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zuspieler.de: Artikel über gekaufte Spielebesprechungen

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Twixtim
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zuspieler.de: Artikel über gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Twixtim » 27. Mai 2013, 09:08

Hallo Leute,

hier ein interessanter Bericht über gekaufte Spielebesprechungen:
http://zuspieler.de/teuflisches-angebot/

Hat jemand von Euch schon mal Ähnliches erlebt?

Ciao
Tim

[Anmerkung vom Admin: Ihr findet den Artikel auch unter viewtopic.php?f=58&t=322089]

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Ludoversum
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Beitragvon Ludoversum » 27. Mai 2013, 10:00

Hallo Tim,

> hier ein interessanter Bericht über gekaufte
> Spielebesprechungen:
> http://zuspieler.de/teuflisches-angebot/

In diesem (lesenswerten!) Bericht geht es nicht um "gekaufte Besprechungen" im Allgemeinen, sondern um Video-Auftragsarbeiten für eine vom Kosmos-Verlag beauftragten Marketingfirma.



> Hat jemand von Euch schon mal Ähnliches erlebt?

Nein, von mir wollte noch niemand ein Video.... :-)))

Allerdings hat mir auch noch niemand Geld für einen Text geboten. Hätte auch nichts gebracht, da wir unsere Texte nicht umdichten. Mir ist bekannt, dass es Webseiten gibt, die schon für die Zusendung eines Rezensionsexemplars in sinnlose Lobhudeleien ausbrechen, aber das können die Leser selbst sicherlich am besten beurteilen. Wenn jemand zu viel Geld übrig hat, darf er bei uns aber gerne Werbung schalten. (siehe Michaels Kommentar auf obigem Link über Reich der Spiele)




viele Grüße,
Carsten

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Dumon » 27. Mai 2013, 10:09

Es ist ja nichts Neues, dass es "bezahlte Previews" gibt. Einer der am Häufigsten gesehenen Videoblogger im Spielbereich, Tom Vasel, macht das ja nun schon eine ganze Weile.

Ich habe mir grade mal den Artikel auf zuspieler.de durchgelesen, und bin insbesondere über das Zitat aus dem Pressekodex gestolpert, das insbesondere unterstreicht, dass die Presse quasi "frei von wirtschaftlichen Interessen" berichten sollte.
Das ist natürlich nicht "Gesetz" (für die, dies nicht wissen), sondern im selbst-gegebenen Pressekodex festgelegt. Also eine Art informelle Regel, an die sich die Presse halten SOLL.

Wenn man nun vollkommen eng das ganze auslegt, dann darf man natürlich als Journalist nur dann über Spiele berichten, wenn man dies nach vollkommen eigener Entscheidung tut. Also ohne jegliche Initiative von außen.
Ist das so, müsste man sich aber fragen, warum viele Blogs nur dann über ein Spiel berichten, wenn sie auch ein Exemplar vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.

Das ist keinerlei Kritik an dieser Praxis, also bitte nicht falsch verstehen. Es gibt so viele Spiele pro Jahr, dass die Zeit wohl nie ausreichen würde, um wirklich alles zu rezensieren. Eine Auswahl muss getroffen werden. Dass diese auch von Eigenkosten abhängen darf (immerhin können nur wenige vom Bloggen leben, wenn überhaupt), sollte da selbstverständlich sein.

Andererseits stellt sich dann natürlich die Frage - was heißt "kostenloses Exemplar"? Heißt das "auf Anfrage"? Sprich - hat der Blogger den Verlag angefragt bezüglich des entsprechenden Spiels, und daraufhin eines zugeschickt bekommen? In diesem Fall könnte man ein kostenloses Spiel als "Arbeitsmaterial" für die Rezension, und als offene Informationspolitik des Verlages, sehen.

Was aber, wenn Verlage ungefragt, den bekannteren Bloggern Freiexemplare ungefragt schicken?
Eine Rezension ist, wenn sie gut ist, immer phantastische Werbung. Insbesondere auf den bekannteren Seiten. Und günstige noch dazu, da Verlage ja "nur" das Spiel selbst bezahlen, nicht den Rezensenten.
Natürlich sind schlechte Rezensionen (oder besser: schlechte Bewertungen) keine gute Werbung. Aber hier kann und sollte davon ausgegangen werden, dass Rezensionen so unvoreingenommen wie möglich geschehen (im positiven wie auch negativen Sinne).

Dennoch, ist dieses ungefragte Zuschicken - oder auch das Anfragen von Verlagsseite, ob man zuschicken kann oder soll - nicht schon ein Einfließen von Wirtschaftsinteressen? Wie gesagt, positive Bewertungen sind die billigste Form von Werbung!

Wie sieht es nun mit solchen bezahlten Rezensionen oder Previews aus, denn das geht ja noch einen Schritt weiter?

Oder tut es das?
Im Prinzip hat der Artikel es ja schon genannt - auch Blogger müssen irgendwie Rechnungen bezahlen. Und was der Verlag oder die Agentur (zumindest in diesem Fall) ja nicht tut, ist, für GUTE Rezensionen zu bezahlen. Es ist ja (laut Artikel) ausdrücklich Teil des Deals, dass der Blogger ganz explizit das Spiel so bewertet, wie er es eben empfindet. Zudem soll ja auch darauf hingewiesen werden, dass die Aktion quasi mehr Promotion als Rezension ist (mit dem Vermerk bezüglich der Agentur). Und es ist wohl auch gestattet, dass man nochmal gesondert darauf hinweist, bezahlt worden zu sein für die Review.

Die einzige Frage, die sich mir noch stellt (im Zusammenhang mit dieser Situation), ist natürlich, ob sich der Beitrag an der Bewertung orientiert - sprich, ob gute Bewertungen mehr Geld erhalten.
Nur in diesem Fall fände ich es im Rahmen des Pressekodexes als verwerflich, sich darauf einzulassen.

Selbiges gilt natürlich auch für all die bezahlten anderen Reviews da draußen im Netz. Irgendwie haftet dem Adjektiv "bezahlt" etwas negatives an, und der Gedanke schwingt mit, dass der auftraggebende Verlag nicht nur eine Rezension, sondern auch eine gute Bewertung, gekauft hätte. Ist dem so? Das kann man so genau wohl nicht sagen.

Da aber ist dann der Blogger (oder Journalist) selbst gefragt, und seine Verbundenheit zum Pressekodex. Rezensionen, die bezahlt sind, KANN man als diesem widersprechend empfinden, ich denke aber, dass dies nicht so ernst ausgelegt werden muss. Wird aber damit implizit auch das Wohlwollen des Rezensenten erkauft, dann sollte sich ein ernsthafter und ehrlicher Blogger bzw. Journalist solcher Praxis verweigern.


Als Leser und Nutzer der Medien sollte man sich aber dennoch auch vor Augen führen, dass der Gedanke eines vollkommen unbeeinflussten Journalisten, oder einer vollkommen objektiven oder unabhängigen Presse, nicht aufrecht zu erhalten ist. Nachrichtenauswahl (also die Entscheidung, was berichtenswert ist und was nicht) hängt nämlich nicht zuletzt auch von Vorgaben, Meinungen und Wahrnehmung ab. Von Redaktionen, die Richtungen vorgeben, über der Interpretation des Begriffes "Öffentliches Interesse" bis hin zur Auswahl des Journalisten selbst, was berichtenswert ist oder nicht.
Man sollte als Mediennutzer daher wissen, dass Presse ohnehin eine selektive Funktion besitzt. Nachrichten sind das, was die Presse entscheidet, dass es wichtig und berichtenswert ist. Als passiver Nutzer von Medien (also als Konsument) bekommt man ncht einmal ein vollständiges Bild präsentiert, da dies einfach nicht möglich ist. Und selbst, wenn man aktiv auf Informationssuche geht, sind der eigenen Informiertheit Grenzen gesetzt.

...aber vielleicht wird das hier schon ein bisschen zu theoretisch...

Ich persönlich finde jedenfalls eine bezahlte Rezension nicht verwerflicher als ein ungefragt zugeschicktes Rezensionsexemplar. WENN sie als solche gekennzeichnet ist, und (davon gehe ich aus) WENN der Rezensent so objektiv wie möglich das Spiel betrachtet.

Grütze,
Dumon

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Ludoversum » 27. Mai 2013, 10:28

Dumon schrieb:
>
> Wenn man nun vollkommen eng das ganze auslegt, dann darf man
> natürlich als Journalist nur dann über Spiele berichten, wenn
> man dies nach vollkommen eigener Entscheidung tut. Also ohne
> jegliche Initiative von außen.

Nö. Sonst könntest Du gleichermaßen ableiten, dass jeder Journalist auch ALLE Spiele kennt, d.h. selbst mehrfach gespielt hat, bevor er eine Auswahl für seine Berichterstattung trifft :)



> Ist das so, müsste man sich aber fragen, warum viele Blogs
> nur dann über ein Spiel berichten, wenn sie auch ein Exemplar
> vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.

