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Wir sind die Urheber

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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toolate
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Re: 70 Jahre ...

Beitragvon toolate » 17. Mai 2012, 17:39

> > Doch, genau das muss auch ein Argument sein! Das Recht dient
> > immer dem Ausgleich von Interessen, es soll sicher stellen,
> > dass jeder ein Stück vom Kuchen abbekommt.
>
> Auf der Basis eines solchen Unsinns zu diskutieren, dazu ist
> mir meine Zeit zu schade.

Eines will ich dir gern zugestehen: Mein Vergleich war schlecht gewählt, weil er praktisch zwangsläufig zu einem Missverständnis führen musste. Gemeint war das Recht eines jeden Menschen auf Teilhabe am kuturellen Leben in unerer Gesellschaft, nicht dass jeder von einem einzelnen Werk eines einzelnen Künstlers profitieren können soll, wie du es wahrscheinlich gelesen hast. Und ja, das sehe ich durch deine These gefährdet und ja, ich hätte es gleich so schreiben sollen.
Ansonsten kann ich das Kompliment leider nur zurück geben für ein solches Niveau ist auch mir meine Zeit zu schade. Darum werde ich auch nicht weiter auf deinen Beitrag eingehen, nur eine Sache noch, die mir wichtig ist:
Es wird niemandem etwas "weggenommen" oder jemand irgendwie entrechtet oder wie auch immer du es sonst bezeichnen möchtest. Das Urheberrecht ist von Anfang an ein Recht auf Zeit und nach deren Ablauf wird es nicht zurück genommen sondern löst sich einfach buchstäblich in nichts auf. Und das ist auch kein großer Ausnahmefall im Recht.

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Dicemon
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selber wirklich geguckt?

Beitragvon Dicemon » 19. Mai 2012, 15:07

Hast Du das Video überhaupt selber komplett gesehen?
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Thygra
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Re: 70 Jahre ...

Beitragvon Thygra » 20. Mai 2012, 13:57

Weltherrscher schrieb:
> Warum taucht zum Beispiel bei einem solch renommierten
> Institut das Wort Interessenausgleich im Zusammenhang mit
> Urheberrecht aus, wenn das alles Unsinn ist?

Das hatte ich nicht gemeint. Mit Unsinn bezog ich mich auf die zweite Hälfte von toolates Satz, Recht solle sicherstellen, dass jeder ein Stück vom Kuchen abbekommt. Das halte ich für Unsinn. Aber inzwischen hat toolate ja klargestellt, das er das anders gemeint hatte, als es zunächst klang.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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rogo
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon rogo » 21. Mai 2012, 14:08

Hallo,
wenn ich die Kramer-Leiste richtig verstanden habe, bedeutet sie: Siegpunkte auf einer Leiste abzutragen, um Aufwand zu vermeiden und die Übersicht zu verbessern.
Nimmt man nun zwei Würfel und sagt jeder Wurf erzeugt Siegpunkte und diese werden zur Übersicht auf einer spiralförmigen Leiste abgetragen, erhält man ein etwas älteres Spiel: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4nsespiel
Grüße
Roland

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Gead
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Gead » 21. Mai 2012, 15:11

Sind Urheber nur solche, die mit lauter, öffentlicher Stimme sprechen und das alleinige "Recht" für sich beanspruchen? Oder sind auch die vielen namenlosen (oder Verlag-losen) Urheber, die zunächst um die Gunst "kämpfen" müssen, z.B. um als Buch- wie auch als Spieleautor anerkannt zu werden? Als Urheber würde ich übrigens jeden Menschen bezeichnen, der atmet. Zugegeben, das ist eine metaphysische Sichtweise, die weit zum menschlichen Sein und Ursprung zurückreicht. Doch das ist nicht als Verallgemeinerung gemeint, um besondere Leistungen einzelner Menschen herabzusetzen. Im Gegenteil. In jedem Menschen steckt eine kreative, schöpferische Ader, die mehr oder weniger stark zum Vorschein kommt. Die Idee ist wie das Einatmen, das Werk wie das Ausatmen. Sicherlich würde sich jedes "heim"-liche Talent darüber freuen, wenn es "da draußen" entdeckt wird. Und ich kann all jene verstehen, die den Wunsch haben, berühmt zu sein (oder zu bleiben). Einmalig (oder dauerhaft) Anerkennung zu erhalten für ein Lied, ein Buch, ein Spiel etc. Denn das ist nur zu menschlich! Wie der Traum vom ewigen Leben ...

