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an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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GґOrk (H.-Georg Rausch)

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon GґOrk (H.-Georg Rausch) » 21. Juni 2004, 15:21

Hallo,
als Autor, Eigenverleger und auch als SAZ-Mitglied denke ich nicht, daß die Meinung des Vorstandes in dieser Angelegenheit die Meinung, die Überzeugung oder auch einfach nur das "Bauchgefühl" einer Mehrheit oder auch nur eines größeren Teils der Mitglieder zum "neuen Verfahren" von Ravensburger darstellt.

Wer ernsthaft erwartet, für die Beantwortung einer Email einen Betrag von 65 Euro einstreichen zu dürfen, betreibt meines Erachtens nach Bauernfängerei. Es hat mit Professionalisierung des "Berufes Spieleautor" nichts zu tun. Die "Agentur" Pro Spiel ist nämlich gar keine Agentur im herkömmlichen Sinne, sondern eine ausgegliederte Redaktion zur Kostenersparnis. Das macht den Unterschied.

Insofern hätte ich mir eine etwas differenziertere Reaktion durch den SAZ-Vorstand gewünscht.

Professionalität wird durch Aufklärung erreicht, nicht dadurch, das man Nachwuchs in Messer laufen lässt, in die schon Generationen von Autoren vorher gerannt sind, und sie hierfür noch teures Lehrgeld bezahlten lässt. An dieser Aufklärung kann sicher die SAZ in erheblichem Maße mitwirken, und auch Publikationen wie der Autorenleitfaden oder die Hans-im-Glück-Webseite sind hierzu geschaffen. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich habe dazu ja schon im Thread "Spielautorenzunft Pro/Contra 65 EURO..." weiter unten ausgeführt. Nur zur Vollständigkeit/Erinnerung:

Wenn Ravensburger keine "unbekannten" Autoren veröffentlichen will, mag es dies so annoncieren, aber nicht durch die Vorschaltung einer Pseudo-Agentur den Eindruck erwecken, eine an PRO SPIEL gerichtete Einsendung habe auch nur den Hauch einer Veröffentlichungs-Chance bei Ravensburger. Diese besteht defacto nicht.

Nehmt die 65 Euro, spendet sie Unicef oder geht auf die Pferderennbahn. Das ist sinnvoller, ersteres befriedigt mehr und das zweite hat eine höhere Gewinnerwartung.

Diejenigen, die ihr 65000stes Mensch-Ärgere-Dich-Nicht an den Mann bringen wollen, werden indes so von "ihrer Idee" überzeugt sein, daß sie die 65 Euro nicht schrecken. Das Geschäft ist Pro Spiel sicher gegönnt...

Grüße
G´Ork
(H.-Georg Rausch)

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Thomas O.

Re: Ausbildung

Beitragvon Thomas O. » 21. Juni 2004, 16:05

Marcel-André Casasola Merkle schrieb:
>
> dennoch sehe ich auch das Bedürfnis von vielen, das
> Spieleerfinden beruflich auszuüben. Bei Verlagen und
> Redakteuren wird dieses Bedürfnis gar nicht erst in Frage
> gestellt. Warum bei Autoren? Letztendlich geht mit einer
> Professionalisierung auch eine Stärkung der Autoren einher.

Hallo Marcel-Andre,

glaubst du, es macht Sinn, wenn ein junger Autor an die Sache herangeht mit dem Ziel, mit seinen Erfindungen Geld zu verdienen? Denn Geld ist ja einer der größten Motivatoren für die Berufsausübung. Aber beim Entwickeln von Spielideen sollten m.E. andere Anreize im Vordergrund stehen, um kreativ erfolgreich zu sein. Vielleicht ergibt sich ja dann ein nettes Zubrot, wenn eigene Spiele verlegt werden, aber ich glaube nicht, dass die heute erfolgreichen Autoren mit dieser Intention begonnen haben. Und die, die jetzt davon leben können, habe doch bestimmt keinen großen Bedarf mehr an einer "Ausbildung" (auch in der von dir beschriebenen Form).

Professionelles Arbeiten muss ja nicht gleichbedeutend sein mit Erwerbstätigkeit.

Gruß, Thomas

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Phil Reinhardt
Brettspieler
Beiträge: 79

Wo bleibt die Lösung??!!

Beitragvon Phil Reinhardt » 21. Juni 2004, 16:46

Hi Leute,

ich denke, dass die Stellungsnahme der SAZ diplomatischer Natur und aus der Not heraus geboren war. Jeder hat eine Stellungsnahme erwartet.

Ich hätte es als Mitglied lieber gesehen, wenn die SAZ erst einmal von Ihren Mitgliedern Meinungen oder Vorschläge eingeholt hätte, wie nun zu verfahren sei.

Ich plädiere dafür, dass die SAZ als Interessen-Vertretung der Autoren eine Befreiung der Spielesteuer exklusiv für SAZ-Mitglieder eintritt und mit Ravensburg verhandelt.
Chancen auf Messen oder Wettbewerben dem Verlag ein Spiel vorzustellen sind terminlich begrenzt.
Ich möchte aber jederzeit die Möglichkeit haben, meine Ideen zu verwirklichen ohne mit zig 1000 anderen "Mensch-Ärger-Dich-Nicht" - Autoren in eine Sparte geworfen zu werden.
Dies System bevorzugt außerdem erfolgreiche Spieleautoren! Außerdem habe ich den Verdacht, dass es bei den 65 Euro nicht bleibt.
Ravensburg kann erst ablehnen und dann wieder annehmen und schon hat man die 40% Erfolgsprovision am Hals.

Hier sollte die SAZ Farbe bekennen und auch den Nachwuchs fördern, indem eine Befreiung oder Ermäßigung der Gebühr ausgehandelt wird.
Vielen Dank

Gruß
Phil Reinhardt

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Marcel-André Casasola Merkle

Re: Ausbildung

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 21. Juni 2004, 17:04

Hallo Thomas,

> glaubst du, es macht Sinn, wenn ein junger Autor an die Sache
> herangeht mit dem Ziel, mit seinen Erfindungen Geld zu
> verdienen?

