Beitragvon Volker L. » 27. Januar 2009, 18:30
Dancer schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
> >
> > In diesem Fall kann ich die Kritik an der Arbeit des
> > (Chef-)Redakteurs absolut verstehen - wie kann man
> > jemandem, der ein bestimmtes Spiel-Genre nicht mag,
> > das Rezensieren genau solcher Spiele übertragen??? :-? :roll:
> > :-|
>
> Also ich weiß jetzt nicht, ob Du den ganzen Artikel kennst,
> oder ob Du das jetzt aus den Beiträgen hier ableitest.
Letzteres.
Ich lese überhaupt keine Printmedien zum Thema Spiele
(und auch die 4 Spielbox-Hefte (3 reguläre und der HiG-
Almanach) die ich habe, sind gezielte Einzelkäufe wegen
der Beilagen).
Es geht mir in meinem Beitrag ja auch gar nicht um die
Qualität (oder den Mangel daran) des konkreten Artikels,
sondern ich kritisiere, dass hier offenbar jemand, der
ein bestimmtes Genre nicht mag, einen (oder mehrere)
Vertreter genau dieses Genres rezensiert. Und das ist
ein absoluter Kardinalfehler!
> 2. Das Lob, das er für "Pandemie" und "Ghost Stories" findet
> wird durch seine "Abneigung" gegen solche Spiele eben
> aufgewertet. Was hätte ich dagegen von einem begeisterten
> Co-Op-Spieler, der alle Spiele in den Himmel lobt?
Ein begeisterter Fan, der alles aus einem bestimmten
Genre mag, egal wie schlecht es ist, wäre natürlich
genauso ungeeignet - aber wann kommt sowas mal vor?
Wer eine Affinität zu einem bestimmten Genre hat, wird
doch i.A. viel besser beurteilen können, ob dieses
Objekt (egal, ob Spiel, Film oder Buch) ein besonders
guter, ein durchschnittlicher oder ein misslungener
Vertreter jenes Genres ist, als jemand, der von vornherein
eine Abneigung dagegen hat.
Um es mal stark vereinfacht darzustellen:
Beim ersten Rezensenten lautet das Urteil entweder: "Dies
ist ein gutes Co-Op-Spiel, weil die Mechanismen gut in
einander greifen und ..." oder "Das ist ein schlechtes
Co-Op-Spiel, weil die einzelnen Rollen zu unausgewogen
sind und alle anderen Spieler zu reinen Erfüllungsgehilfen
des XYZ-Spielers degradiert werden". Beim zweiten
Rezensenten lautet das Urteil eher: "Dieses Co-Op-Spiel
ist schlecht, weil Co-Op-Spiele sowieso Murks sind".
Die einzige Ausnahme würde ich sehen, wenn das [b]positive![/b]
Urteil bereits vor dem Entschluss feststünde, eine
Rezension zu verfassen. Also beispielsweise der Autor
mag keine Co-Op-Spiele, ist wie auch immer dazu gekommen,
mit Freunden eins zu spielen und fand es wider erwarten
gut. Dann könnte er zum Redateur sagen: "Da ist ausnahmsweise
ein Co-Op-Spiel, das mir gefällt, lass mich dazu mal eine
Rezension schreiben." Dann wäre dies wahrscheinlich
tatsächlich eine Aufwertung (es sei denn, es gefällt ihm
gerade deshalb, weil genau das, was Fans von Co-Op-Spielen
besonders mögen, in diesem Spiel fehlt), aber das dürfte
bei einem Rundumschlag über mehrere derartige Spiele
wohl eher nicht der Fall sein.
Gruß, Volker