Weil Blogger nicht bezahlt werden?
Ist doch ganz einfach: (a) Gib mir Geld, mit dem ich mir die Spiele meiner Wahl selbst kaufen kann oder (b) Gib mir direkt die Spiele.
Bei letzterer Variante wissen die Verlage oft schon ganz gut, was am Markt ankommt und was eher belanglos ist. Manchmal irren sie sich aber auch.




> Das ist keinerlei Kritik an dieser Praxis, also bitte nicht
> falsch verstehen. Es gibt so viele Spiele pro Jahr, dass die
> Zeit wohl nie ausreichen würde, um wirklich alles zu
> rezensieren. Eine Auswahl muss getroffen werden. Dass diese
> auch von Eigenkosten abhängen darf (immerhin können nur
> wenige vom Bloggen leben, wenn überhaupt), sollte da
> selbstverständlich sein.

Vom bloggen leben? Hm... wen meinst Du noch, außer Guido? ;-)




> Andererseits stellt sich dann natürlich die Frage - was heißt
> "kostenloses Exemplar"? Heißt das "auf Anfrage"?

ja



>Sprich - hat
> der Blogger den Verlag angefragt bezüglich des entsprechenden
> Spiels, und daraufhin eines zugeschickt bekommen? In diesem
> Fall könnte man ein kostenloses Spiel als "Arbeitsmaterial"
> für die Rezension, und als offene Informationspolitik des
> Verlages, sehen.
>
> Was aber, wenn Verlage ungefragt, den bekannteren Bloggern
> Freiexemplare ungefragt schicken?

Hm. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich bei diesen Personen um Mitglieder der Jury "Spiel des Jahres" handelt. :)
Ansonsten brauchst Du Dir über diese Variante wirklich keine Gedanken machen. So gut geht es den Verlagen nämlich finanziell nicht, dass sie diese Praxis dauerhaft leben könnten.



> Eine Rezension ist, wenn sie gut ist, immer phantastische
> Werbung. Insbesondere auf den bekannteren Seiten. Und
> günstige noch dazu, da Verlage ja "nur" das Spiel selbst
> bezahlen, nicht den Rezensenten.
> Natürlich sind schlechte Rezensionen (oder besser: schlechte
> Bewertungen) keine gute Werbung. Aber hier kann und sollte
> davon ausgegangen werden, dass Rezensionen so
> unvoreingenommen wie möglich geschehen (im positiven wie auch
> negativen Sinne).

Auch nicht ganz so gute Rezensionen haben den Effekt, zumindest auf das Produkt hinzuweisen. Sofern es sich nicht um einen kompletten Verriss handelt, sollten sich immer noch potentielle Käufer aus der Zielgruppe finden lassen. Und richtig schlechte Bewertungen haben den großen Vorteil, gut beurteilte Spiel noch besser dastehen zu lassen.



cheers,
Carsten
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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Dumon » 27. Mai 2013, 11:22

ludoversum schrieb:
> Nö. Sonst könntest Du gleichermaßen ableiten, dass jeder
> Journalist auch ALLE Spiele kennt, d.h. selbst mehrfach
> gespielt hat, bevor er eine Auswahl für seine
> Berichterstattung trifft :)


Das ist nicht richtig.
Weiter unten in meinem Beitrag sprach ich von Nachrichtenselektion. Jeder Journalist oder Blogger tut dies ohnehin - und vollführt damit die so genannte Gatekeeper-Funktion. Dafür muss er aber nicht die Gesamtheit der Spiele kennen oder gespielt haben.
Um zu entscheiden, ob ein Spiel rezensiert werden soll oder nicht, braucht der Blogger einfach nur Kenntnis von dem Spiel zu haben. Eigenes Interesse an dem Spiel erhöht die Wahrscheinlichkeit, aber auch das ist nicht ausschlaggebend.
Vielleicht war aber "vollkommen unbeeinflusst von außen" Dir zu brutal formuliert. "Auf ein Spiel aufmerksam gemacht werden", ganz egal wie, ist ja auch schon Einfluss von außen. Wenn man aber ein bisschen von der wortwörtlichen Bedeutung abrückt, sollte doch eigentlich klar sein, was ich damit meinte. Ohne Einfluss, der den Blogger oder Journalisten dazu bringt, ein Spiel bevorzugt zu rezensieren. Dass das nicht so einfach ist, ist mir klar.

Übrigens schöne Verwendung eines rhetorischen Elements. Jeder muss Dir zustimmen, dass es absurd ist, dass man alle Spiele kennen kann.
;)



ludoversum schrieb:
>
> > Ist das so, müsste man sich aber fragen, warum viele Blogs
> > nur dann über ein Spiel berichten, wenn sie auch ein Exemplar
> > vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.
>
> Weil Blogger nicht bezahlt werden?
> Ist doch ganz einfach: (a) Gib mir Geld, mit dem ich mir die
> Spiele meiner Wahl selbst kaufen kann oder (b) Gib mir direkt
> die Spiele.
> Bei letzterer Variante wissen die Verlage oft schon ganz gut,
> was am Markt ankommt und was eher belanglos ist. Manchmal
> irren sie sich aber auch.
>

Zum Einen stellst Du damit etwas heraus, was ich gar nicht kritisiert und weiter unten selbst so dargestellt habe. Das Ganze ist natürlich eine rhetorische Frage gewesen, mit einer kleinen Spitze versteckt darinnen.
Denn eine Vorabauswahl, die auf "schickt mir Spiele umsonst, die rezensier ist" beruht, bedeutet oft gleichzeitig "Spiele, die ich nicht umsonst geschickt bekomme, rezensiere ich nicht". DAs ist eine Vorauswahl, aufgrund derer sich ein Blogger oder Journalist ein Bias vorwerfen lassen könnte. Immerhin bildet er damit keine möglichst objektive Selektion mehr ab, sondern eine, die auf wirtschaftlichen Kriterien (der Verlage und seinen eigenen) beruht).
ABER, und das will ich nochmal betonen, es ist ganz klar, dass eine Selektion getroffen werden muss, da einfach nicht alles rezensiert werden kann. Und dass ein Blogger oder Journalist, der dafür nicht bezahlt wird, dann eben möglichst kosteneffektiv vorgeht, ist selbstverständlich nachvollziehbar. Und keinesfalls von meiner Seite aus kritisiert oder offensiv in Frage gestellt...

Zum Anderen wirfst Du hier aber einen interessanten Aspekt in die Manege. Und zwar, dass die "Verlage wissen, was ankommt". Das wäre irrelevant, wenn die Rezensenten konkret Spiele anfragen. Fragen sie aber Verlage nach "Paketen" (ich nenn das mal so flapsig) an, und sie kriegen dann, was der Verlag als "gut ankommend" betrachtet, ist das schon eine sehr konkrete Vorauswahl nach wirtschaftlichen Kriterien, von seitens der Verlage. Und damit auch ein Spekulieren auf günstige Werbung!

Auch das finde ich nicht verwerflich. Immerhin trifft überall PR und Marketing auf Journalismus, nicht nur in dieser Branche. Aber im Lichte dieser Situation kann man sich nicht guten Gewissens hinstellen, und die "wirtschaftliche Beeinflussung" hinter dem Angebot, eine Rezension zu bezahlen, kritisieren, wenn man eine solche Praxis nicht auch rundum kritisiert. Denn im Endeffekt sind Verlage, die für Rezensionen (ohne Vorgabe einer Bewertungsrichtung, selbstverständlich) Geld bezahlen, dann nur ehrlicher...



ludoversum schrieb:
>
> > Andererseits stellt sich dann natürlich die Frage - was heißt
> > "kostenloses Exemplar"? Heißt das "auf Anfrage"?
>
> ja
>
>
>
> >Sprich - hat
> > der Blogger den Verlag angefragt bezüglich des entsprechenden
> > Spiels, und daraufhin eines zugeschickt bekommen? In diesem
> > Fall könnte man ein kostenloses Spiel als "Arbeitsmaterial"
> > für die Rezension, und als offene Informationspolitik des
> > Verlages, sehen.
> >
> > Was aber, wenn Verlage ungefragt, den bekannteren Bloggern
> > Freiexemplare ungefragt schicken?
>
> Hm. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich bei
> diesen Personen um Mitglieder der Jury "Spiel des Jahres"
> handelt. :)
> Ansonsten brauchst Du Dir über diese Variante wirklich keine
> Gedanken machen. So gut geht es den Verlagen nämlich
> finanziell nicht, dass sie diese Praxis dauerhaft leben
> könnten.
>


Das glaube ich kaum.
Ich kann das natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, und kenne mich in der Blogger-Branche nicht sonderlich aus. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass Tom Vasel (sorry, dass ich da wieder Bezug nehmen muss - ist meine einzige Erfahrung) hauptsächlich Spiele rezensiert, die ihm zugeschickt wurden, und er da womöglich bei gehypten Spielen selbst anfragt, aber kaum bei allen. Seine Aussage mir gegenüber war da "wenn man mir ein Spiel schickt, rezensier ichs auch". Auf Anfrage, wie das Prozedere sei.
Natürlich kann das ein Einzelfall sein. Aber irgendwie glaube ich das kaum. Natürlich fragen Rezensenten bei Spielen, die sie interessieren (und bestimmt auch bei so manch anderer Neuheit) garantiert an. Ich glaube aber kaum, dass ein etablierter Rezensent nicht auch einfach Spiele zugeschickt bekommt - mit der Bitte um Rezension...