Ich glaube nicht, dass Jungautoren mit dem Ziel herangehen, den großen Reibach zu machen. Das ist ja auch unrealistisch. Ob dieser Gedanke mitspielt oder nicht, ist mir eigentlich egal, solange die Leute mit Herzblut bei der Sache sind. In diesem Punkt gilt das Gleiche wie in der Schauspielerei, der Literatur oder der Musik. Die Motivation muss die Lust am Medium sein. Das ist unabdingbar.

> Aber beim Entwickeln von Spielideen
> sollten m.E. andere Anreize im Vordergrund stehen, um kreativ
> erfolgreich zu sein. Vielleicht ergibt sich ja dann ein
> nettes Zubrot,

Es gibt ja nicht nur Jungautoren auf der einen Seite und Kramer, Teuber, Knizia auf der anderen, sondern mittlerweile auch eine breite Mittelschicht. Das sind Leute wie Michael Schacht oder Uwe Rosenberg, ein Friedemann Friese oder Leo Colovini. Sieh es mal so. Wenn sich so einer durch das Autorendasein nur ein nettes Zubrot verdient, dann muss er eben noch einen anderen Hauptberuf ausüben. Viele müssen sich da zerreißen. Meinst du nicht, dass es einem Autor helfen kann, wenn er den Kopf frei hat und nicht seine Mittagspause für das Prototypen Basteln abzwacken muss?

> Und die, die jetzt davon leben
> können, haben doch bestimmt keinen großen Bedarf mehr an einer
> "Ausbildung" (auch in der von dir beschriebenen Form).

Austausch mit anderen Autoren kann nie schädlich sein. Wolfgang Kramer hat das erkannt und arbeitet viel in Teams.

> Professionelles Arbeiten muss ja nicht gleichbedeutend sein
> mit Erwerbstätigkeit.

Das muss es nicht. Das hängt auch davon ab, wieviel Zeit man in seinem Leben mit Spieleerfinden verbringen möchte. Da wird es sicherlich alle Abstufung geben. Vom Amateur, der Spiele für seine Freunde erfindet, über den Gelegenheitsautor bis hin zum Erwerbstätigen.

Beste Grüße,
Marcel-André

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Kiat

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Kiat » 21. Juni 2004, 18:49

Hallo Heinrich!

Ja, da muss ich dir zustimmen, man kann Kreativität üben. Ich habe sogar selbst Spiel gemacht, das genau dieses Ziel verfolgt ;-)
Aber ich persönlich habe halt leider die Erfahrung gemacht, dass bei uns in der Schule zwar häufig versucht wurde die Kreativität zu steigern, das jedoch meist in einer katastrophalen Bruchlandung endete, indem man sie unbeabsichtigt einschränkte.
Doch im Prinzip hast du recht, ich hatte damals wahrscheinlich nur schlechte Lehrkräfte erwischt, dennnoch nehme ich an, dass jemand, der sich für diesen Beruf interessiert ohnedies schon einigermaßen kreativ ist und deswegen in einer Ausbildung nicht das Hauptproblem die mangelnde Kreativität wäre.

Liebe Grüße,
Sarah

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Kiat

Re: Ausbildungselemente

Beitragvon Kiat » 21. Juni 2004, 18:55

Hallo Siegfried!

Sicherlich auch noch interessant wäre:

Welche Verlage es gibt
Wie man sie richtig kontaktiert
Auf was man bei einem Vertrag achten muss
Und auch sollte man die wichtigen Persönlichkeiten der Spielewelt beim Namen kennen, weils sonst vielleicht peinlich werden könnte

Liebe Grüße,
Sarah

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Günter Cornett

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Günter Cornett » 21. Juni 2004, 19:02

Andrea Meyer schrieb:
>
> Als diejenige, die die Stellungnahme für den SAZ-Vorstand
> unterzeichnet hat, möchte ich hier zunächst ein paar
> Antworten auf die aufgeworfenen Fragen geben:
>
> - Die Stellungnahme ist eine des SAZ-Vorstandes (= Alan R.
> Moon, Andrea Meyer, Anja Wrede, Stefanie Rohner), sie ist
> nicht von Verwaltungsrat oder der Mitgliederversammlung
> abgestimmt/beschlossen worden.

Eine Menge Kompetenz (das sage ich ohne Ironie!), aber:
man sieht der Erklärung leider nicht an, dass sie von ansonsten sehr engagierten und kompetenten SpieleautorInnen verfasst wurde. Sie ist auch von Nicht-Mitglieder wie eine unkritische Anbiederung an Ravensburger aufgefasst worden.

> - Da der Vorstand von der Mitgliederversammlung in Göttingen
> 2003 gewählt und die Erweiterung des Vorstandes um Stefanie
> Rohner in Folge der Satzungsänderung in Göttingen 2004 vom
> Vorstand beschlossen wurde, spricht dieser Vorstand bis zu
> den Neuwahlen (Göttingen 2005) oder bis er abgewählt wird für
> die Spieleautorenzunft.

Nun, wenn der Vorstand weiss, dass ein wichtiges Thema noch nicht diskutiert wurde, bzw. Kenntnis davon hat, dass andere SAZ-Mitglieder dem kritisch gegenüber stehen, sollte er keine Erklärung verfasssen, die mögliche Diskussionsergebnisse vorwegnimmt.

> Jedes SAZ-Mitglied, das mindestens 3
> Spiele veröffentlicht hat, kann für den Vorstand kandidieren.

Der jetztige Vorstand ist - auch im Vergleich zu seinen Vorgängern - sehr aktiv, stößt eine Menge an. Das ist gut. Die Kehrseite: mangelnde Transparenz und mangelnde Abstimmung mit den Mitgliedern. Nachdem eine - IMHO verunglückte Erklärung - veröffentlicht wurde, kann man das sicher auch ganz offen sagen.

