Schlechte Kritiken in der Spielbox

[JonTheDon]

Na klar,

das ist es ja gerade, warum ich mich freue, wenn die Spielbox auch Spiele abseits meines üblichen Fokus bespricht.

"Ungerecht" ist natürlich so ein Wort - niemand von uns schafft es ja, das ganze Angebot zu durchdringen; also wird vorsortiert. Und das ist immer den zu kurz gekommenen gegenüber "ungerecht".

Abgesehen davon stellt sich auch die Frage, ob es anzustreben ist, alles (an-)gespielt zu haben. Wäre das nicht wieder den Spielperlen gegenüber "ungerecht"?

Gruß Jon

[ravn]

JonTheDon schrieb:
>
> Na klar,
>
> das ist es ja gerade, warum ich mich freue, wenn die Spielbox
> auch Spiele abseits meines üblichen Fokus bespricht.
>
> "Ungerecht" ist natürlich so ein Wort - niemand von uns
> schafft es ja, das ganze Angebot zu durchdringen; also wird
> vorsortiert. Und das ist immer den zu kurz gekommenen
> gegenüber "ungerecht".
>
> Abgesehen davon stellt sich auch die Frage, ob es anzustreben
> ist, alles (an-)gespielt zu haben. Wäre das nicht wieder den
> Spielperlen gegenüber "ungerecht"?

Jip, ich weiss, was Du meinst und stimme da vollkommen zu. Genau in diesem "Vorsortieren müssen" liegt ein Problem, sofern man es selbst für sich zum Problem macht.

Noch vor einigen Jahren konnte ich sagen, dass ich übers Jahr in meinen diversen Spielrunden so ziemlich jedes als wichtige Neuheit erwähnte Spiel mindestens einmal gespielt habe. Etliches davon auch mehrfach oder intensiv. Da fielen dann nur solche Spiele weg, die aufgrund des Genres (Kleinkinderspiele, Cosims) nicht in meinem Fokus lagen. Teils wurden auch Geheimtipps zum Renner, die sonst so keiner aufm Schirm hatte. Andere vermeintliche Perlen sind dabei auch gnadenlos durchgefallen und haben (was auch ungerecht ist) nie eine zweite Chance bekommen in anderer Runde.

Inzwischen gibt es so viele Neuheiten, dass ich die gar nicht mehr schaffe und längst auch gar nicht mehr schaffen will. Da entscheidet dann eher das Bauchgefühl oder schlicht das verfügbare Anspiel-Angebot (ohne es selbst kaufen zu müssen vorab blind), was es in den Kreis der gespielten Neuheiten schafft. Manchmal macht mich auch die spielbox ausreichend neugierig, wie bei "23", was nach der guten spielbox-Besprechung eine zweite Chance bekommen hat und erst dann richtig zünden konnte fernab des Messe-Trubels in Essen.

Cu / Ralf

[Attila]

HI,

Ja, das Leben ist halt hart.

Atti

[Ernst-Jürgen Ridder]

Braz schrieb:
>


> Will sagen: Würde ich mich ausschließlich an den Noten in der
> Spielbox orientieren, so hätte ich bestimmt schon den
> ein oder anderen Rohrkrepierer bei mir im Schrank, oder mir
> wäre schon das ein oder andere schöne Spielchen nicht unter
> gekommen. Spiele sind eben Geschmackssache und eine Note
> liefert einem nur den Geschmack, aber nicht was dahinter
> steht...das lese ich dann hoffentlich doch im dazugehörigen
> Text.
>
> Grüßle
> Braz

Hallo Braz,

ich orientiere mich nicht ausschließlich an den Noten der Spielbox, benutze sie aber als Orientierungshilfe.
Liegt ein Spiel unter fünf, sogar bei 3, wenn auch nur eine Einzelnote (immerhin ja M. Hardel und nicht irgendwer), fällt es bei mir ohne weiteres durchs Raster und ich lasse es ungeprüft links liegen. Da man sich sowieso nicht alle neuen Spiele ansehen oder diese anspielen kann, halte ich es für sinnvoller, meine Zeit mit Spielen zu verbringen, die bessere Noten haben.
Ich höre aber auch den Rufer in der Wüste, in dem Falle Dich. Wenn Du (!) so klar für ein Spiel eintrittst, ist das Anlass zu näherer Befassung, zumal das Thema mich ja ohnehin interessiert. Das liegt daran, dass Du z.B. bei Hall9000 nicht selten sehr ähnlich wertest wie ich und auch hier im Forum von Dir oft eine der meinen nahekommende Meinung zu Spielen vertreten wird. Deshalb werde ich den Artikel jetzt doch lesen.

Trotzdem: Es wirft aus meiner Sicht kein gutes Licht auf ein Spiel, wenn der Autor meint, es bei BGG selber bewerten zu sollen, und das auch noch mit der Höchstnote.

