Brettspiel-Forum

Aha, nachdem so viel schon über Agenturen geschrieben worden ist, die Verlagen vorgeschaltet sind und sich beinahe schon ein "Trend" ausmachte, nun dies:http://www.pegasus.de/137+M5b1abf88305.html

Spielefix

Ein Glück.

Hoffentlich kommt kein anderer Verlag mehr auf die Idee, die Luken für Unbekannte dicht zu machen.
Habe schon an mehreren Stellen gelesen, dass die besten Spielideen angeblich immer von bis dato Unbekannten kommen.
Die Luken dicht zu machen ist dann wohl immer nur ein Eigentor.

Eine sehr einseitige und zugleich falsche Betrachtungsweise. Die Luken waren nämlich nicht dicht, sondern besonders offen.

Fakt ist, dass durch die Vermittlung von White Castle bereits 3 Spiele von unbekannten Autoren bei Pegasus erschienen sind, die ohne die Mitarbeit von White Castle nicht erschienen wären.

Thygra schrieb:
>
> Eine sehr einseitige und zugleich falsche Betrachtungsweise.
> Die Luken waren nämlich nicht dicht, sondern besonders offen.
>
> Fakt ist, dass durch die Vermittlung von White Castle bereits
> 3 Spiele von unbekannten Autoren bei Pegasus erschienen sind,
> die ohne die Mitarbeit von White Castle nicht erschienen wären.

Hallo Thygra,

haben die drei Autoren ihre Spiele vorher direkt an Pegasus eingereicht und von dort eine Ablehnung erhalten? Nur so lässt sich Deine Aussage erklären.

Wie dem auch sei. Zum Geschäftsmodell White Castle/Pegasus ist schon alles gesagt worden und es lässt sich auch nicht dadurch schön reden, dass der eine oder andere Vertag zustande gekommen ist.

Gruß

Martin

Wer weiß. Bei normal offenen Verlagen werden Spiele auch nochmal redaktionell gründlich bearbeitet, oder nicht?

Fakt ist, dass man als Autor finanziell gesehen wesentlich mehr Erfolg hat, wenn man ein Spiel direkt bei einem Verlag unterbringen kann, als wenn eine Vermittlungsagentur stellvertretend ein Spiel bei einem Verlag unterbringt.
Und die Chancen über eine Vermittlungsagentur für eine Veröffentlichung sind wahrscheinlich nicht viel größer.

Es kommt immer nur auf die Redakteure an und darauf, wieviel Arbeit sie sich machen wollen oder wieviel Risiko sie eingehen möchten.

> Wer weiß. Bei normal offenen Verlagen werden Spiele auch
> nochmal redaktionell gründlich bearbeitet, oder nicht?

Das ist von Verlag zu Verlag unterschiedlich. Manche Verlage lehnen Spiele lieber ab, falls ihnen der redaktionelle Aufwand zu hoch ist.


> Fakt ist, dass man als Autor finanziell gesehen wesentlich
> mehr Erfolg hat, wenn man ein Spiel direkt bei einem Verlag
> unterbringen kann, als wenn eine Vermittlungsagentur
> stellvertretend ein Spiel bei einem Verlag unterbringt.

Fakt ist, dass 60% von einem Betrag X mehr sind als 100% von Null. Somit ist deine Aussage nur bedingt korrekt.


> Und die Chancen über eine Vermittlungsagentur für eine
> Veröffentlichung sind wahrscheinlich nicht viel größer.

Das ist definitiv falsch! Die Chancen sind größer.

Also, angenommen jedes zwanzigste Spiel, das ich White Castle schicke, wird bearbeitet und kann bei einem Verlag untergebracht werden.
Bei 65,- Euro pro Spiel hätte ich dann 1300,- Euro an White Castle gezahlt.
Wenn dann 10.000 Spiele für 5 Euro das Stück an einen Händler verkauft werden und 5% davon White Castle bekommt und ich wiederum 60% dieser 5%, bekäme ich dann 15 Cent pro Spiel.

15 Cent x 10.000 = 1500,- Euro

1500 - 1300 = 200,- Euro

Das lohnt sich einfach überhaupt nicht.

Ich habe einfach Mal ein paar Werte angenommen, die mir ungefähr realistisch vorkommen, weiß aber nicht, wie groß die Auflage von z.B. "Sticht oder nicht" war und wieviele Spiele davon verkauft wurden.
Und ich weiß auch nicht, wieviele Spiele White Castle angeboten bekommt.

Wenn du davon ausgehst, dass 19 von 20 deiner Spiele nicht gut genug sind, um von White Castle eine positive Bewertung zu bekommen, dann solltest du bitte auch keinem Verlagsredakteur seine kostbare Zeit stehlen, um ihm irgendeines dieser Spiele zu zeigen. Denn solange du selbst von deinen eigenen Spielen nicht überzeugt bist, wirst du nämlich auch keinen Redakteur davon überzeugen können.

Es ist völlig okay, wenn du der Meinung bist, dass sich der Agenturservice für dich nicht lohnt. Es gibt ja zum Glück auch zufriedene Autoren, die das anders sehen und sehr glücklich sind, dass sie ihr Spiel über die Agentur veröffentlichen konnten. So muss halt jeder für sich selbst das Beste herausfinden. Du hast das für dich offenbar getan, aber bitte rede anderen Autoren eine Sache nicht schlecht, die für sie vielleicht genau die richtige Lösung ist! :-)

Auch wenn man vom eigenen Spiel überzeugt ist, dann muss es nicht heißen, dass die Redakteure auch sofort davon überzeugt sind, vielleicht weil sie intern schon ein ähnliches Projekt am Wickel haben.

> Auch wenn man vom eigenen Spiel überzeugt ist, dann muss es
> nicht heißen, dass die Redakteure auch sofort davon überzeugt
> sind, vielleicht weil sie intern schon ein ähnliches Projekt
> am Wickel haben.

Natürlich völlig richtig! Aber es ging ja um White Castle, und dort weiß man nicht, was Redakteure am Wickel haben. Die Beurteilung eines Spiels durch die Agentur ist also völlig unabhängig davon!

Subjektiv ist sie trotzdem.

Und das ist auch gut so! :-)

Es ginge mir bei White Castle nicht um positive Bewertungen, sondern um Verträge.
Eine positive Bewertung freut mich nur, wenn ich dafür keine 65,- Euro bezahlen musste.

Nur, dass ich von meinen Spielen überzeugt bin, ist leider noch lange nicht ausreichend, um erfolgreich damit zu sein.

Du suchst die Spielideen doch auch nicht danach heraus, ob dir der Autor von dem Spiel etwas vorschwärmt oder nicht. Obwohl das für eine erste Vorauswahl wahrscheinlich hilfreich ist.

Du bewertest die Spielideen doch in Wirklichkeit danach, ob sie sich verkaufen lasen oder nicht. Ob der Autor von dem Spiel begeistert ist oder nicht, dürfte nur nebensächlich sein, vermute ich mal.

Thygra schrieb:
>
> (...) dann solltest du bitte auch keinem
> Verlagsredakteur seine kostbare Zeit stehlen, um ihm
> irgendeines dieser Spiele zu zeigen. (...)

Auch die Zeit des Spieleautoren ist kostbar, oder? ;-)

Unstehlbare Grüße
Gead