Daraus muss man aber keine Staatsaffäre konstruieren. In der SAZ ist es Tradition, dass der Vorstand alle zwei Jahre wechselt. Es gelangen sehr unterschiedliche Leute in die mehr MACHER- als Macht-Postion und nutzen sie um Ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen, i.d.R. in Abstimmung mit den Mitgliedern oder zumindest den aktiven Mitgliedern (erweiterter Verwaltungsrat). Als Mitglied bin ich dem Vorstand für diese ARBEIT dankbar. Ich möchte sie nicht übernehmen, erlaube mir aber mit aller Selbstverständlichkeit das zu kritisieren, was ich für verbesserungswürdig halte.

> - Die Ravensburger-Redaktion hat den SAZ-Vorstand vor dem
> Göttinger Autorentreffen vertraulich vom geplanten Vorgehen
> informiert

Am Abend vorher hatten wir eine Mitgliederversammlung. Wäre es denn von Ravensburger zu viel verlangt gewesen, darum zu bitten, die SAZ-Mitglieder ein paar Tage vorher per SAZ-News zu informieren und das Ergebnis auf der Mitgliederversammlung am Göttingen-Vorabend zu diskutieren?

Dann hätte der Vorstand eine Erklärung zumindest aufgrund eines Meinungsbildes verfassen können.

> - Dem SAZ-Vorstand steht es aus unserer Sicht schlecht an,
> ein bisher nicht erprobtes Verfahren von vornherein in Grund
> und Boden zu verdammen, so wie dies hier scheinbar von
> Einzelpersonen gewünscht wird

Es geht nicht (nur) um die beiden Pole: verdammen oder begrüßen, sondern um differenzierte Kritik: Ein noch nicht erprobtes Verfahren sollte man eben nicht einfach so begrüßen.

Ravensburger geht es sicher nicht in erster Linie darum, "die
Professionalisierung unserer Berufsgruppe zu unterstützen" sondern darum Kosten zu senken. Das ist legitim. Die Kosten werden gesenkt durch:
- Abschreckung: weniger Einsendungen
- Abwälzung: Autoren, die einsenden, zahlen dafür

Da muss man sich doch erstmal fragen: wer zahlt bei der 'Mischkalkulation' wofür?
Die allseits belächelten MÄDN-Kloner zahlen offensichtlich 65,-Euro dafür, dass sie nicht wesentlich mehr als eine Standardabsage kriegen. Sie zahlen drauf und kaum einer hier findet das schlimm, weil dieser nicht näher beschriebene Typus nicht als richtiger Spieleautor sondern als nervig gilt (Ich selbst bin mir nicht darüber klar, wie ich darüber denken soll).

Die bislang ungeliebten Einsendungen der MÄDN-Kloner werden jetzt wichtig. Denn im Rahmen der Mischkalkulation subventionieren sie die Spielevorschläge, die mehr Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen. Ist das fair? Naja, zumindest nützlich. Wieviel Prozent von diesen aufwändigeren Spielevorschlägen werden angenommen? 10% statt 1%? Im Schnitt würde ein Autor dann 650,- Euro bis zur Veröffentlichung zahlen.

Oder anders gerechnet: Macht das Beispiel Schule und jeder Verlag bemüht sich so um die Professionalisierung von Spieleautoren wie Ravensburger, dann kommen da locker 1000,- Euro jährliche Kosten auf uns zu: fünf Spiele an drei verschiedene Verlagsagenturen gesandt = 3 x 5 x 65,- Euro = 975,- Euro Vorstellungsgebühr.

Manche werden es aufgeben, die Harten machen weiter. Ob die professioneller sind oder einfach nur einen größeren finanziellen Spielraum haben, steht auf einem anderen Blatt.

Professionalisierung sollte IMHO nicht nach dem Prinzip 'Survival of the Finacialist'
gehen sondern durch Schulung (ein Punkt, mit demt sich unser Vorstand u.a. ebenfalls beschäftigen). Wo gibt es auf der Webseite von Ravensburger (oder auch in der Spieleschachtel) eine Anleitung, wie man welche Spielevorschläge wo vorstellen kann?

Das gibt es z.B. auf der Spieleautorenseite: http://www.spieleautorenseite.de/verlage/index.html (Verlagsfragebogen)



> - Wir haben die Bedenken unserer Mitglieder und anderer
> Spieleautorinnen und -autoren zur Kenntnis genommen und sehen

aber nicht in die Erklärung einfließen lassen, schade.

> selbst mögliche Probleme, die das neue Ravensburger Verfahren
> mit sich bringt. Sollten sich Probleme ergeben, werden wir
> und insbesondere die SAZ-Vertrags-AG als erste damit
> konfrontiert werden, soviel ist sicher. Deshalb werden wir im
> kommenden Jahr beobachten, ob sich die Beschwerden oder
> vielleicht auch das Lob über das neue Verfahren häufen, und
> unsere Evaluation auch veröffentlichen.

Selbst wenn die Agentur gut abeitet, muss das nicht heissen, dass das Verfahren gut ist. Denn wenn sich dieses Verfahren allgemein durchsetzen sollte, hat man als Autor irgendwann keine Möglichkeit mehr es abzulehnen und es wird womöglich so sein wie bei Hasbro: kein direkter Kontakt.



> - Wir sind der Ansicht, dass eine Professionalisierung des
> Berufs Spielautors im Sinne aller SpieleautorInnen ist - ob
> wir Spieleentwicklung nun als Hobby, im Nebenberuf oder im
> Hauptberuf betreiben. Klare Verfahren - ob man sie mag oder

Grundsätzlich Agenturen dazwischenzuschalten ist ganz bestimmt kein Zeichen von professionalisierung. Es ist auch nicht in meinem Sinn, da es den Zugang zur Redaktion erschwert.

> nicht - und transparenter Umgang miteinander sind Kennzeichen
> von Professionalisierung. Beides hat den Vorteil, dass man

Eine vertrauliche Mitteilung von Ravensburger an den Vorstand ist gegenüber den Mitglieder alles andere als transparent, unprofessionell.

