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Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 15:20
von ravn
Hallo,

so sehr ich persönlich die spielbox als schön zu lesendes Brettspiel-Magazin mag, so ungewohnt kalt und und uninteressant bis oberflächlich scheint mir die aktuelle Juni/Juli-Ausgabe. Warum? Ich versuche mich mal an einem subjektiven Erklärungsversuch:

Die gewerteten Spiele in den Kritiken kenne ich alle schon längst und habe mir meine Meinung dazu gebildet. Entweder habe ich die seit Monaten in meiner Spielesammlung, auf diversen Messen und Veranstaltungen seit der Spiel 2009 kennengelernt, oder eben im Bekanntenkreis gespielt. Ganze Absätze mit Regelerklärungen brauche ich deshalb nicht, alleine die Schlussfolgerungen sind interessant, der Rest des Textes eher langweilig. Da bleibt selbst ein Udo Bartsch arg handzahm.

Das Portrait über Splotter Spellen ist lesenswert, aber doch bleibt arg wenig bei mir davon hängen, weil es eben ebenso wenig neues erzählt und wenig kritisch ist. Viele Detailfragen bleiben hingegen bei mir offen, zu etlichen Sachen hätte ich gerne mehr gewusst. So ist es "nur" eine Verlagsvorstellung an der Oberfläche. Aber eventuell will es ja auch nicht mehr sein.

Die Reportage über Cashflow ist ein netter Einblick. Allerdings ein Einblick in ein Gebiet, mit dem ich persönlich als fleissiger Konsument so überhaupt keine Berührungspunkte habe. Geld-Coaches und ihre Produkte brauche ich nicht. Mehr als ein müdes Lächeln bleibt da nicht übrig.

So bleibt für mich leider ein ernüchterndes Fazit zur aktuellen spielbox, bei dem ich das Editorial zitieren kann: Der Zauber wirkt nicht mehr!

Bisher konnte ich aus jeder spielbox-Ausgabe noch eine Anregung für neue, mir unbekannte oder unbeachtete Spiele ziehen. Die aktuelle Ausgabe bildet da leider eine Ausnahme. Objektiv wird das Heft dadurch nicht schlecht, nur eben für mich subjektiv enttäuschend, weil es eben grösstenteils Spielethemen aufwirft, die für mich schon längst ausdiskutiert sind.

Wem geht es genauso - wer widerspricht?

Cu/Ralf

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 15:49
von JonTheDon
Hi,

ganz unabhängig davon, dass mich Rezis zu Spielen, die ich schon habe, besonders interessieren, finde ich, dass die Spielbox auch immer wieder Rezensionen zu Spielen bringt, die bei mir nicht auf dem Radar erschienen waren bzw. zu denen wenig im Netz zu finden ist.

Das waren in der Vergangenheit Knaller wie Macht & Ohnmacht oder auch interessante Spiele(reien) wie Sia Sola, das waren in diesem Heft z.B. Rezis zu Maria oder Galaktico.

Auch ich würde mir mehr Rezensionen und Artikel über größere Spiele wie StarCraft oder auch Erweiterungen, die ein neues Spiel bilden wie Sturm der Schwerter oder die Ringkrieg-Erweiterungen wünschen; übrigens ebenfalls Themen, über die im - deutschsprachigen - Netz nur sehr wenig zu finden ist.

Ganz abgesehen davon lese ich einfach lieber auf dem Sofa aus einem Heft. Und ich mag es besonders auch noch nach Monaten oder Jahren, wenn ich ein Spiel doch gekauft oder erstmals gespielt habe, die Rezi rauszuholen und zu schauen, ob das Spiel bei mir genauso angekommen ist wie beim Rezensenten (wobei ich zugeben muss, dass von mir geschätzte Spiele wie Peloponnes oder Macao oder auch Race for the Galaxy in der Spielbox mMn nicht die von mir gewünschte Würdigung erfahren und xte "Langeweiler" - vorsicht subjektiv - hochgejubelt werden).

Mein Hauptkritikpunkt ist die absolut nicht vorherzusagende Erscheinungstermintreue. Da würde ich mir Stichtage wünschen, um die herum das Heft dann kommt - und zwar nicht so unglückliche wie NACH WM- oder NACH Essen-Beginn.

