Beitragvon Charles » 1. Mai 2005, 01:46
> Diese Diskussion nimmt einen verwunderlichen Verlauf... ;-)
Finde ich auch. Wozu diese übermäßige Angst vor Ideenklau?
> Da ich immer froh bin, wenn jemand ein Spiel erfindet, dass
> meine lange gehegten Wünsche erfüllt, bin ich da Großzügiger
> mit meinen Notizen
Sehe auch so. Meine obige Liste war quasi ein Aufruf an Alle. Schließlich hat man ja nicht die Zeit selber sich all' seinen Wunschthemen annehmen... Ganz zu schweigen, daß andere zündere Ideen bzgl. Spielmechanismen haben mögen...
> -Royal Society:
> Nach lesen der Quicksilver-Romane von Stephenson halte ich
> das 17 JH in England für ein ausgezeichnetes (und auch recht
> unverbrauchtes) Setting. Gerade das Aufkommen der
> Naturwissenschaften und ihre Vermischung mit Alchemie und
> Politik ist faszinierend. Wenn es gelingt
> Versteigerungsmechanismen zu vermeiden und die Athmosphäre
> einzufangen wäre ich glücklich...
Hogarth's London ist in der Tat ein interessantes Setting. Wie wär's etwa mit einem Spiel, welches den Stadtaufbau nach dem "teuflischen" Brand von 1666 zum Thema wählt...?
Auch fände ich ein Spiel zur Shakespearezeit interessant, in dem rivalisierende Theaterbesitzer um Theaterstücke, Schauspieler, Zuschauer und Gunst von Mäzenen und des Hofes känpfen. Tolles literarisches Thema, farbenfroh und Wirtschaftsmanagement obendrein... Hm, die Idee ist so gut, da werde ich schon fast paranoid, daß irgendeiner dahergelaufen kommt und sie mir klaut! :D :) :p
Ich bin Halb-Schotte und bin mit den ganzen schottischen Heldensagen aufgewachsen, geschichtsinteressiert wie ich schon damals war. Da gibt es auch sehr viel Potential. Man denke da auch an Robert Louis Stevensons Abenteuerroman "Kidnapped". Toller Stoff für ein Spiel. Auch die Flucht von Bonnie Prince Charlie ist hochdramatisch (und z.T. romantisiert).
Und wenn wir grad' dabei sind, ich fände ein anspruchsvolles Strategiespiel zur Besiedlung Nordamerikas im 17. Jahrhundert hoch interessant. Nicht so wie New England, sondern wirklich historisch. Engländer (aufgeteilt in verschiedene Gruppen), Schweden, Holländer, Franzosen... Hat noch keiner gemacht...
> -Populus:
> Die Idee als Gott tätig zu werden und eine Bevölkerung nur
> indirekt beeinflussen zu können reizt.
Hm... Gibts nicht so etwas schon in verschiedenen Ausführungen?
> -Lehnsherren:Auch in England. Es gibt einen Rat dessen
> Entscheidungen man beeinflussen muss. Auch hier stehen die
> Charaktere fest, man zieht im Hintergrund die Fäden.
Ich finde jemand sollte Kingmaker - den Oldie - modernisieren. Ein Strategiespiel in deutscher Tradition.
> - Rungholt:
> Versunkene Städte gabs, aber hier bietet sich ein
> Wirtschaftsspiel an, bei der man eine sichere Einnahmequelle
> hat, die aber den Untergang der Stadt beschleunigt (Rungholt
> ist vermutlich überspielet wurden, weil durch zu viel
> Torfstecherei das Hinterland zu tief lag).
Wirklich interessante Idee!
> - Grosses Verkehrschaos: Vielleicht nicht so reizvoll (weiss
> nicht), aber es bietet sich mal ein Spiel an, bei dem man
> trotz Staus und Ampel schnell von A nach B kommen muss.
> Vielleicht auch mal ein Autorennen in der Stadt oder -besser
> ein Verfolgungsrennen ala Hollywood...
So ein Element hatte ich mir für das oben angeführte Ocean Eleven-mäßige Spiel vorgestellt...
> -Abrüstung sollte sich als Thema eines Verhandlungsspieles
> eignen: Wie rüste ich ab, ohne das mein Gegner sich angreift.
Hm, nicht gerade ein sonderlich aktuelles Problem unter den globalen Fragestellungen. Mir ist aber bekannt, daß Forscher vom Potsdamer Klimaforschungsinstitut ein interessantes Spiel zum Klimawandel entwickelt haben. Gibts online zu kaufen. Gilt die rechte Balance zwischen Eigeninteresse und Umweltschutz zu finden.
> -Flugsimulation
Ich weiß nicht ob Wings of War dem was Du meinst entspricht. Hab's selber noch nicht gespielt. 1. Weltkrieg in der Luft als Kartenspiel...
> -Asylum: Irgendwas atmosphärisches mit Geisteskrankheiten.
> Bietet mehr als nur ein Aktionskartenärgerspiel, entweder was
> gruseliges (wie Betrayal) oder was rollenspielähnliches
> (Profundis) oder... jedenfalls dicht, atmosphäris
Da muß ich an das Stück "Die Physiker" denken. Naja, kann mir schlecht vortellen was Du so meinst. Eher nicht mein Fall.
> - Japan: Oft versucht, aber ein athmosphärisches,
> trategisches Japanspiel so wie iche s mir vorstelle (vor
> allem in der Qualität) steht noch aus (So Shogun-ähnliches
> Setting)
Zeitalter des Senguko Jidai... In der Tat ein klasse Thema. Wollte schon immer etwas mit mehr echtem Japanbezug als Shogun/Samurai Swords (wobei ich das Spiel klasse finde). Knizias Samurai ist ja ganz nett, hat aber offensichtlich keinerlei Ambitionen in diese Richtung. Vielleicht ist Samurai & Katana das Spiel, welches dem gerecht wird. Kenne es nicht...
Renaud Verlaque - Autor von Zeitalter Napoleons - arbeitet gerade an einem solchen Japan-Spiel. Er hat mir die Regel geschickt und das Ganz legt den Fokus auf "Feudalismusmanagement". Allerdings will er das Ganze noch vollends überarbeiten.
> - Trotz Gerichtsshows wurde auch die Justiz bislang eher mit
> wenig und eher mit mäßigen Spielen bedacht. Da ist noch
> Potential.
Gewiß gehörig viel satirisches Potential.
Da fällt mir ein: Man könnte ja auch ein Spiel machen, in dem die Spieler Produzenten von Daily Soaps sind und man sich um die Einschaltquote balgt. Der Plot muß an den Haaren herbeigezogen werden und der Dreh' halbwegs über die Bühne laufen (etwa passende Karten ausspielen etc). Chaotisch und witzig.
> - Eine moderne Fassung von "Source of Nil" ist glaub ich
> reizvoll: Weniger glück, weniger Regelwust, aber schön
> überraschend, immer wieder neue Entdeckungen, neue
> Strategien... Ob man sabseits von Computerspielen adequat
> hinbekommt, weiss ich nicht,...
Kenne es nicht. Worum geht es denn? Entdecker?
Charles