> auch Kritik deutlicher loswerden kann, als wenn man nur vom
> Hörensagen weiß, wie ein Verlag möglicherweise mit
> Einsendungen umgeht oder was für einen Spezialvertrag der
> berühmte Autor XY gerade wieder bekommen hat.

Momentan wissen wir auch nur vom Hörensagen, ob wir uns direkt an Ravensburger wenden können oder nicht...

Gruß, Günter

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Peter Gustav Bartschat

[OT] Spiele-Autor als Ausbildungsberuf

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 22. Juni 2004, 07:24

Wolfgang Lehmann schrieb:
> [...) Ich finde die
> Vorstellung von "Spielautor als Ausbildungsberuf" so
> abgeschmackt wie eine Hochschule für Unterhaltungsliteratur
> oder gar eine Akademie für Popmusik.

Es muss doch nicht jede Generation aufs Neue bei der Erfindung des Rades anfangen, lieber Wolfgang.

"Fortschritt" bedeutete ja vor allem, auf den Leistungen früherer Generationen aufzubauen.

Und da soll es abgeschmackt sein, sich über institutionalisierte Formen, bereits errungenes Wissen an die nachwachsende Generation weiterzugeben, Gedanken zu machen? Hätte Michelangelo die Decke der Sixtinischen Kapelle wohl zu einem solchen Meisterwerk machen können, wenn er nicht die Möglichkeit gehabt hätte, als junger Mann ein Kunststudium in der Kunstakademie von San Marco zu zu absolvieren - wo er den Umgang mit Putz, Farben und Baugerüsten lernte?

Ob "Kunst" erlernbar ist, weiß ich nicht, aber Handwerk ist elernbar: Ob "Kreativität" erlernbar ist, weiß ich nicht, aber systhematisches Arbeiten an einer Idee ist erlernbar.

Die wichtige Bedeutung der Beherrschung des Handwerklichen sollte man bei allem Respekt vor Kunst und Kreativität nicht übersehen. Wer in einem organisierten Lernprozess diese Dinge lernen und sich gleichzeitig mit anderen Studenten an gemeinsamen Projekten üben kann, der wird seine Arbeit später - ob als Maler, Drehbuchautor, Komponist oder Spieleerfinder - mit einem besseren Fachwissen und einem geschulten Blick für Potenziale beginnen können, die ein Laie sich vielleicht das ganze Leben lang mühsam aus verschiedenen Quellen zusammenkratzen muss.

Was der Einzelne später aus seinen Chancen macht, ist immer seine eigene Sache; aber das gilt schließlich auch für Leute, die Medizin, Jura oder Maschinenbau studiert haben.

Eine Schule für Spieleautoren halte ich - zumindest - für ein interessantes, vielversprechendes Konzept.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Kiat

Re: [OT] Spiele-Autor als Ausbildungsberuf

Beitragvon Kiat » 22. Juni 2004, 18:49

Dann müssts ja nurnoch jemand umsetzen ;-)

Gruß,
Sarah

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Wolfgang Lehmann

Re: [OT] Spiele-Autor als Ausbildungsberuf

Beitragvon Wolfgang Lehmann » 23. Juni 2004, 17:29

Gustav und Marcel,

ihr habt natürlich schon auch recht. Für mich klingt der Begriff "Ausbildung" mehr nach Lehre und U-Stahl feilen, falls das jemandem was sagt.

Wolfgang

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Alan R. Moon

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Alan R. Moon » 23. Juni 2004, 20:50

I hope it is not a problem that I am posting in English. Here are some clarifications and some of my own thoughts that relate to Ravensburger's new submission policy. I originally posted this message on the SAZ Yahoo Group.

1. It should be noted that the Ravensburger policy was instituted to deal with "unsolicited" submissions. In general, it is not advisable to send a prototype to a game company without having contacted them first.

2. While 65 Euro or even 100 Euro may seem like a large fee to submit a game, let me give you some costs to compare it to. Every time I take a trip to Germany to show prototypes to companies, it costs me $2-5,000. When I ship a game to Germany via FedEx, it costs me at least $50 and sometimes as much as $80 (for one game). I often spend several hundred Euro to make a prototype, and I usually make more than one copy of every prototype.

3. If Ravensburger rejects your prototype, you are not under any obligation to let Pro Spiel do anything else for you, and you will not owe them any more money at that point (nor a percentage of future royalties). You can choose to let Pro Spiel represent you with other companies, but this is your choice.

4. Submitting games to Ravensburger is still much easier than it is to submit games to Hasbro.

5. If you want to spend the money for a trip to Germany (or within Germany), you will be able to meet a Ravensburger editor in places like Goettingen or Essen.

6. For many years, one of my goals as a designer was to have a game published by Ravensburger. I figured having a game by Ravensburger was one of the ways I'd know I'd achieved a certain level of success as a game designer. I'm not saying that I wouldn't have been willing to sell them my first design ever and start at the pinnacle, but I didn't feel too bad starting at a lower position on the mountain and working my way up.

7. I do not believe other companies will change their policy about submissions. Most of them do not receive anywhere near the number of "unsolicited" prototypes that Ravensburger does.

8. I believe the official SAZ position was conservative but correct. We can always modify our position if necesary or desired in the future.

Alan R. Moon

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Günter Cornett

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Günter Cornett » 24. Juni 2004, 02:27

Hi Alan,

thanks for your statement. You tell us a few arguments that the Ravensburger policy is not so hard as it seems. But I see no argument to welcome this policy.

Ravensburger wants to save money. That's understandable.
But why SAZ welcomes that game designers have to pay?

Why SAZ welcomes their policy without discussing it with the members?


Alan R. Moon schrieb:
>
> I hope it is not a problem that I am posting in English. Here
> are some clarifications and some of my own thoughts that
> relate to Ravensburger's new submission policy. I originally
> posted this message on the SAZ Yahoo Group.
>
> 1. It should be noted that the Ravensburger policy was
> instituted to deal with "unsolicited" submissions. In
> general, it is not advisable to send a prototype to a game
> company without having contacted them first.