In einem Forum kommt man sich entsetzlich klein und allzu oft verlassen vor. Ich behaupte mal, es ist noch niemand wegen seines Kommentars zu irgendwas "entdeckt" worden. Dennoch ist jeder Beitrag (auch hier) das "Werk" eines Menschen dahinter. Und je lauter die Menschen in den endlosen Weiten des Internets beim Thema Urheberrecht aufschreien, desto größer scheint mir der Wunsch des Gehört-Werdens zu sein. "Wir sind die Urheber" kann von dem Initiator und den Unterzeichnern nur dann ehrlich gemeint sein, wenn es alle Menschen einbezieht. Wenn jedem die Möglichkeit zugestanden wird, sich künstlerisch auszudrücken. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, dass es unendlich viele "Blätter" und "Blüten" gibt und nur wenige, die aus dem "Blütenmeer" herausragen. Das Meer ist aber keineswegs weniger wert als der "Tropfen" (um eine weitere Allegorie zu bemühen).

Problematisch wird es immer und nur dann, wenn zur Urheberschaft finanzielle Erwägungen und Interessen hinzukommen. Je größer der Gewinn für den Einzelnen werden soll, desto mehr muss sich von den Anderen "abgehoben" werden. Das ist keine Wertung, sondern eine Feststellung. Das ist in etwa dasselbe, wie wenn man auf einer Ebene einen Berg aufschütten möchte. Was da plötzlich weithin sichtbar wird, wird an anderer Stelle abgetragen. "Wir sind die Urheber" sagt nämlich auch aus "und wir wollen es bleiben". Wenn es nicht als elitäre Abgrenzung von vermeintlichen Nicht-Urhebern missbraucht wird, habe ich nichts dagegen. Dann würde ich mich dem Aufruf auch anschließen …

Damit mich niemand missversteht, ich bin sehr für eine leistungsgerechte Bezahlung der Kulturschaffenden. Begreife ich mich selbst doch ebenfalls als solchen. Für genauso wichtig sehe ich es aber auch an, die Kultur im Wesenskern als Allgemeingut anzuerkennen. Erfinde ich nämlich ein Spiel, dass von niemandem gespielt wird (warum auch immer), ist es kein Kulturgut bzw. kann es zu keinem werden. Sondern bleibt letztlich mein privates Vergnügen. Kultur braucht darum alle/viele, um zu sein bzw. um zu werden. Wenn sich alle darüber einig sind, dass sie Kultur brauchen, genießen, nicht darauf verzichten möchten, dann und wirklich erst dann, kann darüber entschieden werden, was und wie viel dafür bezahlt werden kann. Und muss, damit die Kulturschaffenden von ihrer Arbeit (die es nämlich und vor allem auch ist) leben können.

Kultur - ganz umsonst? Das geht leider nicht. Oder anders ausgedrückt: die Idee eine Kultur zu schaffen steht jedem frei; das Kulturgut, das daraus hervorgeht, sollte idealerweise einen Wert haben, der seiner Stellung in der Gesellschaft entspricht. Lesen viele Menschen ein bestimmtes Buch einer bestimmten Autorin, dann ist die Bezahlung jedes Lesers Ausdruck dieser Wertschätzung. Die Höhe der Wertschätzung ist dabei nicht festgeschrieben. Wenn man bspw. das Buch in einer Bibliothek ausleiht, drückt sich diese anders aus als beim Kauf desselben. Beides ist aber gleichwertig. Darum nochmals anders ausgedrückt: Solange ich etwas irgendwo im Bewusstsein bekomme, dass es umsonst ist, solange kann es an anderer Stelle nicht umsonst sein. Das heißt, nur wenn ein Verlag dem Autor für seine Arbeit Geld gibt (von dem dieser leben kann), solange kann er solche Werke (die begehrt und lesenswert sind) noch schaffen. Kann er davon nicht mehr leben, dann gibt es auch nichts mehr, das umsonst sein könnte!

Kostenlose Grüße
Gead

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Weltherrscher
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Re: selber wirklich geguckt?