Liebe Grüße Jonathan

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 16:49
von peer
Hallo,

mir gehts genau umgekehrt: Gerade weil so viele Spiele im Internet besprochen werden, schätze ich die Spielbox, quasi als letzte Instanz. Da kenne ich die Redakteure eben besser als auf tollespielrezensionen.de und kann so die Noten besser einschätzen. Messeberichte brauchte im Heft aber nicht.
ciao
peer

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 18:05
von TRH
JonTheDon schrieb:
...
> Mein Hauptkritikpunkt ist die absolut nicht vorherzusagende
> Erscheinungstermintreue. Da würde ich mir Stichtage wünschen,
> um die herum das Heft dann kommt - und zwar nicht so
> unglückliche wie NACH WM- oder NACH Essen-Beginn.
>
> Liebe Grüße Jonathan

Moin,

sehe ich ganz genauso.
Diese variable Erscheinungsweise nervt einfach, ist überflüssig und unprofessionell.
So ähnlich wie bei einer Schülerzeitung nach dem Motto: "die Artikel sind noch nicht alle da, so ein Mist..." oder "uups, da ist noch nen Event, der sollte natürlich auch noch mit rein...".

Gruß Tom

Gruß Tom

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 18:32
von Periplaneta
Anderes Thema, wofür ich kein eigens neues Thema eröffnen wollte. Ist es eigentlich gewollt, daß in der dt. Ausgabe nun auch Werbung auf Englisch erscheint. Ist mir eigentlich gleich, nur dass ich eigentlich nicht vorhabe, bei einem englischsprachigen Versandhändler zu bestellen. Oder die große Wobble-Reklame auf der Heftrückseite, komplett in Englisch. Wie gesagt, es ist mir eigentlich egal, aber ich bin mir sicher, einigen wird es nicht so gefallen.

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 18:47
von Ernst-Jürgen Ridder
Hallo,

nachvollziehen kann ich Ralfs Ansicht durchaus.

Ich weiß ja nicht, wer über den Kreis der Spieler hinaus, die sich ohnehin weitgehend informieren, die Zielgruppe der Spielbox ist, welches Informationsbedürfnis da also zu bedienen ist. Die besprochenen Spiele habe ich meist schon, die Passagen über den Spielablauf könnte ich daher durchaus entbehren. Wichtiger sind mir die Bewertungen/Beurteilungen und deren Begründung, weil etwa gerade Abweichungen von meiner eigenen Einschätzung wegen ihrer Begründung interessant sind. Da kann sich ja ergeben, dass ich etwas übersehen habe und neu "erspielen" muss.

Klar habe ich nicht alle Spiele, die besprochen werden. Das macht das Heft noch interessanter.
So habe ich Jäger und Sammler nicht, und zwar deshalb nicht, weil mir das nach Regelstudium schon zu wenig Spiel und zu viel Mathematik war. Um so interessanter, was denn in der Rezi steht. Trotz der ja durchaus lobenden Besprechung in der Spielbox ist für mich aber weiterhin klar, dass ich das Spiel nicht brauche. Isola habe ich, wirklich mehr bietet mir Jäger und Sammler nicht.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 19:34
von Thomas Schulze
Das ist halt das Los einer Printausgabe in Zeiten des Internet. Geht mir mit einer bekannte Kinozeitschrift ähnlich. Die dort gepriesenen "exklusiven" Infos sind Dank www. schon ein alter Hut. Aber das kann man einer Zeitschrift nicht unbedingt vorwerfen.

Allerdings den Bericht über die Messe im Nürnberg ( zur Erinnerung die war Anfang Februar ) vier Monate später unter Aktuell laufen zu lassen ist schon mutig

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 20:04
von freak
Periplaneta schrieb:
>
Oder die
> große Wobble-Reklame auf der Heftrückseite, komplett in
> Englisch. Wie gesagt, es ist mir eigentlich egal, aber ich
> bin mir sicher, einigen wird es nicht so gefallen.

Ist mir auch direkt aufgefallen.

Könnte mit dem englischen Magazin tun haben. ;)
Oder vielleicht wurden bei Wobble die Anzeigen für das jeweilge Magazin beim Druck vertauscht.