Of course. Every designer should ask before sending a prototype. But now designers without direct contact to Ravensburger get the answer: pay for it - even they didn't sent unsolicited submissions.

> 2. While 65 Euro or even 100 Euro may seem like a large fee
> to submit a game, let me give you some costs to compare it
> to. Every time I take a trip to Germany to show prototypes to
> companies, it costs me $2-5,000. When I ship a game to
> Germany via FedEx, it costs me at least $50 and sometimes as
> much as $80 (for one game). I often spend several hundred
> Euro to make a prototype, and I usually make more than one
> copy of every prototype.

That's an argument for established game designers who don't care about 65,- Euro. But SAZ is an organization for all game designers. Most of us don't have that money. Former we didn't had to pay. Now we've to pay. Why welcome this?

> 4. Submitting games to Ravensburger is still much easier than
> it is to submit games to Hasbro.

Means: it could be worse, but not: it's good.
But also: it's a step into Hasbro direction.

> 5. If you want to spend the money for a trip to Germany (or
> within Germany), you will be able to meet a Ravensburger
> editor in places like Goettingen or Essen.

It's a possibility. But at that places it's even hard to get a meeting with editors, because there more than 100 designers. That's a well known problem.

> 6. For many years, one of my goals as a designer was to have
> a game published by Ravensburger. I figured having a game by
> Ravensburger was one of the ways I'd know I'd achieved a
> certain level of success as a game designer. I'm not saying
> that I wouldn't have been willing to sell them my first
> design ever and start at the pinnacle, but I didn't feel too
> bad starting at a lower position on the mountain and working
> my way up.

I'm not sure to understand right:
Ravensburger is the mountain and unknown designers should start at lower area?
It's separating established designers from not-established designers?

> 7. I do not believe other companies will change their policy
> about submissions.

True. That's also an argument for 'it's not so hard' but not to welcome this policy.

> Most of them do not receive anywhere near
> the number of "unsolicited" prototypes that Ravensburger does.

F.e. Schmidt Spiele has the same numbers and will get more, because for many gamers it's the second address after Ravensburger.

> 8. I believe the official SAZ position was conservative but correct.

It's the position of our chair(wo)men, not discussed by the members.
Why you gave that statement at an early time?
It's not a duty of the SAZ to support a companies policy.

> We can always modify our position if necesary or
> desired in the future.

To be taken as serious such statements should be discussed before published. It was well known that the policy isn't welcome by all game designers (even SAZ members). That's not good for discussion. It takes the focus away from discussing the problem and separates the game designers into pro and contra parties.


Of course we've to accept Ravensburger policy and I can understand the reason. But as a game designer I don't welcome that I've to pay for a work which is usual part of editors work.

It's also a question of power. Paying for contacts means editors are strong, designers are weak. SAZ should try to change this instead of welcome it. If there were less game designers than editors, editors may had to pay for contacting game designers... ;-)

So, where is an argument for [b]welcome[/b] Ravensburger policy?
What's the reason for that statement?

best, Guenter

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Siegfried Kurz

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Siegfried Kurz » 24. Juni 2004, 09:00

Alan R. Moon wrote:
> 1. It should be noted that the Ravensburger policy was
> instituted to deal with "unsolicited" submissions. In
> general, it is not advisable to send a prototype to a game
> company without having contacted them first.
Whichever way I take, it will cost 65 EUR. Avoiding the fee means to track down an editor in Goettingen.

> 2. While 65 Euro or even 100 Euro may seem like a large fee
> to submit a game, let me give you some costs to compare it
> to. Every time I take a trip to Germany to show prototypes to
> companies, it costs me $2-5,000. When I ship a game to
> Germany via FedEx, it costs me at least $50 and sometimes as
> much as $80 (for one game). I often spend several hundred
> Euro to make a prototype, and I usually make more than one
> copy of every prototype.
We have to distinguish between professional game designers (like Alan R. Moon) and accidental authors earning their living by a different profession.

> 4. Submitting games to Ravensburger is still much easier than
> it is to submit games to Hasbro.
ACK

> 5. If you want to spend the money for a trip to Germany (or
> within Germany), you will be able to meet a Ravensburger
> editor in places like Goettingen or Essen.
Maybe, only maybe...

> 6. For many years, one of my goals as a designer was to have
> a game published by Ravensburger. I figured having a game by
> Ravensburger was one of the ways I'd know I'd achieved a
> certain level of success as a game designer. I'm not saying
> that I wouldn't have been willing to sell them my first
> design ever and start at the pinnacle, but I didn't feel too
> bad starting at a lower position on the mountain and working
> my way up.
Most authors I know would claim Avalon Hill as the top address. Starting at Avalon Hill you worked your way down :-)

> 7. I do not believe other companies will change their policy
> about submissions. Most of them do not receive anywhere near
> the number of "unsolicited" prototypes that Ravensburger does.
Schmidt Spiele receives the same pile of games and Kosmos fares only slightly better.

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Alan R. Moon

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Alan R. Moon » 24. Juni 2004, 13:48

Most authors I know would claim Avalon Hill as the top address. Starting at Avalon Hill you worked your way down



Then most authors are wrong. When I started work at Avalon Hill, I was being $3.40 an hour. I had to work 10-20+ hours of overtime every week just to be able to pay my rent and eat. I don't consider that starting at the top. There are lots of misconceptions about Avalon Hill. While AH made great games, they did not sell a lot of copies of most of their games. It was only for a few years when DUNGEONS & DRAGONS was big, when AH had their games in stores like Toys R Us that they sold big numbers. After they were kicked out of all those stores, the average sales dropped to less than 5,000 copies. When I left AH, four years later, I was still only making $8.50 an hour.

From 1984-1996, I worked as a waiter full-time or part-time. So in this case you are right Siegfried. From AH, I did work my way down!

