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Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

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Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 23. Dezember 2015, 22:50

Danke für euren Kanal Henry und die tollen Essen Rückblicke, kann jedem nur empfehlen da mal reinzuschauen.
Auch schätze ich euer 4 Spieler Fazit, was verschiedene Meinungen wiederspiegelt.
Hatte bisher nie das Gefühl das ihr zu positiv bewertet, empfand es eher so das ihr wenig Höchstnoten vergebt.

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BGBandit
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 24. Dezember 2015, 02:09

Henry hat geschrieben:
.Man kann ca. 1 Euro pro 1000 Videoabrufe erhalten. In der Vorweihnachtszeit können es auch mal 1,50 € sein. Wenn dort also bei einem Video die Zahl 1500 steht, dann dürften ca. 2 € auf das Konto des Betreibers wandern - vor Steuern!



Ich hoffe ihr gebt nicht alles auf einmal aus, zahlt Steuern und spendet für wohltätige Zwecke? Das sind ja Unsummen die ihr da ergaunert :D

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Leif E
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Leif E » 24. Dezember 2015, 19:37

Ich habe das Magazin irgendwann abbestellt, gerade weil ich es fachlich zu einseitig und festgefahren fand.
Aber so sind eben Meinungen weit gestreut, stellt sich lediglich die Frage, wieso der Verlag gezielt provoziert? Vielleicht Platzangst, Konkurrenzdruck oder ein letztes Auflodern? Ich jedenfalls ziehe auch Meinungen aus dem Internet und ggf. auch Youtube zu rate, Fairplay würde da weiterhin nicht fehlen.

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Thomasde
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Thomasde » 25. Dezember 2015, 12:42

Freunde, locker bleiben! Warum so gegeneinander. Ich bin Abonennt der Fairplay und schaue mir Hunter und Cron Videos an. Ich finde den Fairplaytext nachvollziehbar und aus deren Sicht in Ordnung. Ja es wird ein wenig auf die Spitze getrieben und bisschen polemisiert. Aber das ist doch ok. Das ist halt eine Meinung. Und dann gibt es auch noch viele andere Meinungen. Keiner hat die „Wahrheit“ gepachtet. Das ist halt Meinungsvielfalt. Schön, dass wir das leben dürfen. Hunter und Cron ihr seid ein belebendes Element der Spielszene. Es ist informativ und nett. Den Spagat zwischen inhaltlicher Bewertung und reinem informellen Vorstellen, bekommt ihr aus meiner Sicht mal besser mal schlechter hin. Bisschen kritischere Herangehensweise würde ich auch schön finden. Aber ihr macht Euers und das ist gut so. Das ihr euren Aufwand auch irgendwie wieder hereinbekommt ist doch total legetim. Sensibel wird es wenn die Hände, die euch füttern nicht beissen könnt oder wollt. Aber auch das ist eure Entscheidung. Und das Gute ist doch, man muss euch nicht schauen und man muss auch nicht die Fairplay lesen. In diesem Sinne macht bitte weiter, bleibt locker und spielt schön und informiert uns über die Neuheiten und Entwicklungen unseres Hobbies. Schöne und vor allem friedliche Weihnachten wünscht Thomas

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SpieLama
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon SpieLama » 12. Januar 2016, 01:27

Ich habe der Fairplay einige Fragen zum Editorial gestellt. Die Fairplay wird diese Fragen im nächsten Heft als Leserbrief abdrucken und beantworten.

  1. Wer hat das Editorial verfasst?

  2. Spiegelt das Editorial die Einzelmeinung des Verfassers wider oder die Meinung der kompletten Fairplay-Redaktion?

  3. Welche Youtubber und Blogger sind mit folgenden Aussagen konkret gemeint?
    • "Mir scheint allerdings, dass es bei Spiele-Bloggern und Youtubern eher darum geht, Geld zu machen, als wirklich redaktionell zu arbeiten."
    • "Gibt aber genügend andere, die so gut wie jedes Spiel toll, super, klasse finden oder völlig distanzlos den Verlagen Werbung in eigener Sache erlauben. Wo ist denn da bitte die redaktionelle Arbeit, wo wird da kritisch berichtet?"
  4. Wo ist der Unterschied zwischen einem Rezensenten, der einen Artikel über ein Spiel schreibt und von einem Verlag bezahlt wird (der sich durch Anzeigen finanziert), und einem Rezensenten, der ein Video über ein Spiel dreht und dafür von Google bezahlt wird (das sich durch Anzeigen finanziert)?

  5. Wo ist der Unterschied zwischen einer geschriebenen Messevorschau, wie sie zum Beispiel in der spielbox 05/2015 erschienen ist und einer Messevorschau, wie sie auf einigen YouTube-Kanälen erscheint, abgesehen davon, dass man im Internet nicht im Platz beschränkt ist?

  6. Zitat aus dem Editorial: „Ich hoffe, auch die Youtuber kommen irgendwann von ihrer ungebremsten Leidenschaft herunter, werden wirklich zu ernstzunehmenden Kritikern.“ Was ist für die Fairplay ein ernstzunehmender Kritiker?

  7. Auf YouTube haben sich neue Darstellungsformen entwickelt. Neben Rezensionen gibt es unter anderem Let's Plays, Unboxing, Messe-Vorschauen, Nachrichten, Top-10-Listen und vieles mehr. Haben diese neuen Darstellungsformen für die Fairplay keine Daseinsberechtigung?