Wenn es in deutsch sein sollte, wird es vorallem Winning Moves nicht gefallen. :-)

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 21:25
von Barbara Nostheide
Die englische Wobble-Anzeige auf der Rückseite war ein Fehler von uns, den wir - warum auch immer - nicht gemerkt haben. Da es aber ja wirklich nicht viel Text ist, macht es sicherlich auch keinen sooo großen Unterschied. Ich bin mir sicher, dass so etwas nicht mehr vorkommen wird. Solche Fehler macht man immer nur einmal ;-)

Wir bitten um Entschuldigung!

Das spielbox-Team

Re: Wobble-Aufmerksamkeit

Verfasst: 14. Juni 2010, 21:43
von ravn
Zumindest hat das "ich balanciere mit Scheiben eine wippende Ebene aus, so dass der Ball ins richtige Loch rollt"-Spiel jetzt wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, als die Spielidee langfristigen Spielspass verspricht. Konnte es jemand schon probespielen?

Cu/Ralf

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 14. Juni 2010, 23:24
von Yantur
Ich kann das absolut Nachvollziehen, da es mir genau gleich geht. Das Nacherzählen der Regeln finde ich absolut nutzlos und eine reine Platzverschwendung. Da immer mehr Verlage die Regeln als PDF online stellen und dies teilweise vor der Veröffentlichung, kommen diese Nacherzählungen für mich gefühlte 6 Monate zu spät (in Wirklichkeit werden es weniger sein). Zudem ist es so, dass mir die kurze Nacherzählung des Ablaufs meistens noch abstrakter daherkommt als die eigentliche Spielregel, welche meistens noch grafische Abbildungen zum Spielmaterial enthalten.

Was mich aber interessiert ist der Abschluss mit der Beurteilung und die Benotung durch weitere Mitglieder. Ich persönlich fände es deshalb wesentlich informativer, wenn man 2/3 des Platzes für die Meinungen zum Spiel inkl. Benotung verwenden würde und ergänzend gute Fotos des Spielmaterials und die Klassifizierung der Mechanismen anhand einer Tabelle oder Infografik (Tagclouds wo die dominanten Mechanismen grösser geschrieben werden als andere vorkommende, Spider-Diagramme mit unterschiedlichen Achsen des Spielgefühls - da müsste man mal etwas kreativer werden als nur Worte) einbringen würde, damit das Spiel eingeordnet werden kann.

Scheint gewagt, da man damit vielleicht den Normalleser vor den Kopf stösst - auf der anderen Seite bin ich überzeugt, dass die Mehrheit der Spielboxleser auch das Internet als Informationsquelle nutzt und sich nicht nur über die Spielbox bezüglich den Neuerscheinungen informiert.

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 05:59
von gimli043
... das sehe ich etwas anders. Auch ich lese von sehr vielen Spielen bereits vorab die Anleitung um zu entscheiden, ob die Spiele für mich interessant sind oder nicht. Aber eben lange nicht von allen Spielen. Und ich habe keine Luste bevor ich eine Rezi in der Spielbox lese erst die entsprechende Anleitung lesen zu müssen.
Daher finde ich eine kurze Übersicht über die Regeln doch sehr wichtig. Meistens ist diese in der Spielbox auch unterhaltsam und informativ geschrieben. (Großes Vorbild ist hier natürlich Udo Bartsch.)
Ich schätze es auch sehr, wenn die Ausführungen einige Hintergrundinformationen zum Thema enthalen. Das ist wirklich professionell und ein Alleinstellungsmerkmal der Spielbox. Denn solche Informationen enthält eine Rezi im Internet nicht.
Aber ich gebe Dir Recht, dass der wichtigste Teil einer Rezi eigentlich die Beschreibung des Spielgefühls und das Fazit sein sollte. Mir ist allerdings bisher nur selten aufgefallen, dass dieses zu kurz ausgefallen ist.