Best Wishes,
Alan

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Alan R. Moon

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Alan R. Moon » 24. Juni 2004, 14:08

Hi Guenter,

Let's be clear. SAZ did not "welcome" the new policy. We simply responded to it. The SAZ membership elected Andrea Meyer, Anja Wrede, and myself as the Board of SAZ. (Stefanie Rohner later also became part of the Chair.) We decided that a quick response was necessary, and as the elected representatives of SAZ, discussed it amongst ourselves and published our response.

One of the goals of SAZ is to increase the professionalism of game designers. This includes trying to work "with" game companies to create the best possibilities for game designers rather than working against them. You are right that it is about power. But sometimes the best way to wield your power is to wear a soft leather glove. My father told me that I should choose my battles, because I wasn't going to win every battle I fought. My mother told me that I would catch more bees with honey than with salt (she didn't tell me what to do with the bees after I caught them though). I always think about these two pieces of wisdom when I am unhappy with something. You might consider doing the same.

On the personal side, let me repeat that even when I was working as a waiter and had very little money, I found ways to come to Germany and show my prototypes or to send them to publishers. I just went over to friends' houses for dinner a lot when necessary! Success doesn't come easily. But if you want it badly enough, you have to keep working at it and do whatever is necessary to give yourself the best chance of succeeding. Believe me, when you finally achieve your success, you will look back fondly on all those years of struggling.

Best Wishes,
Alan

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Günter Cornett

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Günter Cornett » 24. Juni 2004, 15:25

Alan R. Moon schrieb:
>
> Hi Guenter,
>
> Let's be clear. SAZ did not "welcome" the new policy. We
> simply responded to it. The SAZ membership elected Andrea

Hi Alan,

sorry, but there are several statements in this thread which read your statement as a welcome. My impression is you support Ravensburgers policy:

|: "SAZ understands that evaluating unsolicited prototypes has cost Ravensburger
|: a lot of resources and money over the years. ...
|: We appreciate that Ravensburger, as part of their new policy, wish to give
|: constructive feedback to the designers of unsolicited prototypes, which will help
|: the designers improve the development of their existing and future concepts.
|: We also acknowledge that Ravensburger wishes to encourage game designers
|: to become more professional.
|: It is our hope that Ravensburger will evaluate their new policy..."

You welcome one specific point: Ravensburger is supporting professionalism.
You don't say anythink about possible negative consequences for designers.
So it's a (moderate) welcome of that policy.

You ignore that designers have to pay. If all companies would follow Ravensburger much money have to pay.

The IMHO normal and fair situation is:
- Designers spent time and money for designing and presenting (travel costs, f.e.Goettingen) games.
- Companies spent time and therefor money for evaluating games.

Games which are not published costs money for both sides. Now, one side rolls down the costs to the other side. It's not finally clear who all gets the 'Schwarzer Peter'.

> Meyer, Anja Wrede, and myself as the Board of SAZ. (Stefanie
> Rohner later also became part of the Chair.) We decided that
> a quick response was necessary, and as the elected
> representatives of SAZ, discussed it amongst ourselves and
> published our response.

Why was a [i]quick[/i] response necessary?
Why was it necessary for the SAZ to appreciate a companies new policy?
It's well known that designers - even in the SAZ - are against the policy.
So I guess, a discussion was necessary before publishing a statement.


> One of the goals of SAZ is to increase the professionalism of
> game designers. This includes trying to work "with" game
> companies to create the best possibilities for game designers
> rather than working against them.

Of course, that's right. But what's the meaning of 'together'?

I guess you know the socalled 'Boedefeld group'. Sometimes Ravensburger took part with three members (not this year because of they had no time/were ill) and make proposals for cooperation. But they never discussed the new policy in that group.
Working together in this could have been: Asking the SAZ for discussing the problem and finding a common solution. Then SAZ could present this together with Ravensburger.

BTW: From Boedefeld people a feedback form was made to help Ravensburger and other companies to give instant feedback without much work.


> You are right that it is
> about power. But sometimes the best way to wield your power
> is to wear a soft leather glove. My father told me that I
> should choose my battles, because I wasn't going to win
> every battle I fought. My mother told me that I would catch
> more bees with honey than with salt (she didn't tell me what
> to do with the bees after I caught them though). I always
> think about these two pieces of wisdom when I am unhappy with
> something. You might consider doing the same.

That's right, generally. But in this case: who is the bee?
I guess the honey came from Ravensburger... ;-)

> On the personal side, let me repeat that even when I was
> working as a waiter and had very little money, I found ways
> to come to Germany and show my prototypes or to send them to
> publishers. I just went over to friends' houses for dinner a
> lot when necessary! Success doesn't come easily. But if you
> want it badly enough, you have to keep working at it and do
> whatever is necessary to give yourself the best chance of
> succeeding. Believe me, when you finally achieve your
> success, you will look back fondly on all those years of
> struggling.

Maybe I still didn't arrived in our capitalist world but I don't focus on Bill Gates&Co but also see the many other peoples who are lost in struggling. Ravensburger policy is a little step to make it harder to come to a succesful point from where to look back fondly.

'Survival of the fittest' may lead into better economical results for the professional designers. But for an artist it's better to work with less selection pressure.

best, Guenter

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Sarah Grabler

Re: [OT] Spiele-Autor als Ausbildungsberuf

Beitragvon Sarah Grabler » 25. Juni 2004, 16:43

euje, ja das sagt mir leider was...willkommen in der "wunderschönen" Welt der Technik

Gruß,

Sarah (Kiat)

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Alan R. Moon

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Alan R. Moon » 25. Juni 2004, 21:17

Let me state again that SAZ did not welcome Ravensburger's new policy. Guenter, there is no need to "assume" that we did welcome it, because I am telling you that we did not. Our basic position is that we will evaluate the new policy for the next year and then decide if any action is required by SAZ.

Many people, including quite a few journalists asked SAZ for a statement after the Goettingen Designer Meeting earlier this month. There was also quite a bit of discussion on various Internet forums (including this one). Because of this and because we are a group that represents designers, the SAZ Board decided we needed to publish a response farily quickly. The Board has the authority to poll the membership for feedback, but it is not required to do so except on specific issues spelled out in the regulations, and we did not feel it necessary in this case. The Board was elected by the membership to represent SAZ and that is what we are doing.