Ich will hier wirklich nicht gegen Rezensionen oder Rezensenten oder gängige Praxis in den Krieg ziehen. Bitte versteht meine Beiträge nicht als Kritik daran.
Ich wollte lediglich darstellen, dass es mEn nicht gerechtfertigt wäre, den moralischen Zeigefinger gegenüber dem im OP genannten Fall zu erheben!

Grütze,
Dumon

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Hans » 27. Mai 2013, 11:33

Der Name der Agentur hat mich etwas stutzig gemacht ...
Zwei Texte aus wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Hallimasch

Der Gemeine, Goldgelbe oder Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), auch Stuppling genannt, ist eine Pilzart. Da er meist um den 28. September herum erscheint, dem Namenstag von Wenzel, bezeichnet man ihn in manchen Landstrichen auch als „Wenzelspilz“. In den österreichischen Alpenregionen wurde er Halamarsch oder Halawatsch genannt und soll als Heilmittel gegen Hämorrhoiden genutzt worden sein ....

weiter unten dann:

.... Der Gemeine Hallimasch kommt vor allem außerhalb geschlossener Wälder wie in Parks, Gärten und Wiesen vor. Er besiedelt vorwiegend Laubholz. Auf dem befallenen Substrat lebt der Pilz als Parasit oder Saprobiont. Mit seinen schnürsenkelähnlichen schwarzen Hyphenstränge (Rhizomorphen) kann er unterirdisch große Entfernungen zurücklegen, um geeignetes Substrat zu finden. Der Pilz infiziert anschließend die Baumwurzeln und bilden unter der Borke ein weißliches Fächermyzel. Dieses leuchtet im Dunkeln bei bestimmter Witterung.[2] Diese Biolumineszenz wird durch eine chemische Reaktion unter Mitwirkung des Enzyms Luziferase hervorgerufen.[3] Der parasitische Befall des Pilzes führt zum Absterben des Wirtsbaumes. Danach kann sich der Pilz noch einige Jahre saprophytisch vom toten Holz ernähren ....

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Hoax? Neeeee... :D

Beitragvon Dumon » 27. Mai 2013, 11:49

Da bin ich aber sehr baff.

Zuerst musste ich ein wenig grinsen.
Dann hab ich in wikipedia Versionen verglichen, um sicher zu gehen.
Und schließlich hab ich die Agentur überprüft...

Und jetzt bin ich total verwirrt.
Entweder ist das ein unglaublich elaborierter Hoax, oder ein seltsamer Zufall. Ich glaube ja an letzteres, aber es wirkt dennoch seltsam...


Wovon ich spreche?
Davon, dass "Hallimash" auch als "Wenzelspilz" bezeichnet wird. Und dann schaut mal, welcher Sebastian den Artikel auf zuspieler.de geschrieben hat...
:D

Lachende Grütze,
Dumon

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Re: Hoax? Neeeee... :D

Beitragvon Hans » 27. Mai 2013, 13:01

Hallo Dumon ... ich glaube nicht an Zufälle, zumindest nicht an solche ;)

... lustig ist das schon, wie alles zusammen passt. Ich glaube, da hat Sebastian die "schnürsenkelähnlichen schwarzen Hyphenstränge" aus der Erde gezogen ...

Hans

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Ludoversum » 27. Mai 2013, 13:06

Dumon schrieb:
>
> Vielleicht war aber "vollkommen unbeeinflusst von außen" Dir
> zu brutal formuliert.

jo, das kann sein :)



>
> Übrigens schöne Verwendung eines rhetorischen Elements.

danke :)



> Jeder muss Dir zustimmen, dass es absurd ist, dass man alle Spiele
> kennen kann.
> ;)

MUSS nicht.... Also ich fände es durchaus amüsant, wenn sich solch eine Person melden würde.... *ggg*










> Ich glaube aber kaum, dass ein
> etablierter Rezensent nicht auch einfach Spiele zugeschickt
> bekommt - mit der Bitte um Rezension...

Mag sein. Ist bei mir auch schon mal vorgekommen. Lass mich überlegen... ich glaube genau 1 Mal (in 9 Jahren). Das war kurz vor Essen, sodass die Rezi tatsächlich noch vor Messebeginn fertig werden konnte.
Aber gut, ich bin ja auch kein Tom Vasel :-)))



> Ich will hier wirklich nicht gegen Rezensionen oder
> Rezensenten oder gängige Praxis in den Krieg ziehen. Bitte
> versteht meine Beiträge nicht als Kritik daran.

dont worry.... :)



cheers,
Carsten

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Re: Hoax? Neeeee... :D

Beitragvon Folmion » 27. Mai 2013, 13:24

Ich fürchte da irrst du dich ziemlich ;)
Es gibt wirklich viele Treffer auf diese Agentur und sie reichen etliche Jahre zurück. Ausserdem müsste zuspieler mit ziemlichen Problemen rechnen, wenn sie einfach so derartiges über Kosmos behaupten. Und die Agentur heißt Hallimash, nicht Hallimasch, das ist schon ein Unterschied. Das mash bezieht sich wahrscheinlich auf das englische Wort mischen.

Grüße
Florian

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RE: Hoax? Neeeee... :D

Beitragvon Hartmut Th. » 27. Mai 2013, 13:28

"Dumon" hat am 27.05.2013 geschrieben:
> Da bin ich aber sehr baff.
...
> Wovon ich spreche?
> Davon, dass "Hallimash" auch als "Wenzelspilz" bezeichnet
> wird. Und dann schaut mal, welcher Sebastian den Artikel
> auf zuspieler.de geschrieben hat...

Der wird halt auch schon mal seinen Namen gegoogelt haben und ist dann darauf gestoßen.

Der Hallimasch ist übrigens ein sehr leckerer fester Speisepilz und man muss ihn oft nicht einmal suchen, steht er doch reichhaltig in Büscheln an altem Holz.

verspielte Grüße, Hartmut

- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon s-e-b-a-s-t-i-a-n » 27. Mai 2013, 13:34

Hallo Hans,

das ist ein Zufall. Und wie schon Folminion richtig geschrieben hat: "Die Agentur heißt Hallimash und nicht Hallimasch". Die Agenturseite finden Interessierte unter http://www.hallimash.com/.

Grüße
Sebastian Wenzel

P.S.: Wenzel heißt übrigens auch eine Spielkartenfigur im deutschen Blatt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Unter. Aber das muss ich hier wahrscheinlich niemandem mehr erzählen.

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Re: Hoax? Neeeee... :D

Beitragvon Hans » 27. Mai 2013, 14:26

Hallo Folmion,

ich habe doch gezwinkert ;););) ...

... hab mir halt nur Gedanken gemacht, warum eine Agentur so einen Namen wählt, auch wenn er verenglischt nichts mit dem Pilz zu tun hat.
Die Assoziation ist da.

Und ... weil wir immer auf der Suche nach originellen Spielenamen sind, die noch unverbraucht sind, stolpert man leichter über alles mögliche, z. B. über solch einen ungewöhnlichen Agentur-Namen ... (komme ja selber aus der Werbebranche) ...

Drei-Hasen-Grüße, Hans

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Dumon » 27. Mai 2013, 14:42

Komm, lass uns doch den Spaß.
Das ist doch ein sauwitziger Zufall!
:D

Verschwörungstheoretische Grütze,
Dumon

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Hans » 27. Mai 2013, 15:08

Hast Du die leuchtenden Teufels-Würfel gesehen?
Und dann noch dieses Wort bei wikipedia: "Luziferase"

... Dieses leuchtet im Dunkeln bei bestimmter Witterung.[2] Diese Biolumineszenz wird durch eine chemische Reaktion unter Mitwirkung des Enzyms Luziferase hervorgerufen. ...

Es ist doch alles nicht so dramatisch, wie es ist!
Hans

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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon Dumon » 27. Mai 2013, 18:00

Oh mein Gott!

EVERYTHING is connected!!!!!!
Waaaaaaah!
:cool:


Prometheische Grütze,
Dumon

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Re: Es geht nur um Videospots!

Beitragvon Spielevater » 28. Mai 2013, 07:31

Mein grundsätzliches Statement:

Ich laß mich nicht kaufen!
Weder für Videos noch für Texte!
Ich schreibe heute und in Zukunft das was ICH denke.

Gruß
Oli
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Re: Es geht nur um Videospots!

Beitragvon Attila » 29. Mai 2013, 08:02

Hi,

Wow, welch eine redliche Einstellung.

Wie verdienst du eigentlich dein Geld? - Oder arbeitest du nicht aus Prinzip?

Atti

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Re: Es geht nur um Videospots!

Beitragvon Spielevater » 31. Mai 2013, 08:54

Ich arbeite nicht aus Prinzip, ich arbeite aus Langeweile :P

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Re: Es geht nur um Videospots!

Beitragvon Attila » 31. Mai 2013, 13:15

Hi,

Aber wie passt das mit deiner heren Einstellung zusammen?
Da muss ich mich doch schwer wundern. :-)

Atti

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Re: Es geht nur um Videospots!