Spielerische Grüße

Ernst-Jürgen

[Thygra]

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
> Trotzdem: Es wirft aus meiner Sicht kein gutes Licht auf ein
> Spiel, wenn der Autor meint, es bei BGG selber bewerten zu
> sollen, und das auch noch mit der Höchstnote.

Aber das ist doch inzwischen schon fast der Normalfall. Und dann hat jeder auch noch das eine oder andere Dutzend Buddys mit Notenunterstützung. Deshalb beginnen ja die Noten erst ab 100 Bewertungen überhaupt halbwegs eine Bedeutung zu haben.

[Braz]

Hi Ernst-Jürgen,

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
> Wenn Du (!) so klar für ein Spiel eintrittst, ist das Anlass
> zu näherer Befassung, zumal das Thema mich ja ohnehin
> interessiert. Das liegt daran, dass Du z.B. bei Hall9000
> nicht selten sehr ähnlich wertest wie ich und auch hier im
> Forum von Dir oft eine der meinen nahekommende Meinung zu
> Spielen vertreten wird. Deshalb werde ich den Artikel jetzt
> doch lesen.


Jup, ist mir auch schon aufgefallen, dass wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben ;-)
-> aus diesem Grund hatte ich dir geantwortet und W&T einmal angeführt.
Genrell ist das Spiel kein 10 Punkte-Spiel für mich, da es einfach kleine Mängel hat. So vermisse ich -wie schon erwähnt- Schadensmarker und Handelsroutenmarker. Genrell gefällt mir aber die Option sich auf eine Sache zu spezialisieren und trotz alledem eine andere Sache nicht vernachlässigen zu müssen -> Gehe ich voll auf Produktion, so habe ich ab Stufe 5 die Möglichkeit meine Truppen zu verstärken.
Aber alles ist ja wirklich Geschmackssache: Dem einen gefällt es und dem anderen eher nicht. ;-)
Mir gefällt W&T aber wirklich gut. Es war eine Empfehlung einer befreundeten immer in Essen treffenden Spielgruppe und die Empfehlung hat sich bei uns wirklich bestätigt.
Sicherlich ist es kein Spiel für einen "normalen Spieletreff", da es einfach schon zeitaufwändig ist, aber nimmt man sich nur 1 Spiel am Abend vor..warum nicht?

Grüßle
Braz

[Fluxx]

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
> Trotzdem: Es wirft aus meiner Sicht kein gutes Licht auf ein
> Spiel, wenn der Autor meint, es bei BGG selber bewerten zu
> sollen, und das auch noch mit der Höchstnote.

Was wirft da kein gutes Licht auf das Spiel? Das der Autor von dem Spiel überzeugt ist? Wenn ein Autor sein Spiel mit einer 6 bewertet, dann würde das wirklich kein gutes Licht auf das Spiel werfen.
Das der Autor sein eigenes Spiel bewertet? Das sagt doch erst einmal nur was über den Autor und nichts über das Spiel aus. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Autor von seinem Recht ein Spiel zu bewerten Gebrauch macht. Es ist ja auch in Deutschland üblich, dass Politiker, die selber kandidieren auch von ihrem aktiven Stimmrecht Gebrauch machen (und ich möchte wetten, dass die alle sich selber/ihre Partei wählen).
Negativ wird das Verhalten mMn erst, wenn ein Autor anfängt sich irgendwelche Dummy-Accounts zuzulegen um sein Spiel zu pushen.
Ich möchte wetten, dass eine Menge Autoren ihr eigenes Spiel bewerten (Vielleicht nicht ein Herr Knizia, aber Autoren, die erst 1 oder 2 Spiele veröffentlicht haben werden sicher alle versucht sein diese Spiele auch zu bewerten - einfach weil sie, meist zurecht, stolz darauf sind.)

[Knut]

Wäre vielleicht hilfreich, wenn es auf BGG eine Bewertungshistorie gäbe, so wie beim Dax oder den Rohstoffpreisen: Wie hat sich die Bewertung des Spiels in den letzten 3, 6, 12 Wochen, Monaten verändert? Oder gibt es so etwas schon?
Knut

[Thygra]

Bei manchen Spielen gibt es im Forum einen Rating Tracking Thread, der wöchentlich die Veränderung zur Vorwoche anzeigt.

[friedb]

Hallo,
ich möchte mich Fluxx und Yantur gern anschließen. Eine etwas aussagekräftigere Meinung der einzelnen Rezensenten wäre sehr wünschenswert. Nur eine Note sagt da nicht viel aus und manchmal ein kleiner Nebensatz hilft dann auch nicht viel weiter.

Warum diese Note?
War es die Grafik?
Ein Mechanismus der dem Spieler nicht liegt?
Das Thema des Spiels?

Kurzum einige Zeilen wären da sehr schön. Mir gefällt dazu die Form der Kollegen von cliquenabend.de sehr gut.

Gruss
friedb