Viele Grüße,

Rene'

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 07:08
von Cleveman
Ich finde die aktuelle Spielbox ebenfalls in gewisser Weise bemerkenswert. Es ist nicht allein fehlende Aktualität, die man von diesem Medium wohl auch nicht erwarten kann. Irgendwie zeigt sich, beginnend mit dem Editorial, ein "müder" Grundzug in diesem Heft. Schon alles dagewesen ? Ist die Szene ermattet ? Keine Zukunft für das Brettspiel ? Kein Zugang zu unter Vierzigjährigen ?

Hoffentlich hat unser Hobby die besten Zeiten nicht schon hinter sich ...

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 09:29
von Thygra
Die Passagen über den Spielablauf wollen die meisten Leser aber offenbar lesen. Die Spielbox hatte ja erst kürzlich wieder eine allgemeine Umfrage durchgeführt. Ich bin sicher, dass deren Ergebnisse aussagekräftiger sind als die paar Beiträge hier im Forum. ;-)

Veraltete spielbox? Ja, bitte!

Verfasst: 15. Juni 2010, 10:13
von Gead
Zu einer Spielbesprechung und einer guten, fundierten Kritik gehört die Spielbeschreibung unbedingt dazu. Dass diese gerne unterhaltsam sein darf ist selbstredend (Michael Knopf in Ehren!). Nur allzu blumig, bissig oder abschweifend darf sie wiederum auch nicht ausfallen - gleichgültig, ob das besprochene Spiel nun gut oder schlecht bewertet wird. Und das hat (oder sollte) natürlich nichts mit dem Anzeigengeschäft zu tun haben! ;-) Nur Meinung - ohne zu schreiben "über" was - halte ich für unfair gegenüber der Leistung des kleinen bis großen Verlags dahinter - inklusive Autor, Redakteur, Grafiker. Nebenbei bemerkt: Zumeist fällt die Note des eigentlichen Verfassers der Kritik besser aus, als die derjenigen, die in Form der Note "nur ihre Meinung" abgeben!

Und ich behaupte mal, dass die WENIGSTEN der Spielbox-Zeitschrift-Leser (und das sind bei einer verbreiteten Auflage immerhin über 15000), die zuletzt veröffentlichten Spiele allumfänglich in- und auswendig kennen, geschweige denn alle (spät) besprochenen Spiele schon längst besitzen!

Ein gedrucktes Magazin ist außerdem an einen relativ fest vorgegebenen Umfang gebunden, kann folglich immer nur einen Querschnitt abbilden und im Rückblick angelegt sein. Der Prozess des "Magazin-Machens" ist zudem ziemlich zeitaufwendig: neben der vorausgehenden Recherche, dem vielmaligen Testen, bis zum Schreiben des Artikels, ist (nicht immer) der Redaktionsschluss einzuhalten; das Seitenlayout muss erstellt, Korrektur gelesen und redigiert werden; darauf folgt die Druckdatenerstellung, Durchsicht der Korrekturabzüge, die Druckfreigabe, bis zum Drucktermin (!); dann Einrichten der Druckmaschine, Druckabnahme, Druck, unter Beachtung der Trocknungszeiten; ab zum Buchbinder, Transport und Zustellung beim (un?)glücklichen Leser. - Nur als Einzelblattsammlung für jeden zum Selbstausdrucken wäre man da vielleicht tagesaktueller. ;-)

Ein gedrucktes Problem sehe ich nicht. Im Gegensatz zur Schnelllebigkeit des Mediums Internet (und dieses Forums :-))) ist das Printmedium so etwas wie ein analoges Gedächtnis, das auch noch funktioniert, wenn man in zehn Jahren "in den Erinnerungen" kramen möchte - unabhängig von Bits und Bytes, Google (oder irgendeinem anderen Mogelverpacker ihrer Wahl) ...

Widersprechende Grüße
Gead

PS: Brettspiele (und Brettspielmagazine) sind aufgeblasene und schwerfällige Papier- und Papptiger, total uncool, unmodern, außerdem nicht im Appstore erhältlich, also eigentlich total veraltet - aber doch irgendwie sympathisch. Ich mag veraltete Spiele und die gute alte Tante Spielbox! :-)

Re: Wobble-Aufmerksamkeit

Verfasst: 15. Juni 2010, 10:28
von Smuker
Jup,

hab auf der Nürnberger Messe eine Partie gespielt. Da stand noch kein Deutscher Partner fest. Ist mal was komplett anderes und interessant. Bin gespannt es dann demnächst öfter auf den Tisch zu packen um zu sehen ob Langzeitspaß da ist. Von einer Partie kann man nicht viel sagen, aber es hat uns viel Spaß bereitet. Das witzige hin und her wobbeln hat einen geschicklichen Aspekt der mal etwas Neues ist.