  8. Journalisten lernen früh: Immer an den Leser denken. Allein die Aufrufzahlen von Messe-Vorschauen zeigen, dass solche Videos die Leser/Zuschauer interessieren. Sind diese Videos also nicht eher ein Service für die Leser statt Werbung für die Verlage?

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BGBandit
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 12. Januar 2016, 11:17

Sauber Herr Wenzel

Thygra
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Thygra » 12. Januar 2016, 11:39

Sehr schöner Fragenkatalog, großes Lob dafür! :)
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Florian-SpieLama » 12. Januar 2016, 12:34

Ich finde die Fragen auch sehr gut und ich mag es immer wenn der Kritisierte sich sann äußert. So wie erst die YouTuber oder auch wir hier und nu ist die Fairplay wieder am Zug.

Allerdings befürchte ich die Antworten werden sehr "wischiwaschi" sein. Wie zur ersten Frage zum Verfasser, sowas wie: Können wir nicht sagen, weil dann wäre der Sinn des anonymen Verfassens sinnlos.

Aber man wird sehen.

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Ronny
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Ronny » 12. Januar 2016, 14:05

Muss man sich eine Fairplay kaufen, damit man die Antworten erfährt, oder darfst du sie hier veröffentlichen?

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Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 12. Januar 2016, 16:52

Finde auch das Sebastian hier gute Arbeit geleistet hat, mich stört viel eher das die FairPlay aufgrund dieses Editorials so viel kostenlose Werbung bekommt. Tja manche geben Geld für Werbung aus, die FairPlay macht es dann halt so.

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HDScurox
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon HDScurox » 12. Januar 2016, 17:21

Ach komm Sascha. Der FairPlay jetzt vorzuwerfen, das nur aus Werbezwecken zu tun wird der Sache aber auch nicht gerecht. Und die FairPlay ist und bleibt eine von zwei großen Spielemagazinen in DE.

Ich bin aber sehr auf die antworten auf Sebastians Fragen gespannt.

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Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 12. Januar 2016, 17:28

Große Spielemagazine klingt für mich etwas übertrieben, keines der Magazine bekommst du überall und die Auflage ist jetzt auch nicht so hoch. Es sind Hobby Magazine, wenn man Glück hat bekommt man diese am Bahnhof und dann wird es aber auch schwer.
Es sind die einzigen da hast du Recht, groß ist aber was anderes für mich.

Ansonsten werfe ich nichts vor, eher finde ich das ganz clever sogar und ich glaube nicht das man so ein Editorial schreibt wenn es keine Aufmerksamkeit erreichen soll. Von daher hat es doch ganz wunderbar geklappt.

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BGBandit
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 12. Januar 2016, 17:43

Ich bin zwar auch absolut nicht mit dem Editorial einverstanden, auch wenn ich viele Punkte nachvollziehen kann, aber ihnen vorzuwerfen, dass sie das allein aus Werbegründen tun würden, soweit ist es dann denk ich doch nicht. Ich finde sie haben das Pferd nur von hinten aufgezäumt

Und wie Alex schon sagte: es ist eine von 3 (Spielerei haben wir auch noch) Magazinen mit größerer Auflage (in unserem Bereich). Kannst ja jetzt nicht den Focus oder Spiegel als Vergleich ranziehen

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Kyula
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 03:07

Lustiger Artikel. Ich wurde gerade von einem Freund darauf hingewiesen.
Recht hat der Autor auf jeden Fall: Mir geht es nicht um redaktionelle Arbeit.
Es geht aber auch nicht ums Geld verdienen.
Es geht darum die Begeisterung für Spiele zu teile und Leuten tolle Spiele vorzustellen.
Aus dem Hobby einen Beruf machen ist natürlich für jeden der sich damit intensiver beschäftigt und voller Enthusiasmus dabei ist ein Traum.
Aber da das es ja wirklich ein Nischenthema ist, ist das relativ schwierig und wohl zukünftigen Generationen vorbehalten. Würde, zumindest für mich eh nur in Frage kommen wenn es entweder durch YouTube werbefinanziert oder eben durch Plattformen wie Patreon Crowdfinanziert ist. Das Leute die toll finden was man macht einen mit Kleinstbeträgen unterstützen.
Das entscheidet aber jeder für sich selbst, daher steckt in diesen Rezensionen letztlich einfach auch viel Arbeit, was dem Autor völlig abzugehen scheint.
Und was hat man davon? Von den Verlagen bekommt man kein Geld, da bekommt man in vielen Fällen, aber auch nicht in allen Rezensionsexemplare. Das ist natürlich gut und praktisch und ermöglicht einem diese "Arbeit" erst in dem Ausmaß.
Aber ich bin mir relativ sicher, dass kein größerer YouTube-Kanal dass deswegen macht.
Wenn ich mir meine Spielesammlung angucke, dann ist sie toll so wie sie ist. Ich bräuchte kein neues Spiel mehr und könnte jahrelang Spaß haben. Natürlich kommen ständig interessante Neuheiten raus, aber wenn wir ehrlich sind ist der Pionierstatus Deutschlands da schon seit Jahre nicht mehr vorhanden.
Die meisten der interessanten Spiele (je nach persönlichen Vorlieben) kommen aus den Staaten oder werden Crowdfinanziert per Kickstarter. Da lässt man also in der Regel auch selbst viel Geld für Spiele.
Warum macht man also was man macht?
Das ist in der Tat eine gute Frage. In erster Linie weil es Spaß macht. Leuten Spiele zu zeigen. Leute dabei unterstützen dass sie das für sie geeignete Spiel finden, an dem sie Spaß haben. Ein Spiel das oft auf den Tisch kommt, weil es genau das ist was denjenigen anspricht.