Beitragvon Weltherrscher » 21. Mai 2012, 16:15

Frigolas schrieb:
>
> Hast Du das Video überhaupt selber komplett gesehen?


Hab ich getan, war ja auch relativ kurz. Der Sachverhalt ist auch anderswo genauso dargestellt.

Natürlich darf man nicht "illegal" runterladen, man darf es nur legal. Legalisiert ist es eben dadurch, das es nicht aus einer offensichtlich rechtswidrigen Quelle kommt, und deshalb über die Privatkopie abgedeckt ist. Es könnte aber auch sein das die Quelle illegal ist, aber solang sie das nicht offensichtlich ist, ist die eigentlich illegale Handlung eben legal. Also man darf auch illegale Sachen laden,solang es nicht offensichtlich ist.

Das gilt analog auch für Tauschbörsen,wobei hier das Pendel bei den Gerichten,wenn es überhaupt bis dahin kommt, eher in die Richtung offensichtlich rechtswidrig ausschlägt.

Ich weiß auch, dass das nicht jeder Jurist so sieht, aber es ist ja auch selten so, das sich alle einig sind.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 21. Mai 2012, 16:34

Frigolas schrieb:
>
> wenn es die einzige Kopie wäre, okay, aber wenn da 5 Kopien
> schon sind und man eine 6te hinstellt, nein, das ist clever! :)

Eine interessante Fragestellung, gefühlsmäßig würde ich sagen das ist für die Handlung uninteressant, da sich die Tat ja dann auf die besagte Kopie bezieht, und nicht auf eine der anderen.

Aber das Ganze scheitert wie gesagt schon daran, das man nur selten wirklich nachweisen kann, wer eine Kopie zur Verfügung gestellt hat.

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Re: @ Weltherrscher: Eine Frage

Beitragvon Weltherrscher » 21. Mai 2012, 17:10

xanar schrieb:
>
> Weltherrscher schrieb:
> > Dort wo zum Beispiel massiv in mein Recht auf Privatsphäre
> > eingegriffen wird, nur damit der Verwerter zu seinem Recht
> > kommt.
>
> Wo wird denn massiv in dein Recht auf Privatspähre
> eingegriffen?
>

Dort wo eben in meinem privaten Bereich, wo ich privat ein Angebot nutze kontrolliert wird, ob ein anderer, auch privat, das Angebot illegal nutzt.

Das Internet ist nicht generell ein öffentlicher Raum, es besteht sogar hauptsächlich aus privaten Verbindungen und Angeboten, die sich zusammengeschlossen haben. Natürlich unterliegt der private Raum auch in Grenzen der Regulierung durch den Staat, es muss aber immer die Verhältnismäßigkeit gewahrt sein.

Das der Staat die Netzneutralität durchsetzt ist verhältnismäßig,weil es der Allgemeinheit nutzt, das er Urheberrechtsverletzungen im privaten und nicht kommerziellen Bereich unterbinden soll, ist nicht verhältnismäßig, da es das Recht vieler einschränkt, für nachrangige Rechte weniger. Nachrangig meint nicht, das es nachrangig ist,weil es wenige betrifft,sondern weil das Urheberrecht gegenüber dem Recht auf Privatsphäre in diesem Fall zurücktreten muss. Weil eine pauschale Kontrolle eben unverhältnismäßig ist.

Wenn Du auf konkreten Verdacht hin eine Wohnung durchsuchst, die Diebesgut enthält, dann ist das angemessen, aber wenn Du jede Wohnung pauschal durchsuchst, in der Hoffnung Diebesgut zu finden, dann ist das unrechtmäßig. Auch wenn Du annimmst, das die Mehrheit der Häuser Diebesgut enthält, Du aber keinen Beweis hast.

> > Angebot und Nachfrage ist hier nur ein Aspekt, der den
> > wirtschaftlichen Teil umfasst. Hier wird ja auch oft
> > behauptet das der private Tausch, eine Nachfrage ist, die
> > illegal befriedigt wird.
>
> Hier geht es aber genau um den wirtschftlichen Aspekt. Wenn
> du etwas im Internet in eine Tauschbörse hoch- bzw.
> runterlädst, dann ist das 1. nicht privat sondern ziemlich
> global und 2. kein Tausch sondern eine Verfielfältigung.
>

Es geht hier noch um ganz andere Aspekte, die Freiheit der Kunst usw...