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 12:35
von Herbert
> Die gewerteten Spiele in den Kritiken kenne ich alle schon
> längst und habe mir meine Meinung dazu gebildet.

Respekt!

> Ganze Absätze mit Regelerklärungen brauche ich deshalb
> nicht, alleine die Schlussfolgerungen sind interessant,
> der Rest des Textes eher langweilig.

Eine Beschreibung dessen, was da passiert, muss in einer Rezension vorhanden sein. Ansonsten hat doch derjenige, der das Spiel noch nicht kennt, keine Chance dem Rest zu folgen. Wer es schon kennt, kann ja galant darüber hinweglesen.

> Bisher konnte ich aus jeder spielbox-Ausgabe noch eine
> Anregung für neue, mir unbekannte oder unbeachtete Spiele
> ziehen.

Mir sind auch die Artikel wichtig, nach deren Lektüre ich sagen kann: ist wohl eher nichts für mich. Das Spart Geld und Stauraum!

Gruß aus dem Münsterland
Herbert

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 12:35
von Yantur
Die Hintergrundinfos finde ich auch interessant. Mir wäre es jedoch lieber, einen Eindruck bezüglich Spielgefühl und Fazit von mehr als einer Person zu erhalten - z.B. im Sinne eines Pro und Contra von einem der Rezensenten mit hoher und einem mit tiefer Bewertung. Dies gäbe mir einen objektiveren Eindruck.

Zum Spielablauf: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die Regeln & Spielablauf in anderer Form auf weniger Platz umfassender darstellen könnte (grafische Form). Die Nacherzählung ist für mich nutzlos, diese überfliege ich meistens nur - für dich hat diese offenbar einen Wert.

Hier sind wohl die Bedürfnisse der Leserschaft recht unterschiedlich und die Gestaltung des Inhalts wird ein Kompromiss aus den verschiedenen Ansprüchen sein.

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 14:30
von Artalus
Ging mir genauso. Ich hatte das Gefühl, die Redaktion muss mal das abladen, was da noch auf Halde lag.

Ist die Szene am absterben? Ist ja auch so, dass hier im Forum eine leicht depressive Note wahrzunehmen ist. Ich denke da an den Alea-Threat und jetzt ein "Die Luft ist aus der Spielbox raus". Sind wir tatsächlich übersättigt?

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 15:03
von peer
Hi,
Artalus schrieb:

> Ist die Szene am absterben? Ist ja auch so, dass hier im
> Forum eine leicht depressive Note wahrzunehmen ist. Ich denke
> da an den Alea-Threat und jetzt ein "Die Luft ist aus der
> Spielbox raus". Sind wir tatsächlich übersättigt?

Nö.
Aber Spieler sind immer Apokalyptiker.
In den 80er Jahren hieß es: Die Szene stirbt aus.
In den 90er Jahren hieß es: Die Computerspiele vertdrängen die Spiele.
In den 00ern hieß es: So viele Verlage in Essen, das kann nicht gut gehen! Die Szene stirbt aus.
Und jetzt heißt es: Macao verkauft sich nicht gut und mir gefällt die Spielbox nicht - Klar! Die Szene stirbt aus.

Tatsächlich wird der Markt immer größer und internationaler und die Spielwarenbranche erlebt Jahr für Jahr ein Absatzplus.

ciao
peer

Re: Blick über den Tellerrand!

Verfasst: 15. Juni 2010, 15:53
von ravn
Gead schrieb:

> Ein gedrucktes Problem sehe ich nicht. Im Gegensatz zur
> Schnelllebigkeit des Mediums Internet (und dieses Forums
> :-))) ist das Printmedium so etwas wie ein analoges
> Gedächtnis, das auch noch funktioniert, wenn man in zehn
> Jahren "in den Erinnerungen" kramen möchte.

