Brettspiel-Forum

Hallo,
mein Ältester ist erst 3, über "Obstgarten" und "Lauf, kleine Schnecke!" sind wir noch nicht hinausgekommen, Memory versteht er noch nicht so richtig!
Welche Spiele könnt ihr mir empfehlen, welche Stände in Essen sollte man diesbezüglich nicht versäumen?
Oder anders gefragt: Mit welchem Spiel haben eure Kleinen so richtig durchgestartet!?
Vielen Dank!
Benny

Hallo Benny,

einen Besuch bei HABA in Halle 10 ist dann wohl ein Pflichtbesuch - da findet man immer etwas für die Kleinen.
Aber auch Selekta, Zoch, Ravensburger und Kosmos haben tolle Kinderspiele.
Bei den Kleinverlagen sind die Kinderspiele eher selten, aber manchmal wird man auch dort fündig.

Mit freundlichen Grüßen
Big Daddy

Moin!

Für Kinder ab 3 Jahren empfiehlt es sich, bei HABA, BELEDUC und SELECTA vorbeizuschauen. Schönes Holzmaterial kann dabei auch die Väter begeistern. Mit Einschränkungen ist auch Ravensburger noch eine Anlaufstelle.

Zoch und Kosmos würde ich erst ab 5 Jahren in die nähere Auswahl bringen.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

Für Dreijährige ist es immer recht schwer, einfach, weil die noch keine wirklichen Regelspiele erfassen können.

Grundsätzlich denke ich, dass für diese Altersklasse wichtig ist, ein haptisch ansprechendes Spiel zu suchen. Regeln sind da erst einmal völlig egal. Das Kind muss einfach anfangen, mit dem Material zu spielen.

Neben den genannten größeren Verlagen würde ich noch bei M+A-Spiele vorbei schauen, die mit Nelly Natter und ARBOS zwei Spiele mit ansprechendem (Bau)Material haben. Da kann man sie schon mal auf erste Regeln hinführen.

Schön für das Alter sollte auch Sumera von Witt-Spiele sein. Spielmaterial aus sehr viel (schönem) Holz, vielfältige Regeln und sehr einladend, selber Regeln zu erfinden.

Falsch wäre es, wenn man erwartet, dass ein Dreijähriger schon in der Lage wäre, nach festen Regeln zu spielen. Daher reicht es im Zweifel sogar, ein "Erwachsenenspiel" herzunehmen und zu schauen, ob man das Kind für das Material begeistern kann. Alle störenden Regeln, insbesondere Siegbedingungen, sollte man beiseite lassen. ;)

Grüß dich,

da muss ich dir aber wiedersprechen.

> Für Dreijährige ist es immer recht schwer, einfach, weil die noch keine wirklichen Regelspiele erfassen können.

Stellt sich mir die Frage, was du als "wirkliches Regelspiel" bezeichnest. Eine der kürzesten Begriffsklärung finde ich in einem Zitat von Rolf Oerter "Psychologie des Spiels" (Belz, 1999):
"[Das Regelspiel ist] die Interaktion nach formalisierten Regeln." Demnach sind bereits kindliche Spiele wie "Verstecken" oder "Fangen" der Form nach Regelspiele.



> Grundsätzlich denke ich, dass für diese Altersklasse wichtig ist, ein haptisch ansprechendes Spiel zu suchen. Regeln sind da erst einmal völlig egal. Das Kind muss einfach anfangen,mit dem Material zu spielen.

Dann verwendest du aber Material, sei es nun aus anderen Spielen oder allg. bezeichnet Spielzeug, um damit ein freies Spielen zu ermöglichen.
Regeln sind meiner Meinung nach nicht völlig egal! Ganz im Gegenteil, ein gutes Kinderspiel versteht es, Spielreiz, Regel und Entwicklungsstand des Kindes in Einklang zu bringen.


> Falsch wäre es, wenn man erwartet, dass ein Dreijähriger
> schon in der Lage wäre, nach festen Regeln zu spielen.

Na mit drei Jahren sollten unsere Kleinen schon ein Regelverständnis haben. Nicht nur im Spiel, sondern auch in ihrer sozialen Interaktion. Schließlich sind die meisten von ihnen in diesem Alter bereits im Kindergarten. Und ein gewisses Regelverständnis sollte man da schon voraussetzen können.

beste Grüße
Marco Teubner

"Kai Borschinsky" hat am 06.10.2008 geschrieben:
> Für Dreijährige ist es immer recht schwer, einfach, weil
> die noch keine wirklichen Regelspiele erfassen können.

Hallo Kai,

"recht schwer" möglicherweise. Aber sicher nicht unmöglich.
Unsere beiden Jungs haben mit "gerade 3 geworden" bereits locker "Rund und bunt" von Haba gespielt und mit Ende 3 z.B. die Kinder von Catan.
Und dazwischen alles mögliche andere. Mal mit den kompletten Regeln, mal vereinfacht, je nach Spiel.

Gruß
Micha

Okay, also Kinder sind in dem Alter schlicht nicht in der Lage, festgefügte Regeln einzuhalten. Was normal ist: Es wird mit Regeln experimentiert. Sie brechen (selbstaufgestellte) Regeln, ersetzen sie durch neue. Willst du sie zu festen, von außen vorgegebenen Regeln konfrontieren, so wirst du scheitern.
Sie haben mit anderen Regeln des täglichen Lebens genug zu tun, die sie aber genauso wenig für unumstößlich halten. (Zum Leidwesen der meisten Eltern. ;) )

Ein Spiel, das ein Kind in diesem Alter nicht aufgrund seines Materials anspricht, hat einfach verloren. Da kann das dahinter stehende Spiel noch so toll sein.
Du kannst dann, wenn das Kind den Material Spannung abgewinnen kann, versuchen, ihm Regeln zu dem Spiel nahe zu bringen. Dennoch steht bei solchen Spielen das "Rollenspiel" eindeutig im Vordergrund.

3 ist m.E. schlicht nicht das Alter, in dem man von einem Kind erwarten kann oder sollte, nach festgefügten, unüberwindlichen Spielregeln zu spielen. Das entspricht schlicht und ergreifend nicht ihrem Entwicklungsstand.

Hallo Micha,

letztendlich war es auch das, was ich meinte:

Man darf nicht mit der Erwartung herangehen, dass sie ein Spiel schon spielen werden, sondern je nach Anklang. Mir ging es um die Vorbereitung auf ad hoc Regelerweiterungen (meist eher Reduzierungen).

Bandito von Selecta war für mich so ein "Rock-Erlebniss".
Die Kinder sind ganz scharf auf die Sherifsterne - ich auch :-)