No designer is born with the "right" to submit his prototype to a game company for free. Just as no game company has the "right" to force a designer to pay a fee to submit his prototype to them. The relationship between designers and companies has been established over the years and is constantly evolving. Different companies have different policies, so it has always been easier to show prototypes to some companies than to others. It should also not be overlooked that there is one very positive result of the Ravensburger policy change. Since designers are now paying a fee to submit their prototype, they can expect to receive a higher quality of feedback from Ravensburger than they might if there was no fee. But it is still your choice whether you want to pay a fee to submit your prototype or not.

There are designers who think of themselves as artists, some of whom don't care as much about earning money as they do about living their life as an artist. Many of these people seem to have found a niche which works for them and they are content with their way of life. If that works for you, that's fine. But the current SAZ Board, and I believe the majority of the membership, is interested in improving the professionalism of designers so that we can function as equals with game companies. We are working to increase the power of designers and increase the influence we have in our relationships with game companies. We don't want to be seen as just creative people. We want to be seen as businessmen and businesswomen who know that it takes more than creativity to do our jobs well. A big part of that is learning how to sell our prototypes in the most efficient manner and that includes fostering relationships with game company representatives. But If I'm wrong or if things change and the membership wants to alter the present course of SAZ, they will have the chance to elect a new Board in May 2005.

Guenter, I'm sure you will have more to say, and you have every right to say whatever you want. But this is my last statement as I want to get back to designing games.

Alan R. Moon

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der drei

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon der drei » 25. Juni 2004, 21:58

Ich schreibe mal wieder Deutsch,

Professionell? Lachhaft! Wenn man für Casting zahlen muß, dann ist es nicht professionell, dann ist dann Hinterhofpritschepraktik und meistens Abzocke. Spieletesten ist Casting.

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Peter

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Peter » 26. Juni 2004, 15:28

Mir scheint, die Diskussion scheint sich ein wenig zu verselbstständigen.
Wer aufmerksam der Verkündigung von Ravensburger in Göttingen folgte,
wird sicherlich die feinsinnige Unterscheidung in Hobbyautoren und Profis
vernommen haben. Unaufgeforderte Spieleeinsendungen führten bei
Ravensburger in der Vergangenheit nicht zu veröffentlichten Spielen. In Zukunft
wird das ebenso sein, es kostet jetzt halt nur 65 €. Was dies mit
"Professionalisierung" zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Eine "Firewall" gegen
Mensch-Ärger-dich-nicht-Klone lässt sich auch fairer und intelligenter hinbekommen. Anstatt sich vom "Professionalisierungs"-Gerede einwickeln zu lassen, hätte der SAZ-Vorstand vielleicht hier kreative Gedanken einbringen
können.

Ebenso ist der Verweis auf Amerika lächerlich. Die Strukturen der Autorenszene hier und der rechtliche Rahmen dort sind nicht zu vergleichen. Bei mir führt ein solcher Verweis jedenfalls dazu, meine Taschen zu schließen und das Hirn einzuschalten.
Dieses Hirneinschalten hat immerhin dazu geführt, den Eintritt in die SAZ auf
einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Denn wenn diese sich zu fein ist, auch die Interessen der sogenannten Hobbyautoren zu vertreten, brauchen sie meinen
Mitgliedsbeitrag wohl auch nicht.
Peter

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Heinrich Glumpler

OT: SAZ

Beitragvon Heinrich Glumpler » 26. Juni 2004, 16:35

Hi,

ich denke, man sollte die SAZ jetzt nicht alleine vor dem Hintergrund der Ravensburger Geschichte beurteilen.

Ich zitiere hier mal aus der SAZ Newsgroup ein Posting von Alan Moon über die Leistungen der SAZ - siehe unten.
Dem würde ich noch hinzufügen, dass das AutorenWiki auch für Nicht-Mitglieder geöffnet wurde, was ich sehr begrüße.

http://www.casasola.de/Spieleautorenwiki/index.php?pagename=Lexikon.Startseite

Ich selbst bin derzeit nicht Mitglied in der SAZ, habe aber sehr viel Respekt vor Leuten, die sich Arbeit machen, um Spielautoren zu unterstützen - insbesondere, wenn sie die Zeit genau so gut für sich selbst investieren könnten.

Grüße
Heinrich

1. The latest newsletter is awesome, chocked full of interesting and relevant information for designers. For example, there was an article by Wofgang Kramer about trends in the German market.
2. We have made a commitment to publish the newsletter on a regular basis from now on.
3. We have had almost all of the official SAZ documents translated into English.
4. We are continually resolving disputes between designers, and between designers and companies.
5. Stefanie Rohner and her Contract Group are always available to answer questions about game contracts and give advice. Stefanie gets several emails/letter a week.
6. We have established a Media Prize for game critics, which we hope to be a yearly award.
7. There will be a special Designer Award at Essen this year. I will play every game at the Author's Stand and award a cash prize for the best game.
8. We have formed a new Study Group to monitor Ravensburger's new submission policy for the next year.

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Günter Cornett

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Günter Cornett » 27. Juni 2004, 03:23

Alan R. Moon schrieb:
>
> The Board has the authority to poll the membership for feedback, but it is not
> required to do so except on specific issues spelled out in the regulations, and
> we did not feel it necessary in this case.

Your statement is as clear as it is poor. You didn't refer to my (and others) arguments. You're not interested at other SAZ members opinions.

> Guenter, I'm sure you will have more to say, and you have
> every right to say whatever you want. But this is my last
> statement as I want to get back to designing games.

Yes, do your business and don't waste your time with talking to an artist.