Beitragvon Roman » 1. Juni 2013, 08:43

Hi Atti,

Attila schrieb:

> Aber wie passt das mit deiner heren Einstellung zusammen?
> Da muss ich mich doch schwer wundern. :-)

Darf ich das so interpretieren, dass Du in der spielbox Lobbyarbeit verrichtest, weil Du auf das Geld angewiesen bist?

Ciao,
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Dice Devils: Teuflisches Angebot -zuspieler.de-Artikel

Beitragvon SpieLama » 27. Mai 2017, 10:30

Hinweis: Der folgende Artikel von mir wurde 2013 auf zuspieler.de veröffentlicht. Mehr dazu unter viewtopic.php?f=63&t=390396.

Das ungewöhnliche Angebot flattert als E-Mail in den digitalen Briefkasten. Es kommt von der Agentur Hallimash und trägt den Betreff „Anfrage YouTube-Channel“. Gesucht werden Personen, „die ein neues Gesellschaftsspiel via YouTube-Video (max. 5 Minuten, bestenfalls 90-120 Sekunden) vorstellen sollen“. Im Gegenzug gibt es Geld – zwischen 75 und 150 Euro. Das stammt von einem der großen Verlage Deutschlands, dem Auftraggeber von Hallimash: Kosmos.

Der Stuttgarter Verlag will mit der Aktion sein Würfelspiel „Dice Devils“ im Internet bekannt machen. Deswegen gibt es für die Videos klare Vorgaben. Gezeigt werden sollen:

  • Eine kurze Vorstellung und Erklärung des Spiels
  • Ausschnitte aus Spielszenen
  • und eventuell eine Bewertung (anhand von Schulnoten oder Sternen).

Wie diese Bewertung ausfällt, bleibt den Videobloggern überlassen. Wem das Spiel nicht gefällt, darf es zerreißen. Also alles kein Problem? Das kommt auf das Selbstverständnis der Blogger an – sehen sie sich als professionelle Journalisten, sollten sie sich an den Deutschen Pressekodex halten. Dort steht: „Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der […] Journalisten beeinflusst werden. […]“

Soweit die Theorie. Nun zur Praxis. Die Spielebranche ist klein, man kennt sich. Oft verschwimmen die Grenzen zwischen redaktionellen Veröffentlichungen und persönlichen wirtschaftliche Interessen. Was ist zulässig, was nicht? Es ist schwer, diese Fragen allgemein zu beantworten. Schließlich müssen auch Blogger ihre Miete bezahlen. Die meisten betreiben ihre Seiten nach Feierabend und investieren viel Zeit und Geld in ihre Projekte. Davon profitieren das Kulturgut Gesellschaftsspiel im Allgemeinen und im Besonderen alle Unternehmen, die mit Spielen Geld verdienen. Die Firmen wissen das. Für sie ist es wichtig, im Internet präsent zu sein. Nicht nur mit einer eigenen Homepage, sondern auch auf Blogs und YouTube. Das Schlagwort dafür lautet „Blogger Relations“.

„Die digitale Mundpropaganda der Konsumenten im Web 2.0 ersetzt in zunehmendem Maße die klassischen Botschaften der Unternehmen. In keinem anderen Medium verbreiten sich Berichte, Meinungen oder auch Gerüchte, seien diese nun positiv oder negativ, schneller als im Internet. Diese neue Meinungsmacht Ihrer Kunden zu kennen und entsprechend damit umzugehen, sollte zukünftig fester Bestandteil Ihrer Online Marketing Maßnahmen werden“, schreibt Hallimash auf seiner Internetseite.

Ravensburger startete deshalb vergangenes Jahr die „Ravensburger Sommerspiele 2012“. Blogger konnten sich bei dem Verlag über Facebook bewerben und erhielten kostenlose Rezensionsexemplare von Spielen. Im Gegenzug mussten sie einen Testbericht verfassen. Für aus Verlagssicht besonders gelungene Rezensionen erhielten sie virtuellen Gold- Silber und Bronze-Medaillen.

Spiel gegen Rezension
Kostenlose Rezensionsexemplare sind nicht nur in der Spielebranche üblich. Auch Buch- und Musikverlage versenden Bücher und Alben an Journalisten. Spiel gegen Rezension. Das ist in der Branche ein ungeschriebenes Gesetz. Manche Kleinverlage halten das auch schwarz auf weiß fest: Der Kleinverlag Franjos lässt Journalisten folgende Vereinbarung unterschreiben:

„Sie erhalten zunächst das gewünschte Spiel kostenlos. Wenn Sie innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nachweisen (Belegexemplar, Tonaufnahme o.ä.), dass Sie über das Spiel berichtet haben, dürfen Sie das Spiel behalten. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie das Spiel für Ihre Berichterstattung nicht verwenden können, schicken Sie es wieder an mich [Franz Josef-Herbst] zurück. Sollten Sie das Spiel trotzdem behalten wollen, bezahlen Sie den normalen Preis.“

Das neben kostenlosen Spielen aber auch Geld für eine Rezension fließt, ist der zuspieler.de-Redaktion bisher noch nicht untergekommen. Deswegen haben wir bei Kosmos nachgefragt. Wir wollten unter anderem wissen:
  • 1. Warum beauftragt Kosmos die Agentur Hallimash, die bei diversen Spielebloggern anfragt ob sie eine Videorezension über „Dice Devils“ drehen wollen?

  • 2. Warum schaltet Kosmos keine Anzeige für „Dice Devils“ auf den entsprechenden Spieleseiten , sondern versucht auf diese Art und Weise das Spiel im redaktionellen Teil zu platzieren?

  • 3. Einige der angeschriebenen Webseiten hätten sehr wahrscheinlich eh über „Dice Devils“ berichtet – und das sogar kostenlos. Ist das Spiel so schlecht, dass Kosmos auf diese Art und Weise Werbung für das Spiel betreiben muss?

  • 4. Würde Kosmos auch der Spielbox, der Fairplay oder anderen Fachzeitschriften Geld dafür anbieten, dass sie eine Rezension über ein bestimmtes Spiel veröffentlichen? Sollte die Antwort auf die Frage "Nein" lauten, warum bietet Kosmos dann Spielebloggern Geld für eine Videorezension? Sollte die Antwort "Ja" lauten, dann folgende Nachfrage: Für welche Spielerezensionen hat Kosmos Redaktionen bereits Geld geboten oder plant Geld zu bieten?


  • 5. Die Agentur zahlt den Spieleseiten unterschiedliche Preise für ein Video – zwischen 75 Euro bis zu 150 Euro. Im Vergleich zu einem professionellen Werbebeitrag ist das jedoch immer noch sehr billig. Wieso zahlt Kosmos den Spieleseiten – wenn der Verlag sich schon für diesen Weg entscheidet – keine angemessene Vergütung für ihre Arbeit?

  • 6. Betreibt Kosmos noch weitere fragwürdige Marketingmaßnahmen im Internet – wie zum Beispiel gekaufte Amazon-Bewertungen, gekaufte Facebook-Fans oder bezahlte Foren-Einträge?

Kosmos hat auch auf Nachfrage unsere Fragen nicht beantwortet. Stattdessen erhielten wir von der Pressestelle nur eine allgemeine Antwort:

Kosmos hat geschrieben: „Entscheidungen bezüglich Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb werden von uns immer sorgfältig und an den Marktbedingungen orientiert getroffen und umgesetzt.

In Zeiten des Web 2.0, der stets wachsenden Bedeutung des Internets und gerade weil wir an den Erfolg von „Dice Devils“ glauben, wollen wir neue Wege des Online-Marketings beschreiten. Daher haben wir uns für die Zusammenarbeit mit der Internetagentur hallimash entschieden. Selbstverständlich sind die Blogger beim Verfassen ihrer Rezensionen in ihrer Meinung frei und unabhängig. Die Blogger werden von uns in keinster Weise darin beschränkt, ihre eigene, ehrliche Meinung, ihre Erfahrungen oder ihre Gedanken zu „Dice Devils“ zu äußern. Die Rezensionen sind auf den Blogs eindeutig und klar erkennbar als „Blog-Marketing ad by hallimash“ gekennzeichnet. Das Honorar für eine einzelne Rezension hängt von Größe und Bekanntheit des Blogs ab.

Für Ihre Fragen und Ihr Interesse an den Marketingmaßnahmen zu unserem Spiel „Dice Devils“ möchte ich mich bedanken. Darin sind sicherlich einige Anregungen für uns enthalten, die wir intern diskutieren werden und bei künftigen Entscheidungen ggf. berücksichtigen werden.“


Interessant für künftige Entscheidungen ist für die Verantwortlichen bei Kosmos sicherlich auch die Resonanz auf die Aktion. Wer im Internet nach „Dice Devils“ und „Hallimash“ sucht, findet schnell Blogs, die bei der Aktion mitgemacht haben. Wir haben auf diesem Weg zwölf Seiten entdeckt, die über das Spiel berichtet haben. Darunter sind vor allem Blogger, die sonst eher nicht über Spiele berichten. Unter allen Artikeln findet man wie in der E-Mail von Kosmos erwähnt den Hinweis „Blog-Marketing ad by hallimash“ und einen Link auf hallimash.de. Wie viele Leser mit diesem Hinweis etwas anfangen können oder auf den Link geklickt haben, um sich über Hallimash zu informieren, wissen wir nicht. Einige Blogger haben deshalb zusätzlich darauf hingewiesen, dass sie Geld für die Vorstellung bekamen und das Kosmos der Auftraggeber von Hallimash war. Andere nicht.