Und das geht, mit Verlaub, per Video-Rezension/Let's Play etc. einfach viel besser als mit jedem geschriebenen Text. Nichts bringt mir persönlich so viel wie ein Video von Richard Ham. Ja er lobt fast alles über den grünen Klee, aber das ist mir ja egal. Man guckt seine Videos, sieht wie das Spiel funktioniert und hat sehr schnell erfasst, ob das Spiel etwas für einen ist oder nicht.

Ich freue mich über jeden positiven Kommentar unter meinen Videos und freue mich, dass das Feedback zunimmt. Natürlich freue ich mich über jede Anfrage eines Autors oder Verlages wenn ich gebeten werde, zu einem Spiel ein Video zu machen. Das ist in erster Linie eine Wertschätzung der eigenen Arbeit.
Und in der Regel setzt man sich vorher ja auch damit auseinander.
Man steckt da schließlich viel Lebenszeit rein und die möchte ich sehr ungerne mit Schrott verbringen. Daher ist klar, dass viele Videos positiv sind. Spiele oder sonstige Produkte bei denen ich weiß, dass sie schlecht oder so null mein Fall sind schaue ich mir nur in den wenigsten Fällen an.

Und selbst wenn ein Spiel nichts für mich ist, irgendwen gibt es meistens dem es gefällt. Wer das nicht glaubt sollte einfach mal auf Boardgamegeek stöbern. Egal welches Spiel, fast jedes hat irgendwen der es mit 10 bewertet hat und nicht der Auto ist. Woran auch immer das liegen mag. Weil die Person sonst nicht viel gespielt hat und keine Vergleiche hat, weil man begeisterungsfähig ist, warum auch immer. Ist ja auch egal. Die geforderte Kritik bei YouTubern findet bei mir und ich denke auch bei den meisten meiner Kollegen schon im Vorfeld statt. Da wird kritisch selektiert und dann das genommen was einen interessiert.

Das man bei Neuankündigen erstmal euphorisch ist, ist ja normal. Wenn ein Spiel interessant aussieht, toll klingt und man sich viel davon verspricht dann findet man es im Vorfeld erstmal "toll, vielversprechend, super". Ob es dann hält was es verspricht zeigt sich dann.
Und da ist jeder mir bekannte YouTube-Kanal, sei es nun H&C, Spielama, etc. pp. in der Regel auch recht offen .

Wenn man bösartig wäre könnte man meinen, dass der Autor persönlich beleidigt ist, dass den eigenen Artikel wohl keine 70.000 Leute lesen werden, wohl aber 70.000 Leute das Video zum letzten Spiel des Jahres vom größten deutschen YouTube Kanal geguckt haben. Das ist traurig, aber entweder man geht mit der Zeit oder man bleibt auf der Strecke.
Letztlich sucht sich jeder das raus, was für ihn das tollste ist. Und so gerne ich auch geschriebene Rezensionen lese:
Auf eine Rezension in irgendeiner Zeitschrift gebe ich recht wenig. Das ist immer persönlich gefärbt, wie jede Rezension. Geschriebene Rezensionen können nie so ein Gefühl von einem Spiel vermitteln wie es ein Video tut.
Daher schaue ich lieber auf luding.org und klicke mich da durch Rezensionen, schaue mir die Reviews bei Boardgamegeek an, und noch lieber schaue ich mir einfach die Kommentare zu spielen auf Boardgamegeek an und zwar in der Regel immer die von den 8er, 9er und 10ner Bewertungen und dann die die von den 4er, 3er, 2,er Bewertungen. Das sind so vielfältige Meinungen, Schwarmintelligenz.
Und wenn ich dann wirklich wissen will wie das Spiel nun in der Praxis ist schaue ich mir Videos dazu an.

Ich bin auch der schlechteste Regelleser der Welt, daher schaue ich mir gerade bei anspruchsvolleren Spielen immer erstmal ein Video an, um einen Ablauf vom Spiel und vom Spielgefühl zu bekommen. Wenn man dann die Regeln liest, dann erfasst man, zumindest ich, viel schneller worum es geht und was die Regeln eigentlich von einem wollen.
Und das ist auch wieder so ein Punkt. Meine Videos sind voll von Fehlern die sich einschleichen. Sei es weil ich eine Regel generell vergessen habe, weil ich sie falsch verstanden oder interpretiert habe oder weil ich einfach beim Reden, Rezensieren, Filmen viel zu zerstreut bin um an alles zu denken. Aber es geht ja auch nicht darum so ein Spiel 1:1 zu erklären, sondern einfach nur den Leuten vor dem Kauf zu vermitteln wie es ist, worum es geht und ob es die Richtung von Spiel ist, die sie interessiert.
Und wenn man jemanden anmerkt, dass er einfach richtig begeistert von einem Spiel redet, dann guckt man vlt. doch nochmal genauer hin, auch wenn es einen sonst eigentlich gar nicht interessiert hätte. Und entdeckt dann vlt. noch etwas ganz neues für sich. Wenn es dann auch noch gefällt, dann bin ich vollkommen zufrieden und freue mich.
Dieses Hobby ist so toll, da sollten sich eigentlich alle eher als Teil einer Familie sehen. Nicht jeder macht das gleiche, gerade bei YouTuber hat jeder so seinen eigenen Stil, seine eigenen Formate. Der eine mag diesen lieber, der andere jenen. Viel mehr als in geschriebenen Texten geht es da ja auch um die Person, den Charakter dahinter.
Bei mir z.B. finden es manche Leute total nervig dass ich so schnell rede und sagen sie kommen nicht hinterher und dass sie meine Videos deswegen nicht gucken können. Und andere sagen mir, dass sie gerade dadurch am Ball bleiben, gar nicht dazu kommen gedanklich abzuschalten, sondern das Video schauen, zuhören, und schwupps sind die 10 / 20 / 30 Minuten vorbei. Freut mich, wenn das so ist, wenn jemand es lieber etwas ruhiger hat, gibt es andere YouTuber, die dem eher entsprechen.