Ein Tausch erfordert keine Übergabe von Objekten, es gibt auch die Art von Tausch wo nur Werte getauscht werden. Das ist bei einer Tauschbörse eben der Fall. Wobei das Wort Tausch für die rechtliche Betrachtung vermutlich auch keine Rolle spielt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tausch

Natürlich ist es auch gleichzeitig eine Vervielfältigungshandlung im Sinne des Urheberrechtes, deshalb wird dann ja auch oft abgemahnt. Weil das herunterladen, obwohl oft vermutet wird das die Datei offensichtlich rechtswidrig ist, nicht generell eine Urheberrechtsverletzung darstellt, sondern eine Privatkopie. Das gilt umso mehr, desto mehr solche Tauschbörsen auch für die legale Verteilung von Musik genutzt werden.

> Allein deine Aussage "Es gibt halt auch Grenzen der
> Entlohnung der Künstler" zeigt doch um was es im Kern
> wirklich geht: Neid.
> Der böse Künstler verdient im Gegensatz zu Dir zu viel.
> Erstens trifft das nicht auf jeden Künstler zu und zweitens
> muss natürlich jeder, der mehr verdient auch mehr für die
> Gesellschaft leisten. Tut er auch - über höhere steuern. Punkt.

Nö, mit Neid hat das nichts zu tun. Einfach mit der Verhältnismäßigkeit. Wenn jemand schon satt ist, muss er dann weiter essen? Hat es dann mit Neid zu tun,wenn ich ihn darauf hinweise, das er genug hat?

Natürlich ist das Genug hier nicht so einfach zu bestimmen, und hat auch eine andere gesellschaftliche Dimension, aber Neid spielt hier wirklich keine Rolle.

Das jeder der mehr verdient, mehr für die Gesellschaft leisten muss mag absolut noch richtig sein, aber relativ betrachtet, kann man es ganz sicher vergessen. Wenn dem wirklich so wäre, wie kommt es dann, dass sogar besonders reiche Personen in Amerika , Deutschland und auch weltweit fordern das sie mehr Steuern bezahlen sollen? Davon abgesehen ist Geld auch kein besonders guter Indikator für Leistung, mit viel Geld kann man viel leisten, oder eben auch wenig.

Es gibt auch genug Leute in schlecht bezahlten Berufen, die sicher nicht weniger leisten für die Gesellschaft, denen wird aber nicht entsprechend viel bezahlt. Wo hier die Grenze ist, das mag ich nicht entscheiden.

Leistet eine Krankenschwester in ihrem Leben nicht deutlich mehr für die Gesellschaft als ein Künstler? Oder vielleicht auch nur gleich viel, oder kann man das vielleicht überhaupt nicht messen? Die Bezahlung ist auf jeden Fall deutlich unterschiedlich.

Wird ein Arzt anteilig von Dir belohnt,wenn er Dir das leben rettet? Nö, er wird pauschal bezahlt, und erhält wenn er Glück hat deine Dankbarkeit. Wenn aber was schief läuft, dann hat er eine Menge Probleme.

Eine Leistung ist nicht immer rein monetär zu bewerten, und ist dann quasi unbezahlbar, das gilt aber eben genauso für die von mir genannten Berufe,wie für Künstler. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, das man Geld bis zum Abwinken ansammeln muss deshalb.


Im Übrigen ist mir ziemlich egal wie viel jemand verdient, sondern wie er sich verhält. Es gibt auch unter Künstlern gute Vorbilder, die trotz alle dem nicht verhungert sind. Einige davon verdienen auch gut, die anderen machen einfach ihr Ding, unabhängig von dem was sie verdienen. Und dann gibt es auch noch die, die von dem was sie verdienen einen großen Teil abgeben, weil ihnen bewusst ist, das egal wie groß ihre Leistung ist, sie mehr als genug dafür bekommen haben.