Bisher 1.261 “Dice Devils”-Videoabrufe
Bis zum 23. Mai 2013 kamen die „Dice-Devils“-Videos, die im Zuge der Kampagne entstanden und die wir auf YouTube entdeckt haben, auf 1.261 Aufrufe. Hinzu kommen die Blogartikel, die das offizielle Kosmos-Video einbinden. Das kommt auf 864 Aufrufe. Die meisten Blogger bewerteten „Dice Devils“ gut, in der Regel mit vier von fünf Sternen. Auf BoardGamegeek, einer englischsprachige Seite für Vielspieler, haben 26 Nutzer das Spiel mit durchschnittlich 5,29 von 10 Punkten benotet. Eine 5 steht dabei für „Average. No significant appeal, take it or leave it“ und eine sechs für „Fair. Some fun or challenge at least, will play occasionally if in the right mood“.

Es scheint, dass das Netzwerk Recherche Recht hat mit seiner Kritik. Der Verein schreibt auf seiner Webseite: „Die Grenzen zwischen dem unabhängigen Journalismus und der interessengeleiteten Auftragskommunikation, der Public Relations (PR), verschwimmen mehr und mehr in der täglichen redaktionellen Praxis, in der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses und in der Definition des Berufsbildes der Journalisten. „Die PR-Industrie kolonialisiert den Journalismus zunehmend. Sie agiert immer geschickter und drängt mit ihren Botschaften in den redaktionellen Teil, um von der Glaubwürdigkeit der journalistischen Produkte zu profitieren“, sagt der Vorsitzende des Netzwerks Recherche, Dr. Thomas Leif. Das gilt für Print- und Onlinemedien.

Im Internet muss man dabei differenzieren zwischen klassischen journalistischen Angeboten und Blogs. Einige Blogger veröffentlichen Artikel zum Spaß in ihrer Freizeit. Sie verstehen sich nicht als Journalisten und kennen in der Regel auch den Pressekodex nicht. Andere Blogger sehen sich als Journalisten oder sind es sogar. Sie kennen den Pressekodex und wissen: Unabhängiger Journalismus kostet Geld, das nicht durch gekaufte Beiträge im redaktionellen Teil erwirtschaftet werden sollte.

Eine Alternative zu Angeboten wie dem von Hallimash sind entweder klassische Anzeigen ohne Einfluss auf den redaktionellen Teil oder eine Finanzierung durch die Leser. Tom Vassel hat auf Kickstarter für seine Seite „The Dice Tower“ vor wenigen Monaten über 69.000 US-Dollar gesammelt. Die französische Spieleseite Tric Trac hat ein System gestartet, mit dem zahlende Nutzer in Zukunft Meldungen früher lesen können als normale Leser. Und auch zuspieler.de hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Auf das Angebot von Hallimash haben wir verzichtet.

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SpieLama
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Re: Gekaufte Spielebesprechungen

Beitragvon SpieLama » 27. Mai 2017, 10:33

Unter dem Artikel wurden auf zuspieler.de 31 Kommentare veröffentlicht.

Wolfgang Friebe
24. May 2013

Das ist ja schon ein merkwürdiges Unterfangen, Blogger für ihre Rezensionen zu bezahlen. Will Kosmos die Reichweite der Berichterstattung über ihre Spiele auf Bereiche außerhalb der “Szene” erhöhen? Das wäre der einzige Grund, sowas zu machen. Wie du ja schreibst, waren hauptsächlich Nicht-Spiele-Blogs daran beteiligt. Hatte sowieso schon mal den Eindruck, dass mancher Blogger für Geld relativ viel anstellt. Auf proludo.de hab’ ich mal einen Jubelbericht über Queen Games gelesen, bei dem sich mir die Haare sträubten.

Könnte mir darüber hinaus vorstellen, dass durch solche Aktionen die “Szene” ziemlich unruhig wird. Hätte ich mich auch bezahlen lassen sollen? Auf meinem Blog habe ich schließlich besonders viele Kosmos-Spiele besprochen. Kommt gar nicht in Frage, dass ich mich für Artikel bezahlen lasse.


Michael Weber
24. May 2013

Ich bin nicht überrascht, dass solche Aktionen nun auch in der Spieleszene ankommen. Aus anderen Bereichen kenne ich diese Praxis bereits. Diese und andere Plattformen treten an Blogger heran, um Artikel über ein Produkt zu bekommen – das muss nicht immer eine Rezension sein – und Blogger verdienen sich mit dieser Art von “Product Placment” etwas Geld. Das ist Usus im Internet, meistens so geschickt verpackt, dass nur Leute dies erkennen können, die selbst als Internet-Marketing-Dienstleister tätig sind.

Dass der altbackene Brettspielsektor davon lange ausgenommen war, hat mich eh gewundert. Dennoch bin ich betrübt, dass ein großer Verlag wie Kosmos diese Aktion bei den Online-Magazinen/Blogs gestartet hat, die eh über Brettspiele regelmäßig berichten.

Ich kann Sebastians Haltung nur unterstützen und habe selbst auch noch nie Geld für eine Rezension genommen. Angeboten wurde es mir bereits von anderer Stelle. Wir haben genug Möglichkeiten, unsere Kosten über Werbung zu finanzieren, und nutzen diese entsprechend.


Martin Klein
24. May 2013

Danke für den tollen Artikel!

Grundsätzlich überrascht es mich eigentlich auch nicht, dass sowas nun auch mal mit Spielen versucht wird. Gesponserter Content ist leider heutzutage Gang und Gebe, und zwar nicht nur bei Bloggern, sondern eigentlich doch in allen Medien. Hat in letzter Zeit mal jemand von Euch Privatfernsehen geschaut?

Tatsächlich finde ich, dass die hallimash-Maßnahme da noch vergleichsweise transparent war. Ich habe bislang nur das Video vom Spieltraum-Ben dazu angeschaut, und noch deutlicher als er kann man ja nicht machen, dass man dafür Geld bekommen hat. Das fand ich voll in Ordnung. Ich hab grade mal gegooglet und mir ein zwei andere Blogs angeschaut, die an der Maßnahme teilgenommen haben (ein Life-Style-Blog … was auch immer das sein mag… und ein Produkt-Test-Blog). Bei beiden Blogs fand ich, dass schon weniger transparent war, dass da wirklich Geld für geflossen ist. Die Texte lesen sich dann auch als vergleichsweise lächerliche und uninformierte Lobhudeleien. Wer solchen Blogs glauben schenkt, hat es meiner Meinung nach aber eh nicht besser verdient.

Also: Mit Transparenz gehen solche Maßnahmen für mich so grade noch.

Toll finde ich sie trotzdem nicht, und deshalb habe auch ich auf die hallimash-Anfrage, die mich also auch erreicht hat, nicht reagiert (Unabhängig davon, dass ich mit meinem Blog / meinen Videos eh kein Geld verdienen will, eben weil ich das ganze nur hobbymäßig mache). Tatsächlich wusste ich aber lange auch gar nicht, um welchen Verlag / welches Spiel es überhaupt ging (die Anfrage war sehr vage), und habe dann tatsächlich unwissentlich Dice Devils bei Kosmos auf herkömmlichen Wege angefragt und rezensiert. Ich Depp.

Ich denke / hoffe aber, dass das ein einmaliger Versuch von Kosmos war und dass die das nun auch wieder sein lassen. Scheint ja zumindest innerhalb der Szene kaum jemand angebissen zu haben, und ob es Kosmos wirklich was bringt, wenn das eigene Spiel auf dubiosen “Test-Blogs” neben irgendwelchen merkwürdigen Anti-Falten-Cremes beworben wird, wage ich auch mal zu bezweifeln…

Trotzdem schön, dass dieses Thema so mal angesprochen wird!

Grüße,
Martin


Martin Klein
24. May 2013

Achja, eine Frage hätte ich noch:

Wieso kommt Tom Vasel in dem Artikel so gut weg? Der macht ja schließlich auch regelmäßig Bezahl-Content, etwa Kickstarter-Preview-Videos, oder nicht? Ist ja jetzt nicht allzuweit davon weg.

Besten Gruß,

Martin


Nicola Balkenhol
24. May 2013

Keine gute Idee von Kosmos. Schaltet der Verlag denn noch Anzeigen in Spielbox und Fairplay, oder schenkt sich Kosmos das, weil in den beiden unabhängigen Zeitschriften ja für den Verlag nicht steuerbare Meinung veröffentlicht wird?


