[Kickstarter] Conan: Was haltet ihr von der Kampagne?

[Mixo]

Hoi,

bei Kickstarter geht mal wieder ein Spiel mit vielen Figuren völlig durch die Decke.

https://www.kickstarter.com/projects/80 ... escription

Die Kampagne hat zum heutigen Stand (31.01.15) rund 1,5 MILLION Dollar eingespielt und läuft noch 11 Tage!!!

Ich unterstütze das Spiel nicht, da ich mir die Regeln angesehen habe und mir das Spiel für 135 $ zu wenig bietet. Wie seht ihr das bei diesem Spiel? Unterstützt ihr es? Wenn ja warum? (vielleicht sogar nur als Geldanlage?!)

[Harry2017]

Sieht aus wie ne Prügelei in nem kleinen Dorf - ist mir irgendwie auf den 1. Blick "zu klein".

[Mixo]

Sieht aus wie ne Prügelei in nem kleinen Dorf - ist mir irgendwie auf den 1. Blick "zu klein".

Ja, das war auch eins der Probleme, die ich damit hatte. Es ist aber von Antoine Bauza, so dass ich es mir doch mal näher angesehen habe. Die Spielregeln sind aber recht dünn.

[Greifwin]

Bin der selben Meinung. Es fehlt für mich auch einfach das gewisse Etwas, so daß der Funkte nicht übergesprungen ist.

[ErichZann]

Sieht toll aus, befürchte aber auch eher einen "blender"...vor allem bei den ganzen Stretch Goals kann man davon ausgehen, dass das Spiel ungefähr 1-1,5 Jahre später fertig wird als geplant (siehe cthulhu wars)

[Noir]

Hab es auch gesehen und wollte es erst unterstützen ... schon allein wegen den Minis. Aber dann hab ich gesehen, dass es wieder ein "Overlord-Spiel" ist und die finde ich gelinde gesagt ... ziemlich lahm. Da steht und fällt das Spiel mit der Balance. Descent 1 war für mich so eine abgrundtiefe Enttäuschung, dass ich Overlord-Spiele immer ausgiebig testen muss, bevor ich einen Kauf ins Betracht ziehe.

[Mixo]

Was den Overlord-Faktor angeht, ist mein Entwicklung (für mich) recht spannend:

1. Rollenspiele (wozu brauche ich eigentlich Overlord Brettspiele??), dann...
2. Heroquest - (GÄHN, fand ich in meiner Jugend schon eher mau, weil ich dann doch eher Midgard spielen wollte)
3. Descent - aha, hier hatte man erstmalig das Gefühl dass man tatsächlich GEGEN die Mitspieler spielt und nicht nur ein Spielleiter a la "zweite Klasse Dungeon Master - dann doch lieber Rollenspiel" ist.
4. Abenteuer in Mittelerde (letztlich auch ein "Overlord" Spiel) - erstmalig empfand ich das "Viele gegen einen" auch wirklich amüsant und spannend und hatte nicht das Gefühl, dass der "Overlord" nur ein "Ersatzspielleiter" ist, der dafür zu sorgen hat, dass der Rest Spaß am Spiel hat.
5. Heute weiß ich noch immer nicht, was an diesen Dungeon Crawler so dran ist - sie sind Rollenspielen definitiv unterlegen und wenn ich dann tatsächlich mal Lust auf taktischen Nahkampf habe, dann schaue ich mich eher im Bereich CoSim um...

[Morti]

Conan ist ein aktionsgeladenes Spiel mit reichlich Prügelei und Taktiererei. Mir machte die Overlordrolle großen Spaß, und die Aktions-/Inileiste brachte Pepp ins Geschehen.
Aber: 1,5 Mio??? Bitte, was? Wofür? Conan ist für mich eine nette Feierabendklopperei mit ein paar Figuren gewesen, für die ich vielleicht 50, 60 EUR zahlen würde. Alles andere halte ich für skurril. Sobald doofe Plastikpöppel im Spiel sind, scheinen die Bäcker keine Grenzen mehr zu kennen.