Wer sich über seinen Besitz definiert, der hat eher mein Mitleid :)

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Re: @ Weltherrscher: Eine Frage

Beitragvon Weltherrscher » 21. Mai 2012, 17:21

Familie Tschiep schrieb:
>
> Hobbykünstler bringen in der Regel schlechtere Werke hervor,
> so zeigt es die Erfahrung, weil in Qualität muss man
> investieren.
>

In Qualität muss man investieren, aber nicht unbedingt Geld. Sondern unter anderem Zeit, Liebe zum Detail und Geduld. Manche Gerätschaften sind natürlich teuer, aber dann nimmt man halt den Stand von vor 20 Jahren im Profibereich, den man heute auch nicht unbedingt als Müll bezeichnen wird. Bei Hobbykünstlern fallen vielleicht auch nur die schlechten Werke eher auf,weil es einfach zahlenmäßig viel mehr davon gibt, weil es eben auch mehr Hobbykünstler gibt.

Aber ich wüsste keine belastbare Quelle, die meine These belegt, noch wüsste ich eine die deine belegt. Es gibt dazu vermutlich überhaupt keine Zahlen.

Ansonsten weise ich daraufhin, wie ein kickstarkter im
> Spielboxbereich zerrissen wurde.

Das ist professionell hergestellten Spielen natürlich noch nie passiert. :) Ich glaube das ist sogar eher die Regel als die Ausnahme hier.

Es ist schlicht egal wie man ein Projekt finanziert, mit der Qualität hat das nichts zu tun. Es gibt ja auch genug Profis die ihr Projekt so finanzieren lassen, die werden dadurch ja nicht schlechter.

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Guter Beitrag!!

Beitragvon Weltherrscher » 21. Mai 2012, 17:37

Auch wenn ich die letzten 2 oder 3 Sätze des letzten Abschnittes nicht voll teilen kann.

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Re: @ Weltherrscher: Eine Frage

Beitragvon Familie Tschiep » 21. Mai 2012, 17:54

Zeit ist Geld, man muss die zeit haben, Zeit zu investieren. 10 000 Stunden Beschäftigung mit der Sache sind da schon Pflicht. Das erreicht man nicht so schnell durch ein paar Hobbystunden.

Ich glaube, man würde es heute als Müll bezeichnen, wenn jemand etwas auf den Markt bringt, was die Qualität von vor 20 Jahren hat und neu ist, beispielsweise bei Fernsehserien. So etwas akzeptiert man eher aus nostalgischen Gründen.

Mit Kickstarter kann man eher Fanboykunst finanzieren, aber es braucht auch andere Sachen, die nicht gleich Fanboy sind.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Familie Tschiep » 21. Mai 2012, 18:32

Urheber ohne Verlag bezieht das ja auch mit ein. Jeder hat das Urheberrecht, der ein Werk mit Schöpfungshöhe erdacht.
Das hat aber nichts mit dem Atmen zu tun.

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Dicemon
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Re: selber wirklich geguckt?

Beitragvon Dicemon » 21. Mai 2012, 21:04

Eigentlich wollte ich nur darauf hinaus dass du zugibst zumindest JETZT Kenntnis der AGBs zu haben. ;)

Denn darauf kommt es wohl an!
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Inspiration

Beitragvon Gead » 22. Mai 2012, 08:24

Für meinen Geschmack wird die Diskussion zu einseitig geführt. Mich interessiert in diesem Zusammenhang, wenn von "Wir sind die Urheber" gesprochen wird, mehr die Urheberschaft, und weniger das Urheberrecht. Darum auch die Rückführung auf aller Urheberschaft und Werke Anfang: das Atmen. Oder wer's lateinisch lieber mag und damit eher eher "etwas anfangen" kann: Inspiration. Ohne die ist jedes Werk hohl und seelenlos.

Und Inspiration erhält man eben auf so profane Art, indem man einatmet. Das funktioniert im übertragenen Sinn mit den Augen ebenso wie mit der Haut (und den anderen Sinnen). Selbst in der Schaltzentrale des Menschen, dem Gehirn, in dem alle Sinneseindrücke zusammenlaufen und verarbeitet werden, "atmet" der Verstand, indem er bestehendes Wissen aufnimmt, umwandelt und als neue Gedanken wieder "ausatmet" und so Neues (bzw. zumindest Verändertes) schafft. Die Schöpfungshöhe ist für die Urheberschaft dabei nicht relevant; die kommt erst zum Tragen, wenn über das Urheberrecht befunden (und gerichtet) wird. Doch dafür sind Juristen zuständig, die sich damit besser auskennen (sollten) als ich und denen leider, wie mir scheint, bisweilen ein wenig die Inspiration fehlt; da kann einem bei so mancher Rechtsprechung schon mal der Atem stocken ;-)

Geistreiche Grüße
Gead

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Re: Inspiration

Beitragvon Familie Tschiep » 22. Mai 2012, 13:46

Ein Werk ist nach Edison zu 1% Inspiration, zu 99 Transpiration. Anosnsten liest sich das ziemlich esoterisch.