Sebastian Wenzel
25. May 2013

@Martin: Das ist richtig. Die Stufe “Tom Vasel will do a preview of your Kickstarter game in the year of 2013” gab es zum Beispiel bei seinem Kickstarter-Projekt ab 250 US-Dollar. Dafür haben sich sieben Personen entschieden. Für mich ist das eine unglückliche Vermischung zwischen redaktionellem Teil und klassischem Anzeigengeschäft.

Übrigens: Die Stufe “Ryan Metzler will do a preview of your kickstarter game in the year of 2013” gab es schon ab 150 US-Dollar. Und für 500 US-Dollar gab es folgende Stufe: “Eric Summerer will complete a video review/preview of a game of your choice (Game must be in Eric’s collection, be provided by the backer, or be available for $100 or less retail)”


Jeeves
27. May 2013

In der Regel versenden nicht “Musikverlage” “Alben”, sondern Plattenfirmen.
Das sind zwei unterschiedliche Bereiche und Firmen. Wieso sollte ein Musikverlag, der Kompositionen verwaltet, das Album des Sängers XYZ versenden, auf dem Titel sind, die gar nicht bei ihm verlegt sind (was die Regel ist. Interpret und Komponist sind immer noch verschiedene Berufe).
Beispiel: Besprechungsexemplare von Van Morrisons Album “The Skiffle Session” sind sicher vom Label “Virgin” verschickt worden, aber nicht von den Musikverlegern die die Titel auf diesem Album verwalten: Exile Publishing, Universal Music Publishing, Shalon Music, Dash Music, Kensington Music, MCA Music Publishing, Tro Essex Music, Tyler Music, Peer Music, Music Box/Paul Rodriguez Music, …


Sebastian Wenzel
27. May 2013

@Jeeves: Danke für die Klarstellung.


llamaz
27. May 2013

Ich finde das Vorgehen eigentlich ganz in Ordnung – zumindest wenn der Blogger transparent macht daß Geld geflossen ist. Und zwar aus mehreren Gründen. 1. Die meisten Blogger sind eben keine Journalisten. 2. Journalisten werden für ihre Rezensionen und die Zeit die sie dafür aufwenden vom ihrem Verlag bezahlt. Blogger in der Regel nicht. Und um das Spiel zu testen UND dann noch ein Video dazu zu erstellen sind die 75-150 EUR nicht mehr als eine Aufwandsentschädigung.


Carsten Pinnow
27. May 2013

Bei aller Kritik am Verlag bitte ich zu unterscheiden: Es geht hier ausschliesslich um kurze VIDEOS, nicht um herkömmliche Rezensionen in Schriftform. Gut gemachte Produktvideos gibt es nur wenige und sind auch nicht gerade billig -sie lohnen sich daher nicht für jedes Spiel. (Sebastian bietet übrigens solche Dienstleistungen ebenfalls an, und zwar in gehobener Qualität, wie auf zuspieler.de auch selbst überprüft werden kann. Und nein, diesen Zusatz schreibe ich NICHT weil ich dafür bezahlt werde… :-)))

Kosmos hat jedenfalls letztes Jahr bereits mit Legenden von Andor gezeigt, dass dort die Bereitschaft existiert, neue Marketingstrategien auszuprobieren. Nicht jede muss von Erfolg gekrönt sein oder “in der Szene” gut ankommen. Vielleicht besinnt man sich beim Verlag ja auch schnell wieder und beauftragt künftig professionelle(re) Produzenten für solche Spots.


Sebastian Wenzel
27. May 2013

@Carsten:

(Sebastian bietet übrigens solche Dienstleistungen ebenfalls an, und zwar in gehobener Qualität, wie auf zuspieler.de auch selbst überprüft werden kann. Und nein, diesen Zusatz schreibe ich NICHT weil ich dafür bezahlt werde… :) ))

Das ist falsch. Bevor ich mich als freier Journalist selbständig gemacht habe, habe ich versucht, im Auftrag von Verlagen Spielevideos zu erstellen. Die Verlage waren jedoch nicht bereit, die geforderten Summen zu zahlen. Deswegen habe ich im Februar 2011 lediglich ein Video für “Huch & Friends” erstellt, zu finden unter http://www.youtube.com/watch?v=t_L-BO2LMhM. Seit ich als freier Journalist arbeite, habe ich diese Tätigkeit eingestellt, da sie sich nicht mit meinem journalistischen Selbstverständnis verträgt. Ganz im Gegenteil.

Richtig ist, dass ich im Auftrag der Spiele-Autoren-Zunft auf der Spielwarenmesse Nürnberg Videointerviews mit Persönlichkeiten aus der Branche führe, zum Beispiel mit Klaus Teuber, http://zuspieler.de/die-produktpalette-von-catan/ , oder mit Cynthia Schönfeld und Stefanie Kuschill vom Deutschen Spielemuseum beziehungsweise Deutschen Spielearchiv, http://zuspieler.de/weiblich-jung-sucht/. Ich weise unter Artikeln, wo dies eine Rolle spielen könnte, transparent darauf hin, siehe http://zuspieler.de/fachgruppe-rechtsla ... -darstellt.

Grüße
Sebastian


JJ Preston
27. May 2013

Ich bin da bei Ilamaz. Es spricht wenig gegen ein solches Vorgehen, wenn der Zuseher weiß, woher das kommt. Sprich: Im Optimalfall vorneweg eine Schwarzblende mit Text “Für die folgende Spielrezension habe ich x Euro Aufwandsentschädigung erhalten. Werbung dafür wäre teurer gewesen.”


Michael
28. May 2013

Ich muss sagen, dass das Vorgehen der Agentur völlig in Ordnung finde. Ich arbeite selbst in einer Agentur und die Idee an Multiplikatoren heranzutreten, liegt nahe. 75-150 EUR kann man auch nicht gerade als Bezahlung bezeichnen, sondern höchsten als Aufwandentschädigung – auf keinen Fall aber als Bestechungsversuch.

Noch ein Wort zum ‘Journalismus’. Es wird viel von Pressekodex usw. gesprochen, aber dieser scheint für den Autor dieses Artikels nicht zu gelten. Ich finde es nicht in Ordnung, wie die Agentur und der Verlag in diesem Artikel derart an die Wand gestellt und verurteilt werden.

Michael


Thygra
29. May 2013

Wo wird denn hier jemand an die Wand gestellt? Sebastians Artikel bietet jede Menge Fakten, die mir ermöglichen, eine eigene Meinung zu bilden. Eine Verurteilung kann ich hier nicht erkennen, sondern lediglich einige Fragestellungen. Für mich ist dieser Artikel journalistisch sehr professionell formuliert.


Tim
29. May 2013

Ok jeder hat seine Meinung dazu, ABER wo liegt das Problem?
Klar können Spiele-Fans und Betreiber von Blogs oder anderen Channels dies umsonst vorstellen und sich von den Unternehmen beliefern lassen. Doch warum sollten sie für ihre Arbeit nicht bezahlt werden? Will mir ein Journalist sagen, dass er nur von kostenloser Arbeit lebt? Ich kenne auch Firmen die sehr sehr viele Journalisten mit richtig schönen Summen beliefern und hier POSITVE Beiträge kaufen (Bespiel GAMINGBEREICH UND HIER VOR ALLEM PRINTMAGAZINE) und nicht wie in diesem Falle eine Aufwandsentschädigung den Teilnehmern geben und diese dann sogar noch frei in ihrer Meinung sind. Also wo ist denn das Problem? Zudem wie verbreitet sich denn ein Spiel? Sicherlich nicht nur über euch oder? Und als Firma möchte man doch die Masse erreichen. Wenn ich von mir ausgehe, komme ich immer nur auf neue Spiele bei einer Geburtstagsparty bei Freunden oder durch Empfehlungen von Freunden ODER weil ich es wo lese, wo ICH mich aufhalte. Dies ist aber nicht in einem Spieleblog und daher finde ich diese Marketingstrategie nicht falsch. Ihr könnt doch ganz einfach es so machen und weiterhin KOSTENFREI schreiben und andere bekommen eben Geld für die Zeit die sie investiert haben. Und mal so nebenbei. Jedes entgegen nehmen eines Produkts und gleichzeitige Gegenleistung in Form eine Rezension ist in den meisten Fällen Schleichwerbung wenn dies nicht gekennzeichnet ist. In diesem Falle sieht man eine kompletteTransparenz, die du ja selbst oben erwähnst. Also ich finde daher ist es eine Aufregung um NICHTS. Dann sagt doch ihr wollt weiterhin for free schreiben und gut ist und andere normale Konsumenten die einen Blog betreiben können eben Budget verlangen.


Sebastian Wenzel
30. May 2013

@Tim: Natürlich sollten Journalisten für Ihre Arbeit bezahlt werden. Meiner Meinung nach allerdings nicht von Spiele-, sondern von Medienverlagen.

Dass dies auch in der Videospielbranche anders vorkommt, macht die Sache nicht besser. Auch dort sollte der redaktionelle Teil vom Anzeigengeschäft getrennt sein.