So jetzt bin ich sicher schon 3x vom Thema abgekommen und die wenigsten haben den ganzen Text gelesen, aber das ist okay. Wenn man einmal im Schreibfluss ist, ist das wie der Redefluss den ich in meinen Videos habe. (Freut euch schonmal auf das Sentinels of the Multiverse Video, da bin ich auch voll drin) :)

Daher ist nun erstmal Finito. Ich danke allen anderen, die viel Zeit und Energie in dieses Hobby stecken. Ich finde jeden großartig, der dafür sorgt dass mehr Leute Spiele spielen und Mensche Spiele finden die für sie passen und ihnen Spaß machen.
Ich hoffe dass wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass sich dieses Hobby noch weiter ausbreitet, dass noch mehr Leute Spiele spiele und die Quoten von RTL / Pro7 / Sat 1 etc. dadurch vlt. etwas zurückgehen :)

Benjamin von Brettspielblog.net

P.S.: Rechtschreib- und Kommafehler sind kein Bug sondern ein Feature ;)

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BGBandit
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 4. Februar 2016, 08:48

Moin Benjamin,

du als "Dauer-Rezensent" könntest ja direkt mal aus dem Nähkästchen plaudern. Du hast ja selbst schon einiges an Kritik abbekommen und dein Name ist ja u.a. in dieser Diskussion auch schon gefallen.

Ist es wirklich so, dass dir die Spiele "hinterhergeworfen" werden? Und wie filterst du dann noch? Du machst ja nicht nur Spiele, sondern auch noch die Amazon-Sachen. Der Zeitaufwand muss enorm sein. Klar, dass man die Zeit dann eher in gute Spiele investieren will. Bist du verpflichtet auch die weniger interessanten Spiele zu rezensieren? Wie viele Videos drehst du pro Woche? Fragen über Fragen, aber wo du grad schonmal hier bist ;-)

Viel Erfolg weiterhin

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Rainer
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Rainer » 4. Februar 2016, 09:46

Bin nicht der Bemjamin, bin Fan der Fairplay und Spielbox, z.T. der Spielerei (die mir oftmals zu unkritisch ist und mir weißmachen will: wer das mag, mag das - wer das nicht mag, mag das auch nicht....), bin nicht der Fachmann des online Wesens, aber das hier hat mich doch gerade umgehauen:

Sekunde 10 - Sekunde 13: https://www.youtube.com/watch?v=132uH6zWj_Q

Sowas habe ich in Schriftform noch nicht erlebt ;-) !

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon HDScurox » 4. Februar 2016, 10:27

Bin ich zu doof oder was meinst du damit? Sekunde 10 bis 13 hält er die packung ins video und erzählt wer der autor ist
Rezensent und verantworlicher bei SpieLama und
Boardgamejunkies.de Dein Webmagazin mit Rezensionen, News und vielem mehr! Besuch uns doch Mal!

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 10:47

und er sagt dass es sehr sehr gute spiele sind ohne es gespielt zu haben.
da wäre in der tat der konjunktiv angebrachter gewesen, aber da habe ich mich einfach auf das verlassen, was ich durch freunde und bekannte gehört habe, und auch der tenor auf Boardgamegeek ist, dass die Key Spiele für Fans dieser Art von Spielen kleine Perlen sind.

Bei sowas verlasse ich mich in der Tat oft auf das was ich irgendwo lese oder von anderen hören, sofern ich weiß, dass ich auf deren Meinung etwas geben würde. Sonst dürfte man über viele Spiele gar nicht mehr reden oder nur noch mit ganz vielen Einschränkungen und Verschachtelungen reden. Und das wäre mir dann doch zu nervig :)