Guenter

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Günter Cornett

Re: an alle SAZ-Mitglieder bzgl. Ravensburg

Beitragvon Günter Cornett » 27. Juni 2004, 03:33

Peter schrieb:
>
> Mir scheint, die Diskussion scheint sich ein wenig zu
> verselbstständigen.
> Wer aufmerksam der Verkündigung von Ravensburger in Göttingen
> folgte, wird sicherlich die feinsinnige Unterscheidung in
> Hobbyautoren und Profis vernommen haben.

Hallo Peter,

ja, das scheint das eigentliche - undiskutierte - Problem in der SAZ zu sein, dass sich an der Ravensburger Diskussion zeigt.

> Unaufgeforderte Spieleeinsendungen führten
> bei Ravensburger in der Vergangenheit nicht zu veröffentlichten
> Spielen. In Zukunft wird das ebenso sein, es kostet jetzt halt nur 65 €. Was dies
> mit "Professionalisierung" zu tun haben soll, ist mir
> schleierhaft. Eine "Firewall" gegen
> Mensch-Ärger-dich-nicht-Klone lässt sich auch fairer und
> intelligenter hinbekommen. Anstatt sich vom
> "Professionalisierungs"-Gerede einwickeln zu lassen, hätte
> der SAZ-Vorstand vielleicht hier kreative Gedanken einbringen
> können.

Ja, und zu diesem Punkt haben weder Andrea noch Alan Stellung genommen. Stattdessen ist polemisch von 'Einzelpersonen, die die unerprobte Politik in Grund und Boden verdammen wollen' die Rede. Differenziertere Kritik wird ignoriert. Der Hinweis 'wir sind der Vorstand und reden für die SAZ, egal was die Mitglieder denken' ignoriert ganz einfach, dass es unter den Mitgliedern nicht geklärt ist, wie die SAZ als Ganzes dazu steht. Das hatte ich weder von Andrea noch von Alan erwartet. Für ein bisschen Übereifer von Seiten eines recht aktiven Vorstands habe ich verständnis. Aber solche Statements loszulassen - da fehlen mir die Worte. Versteh ich nicht.

> Dieses Hirneinschalten hat immerhin dazu geführt, den
> Eintritt in die SAZ auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Denn wenn diese sich
> zu fein ist, auch die Interessen der sogenannten Hobbyautoren
> zu vertreten, brauchen sie meinen Mitgliedsbeitrag wohl auch nicht.

Der Mitgliedsbeitrag ist nicht ganz so wichtig wie die aktive Mitarbeit - gerade von Autoren, die mehr busy als business sind.

Gruß, Günter

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Günter Cornett

Re: OT: SAZ

Beitragvon Günter Cornett » 27. Juni 2004, 03:47

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Hi,
>
> ich denke, man sollte die SAZ jetzt nicht alleine vor dem
> Hintergrund der Ravensburger Geschichte beurteilen.
>
> Ich zitiere hier mal aus der SAZ Newsgroup ein Posting von
> Alan Moon über die Leistungen der SAZ - siehe unten.
> Dem würde ich noch hinzufügen, dass das AutorenWiki auch für
> Nicht-Mitglieder geöffnet wurde, was ich sehr begrüße.
>
> http://www.casasola.de/Spieleautorenwiki/index.php?pagename=Lexikon.Startseite
>
> Ich selbst bin derzeit nicht Mitglied in der SAZ, habe aber
> sehr viel Respekt vor Leuten, die sich Arbeit machen, um
> Spielautoren zu unterstützen - insbesondere, wenn sie die
> Zeit genau so gut für sich selbst investieren könnten.

Hallo Heinrich,
unter diesen Leuten sind sowohl SAZ-Mitglieder, die der Ravensburger Politik eher positiv gegenüberstehen als auch SAZ-Mitglieder, die sie ablehnen.

Die Ravensburger Politik ist eben leider nicht breit diskutiert worden. Es ist gegenwärtig völlig offen, ob die Erklärung, die Privat-Meinung einzelner Vorstandsmitglieder widerspiegelt oder eine Mehrheit in der SAZ hat. Ist beides möglich und - zumindest für mich - derzeit nicht feststellbar

Unumstritten ist sicherlich, dass die Menge der unverlangt eingesandeten Spiele ein Problem für Ravensburger und andere Verlage ist. Ebenso, dass man Ravensburger nicht zwingen kann, die neue Politik zu ändern. Aber das man sie durch solch eine übereilte Erklärung begrüßt, ist kritikwürdig.

Niemand, ob SAZ-Mitglied oder nicht, sollte seine Kritik hinterm Berg halten, nur weil der Vorstand ansonsten recht engagiert bei der Sache ist. Kritik, Meinungsaustausch und Transparenz halte ich für ausgesprochen wichtig, innerhalb der SAZ, ebenso wie mit Autoren ausserhalb.

Manche den Vorstand und Ravensburger kritisierende Beiträge sind IMHO etwas flach. Aber das ist kein Grund, ganz auf Kritik zu verzichten.

Gruß, Günter

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RoGo

Re: OT: SAZ

Beitragvon RoGo » 27. Juni 2004, 10:21

Hallo Günter,

im Nachhinein finde ich es unglücklich, dass wir auf der Saz-Sitzung am Freitag in Göttingen das Thema nicht diskutiert haben, obwohl es dem Vorstand bekannt war.
Da es nicht zu ändern ist, nur ein paar Vorschläge für die Zukunft:

- keine Vertraulichkeit zusichern.
- Vertraulichkeit ignorieren (in Parteien Gang und Gäbe)
- das Thema allgemeiner formuliert diskutieren.

Besonders die dritte Möglcihkeit wäre leicht umzusetzen gewesen mit einem Tagesordnungspunkt: Spieleagenturen und ihre verschiedenen Ausprägungen.

Hätte man beispielsweise diskutiert, dass Bambus jetzt per Agentur 65 Euro Einsendegebühr verlangt, hätte es viele Lacher gegeben, die wir bei Ravensburger leider nicht hören, da der Markt von vollkommener Konkurrenz weit entfernt ist und die Möglichkeiten - um den netten alten Marx zu bemühen - den relativen Mehrwert zu steigern, unterschiedlich sind.

Fröhliche Grüße

Roland


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