Wenn ich den Vergleich zu Videospiel-Magazinen ziehen darf, erleben die aktuell vergleichbares: Im Internet und dann meist von Fans aufbereitet, finden sich meist aktuellere Informationen, Kritiken, Spielbesprechungen, als ein Print-Magazin mit seiner Vorlaufzeit leisten kann.

Ein Ausweg wurde in Previews gesehen. Also frühe Betaversionen von Spielen begutachten, zu denen eben nur die Fachpresse Zugang hat und bekommt von den Herstellern. Problem dabei war allerdings, dass zu viel versprochen wurde, was nicht gehalten werden konnte. Ein riesen Hype entstand und die Enttäuschung war nachher umso grösser.

Einen besseren Weg hat meiner Meinung nach die GEE gefunden. Die wissen, dass sie in Aktualität nicht mithalten können und betrachten den Videospielemarkt eher aus der Sicht des Lifestyles und erzählen die Geschichten drumherum, die Gamer so interessieren. Teils sehr tiefgründige Artikel mit massig Recherche-Aufwand, die sich aber auch deshalb gut und erfrischend neu lesen.

Eventuell wäre dieser Lifestyle-Blick auch mal was für die Brettspiel-Magazine, um sich eben von den Internet-Spielekritiken abzuheben.

Cu/Ralf

RE: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 16:03
von Micha A.
"peer" hat am 15.06.2010 geschrieben:

> Aber Spieler sind immer Apokalyptiker.
> In den 80er Jahren hieß es: Die Szene stirbt aus.
> In den 90er Jahren hieß es: Die Computerspiele vertdrängen
> die Spiele.
> In den 00ern hieß es: So viele Verlage in Essen, das kann
> nicht gut gehen! Die Szene stirbt aus.
> Und jetzt heißt es: Macao verkauft sich nicht gut und mir
> gefällt die Spielbox nicht - Klar! Die Szene stirbt aus.
>
> Tatsächlich wird der Markt immer größer und internationaler
> und die Spielwarenbranche erlebt Jahr für Jahr ein
> Absatzplus.

Ja, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Die Dinosaurier wurden auch immer größer und immer mehr - und dann sind sie ausgestorben...!
Ein Absatzplus ist so gesehen also kein gutes, sondern ein denkbar schlechtes Zeichen für die Spielwarenbranche ;-)

Gruß
Micha


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Wenn du dich klein, nutzlos und depressiv fühlst, dann denke immer daran: Du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium deiner Gruppe!

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 17:17
von Attila
peer schrieb:

> Tatsächlich wird der Markt immer größer und internationaler
> und die Spielwarenbranche erlebt Jahr für Jahr ein Absatzplus.

Ein eindeutiges Anzeichen das die Szene ausstirbt.

Irgendwann bin ich ganz alleine hier ...

Atti

RE: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 17:42
von Volker L.
Micha A., einer der Dinosaurier des Forums, schrieb:
>
> Ja, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Die Dinosaurier
> wurden auch immer größer und immer mehr - und dann sind sie
> ausgestorben...!

Es tut mir leid, Dir widersprechen zu müssen, aber ...

nee, Quatsch, das ist eine zu dreiste Lüge :-P

also nochmal:

Es freut mich, Dir widersprechen zu können, :-))
aber was Du da schreibst, ist ein weitverbreiteter
Irrtum - das mit dem "immer größer" gilt nur für die
großen Fleischfresser (Theropoden) wie den Tyrannosaurus.
Generell nahm die Artenvielfalt der Saurier in der
zweiten Hälfte der Kreidezeit deutlich ab, und bei
vielen Arten nahm auch die Größe ab. Die wirklich großen
Sauropoden, die ja quasi das Bild der gigantischen
Saurier geprägt haben, lebten eher im Jura bzw. in der
frühen Kreide, während jene Sauropoden, die bis zum
Ende der Kreidezeit überlebt haben, schon deutlich
kleiner als ihre Vorfahren waren ;-)

klugscheißende Grüße, Volker

Re: Das gedruckte Problem: Veraltete spielbox

Verfasst: 15. Juni 2010, 18:49
von Neumanns
hmm ich kann nicht mitreden - bei mir ist sie noch nicht angekommen.