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 11:16

Aus dem Nähkästchen:
Man steht als etablierter Rezensent in der Regel mit allen deutschen Verlagen in Kontakt und teilweise nach und auch mit englischen Verlagen sowie einigen Kickstarterprojekten.
Mit den Verlagen spricht man in der Regel ab was man rezensieren möchte.
Sprich in der Regel fragt man selbst ein Spiel, welches einen interessiert und welches gut klingt an und der Verlag teilt einem dann mit ob das geht oder nicht.
Sprich da filtere ich auf jeden Fall auch schonmal vor.
Und da ist es auch so, dass es vorkommt dass da Spiele bei sind, die einen überhaupt nicht umhauen. Da handhabe ich es für mich so, dass ich dies dem Verlag vorher mitteile. Die meisten Verlage sagen dann: Ja ist halt so, einem kann nicht alles gefallen und haben kein Problem mit einer kritischen Meinung.
Andere finden dass nicht so schön und möchten ungerne so Rezensionen veröffentlich sehen. In dem Fall mache ich dann einfach keine Rezension. Der Verlag hat dann zwar Pech gehabt und ein Rezensionsexemplar "verpulvert", aber das gleicht sich ja durch die anderen Rezensionen wieder aus.
Das ist in der Tat aber eher sehr selten der Fall und hat in dem Fall ja auch nichts mit "schönreden von schlechten Spielen" zu tun.
Im Gegenteil, für mich bedeutet es sogar weniger Arbeit, weil ich es mir so erspare stunden mit dem Videodrehen, schneiden und hochladen von etwas zu verbringen, was ich eh nicht mag.

Manchmal fragen Verlage auch von sich aus an, ob man sich ein bestimmtes Spiel mal angucken könnte. Wen es einen interessiert sagt man zu, wenn man sich unsicher ist wie man es findet, ob man es rezensiert oder man denkt es könnte nichts für einen sein, sagt man das einfach und der Verlag kann dann selbst entscheiden, ob er es einem zuschickt auch auf die Gefahr hin eine mäßige oder gar keine Rezension zu bekommen.

Aber wie gesagt, eigentlich sind da die meisten Verlage ganz cool, ich bin es dann meistens selbst der sagt: Sry Leute das Spiel hat mich nicht umgebeamt, da mache ich nichts zu, was für die dann auch okay ist. War z.B. bei Robinson Crusoe zu, wobei sich bei dem Spiel meine Meinung gerade ändert und es da wahrscheinlcih schon bald ein Video zu geben wird.
Auch als Spieler entwickelt man sich ja fortlaufend weiter und wird erfahrener :)

Und dann gibt es natürlich noch Verlage / Autoren etc. die einen aus dem nichts anschreiben, einem sagen, dass sie Videos von einem gesehen haben oder Beiträge auf Amazon entdeckt haben und es toll finden würden, wenn man sich deren Spiel einmal anschaut.
Auch da filtert man dann wieder selbst und entscheidet, ob einen das Spiel interessiert (wie jetzt aktuell z.B. bei Scythe) oder nicht.

Und ganz wichtig:
Bei mir kommt ja noch dazu, dass ich hier in Göttingen die Spieleburg zur Verfügung habe. Ich arbeite da nicht, gehöre aber quasi zum Inventar. Die Spieleburg ist ein lokaler Spieladen, der die meisten seiner Spiele offen da hat, so dass man reingucken kann oder sie ggf. sogar direkt im Laden ausprobieren kann.
Die haben eine interne Spielerunde wo die Mitarbeiter Neuheiten spielen und ausprobieren, damit sie sie erklären und empfehlen können.
Ich bin Teil dieser Spielerunde und darf mir offene Exemplare mitnehmen (um sie zu spielen und am nächsten Tag wieder zu bringen).
Damit hat man natürlich auch nochmal zugriff auf einen deutlich größeren Pool von Spielen. Und hat da dann auch kein eigenes Geld für ausgegeben, hat das Spiel aber auch nicht vom Verlag bekommen.
Und eben auch hier wieder oftmals einfach erklärt bekommen, wodurch natürlich immer Fehlerpotential da ist. Aber dadurch habe ich Spiele teilweise auch schon früher als andere Rezensenten da viele Verlage erstmal den Handel beliefern, und dann die Rezensenten.

Und dann habe ich noch ganz frisch jemanden kennengelernt der noch deutlich spieleverrückter ist als ich, ein sehr netter Mensch ist und der so ziemlich alle Spiele im Schrank stehen hat, die ich gerne ebenfalls hätte, viel amerikanischen bzw. internationalen Kram dabei, den es auf deutsch teilweise noch gar nicht gibt oder wohl auch nie geben wird.
Dadurch habe ich in Zukunft natürlich auch die Möglichkeit euch Spiele zu zeigen, von denen ihr selbst entweder noch gar nicht gehört habe oder nicht viel drüber wisst, bzw. auf die andere Rezensenten keinen Zugriff haben, weil man selten englische Spiele für deutsche Rezensionen als Rezensent bekommt und man das eben nicht alles Eigenfinanzieren kann.

Die oben genannten Punkte sind übrigens auch der Grund warum ich nicht bei jedem Spiel immer dazu schreibe "Rezensionsexemplar" ... das wäre für 100% transparenz zwar wohl noch toller und besser, aber wie gesagt die Spiele a) kaufe ich selber b) bekomme ich als Rezensionsexemplar c) leihe ich mir aus der Spieleburg aus d) leihe oder spiele ich mit Freunden. Für mich hat das Null Einfluss auf die Spielebewertung, ich zeige immer wie das Spiel abläuft, sage was mir gefällt und was nicht ,und wie ich das Spiel finde. Sowohl aus meiner sicht als auch aus Sicht der Leute die solche Spiele mögen. Was oft auch ganz gut geht selbst. Ich selbst mag Euros ja, bin aber nicht so der größte Fan und würde von mir aus immer eher etwas thematisches rausholen. Haben in meinen Spielegruppen aber große Euro-Fans und schaue dann natürlich, wie das ganze finden.