[Noir]

Offtopic

@Mixo: Das Gefühl hattest du bei Descent? Descent war so unglaublich unbalanciert, dass es nur ein Spaziergang für die Helden durch den Dungeon war. Ich habe noch nie (!) erlebt, dass der Overlord ein Spiel gewonnen hätte. Selbst Elitemonster werden in ein/zwei Runden umgehauen. Einzig der Elitezauberer konnte mal was reißen und einen Helden, der kaum Heromarker wert war, umnieten.

Ich hab das Spiel dann irgendwann nur noch dazu benutzt, Heroquest mit modularem Spielbrett zu spielen. Das war zwar weit (WEIT) weniger Komplex ... aber Spielerisch war es für uns erfüllender. Da gab es wenigstens auch mal Spielabende, an denen die Spieler nur KNAPP gewonnen oder sogar mal verloren haben. Etwas, was wir bei Descent (sowohl im normalen als auch im Kampagnenspiel) nie erlebt haben.

[Mixo]

Offtopic

@Mixo: Das Gefühl hattest du bei Descent? Descent war so unglaublich unbalanciert, dass es nur ein Spaziergang für die Helden durch den Dungeon war. Ich habe noch nie (!) erlebt, dass der Overlord ein Spiel gewonnen hätte. Selbst Elitemonster werden in ein/zwei Runden umgehauen. Einzig der Elitezauberer konnte mal was reißen und einen Helden, der kaum Heromarker wert war, umnieten.

Die Balance von Descent kann ich nicht wirklich beurteilen, dazu habe ich es zu selten gespielt, was ich ausdrücken wollte ist, dass ich bei Heroquest immer das Gefühl hatte, eher ein Spielleiter zu sein, der dafür sorgt, dass die anderen Spaß haben, als ein richtig mitspielender Gegner. Bei Descent ist das anders.

[Morti]

Noir: Das ist eine doch extrem subjektive Sicht und beruht vermutlich darauf, daß ihr bisher keinen guten Overlord hattet oder Descent nicht ausreichend gespielt habt o.ä. Wir spielen Descent 1 mit allen Erweiterungen seit 2008 regelmäßig und haben alle Szenarios mindestens einmal durch. Zwar sind vor allem die Szenarios der Erweiterungen in Teilen unbalanciert, aber das mal in Richtung Spieler und mal in Richtung Overlord. Unter dem Strich ist bei uns vor einem Spiel nicht zu sagen, welche Seite gewinnen könnte; oft genung obsiegt der Overlord.

PS: Die Balanceprobleme sehe ich eher bei Descent 2, wo ich als Overlord jedes unserer vier getesteten Szenarios gewann, indem ich Monster mit vielen LP und dickem Hintern die Gänge versperren ließ und mir das Kämpfen komplett (!) sparte. So erfüllte ich stets in Ruhe meine Aufgaben, wohingegen die Helden nicht zu ihren Zielen kamen. Ein so blödes Spielkonzept ist uns selten begegnet.

PPS: Ist das nun nicht schon eine eigene Diskussion?

[Noir]

@Morti: Ich hab das Spiel inzwischen doch schon öfter gespielt und das in verschiedenen Spielgruppen und fast immer mit verschiedenen Overlords (die Kampagnenspiele mal ausgenommen). Es sind immer die Spieler durch die Dungeons spaziert. Immer. Mal ist einer gefallen, aber nur um dann die verlorenen Marker 2 Spielrunden später wieder reinzuholen durch irgendein Portal. Elite-Drache? Hat bei 3 Charakteren 2 Spielrunden gehalten. Der Elite-Dämon sogar nur eine Runde. Ich erinnere mich noch an eines der ersten Szenarien im Grundbuch, indem man gegen einen Elite-Riesen kämpfen muss. Der hat es nicht einmal bis zu den Helden geschafft. Im Kampagnenspiel hat unsere Magierin einen kompletten Raum voller Monster mit nur einem Würfelwurf leergefegt. Ich glaube, der einzige wirklich interessante Kampf, war gegen einen General im Kampagnenspiel. Das sind imho große Probleme in der Balance. Aber du hast natürlich recht, das gehört hier in diesen Faden nicht hin, kann aber natürlich gerne in einem Extra-Thread weiter besprochen werden.