Letztendlich muss – so wie Du auch schreibst – jeder Blogger oder Journalist selbst entscheiden, welche Angebote von Spieleverlagen er annimmt oder ablehnt. Damit nicht jeder Journalist diese Entscheidung selbst treffen muss, haben einige Medieverlage einen Verhaltenskodex aufgestellt, siehe zum Beispiel http://www.axelspringer.de/dl/498450/Co ... 306-oV.pdf oder http://www.initiative-qualitaet.de/file ... _kodex.pdf. Ob und wie diese Vorschriften in der Realität eingehalten beziehungsweise umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Grüße
Sebastian


DamonWilder
31. May 2013

Hallo,
von Seiten vieler Rezensenten wird die Maßnahme ja begrüßt, weil ihre Arbeit endlich mal entlohnt wird. – Allerdings frage ich mich, warum die Arbeit überhaupt entlohnt werden muss. Die meisten Rezensenten sind begeisterte Hobbyspieler mit einem gewissen Maß Geltungsbedürfnis, denen es nicht reicht, in privaten Runden neue Spiele vorzustellen, sondern – Internet sei dank – das aller Welt kundtun müssen. Also: Billigkamera raus, Spieletisch vor das Spieleregal gestellt, Material rangezoomt, Regel runtergeplappert und Fazit gezogen. – Kaum ein deutschsprachiges Videoblog macht das anders. Immer dasselbe, egal wo ich hinschaue. Das ist so unterhaltsam wie die Ziehung der Lottozahlen und vorhersehbar wie die Gästeliste bei Günter Jauch. – Wer soll das ernsthaft Journalismus nennen? Und wer soll dafür bezahlen? Ist hier auch nur irgendeiner bereit für ein deutschsprachiges Blog (Bild oder Wort) einen Cent zu zahlen? (ich persönlich würde das nur für Tric Trac und Udo Bartsch tun)
Ich finde, das Anspruchsdenken vieler selbsternannter Rezensenten ist viel zu hoch und oft können sie ihre Arbeit und die Qualität nicht wirklich einordnen.


Michael Vogel
31. May 2013

Mit Interesse habe ich den Artikel und die dazugehörigen Kommentare gelesen. Ich bin Geschäftsführer der hallimash Gmbh und möchte gerne den einen oder anderen Punkt aufnehmen und kommentieren.
Wir beschäftigen uns seit über 8 Jahren mit dem Phänomen von Social Media und in diesem Zusammenhang mit dem komplett geänderten Kommunikationsverhalten der Internet-Nutzer.
Social Media erfolgt über verschiedene Kanäle und auf unterschiedlichen Ebenen! Wichtige Treiber und den Social Media Kanälen vorgeschalten sind Blogger. Blogger sind inzwischen nachweislich eine der einflussreichsten Konsumentengruppen im Internet. Sie suchen aktiv Informationen, multiplizieren diese automatisch durch ihre Blogs und in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Youtube oder Google+ ….und sie erreichen durch diesen hohen Vernetzungsgrad eine hohe Reichweite. Weltweit gibt es inzwischen über 175 Mio. Blogs! (laut „Statista 2012)
Wir verstehen uns mit unserem Portal http://www.hallimash.com als Bindeglied, zwischen den Bloggern und Unternehmen. Wir haben 2007 das Portal online gestellt und inzwischen haben wir über 5.000 registrierte Blogs aus 16 unterschiedlichen Kategorien und Schwerpunktthemen (von Allgemein über Tourismus bis Wertpapiere). Die Anmeldung der Blogger auf hallimash ist freiwillig, alle Blogs (ein Blogger kann mehrere Blogs betreiben) werden von uns geprüft und danach zugelassen.
Fast alle Blogger haben sich ohne unser Zutun angemeldet. Seit Anfang des Jahres haben wir auch Blogger (wie im Artikel beschrieben), die uns interessant erschienen, per E-Mail angefragt.
Wichtig für uns, und das ist unantastbar, ist die Meinungsfreiheit und Unabhängigkeit der Blogger!
Mit unserer Dienstleistung sind wir nicht allein, inzwischen gibt es verschiedene Anbieter. Unternehmen nutzen diese Dienstleistung, da sie von unserem Know-how in diesem neuen Umfeld und einem Komplettservice profitieren.
Was mir im Artikel und den verschieden Kommentaren auffällt ist, dass wir uns zu sehr mit unseren Vorstellungen von Kommunikationsverhalten beschäftigen. Wir können sicherlich die Frage stellen, ob wir verschiedene Beiträge (wie Damon fragt) „… ernsthaft Journalismus nennen?“. Oder Martins Aussage „Wer solchen Blogs Glauben schenkt, hat es meiner Meinung nach aber eh nicht besser verdient“. Oder Sebastian, der an den Ehrencodex appelliert.
Das ist sicherlich legitim, ändert aber nichts an der Tatsache, dass Menschen heute selbst entscheiden, ob, wann, wie und in welcher Qualität sie Nachrichten, Kommentare, Werbung, …. aufnehmen, verarbeiten oder kommentieren. Die große Herausforderung für Unternehmen besteht heute darin, dafür die richtige Strategie zu entwickeln um ihre Zielgruppe/ Interessenten dort und
über den Kanal anzutreffen, wo sie sich gerade aufhalten und kommunikationsbereit sind.
Dies kann sicherlich, wie im beschriebenen Artikel, die Fachpresse oder Spiele-Blog sein, ist aber auch ganz sicher der Freizeit/- oder Beauty-Blog oder ein YouTube-Video. Dafür gibt es verlässliche Zahlen.
Michael Vogel
Hallimash GmbH


Frank
3. June 2013

Wir haben in der Vergangenheit selbst oft mit hallimash zusammengearbeitet und Inhalte zu verschiedensten Themen in unserem Blog publiziert. Machen wir in letzter Zeit kaum noch, da hallimash schlicht zu wenig zahlt (und weil ich deren Sales Director für ein unzuverl… … halte)

Die Aufregung hier allerdings kann ich so gar nicht nachvollziehen. Advertorials in Presseveröffentlichungen sind ein alter Hut. Die Publikationen, die hallimash in Auftrag gibt, sind im Gegensatz zu den meisten anderen eben auch als “bezahlter Eintrag” gekennzeichnet.

Und evtl. kommen bei bezahlten Video-Produktionen ja letztlich spannendere und weniger zähflüssige Ergebnisse raus als beispielsweise beim zuspieler.tv? :)


Günter Cornett
3. June 2013

Genau wie Advertorials ist auch Taschendiebstahl ein alter Hut. Gibt es schon lange, also warum regt sich da noch jemand auf … ?

Das deutsche Presserecht schreibt zu Recht eine klare Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung vor. Anzeigen sind als Anzeigen zu kennzeichnen.

Wenn die Darstellung im Artikel korrekt ist (woran ich nicht zweifel), dann sind die von hallimash vermittelten Video-Anzeigen nicht korrekt gekennzeichnet und somit Rechtsverstöße:

“Unter allen Artikeln findet man wie in der E-Mail von Kosmos erwähnt den Hinweis „Blog-Marketing ad by hallimash“ und einen Link auf hallimash.de.”

Das Kauderwelsh ist kein Hinweis darauf, dass es sich um Werbung für Kosmos handelt. Dass einige Blogger zusätzlich darauf hinweisen, dass Kosmos der Auftraggeber ist, spricht dafür, dass ihnen das Gefühl für den Unterschied zwischen redaktionellem Beitrag und Werbung nicht abhanden gekommen ist.

Dass Sebastian Wenzel und Michael Weber einen noch höheren Anspruch haben, finde ich begrüßenswert. Wenn Video-Anzeigen klar als solche gekennzeichnet sind (und zwar dauerhaft und nicht nur mit irgendwelchen ominösen Vokabeln im Abspann), halte ich es aber auch für akzeptabel.

Michael Vogels Pseudo-Argumentation
“…ändert aber nichts an der Tatsache, dass Menschen heute selbst entscheiden, ob, wann, wie und in welcher Qualität sie Nachrichten, Kommentare, Werbung, …. aufnehmen, verarbeiten oder kommentieren.”
halte ich allerdings für lachhaft – oder zum Weinen, wenn er es tatsächlich ernst meint.

Denn natürlich zielt gerade diese Art der Werbung auf Täuschung und Entmündigung des Konsumenten, darauf ihm die Entscheidung heimlich abzunehmen. Ihn dann noch als einen Menschen zu bezeichnen, der ‘selbst entscheidet, ob, wann, wie … ‘ ist eine besonders süffisante Art, seine Zielgruppe als Trottel bloßzustellen.

“Die große Herausforderung für Unternehmen besteht heute darin, dafür die richtige Strategie zu entwickeln um ihre Zielgruppe/ Interessenten dort und
über den Kanal anzutreffen, wo sie sich gerade aufhalten und kommunikationsbereit sind.”

‘Kommunikationsbereit’ sind sie eben dort, wo sie keine Werbung erwarten, sondern Rezensionen von Spielern wie sie selbst und von unabhängigen Journalisten. Sich da einzumogeln, ist “die große Herausforderung für Unternehmen”.

Diese Mogelei offenzulegen, der Verführung zu widerstehen, bezahlte ‘redaktionelle’ Beiträge zu erstellen – das ist die große Herausforderung für die Blogger und Journalisten.
Darauf zuachten, dass die eigene Kommunikationsbereitschaft nicht für Werbung missbraucht wird, ist die große Mühe, die wir vom Spamaussortieren im Posteingang her kennen. Das müssen wir jetzt noch mehr beim Betrachten von Webseiten.