Und noch zu der anderen Frage: Verpflichtet bin ich offiziell zu nichts, es gibt (leider) mehr als genug Spiele die hier ungespielt und unrezensiert rumliegen, die ich wohl auch niemals spielen werden, weil ich dann so nach und nach viel darüber gelesen habe, was mich denken lässt, dass Aufwand/Zeit in keinem Verhältnis zum Spielspaß stehen.
Das ist natürlich ärgerlich, da es den Verlag ja auch Geld kostet, mir ein Spiel zu schicken, wenn auch natürlich nur den EK+Versand, aber dennoch. Jedes Spiel, welches ein Verlag verschickt, welches nicht rezensiert wird ist einfach zum Fenster rausgeschmissenes Geld.
Daher versuche ich natürlich noch gewissenhafter im Vorfeld zu prüfen, was mich und auch meine Spielegruppen interessieren könnte und wo wir auch dazu kommen es zu spielen.

Ich habe zum Glück sehr spieleverrückte Freunde, aber man kommt trotzdem nicht dazu, jede Woche sieben Abende zu spielen (womit ich prinzipiell überhaupt kein Problem hätte :) ). Und der Aufwand dahinter ist enorm.
So ein Video, welches 30 Minuten dauert kann beim Filmen schonmal 1 1/2 Stunden lang sein und wird dann durch die Schnitte hinterher deutlich kürzer. Das Schneiden wiederum dauert dann auch nochmal mindest 1.5x so lang wie das Video in Rohform dauert, eher noch länger. Und das vorausgesetzt es klappt alles so wie man es sich vorstellt.
Beim Cthulhu Wars Video z.b. habe ich hinterher gesehen, dass mir da Haare zu Berge stehen und das absolut grausig aussieht. Da habe ich mich dann entschieden nicht so eitel zu sein und da ich eh nicht so fotogen bin damit zu leben und hoffe ihr könnt es auch :)
Oder bei Port Royal. Da habe ich mich einen Abend hingesetzt und versucht ein Let's Play Video mit Erklärungen zu machen und eine ganze bzw. halbe Partie zu zeigen. Da habe ich Aufnahme, nach Aufnahme, nach Aufnahme gemacht nur um jeweils nach 10 Minuten zu merken, dass das was ich gerade erzähle total langweilg und belanglos ist und ich selbst, wenn ich mir zuschauen würde wahrscheinlich schon selbst ausgeschaltet hätte. Da sind dann aber schonmal gut 40-60 Minuten vergangen und ich hatte trotzdem kein Material.

Daher filme ich in letzter Zeit oft auch einfach mit während wir ein Spiel spielen. Wenn man so "live" dabei ist, bekommt man meiner Meinung nach oft einen ganz guten Eindruck davon. Hat für meine Spielerunde natürlich den nachteil, dass sich das Spiel dadurch verlängert und sie nur daneben sitzen, denn allein das Grundlagen erklären damit der Zuschauer überhaupt weiß, worum es generell geht dauert auch schon mal seine 5-10 Minuten.
Und auch da ist dann nicht alles verwertbar. Z.B. Legacy - Stammbaum der Macht haben wir neulich gefilmt und bei dem Video muss ich nochmal gucken ob ich das so hochlade, prinzipell nimmt das Spiel zu viel Platz ein, man sieht bei der Kameraeinstellung zu wenig und ich weiß nicht, wie interessant das Video für den Zuschauer ist. Ich werde das wohl einfach mal ausprobieren :) Hier wäre es auch gut wenn ich andere räumliche Möglichkeiten hätte, so dass ich mehrere Kameras positionieren könnte ohne das es stören würde.
Ist bei meiner dann doch eher kleinen Wohnung aber nicht ansatzweise möglich.

So, dass war mal wieder lang und ausführlich, aber ich bin ja für Offenheit und Transparenz. Falls noch fragen sind, immer her damit :)

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 4. Februar 2016, 11:35

Ich danke dir für deinen ehrlichen Einblick.

Wie du aber siehst, ist manche Kritik an dir vllt. nicht ganz unberechtigt. Wäre es da nicht besser insgesamt mehr auf Qualität zu setzen, als auf Quantität? Du investierst so viel Zeit, hast genügend Erfahrungen mittlerweile und deine "Einschaltquote" ist auch so hoch genug. Du könntest es dir doch locker leisten ein paar Videos weniger zu drehen und dafür qualitativ besser zu werden. Also vielleicht die Regeln besser zu recherchieren usw.

Meine persönliche Meinung noch: über Spiele zu reden, die man selbst nicht gespielt hat, geht gar nicht. Macht dich leider dann absolut unglaubwürdig (obwohl ich dir ansonsten durchaus deine Meinung abnehme übrigens und auch oft deine Videos schaue, wenn ich einen kurzen Einblick bauche). Das ist doch sonst eher die Mentalität von Vasel.

Eigentlich hast du das doch gar nicht nötig, oder?

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Kyula
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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 12:33

Bist du dir 100% sicher, dass du NIE über ein Spiel redest, in welcher Form auch immer, welches du noch nicht selbst gespielt hast?