[Morti]

Hm, seltsam, das ist das erste Mal, daß ich das in dieser Ballung über D1 lese. Sicherlich hatten wir auch schon Descentereien mit übermächtigen Helden (z.B. durch viel Glück bei den Schätzen), aber alles in allem war ich als siegesverwöhnter Overlord nie unzufrieden. Vor allem die Szenarios aus dem Quest Compendium sind für die Helden harte Nüsse; ich habe bisher nahezu jedes als OL gewonnen.

[Noir]

Das ist in der Tat seltsam, weil ich tatsächlich nur das Gegenteil von dem gelesen und erlebt habe, was du beschreibst. Vielleicht steht und fällt das Ganze sehr arg mit Glück.

[Morti]

Ja, das Glück spielt eine große Rolle, aber meiner Erfahrung nach auch das Können des Overlords in Relation zum Szenario. Dieses "Können" ist aber auch abhängig von den Bedrohungskarten, die er jeweils erhält.
Ich halte mich z.B. anfangs gerne zurück und lege erst einmal Machtkarten aus, bevor ich meine Drohmarker für anderes Zeug ausgebe. Danach versuche ich, Monstermassen auf dem Feld zu konzentrieren und damit gezielt einzelne Helden zu attackieren - das ist immer sehr erfolgreich.
Viele OL verzetteln sich häufig mit dem ständigen Ausgeben ihrer Drohmarker für unwichte Dinge (i.d.R. Fallen oder Kampfkarten für die Monster). Meiner Erfahrung nach führen aber nur zwei Wege zum großen Heldenfriedhof: Machtkarten und (die richtigen) Monster, Monster, Monster in Massen.
Wenn der OL aber in den ersten Runden nur Grützekarten bekommt, sieht es nicht so gut aus.

[Noir]

Die Monster waren in unseren Runden, wie gesagt, nur schmückendes Beiwerk. Bis auf den Elite-Zauberer (ich weiß schon gar nicht mehr, was der konnte, dass der so gefährlich war).

Mit Können hatte das jedenfalls nie wirklich was zu tun. Und ich hab Descent mit richtigen Taktikern gespielt. Ich selbst war als Overlord immer eine ziemliche Niete ... aber selbst die richtig guten Strategen und Taktiker haben nie gewinnen können.

Ich habe das letzte Mal an Silvester 2013 gespielt und der Abend hat bei mir halt wirklich das Fass zum überlaufen gebracht. Das war ein einziger Gähnabend. Kampagnenspiel fast vor Schluss. Ich hab meinen Charakter dann gegen Ende hin EXTRA in Gefahr gebracht, damit da überhaupt mal was interessantes passiert.

[Morti]

Sprechen wir jetzt vom Kampagnenspiel der Kampagnenerweiterungen oder von Einzelszenarios? Im Kampagnenspiel kann die Balance nämlich in der Tat ins Extrem kippen, und dann kommt man auch nicht mehr raus aus der Sache.
Bei Einzelszenarios hängt vieles von bestimmten Umständen ab:
- Kommen relativ schnell relativ gute Overlordkarten?
- Hat man außergewöhnlich viel Würfelpech?
- Finden die Helden zu mächtige Schätze?
- Können die Helden mit Explosionsmagiern gut umgehen und ganze Monstermassen auf einen Schlag vernichten?
Usw. usf.

Wir sind auch leidenschaftliche Taktikfummler, und das Pendel schlägt mal so und mal so aus. Wir hatten aber auch schon sehr extreme Erlebnisse für beide Seiten; dann endet der Spielspaß schnell. Besonders die guten Magier mit Explosionsrunen tendieren ab der Spielhälfte dazu, alles sofort vom Brett zu fegen, was kreucht und fleucht.

[ErichZann]

Sind wir evtl. etwas zu Off Topic??

[Morti]

Ja, leider. Tut mir leid.
Vielleicht können die Admins eine eigene Diskussion daraus machen?