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Re: Inspiration

Beitragvon Gead » 22. Mai 2012, 14:05

Ein Werk zu schaffen ist mehr Arbeit als alles Andere. Richtig. Aber ohne das Andere, den zündenden Funken kann "das Feuer" nicht brennen. Und Inspiration ist die pure Esoterik. Wieder richtig. Esoterisch ist das nach innen Gewandte: Einatmen. Und das müssen auch eher rational veranlagte Menschen, auch wenn's schwer fällt. :razz:

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Re: selber wirklich geguckt?

Beitragvon Weltherrscher » 22. Mai 2012, 15:04

Frigolas schrieb:
>
> Eigentlich wollte ich nur darauf hinaus dass du zugibst
> zumindest JETZT Kenntnis der AGBs zu haben. ;)
>
> Denn darauf kommt es wohl an!

Es kommt zusätzlich noch darauf an bei Youtube angemeldet zu sein, ansonsten muss ich mich um die AGB nicht kümmern. Das wurde glaub ich auch so im Video gesagt.

Bei der Anmeldung müssen die einem ja vorgelegt, ist man nicht angemeldet ist man nicht daran gebunden.

Und auch dann würde ich ja nur gegen die AGB verstoßen, ich bezweifele das Youtube das verfolgt, die wollen sich einfach nur rechtlich absichern damit.

Aber netter Versuch. ;)

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Re: @ Weltherrscher: Eine Frage

Beitragvon Weltherrscher » 22. Mai 2012, 15:19

Familie Tschiep schrieb:
>
> Zeit ist Geld, man muss die zeit haben, Zeit zu investieren.
> 10 000 Stunden Beschäftigung mit der Sache sind da schon
> Pflicht. Das erreicht man nicht so schnell durch ein paar
> Hobbystunden.
>

Zeit ist Lebensqualität, sag ich mal, und wie man sie gestaltet ist jedem selbst überlassen.

> Ich glaube, man würde es heute als Müll bezeichnen, wenn
> jemand etwas auf den Markt bringt, was die Qualität von vor
> 20 Jahren hat und neu ist, beispielsweise bei Fernsehserien.
> So etwas akzeptiert man eher aus nostalgischen Gründen.
>
Also ich könnte Serien nennen die sind noch älter, und die würde ich nicht als Müll bezeichnen. Weder vom Skript, noch vom Ausgangsmaterial. Das war nämlich damals auch schon recht gut, so das man vieles erst heute in Originalqualität zeigen kann.

> Mit Kickstarter kann man eher Fanboykunst finanzieren, aber
> es braucht auch andere Sachen, die nicht gleich Fanboy sind.

Kickstarter ist immer noch in einer Startphase, das es die breite Öffentlichkeit nicht erreicht hat ist klar. Deshalb gibt es dort natürlich vornehmlich Projekte von Leuten die innovativer unterwegs sind.

Im Bereich Musik sind aber eine Menge Projekte abseits des Mainstreams erfolgreich, die es sonst wohl eher schwer hätten. Schau einfach mal selbst, bzw. hör rein :

http://www.kickstarter.com/discover/categories/music?ref=popular

Es gibt aber auch andere Seiten die soziale Projekte per Crowdfounding unterstützen. Auch die haben durchaus große Erfolge.

Man sollte es nicht den Firmen überlassen wie unsere Zukunft gestaltet wird, sonst fordern die Menschen immer Teilnahme, dort wo sie direkt eingreifen können sind sie dann aber skeptisch?

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Du hast Kenntnis

Beitragvon Dicemon » 22. Mai 2012, 15:20

Ich glaube nicht das youtube das überhaupt verfolgen will, das ist auch so eine Sache.
Es kommt darauf an ob man Kenntnis hatte, du hast sie!
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Re: Du hast Kenntnis

Beitragvon Weltherrscher » 22. Mai 2012, 15:30

Frigolas schrieb:
>
> Ich glaube nicht das youtube das überhaupt verfolgen will,
> das ist auch so eine Sache.
> Es kommt darauf an ob man Kenntnis hatte, du hast sie!