Das wage ich mal ernsthaft zu bezweifeln ;)

Und dann darfst du dir auf jeden Fall nicht meine kommende Top-Liste zu Solo-Spielen anschauen.
Da werde ich sowohl von Spielen erzählen, die ich persönlich für sehr gute Solospiele halte, als auch über Spiele die wahrscheinlich sehr gute Solo-Spiele sein werden und bald erscheinen (Nemo's War 2nd Edition), weiterhin über Spiele, die ich nicht gespielt habe, die aber laut Meinung vieler User auf Boardgamegeek sehr gute Solospiele zu sein scheinen (so dass dann jeder der interessiert ist sich den Titel einmal genauer anschauen kann) als auch über Spiele, die keine Soloregeln haben, für die es aber sehr gut klingende Solo-Varianten auf Boardgamegeek gibt. Ohne dass ich diese ausprobiert habe.

Sprich ca. 50-75% der Spiele über die ich in dem Video rede werde ich nicht selbst gespielt haben, entweder generell oder bereits als Solospiel. Werde ich mich jetzt deswegen hinsetzen und vor dem Video jedes dieser Spiele die ich besitze mit der Solo-Variante ausprobieren? Sicher nicht.
Werde ich das Video dennoch machen, um Leuten die eine Orientierung haben wollen einen Überblick über das was es so gibt zu geben, damit die sich dann selbstständig die jeweiligen Spiele und Varianten angucken können?
Aber 100%!

Und das mit dem nicht selbst gespielt haben sonst unglaubwürdig: Da wäre ja jeder Messeausblick mit eigener Meinung total unglaubwürdig. Das funktioniert leider nicht so schwarz weiß wie du es dir vorstellst, sry ;)

Und zur Frage ob Quantität oder Qualität.
Nein, ich denke nicht dass ich mich zukünftig hinsetzen werde, wenn ich z.B. ein Forbidden Stars erklärt bekomme, Spiele und Spaß habe und die kompletten Regeln inklusive Rules Reference Guide auf englisch noch einmal komplett durcharbeiten werde, um zu sehen, ob sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat. Das wäre dann wirklich Arbeit und auch wenn es viel Arbeit macht soll es in der jetztigen Form definitiv keine Arbeit werden, sondern ein Projekt aus Begeisterung, Spaß und Enthusiasmus. Da lebe ich dann lieber mit kleinen Fehler die den Gesamteindruck vom Spielerlebnis nicht wirklich trüben. Und wenn es solche Fehler sind die wirklich fundamental sind, dann wird ein Video auch wieder rausgenommen (Isle of Skye, Port Royal als Beispiel).


_________
Weiterhin ist ja auch die Frage was ist eine harte kritische Rezension?
Der Hardcore-Eurogamer der ein banales Familienspiel auseinander nimmt, weil da Mechaniken drin sind, die nicht neu sind und er das Spiel deswegen als uninteressant abtut?
Was bringt dieses dem Familenspieler der genau solche banalen, einfachen Spiele sucht? Für den ist das vlt. der Heilige Gral.

Oder ein Rezensent der sich über zu dünne Pappe bei Spielerbögen aufregt und sagt dass das gar nicht geht und man das ja besser machen könnte und dass er deswegen das Spiel um einen halben Punkt abwertet, während mir sowas total egal ist, weil ich pfleglich mit meinen Spielen umgehe und ich einfach nur wissen will ob das Spiel toll ist?

Sollte man nur Rezensionen zu spielen verfassen, die man selbst 10-15x gespielt hat und dann ausführlich über alle Balancing Probleme reden, über alle möglichen auftretenden Spielsituationen berichten, ausführlich referieren, wie sich das Versteigerungsspiel zu zwei, zu dritt, zu viert, zu fünft, zu sechst spielt.

Darf man ein Spiel, welches man gespielt hat, nett findet und einfach nur zeigen will nicht mehr kurz zeigen, weil dass dann keine journalistisch fundierte aufwendig recherchierte Rezension ist?

Fragen über Fragen.
Und schlimme ist: Es gibt keine eindeutige Anwort

Zuschauer A) möchte nur einen kurzüberblick: Thema, Material, generelle Abläufe, kurze Meinung, auf jeden Fall unter 10 Minuten, weniger als 5 Minuten wären ein Traum
Zuschauer B) möchte gerne ausführlich die Regeln erklärt bekommen, damit er selbst nichts lesen muss und das Spiel nach dem Video sofort losspielen kann
Zuschauer C) möchte gerne ein Let's Play, damit er sieht wie dieses Spiel funktioniert. Er möchte gerne ein richtiges Let's Play, also die vollen 90 Minuten, die Spiel X dauert ungeschnitten sehen, damit er einen realistischen Eindruck vom Spiel und den Denkpausen, der Dynamik am Spieltisch etc. bekommt
Zuschauer D) möchte ein Let's Play sehen, aber gerne zusammengeschnitten, so dass aus den 120 Minuten Spieldauer nur 40 Minuten werden und er einfach nur alle relevanten Entscheidungen und Ereignisse sieht.
Zuschauer E) möchte gerne einfach nur sehen, wie die Spielegruppe nach der ersten Partie über das Spiel redet, da ihn Mechaniken und Regeln nicht so interessieren, er will einfach nur Eindrücke sammeln
Zuschauer F) möchte gerne einen ausführlichen Überblick haben. Er möchte kurz wissen worum es geht, kurz die Regeln zusammengefasst bekommen und dann anschließend eine ausführliche Diskussion über die taktische / strategische Tiefe des Spiels haben.
Zuschauer G) möchte gerne ein aufwendig, hipppes geschnittes Video. Eigentlich möchte er auch gerne die Person vor der Kamera sitzen und toll wäre es, wenn er nicht nur über das Spiel reden würde, sondern zwischendurch auch immer zu dem gesagten passende Spielszenen eingeblendet werden. Wenn über Karten etc. geredet wird möchte er gerne Bilder davon in groß eingeblendet und die wichtigen Stellen markiert sehen.
Zuschauer H) möchte das da ein oder mehrere coole Typen sitzen. Witzig, auffällig, hauptsache unterhaltsam. dazu noch eine fundierte Meinung, perfekt
Zuschauer I) möchte ....
etc. pp.

