

Wenn man bei diesem Output bloß 5 Spiele pro Jahr verkauft bekommt, die eine Auflage von 10.000 Stück haben, sind das knapp 12.000 Euro, was für manch einen 40% des normalen Jahresnettoverdienstes ausmacht. Nicht schlecht.

Wenn man dann noch die ein oder andere Idee selber vermarktet (siehe Punkt 2) ließe sich noch besser verdienen.

Sicher, das kann auch alles in die Hose gehen, aber - und das war das einzige, was ich die ganze Zeit zum Ausdruck bringen möchte - wer anstatt Energie plus Zuversicht in sein Spielerfinderdasein zu stecken mit hängendem Kopf von vorne herein an seiner Idee zweifelt, der packt es nie.

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Christian

P.S. wie viele Spiele erfindet ein Klaus Teuber und wie viele davon bekommt er verkauft? Weiß das einer?

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 7. Mai 2003, 11:53
von Roland G. Hülsmann
Christian Matzerath schrieb:

> Wenn man bei diesem Output bloß 5 Spiele pro Jahr verkauft
> bekommt, die eine Auflage von 10.000 Stück haben, sind das
> knapp 12.000 Euro, was für manch einen 40% des normalen
> Jahresnettoverdienstes ausmacht. Nicht schlecht.

Tja, nur daß die 12000 Euro eben brutto sind und daher vielleicht 7500 davon übrig bleiben ...

Gruß
Roland

Re: Verdienst Kartenspiel

Verfasst: 7. Mai 2003, 12:03
von Siegfried Kurz
Christian Matzerath schrieb:
> Moment! Das habe ich nicht gesagt, dass du 20 saugute Spiele erfinden sollst.
Das hat mir auch noch keiner so gesagt :-)

> Bei der nötigen Kreativität kann man locker auf 4 Spiele im
> Monat kommen (natürlich keine großen Brettspiele, deren
> Spielmechanismus so komplex ist, dass man Monate damit
> verbringt, es zu testen, sondern einfache (Kinder-)Sachen).

Hier liegen jetzt sicher ein paar Mißverständnisse vor:
- Zur Erfindung eines Spiels gehört das Erstellen und Testen eines Prototypen. Allein die Kosten zur Vollbeschäftigung der zwanzig permanent anwesenden Spieletester dürften den Gewinn locker auffressen. Und dann kommen noch die Kosten für die hauseigene Druckerei dazu, die all die nötigen Prototypen in der notwendigen Geschwindigkeit entwickelt und produziert.
- Kinderspiele sind nicht einfacher, sondern schwieriger zu entwickeln. Schon der Test ist ein Problem für sich.
- Die restliche Zeit verwende ich für die Vermarktung der Spiele, weil das mehr Kohle bringt. Am besten in den Stunden zwischen Framstag und Monwoch.

Welcome to the real world...