Es wird ja immer schlimmer hier, jetzt wird mir sogar Kenntnis unterstellt.

Es ist doch unerheblich ob ich die AGB kenne, ich habe mit Youtube keinen Vertrag geschlossen, und deshalb sind die AGB für mich nicht relevant.

Allein das AGB existieren und ich sie kenne führen zu keinem Vertragsschluss.

Und selbst wenn ich einen Vertrag mit Youtube geschlossen hätte, würde ich eben nur gegen die AGB verstoßen, die Videos wären immer noch keine offensichtlich rechtswidrige Quelle.

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Was die Urheber erreichen wollen,

Beitragvon Weltherrscher » 22. Mai 2012, 15:32

wissen sie selbst nicht:

http://blog.odem.org/2012/05/urheber-angst.html

Der Beitrag soll aktuell gehalten werden, vielleicht trudeln ja doch noch verwertbare Antworten ein. :)

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Zottelmonster » 22. Mai 2012, 16:33

Nur leider ist dieses Video nicht mehr so aktuell, wie du es verkaufst. Und § 53 umfasst nicht mehr nur "öffensichtlich rechtswidrig hergestellte" Vorlagen sond nun auch "öffentlich zugänglich gemachte".

http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__53.html

Ob das sinnvoll ist, kann bezweifelt werden. Radiomitschneiden, wie in meiner Kindheit, ist dann wohl auch verboten...

Das Netz ist eben nicht immer schnell, sondern manchmal auch träge...

Eigentlich war das, wenn ich mich da jetzt nicht täusche auch 2010 schon geändert. Ich hab das Urheberrecht auch noch in der Form kennen gelernt, dass nur die oben erstgennante Vorlage nicht erlaubt war.

Vielleicht versteh ich den neuen Gesetztestext auch nicht richtig. Aber der findet in dem Video irgendwie keine Erwähnung
<img src="http://boardgamegeek.com/jswidget.php?username=Zottelmonster&numitems=6&text=none&images=small-fixed&show=recentplays&imagesonly=1&imagepos=left&inline=1&showplaydate=1&domains%5B%5D=boardgame&imagewidget=1" border="0"/>

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Christian Beiersdorf
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Re: Was die Urheber erreichen wollen,

Beitragvon Christian Beiersdorf » 22. Mai 2012, 17:00

Die aktuelle Debatte und die unglaublich breite Unterstützung des Urheberaufrufs tragen ja durchaus Früchte. Von Piratenchef kommen einlenkende Worte: http://www.n-tv.de/ticker/Computer/Piraten-Chef-Kuenstler-muessen-von-ihrer-Arbeit-leben-koennen-article6305326.html. Und der Deutsche Journalistenverband hat seine Forderungen nochmals präzisiert: http://www.djv.de/fileadmin/DJV/Infothek_NEU/Stellungnahme_Urheberrecht_kurz.pdf

Die verschiedensten Positionen sind jetzt auf dem Tisch. Das ist auch eine Grundvoraussetzung für einen Dialog aller Beteiligten. Bisher gab es ja vor allem laute und unausgegorene Forderungen, das Urheberrecht einzuschränken, von dem letztlich alle Urheber betroffen sind - auch Spieleautoren.

Etwas albern finde ich den Versuch, einen Konflikt Bürger vs. Urheber zu stilisieren. Sind Urheber keine Bürger und haben sie keine Eigentums- und Einkommensrechte?

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Re: Was die Urheber erreichen wollen,

Beitragvon Dicemon » 22. Mai 2012, 17:05

wenn es nach manchen Leuten geht....... ich sage es jetzt nicht....
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peer

Re: Du hast Kenntnis

Beitragvon peer » 22. Mai 2012, 17:14

Hi,
Weltherrscher schrieb:
>
> Es wird ja immer schlimmer hier, jetzt wird mir sogar
> Kenntnis unterstellt.

Keine Angst, von mir nicht. Ich glaube nicht, dass du Kenntnis hast!

ciao
peer


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