Das kann man nicht alles abdecken - muss man auch nicht. Ich glaube es gibt für glaube ich jeden dieser Zuschauertypen einen oder mehrere Rezensenten seiner Wahl :)

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 4. Februar 2016, 13:04

Größtenteils stimme ich dir zu. Wurde ja hier auch schon mehrfach diskutiert, wie viele verschiedene Ansprüche es gibt und dass all diese Ansprüche durch verschiedenste Kanäle/Seiten abgedeckt werden.

Was das Reden über nicht selbst gespielte Spiele angeht:

Ich hoffe jetzt ganz stark, dass du kein Beispiel hast, wo ich mich in einer Rezension über ein Spiel auslasse, dass ich nicht selbst gespielt habe. Ich bin mir da absolut keiner Schuld bewusst. Du scheinst dir aber relativ sicher zu sein, dass ich es dennoch getan hätte. Falls ja, bitte sag mir, wo ich das getan habe.

Ich rede hier auch nicht von Beispielen meinetwegen für Solospiellisten oder sowas. Das kann man klar nennen, ohne Frage. Ich meinte eher sowas wie "Spiel XY ist gut/schlecht" ohne dass du es selbst gespielt hast. Also etwas als Tatsache hinstellen und so tun, als ob man es gespielt hätte. Wenn man natürlich Spiel A, B und C als weitere Solospiel-Alternativen nennt, die bei anderen Spielern gut angekommen sind, ist das ne ganz andere Sache. Nur muss man das dann halt auch genau so sagen, dass es sich um eine Vermutung bzw. Erfahrung anderer Spieler etc. handelt und nicht um die eigene Erfahrung.


Ansonsten wäre die Sache ja sehr einfach. Ich guck mir die aktuelle BGG Rankingliste an, guck mir dazu noch ein paar Kommentare an und dann schreib ich ne Rezi. Mit dem, was andere Spieler für Erfahrungen gemacht haben. Ich denke da wirst du mir zustimmen, dass das nicht im Sinne des Erfinders ist

edit: hab mir grad mal das oben genannte Video angeschaut. Das finde ich so als Randbemerkung durchaus legitim. Ist aber nicht das was ich meinte.
Zuletzt geändert von BGBandit am 4. Februar 2016, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 13:14

Also ja ich stimme dir absolut zu, dass war unsauber formuliert. Ich hätte sagen müssen: ich habe gehört dass es für fans des genres sehr gut sein soll - Asche über mein Haupt, ich werde versuchen da zukünftig besser zu formulieren.

Und nein, ich stimme dir nicht zu, zumindest nicht komplett. Kennst du EndersGame auf BGG?
Der macht immer absolut ausführliche Rezensionen, der Part der mich daran eigentlich immer nur interessiert ist der Part wo er positive und negative Kommentare andere Spieler von Boardgamegeek zitiert. Einfach viele kurze prägnante Meinungen auf einem Fleck sowohl positive, als auch negative. An den Leser denken: Er nimmt dir die Arbeit ab mich da selbst durchzuklicken. Auch wenn ich das nachher natürlich noch selbst tun werde.

Also ja, Rezensionen die einfach aus anderen zusammen geschrieben wurden ohne dass man das Spiel selbst zusammengefasst hat sind natürlich in der Regel nichts was man Lesen möchte. Aber wenn vorher klar kenntlich gemacht wurde, dass sich die Rezension eben in erster Linie aus anderen Meinungen zusammensetzt dann funktioniert auch das Konzept und das zwar sehr gut. Aber im eigentliche Sinne hast du natürlich recht ;)

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 4. Februar 2016, 13:21

Naja wenn man sowas als Zusatz mit reinnimmt (andere Meinungen) find ich das auch durchaus legitim. Aber eine komplett zusammengefasste Rezension anderer Meinungen? Nee sorry, da bin ich raus. Nichtmal wenn es erkenntlich gemacht wird. Letzteres ist da ja wohl auch das Mindeste.

Aber gut, auch das ist letztendlich wieder nur ein persönlicher Geschmack.

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Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Kyula » 4. Februar 2016, 13:47

Wie gesagt, ich würde sowas mit Freude lesen. Auch wenn es wirklich nur Meinungen wären, z.b. die jeweils zwei ausführlichsten BGG-Kommentare zu jeder Punktezahl. Das verrät einem schon unglaublich viel, klar würde ich dann nochmal wo anders mehr und detailierter lesen bzw. gucken, aber als ersteindruck wäre das super.

Letztlich handhabe ich das in der Praxis auch meistens so, noch bevor ein Video geschaut wird gucke ich die Comments bei BGG.
Wäre auf jeden Falle in Tipp für alle, die die Kommentare bisher noch nicht so auf dem Schirm haben. Sind zwar natürlich alle auf englisch, aber für jeden der auf einen Blick viele unterschiedliche Meinungen haben möchte ist das auf jeden Fall eine Goldgrube!


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