Wie es den Spamversendern nicht um die Mehrheit der Genervten geht, sondern um das 1% der Dummen, die darauf hereinfallen, so wird auch bei der nicht gekennzeichneten Video-Werbung nur auf die Erfolgszahlen geschaut. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied:

Verlage wie Kosmos haben – anders als dubiose Pillen-Versender – einen Ruf zu verlieren. Sie haben einen Interesse daran, dass sie nicht mit unseriösen Werbemethoden in Verbindung gebracht werden und sollten daher in eigenem Interesse zumindest darauf achten, dass alle Blogger deren Werbung als Werbung kennzeichnen (was zuerst Pflicht der Blogger ist, nicht der Anzeigenkunden).

Auch einer Agentur, die sich – pseudoneutral – als Bindeglied zwischen Bloggern und Unternehmen anpreist, sollte soetwas nicht egal sein. Es ist weder im Interesse der Leser, dass sie über den Werbecharakter getäuscht werden, noch im Interesse des Unternehmens, dass auf unseriöse Art für sie Werbung gemacht wird. Dass hallimash diesen Punkt nicht sieht, ist ganz schlechte Werbung … auch für hallimash.


Frank
5. June 2013

@Günter Cornett : “Das Kauderwelsh ist kein Hinweis darauf, dass es sich um Werbung für Kosmos handelt. ”
Wenn du der Meinung bist, dass es da draussen Blogleser gibt, die den Hinweis nicht richtig einordnen können, dann wäre es evtl. konsequent, wenn du auch deine Kommentare mit “nicht umfassend und ausreichend gewürdigter Spieleautor und damit beleidigte Leberwurst” etikettieren würdest?


Günter Cornett
6. June 2013

Der Zusammenhang deiner ‘Argumentation’ erschließt sich mir nicht.
Ich kritisiere, dass Anzeigen nicht als Anzeigen gekennzeichnet sind.

Wenn da irgendwo „Blog-Marketing ad by hallimash“ steht, ist das kein Hinweis auf den Auftraggeber Kosmos. Es ist lediglich eine zusätzliche Werbezeile für hallimash, mehr nicht.

Aber vielen Dank für die Klarheit, mit der du dich zu Wort meldest. Deine inhaltlich nicht einmal ansatzweise nachvollziehbaren Schmähungen sowohl gegen hallimash als auch gegen mich wie “weil ich deren Sales Director für ein unzuverl… … halte” oder “nicht umfassend und ausreichend gewürdigter Spieleautor und damit beleidigte Leberwurst” machen deutlich, was du als Profi unter ‘blog-marketing’ verstehst. Das ist wahrer (Selbst-)Enthüllungsjournalismus.


Frank
13. June 2013

@Günter Cornett :Bin weder Journalist, noch enthüll ich mich (und sicher nicht für dich).
Natürlich bedauere ich, dass du offenbar weder die Bedeutung des Artikelzusatzes “Blog-Marketing” noch Spaß, geschweige denn meine ‘Argumentation’ einzuordnen weißt. Vielleicht hätte ich mich anders ausdrücken sollen?
Sorry, ich mach es wieder kompliziert: Was glaubst du, was ich denke, wo die Korinthen herkommen?
Wenn du jetzt antwortest “EGAL” würd ich es deiner Coolness und nicht etwa mangelndem Auffassungsvermögen zuschreiben.


Sebastian Wenzel
13. June 2013

Hallo ihr Zwei,

bitte achtete darauf, dass die Diskussion sachlich und beim Thema bleibt. Danke.

Grüße
Sebastian


Günter Cornett
14. June 2013

@Frank:
Es ist wohl mein mangelndes Auffassungsvermögen: Ich verstehe deinen letzten Beitrag nicht. Besteht denn deine Definiton von ‘Spaß’ darin, Lesern Werbung als redaktionelle Information zu verkaufen? Ne, da kann ich nicht drüber lachen. Da bin ganz Spaßbremse.

Auch wenn ich manches, gerade im Wettbewerbs- und Verbraucherrecht, für reichlich überreguliert halte, so nehme ich das Gebot der Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt im Sinne der von hallimash behaupteten Entscheidungsfreiheit des Lesers ernst:

§ 4 UWG Beispiele unlauterer geschäftlicher Handlungen

“Unlauter handelt insbesondere, wer

3. den Werbecharakter von geschäftlichen Handlungen verschleiert;
…”

§ 6 TMG Besondere Informationspflichten bei kommerziellen Kommunikationen

“(1) Diensteanbieter haben bei kommerziellen Kommunikationen, die Telemedien oder Bestandteile von Telemedien sind, mindestens die folgenden Voraussetzungen zu beachten:

1. Kommerzielle Kommunikationen müssen klar als solche zu erkennen sein.
2. Die natürliche oder juristische Person, in deren Auftrag kommerzielle Kommunikationen erfolgen, muss klar identifizierbar sein.
…”

Das sehe ich bei den von hallimash vermittelten Kosmos-Video-Anzeigen nicht gegeben.

Im Printbereich ist zudem klar definiert, wie das gekennzeichnet werden muss:

z.B. § 9 Berliner Pressegesetz

“Kennzeichnung entgeltlicher Veröffentlichungen.

Hat der Verleger eines periodischen Druckwerks oder der Verantwortliche (§ 7 Abs. 2 Satz 4) für eine Veröffentlichung ein Entgelt erhalten gefordert oder sich versprechen lassen, so hat er diese Veröffentlichung, soweit sie nicht schon durch Anordnung und Gestaltung allgemein als Anzeige zu erkennen ist, deutlich mit dem Wort “Anzeige” zu bezeichnen.”

Dass eine klare Kennzeichnung der Anzeigen dem ‘Spaß’ abträglich sein soll, versteht wohl nur, wer einen Gewinn daraus zieht, anderen durch Täuschung das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Opfer seines solchen ‘Marketings’ sind in diesem Fall nicht nur die Leser, sondern auch der seriöse Auftraggeber, der durch unseriöse Werbemethoden unter Rechtfertigungsdruck gerät, sowie seriöse Blogs, die dadurch nur allzu leicht und fälschlicherweise unter Generalverdacht ‘alles nur gekauft’ geraten.

Ist es denn nicht möglich, seriöses blog-marketing zu betreiben, indem man unterhaltsame, spaßige Werbung verbreitet – aber mit offenem Visier? Von einer guten ‘blog-marketing’-Agentur erwarte ich genau das. Aber dazu braucht es eben Ideen und Kreativität, anstatt plumper Täuschungsversuche.


Frank
17. June 2013

Wer schützt uns vor den Beschützern?
Hach, Günni. “Opfer von Blog-Marketing”?!?!?! – Ohne Worte.


Günter Cornett
17. June 2013

Nein, nicht: >> Opfer von Blog-Marketing <> Opfer von solchem ‘Marketing’ <<

Natürlich spreche ich mich nicht gegen Blog-Marketing aus, sondern gegen rechtswidrige Marketing-Aktionen, wie Verbrauchertäuschungen, welche du hier vehement verteidigst, u.a. in dem du falsch zitierst.


Frank
18. June 2013

@Günni: Solches Marketing wäre dann ja wohl Blog-Marketing? Und nach den Opfern sucht man nach wie vor vergebens.
Du bist soooooo laaaaaaaaangweilig, Günni.


Tim
18. June 2013

@Günter
“wie Verbrauchertäuschungen, welche du hier vehement verteidigst,”
Also langsam machst du dich echt lächerlich.
Wo wurden hier denn jemand getäuscht?? Erkläre mir dies bitte anhand deutlicher Beispiele!!!! Getäuscht wirst du vielleicht bei Brille Fielemann Spots oder wenn du Lasagne kaufst :))


Günter Cornett
18. June 2013

@Frank: “Solches ‘Marketing'” meint eine bestimmte Form von blog-marketing, nämlich die Verschleierung von Werbung, nicht blog-marketing generell. Ich gehe davon aus, dass es möglich ist, unter ein solches Video das Wort ‘Anzeige’ zu setzen und auf den Auftraggeber Kosmos hinzuweisen. tWenn du unter ‘blog-marketing’ generell Verschleierung des Werbecharackters verstehst, also das Werbung als redaktioneller Inhalt getarnt werden muss, dann trifft deine Einschätzung zu.

@Tim:
Die Täuschung findet dadurch statt, dass Werbung in Form eines redaktionellen Beitrages gemacht wird. Der Werbecharakter einer geschäftlichen Handlung wird verschleiert.
Darum geht es in dem Artikel und in der Diskussion. Insofern verstehe ich deine Frage nicht.

Konkretes Beispiel: Die Videos erscheinen in einem Blog, ohne dass deutlich wird, dass Kosmos für das Video zahlt.


Günter Cornett
27. June 2013

Hier noch ein interessanter Link zum Thema:

http://www.e-recht24.de/artikel/marketi ... posts.html

Ich sehe da ein hohes Spaß-Potential für Freunde des Abmahn-Hobbys …


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