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Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
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ravn

Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon ravn » 14. Oktober 2012, 14:12

Moin,

in der neuen spielbox ist eine Kritik zu Colonial von Stratagem abgedruckt. Dabei steht im ersten Absatz, dass sich diese Rezension auf die zweite Ausgabe bezieht, die aber (so wie einige Zeilen vorab zu lesen ist), fernab der Anleitung noch gar nicht existiert.

Was heisst das konkret?

Weil die zweite Ausgabe (inzwischen im zweiten Anlauf bei Kickstarter) soll sich ja auch in weiteren Details über die Anleitung hinaus unterscheiden - auf dem Spielplan und in der Austattung sowie durch die Aktionskarten.

Ist die Spielbesprechung jetzt in Bezug auf die Erstauflage mit dem neuen Regelwerk der zweiten Ausgabe? Und ist in der Zweitauflage die bemängelte Über-Attraktivität von Westafrika dann doch korrigiert, die der Autor zwar ebenso sah, aber nicht beheben wollte? Weil das abgedruckte Zitat in diesem Zusammenhang wirft ein arg negatives Bild auf den redaktionellen Feinschliff.

Als Erstauflagen-Käufer bin ich weiterhin (und durch die spielbox-Kritik noch mehr) verunsichert, mit welcher Regelversion sich das beste Spielerlebnis entfalten kann. Was schade um das eigentliche Spiel ist. Weil in der Rolle als Beta-Tester möchte ich meine Freizeit nicht verbringen, um diverse Regelversionen auszuprobieren. Dafür gibt es genügend redaktionell ausgereifte andere Brettspiele, als dass ich mir diese Aufgabe ungefragt vom Autor und Verlag aufhalsen möchte.

Oder muss man das alles bei Colonial schlicht hinnehmen, wenn einem das Spiel an sich interessiert? Die anderen 3x 8er-Noten nennen das Spiel ja durchaus "gut", trotz der in dem Hauptkriitik-Artikeln genannten Besonderheiten.

Cu / Ralf

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WalMal
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Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon WalMal » 14. Oktober 2012, 14:31

Hallo Ralf,

So wie ich den Artikel verstehe ist das ein Test mit der zweiten Regelversion.
Nein, bzgl. Startspielervorteil (Westafrika) verstehe ich das so, das dieses "Problem" mitnichten in der 2 Edition behoben ist.
Vielleicht sollte man da mal auf BGG eine Anfrage stellen, da der Autor dort ja offenbar mitliest.

Da ich mit dem Gedanken spiele mir das Spiel per Kickstarter zu besorgen, wäre ich interessiert zu erfahren, ob es denn trotz allem für Dich die 60$ Wert ist.

CU/Walter

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ravn

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon ravn » 14. Oktober 2012, 15:42

WalMal schrieb:

> Da ich mit dem Gedanken spiele mir das Spiel per Kickstarter
> zu besorgen, wäre ich interessiert zu erfahren, ob es denn
> trotz allem für Dich die 60$ Wert ist.

Colonial ist für mich ein besonderes Spiel mit einer überzeugend atmospärischen Optik und in der bewussten Reduktion der Spielmaterialen (Holzscheiben in universellen Funktionen) mit einem besonderen Reiz. Elegant könnte man es nennen. Dazu kommt der interessante Mechanismus, dass man simultan seinen Zug plant und festlegt, zeitgleich aber immer noch ausreichend Aktionsspielraum hat.

Problematisch wird es für mich an der Stelle, dass ich schlicht den negativen Eindruck habe, dass Colonial in der veröffentlichten Form nicht zu Ende entwickelt ist. Das wurde durch die Art und Weise der Kommunikation des Autors auf BGG noch verstärkt - zu viele verschiedenen Regelversionen und dann noch Änderungen, die nicht mehr zu der Erstauflagen-Ausstattung passen, aber als besser propagiert werden.

Soll ich da jetzt mit den schlechteren Regelversionen spielen oder mir selbst neue Aktionskarten-Texte basteln und Spielplan-Änderungen in Eigenleistung umsetzen?

Da frage ich mich dann, was ich damals nach der SPIEL 2011 da für ein Brettspiel gekauft habe. Ein ausreichend ausgereiftes Spiel? Wohl leider nicht. Ein Spiel, was trotzdem herausfordernden Spielspass bieten kann? Ja, aber mit dem überragenden Schatten, dass es mit anderen Regeldetails eventuell doch besser wäre. Wenn ich als Käufer den Eindruck vom Autor bekomme (ob der falsch ist, sei dahingestellt, es geht aber um den Eindruck), dass da noch eine Menge experimentiert wird, hätte ich lieber auf ein finales Spiel gewartet - bevor ich dafür Geld bezahle.

Wäre Colonial ganz klar ein blödes, nicht funktionierendes und langweiliges Spiel, würde es mich immer gut 10 Monate nach Kauf nicht noch so intensiv beschäftigen. Am Ende bleibt aber leider ein unbefriedigendes Ergebnis für mich.

Cu / Ralf

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Scubaroo

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon Scubaroo » 14. Oktober 2012, 20:42

ravn schrieb:
>
zu viele verschiedenen Regelversionen und
> dann noch Änderungen, die nicht mehr zu der
> Erstauflagen-Ausstattung passen, aber als besser propagiert
> werden.
>

Dies muss man meiner Meinung nach etwas relativieren. Die Änderungen die nicht zur Erstauflagen-Ausstattung passen sind folgende:

a)Änderungen bei den Rollenkarten (betrifft fast alle). Dies ist die grösste Veränderung. Bei uns war es aber eigentlich immer so, dass keiner die Texte auf den Rollenkarten gelesen hat. Ist ja eh nur eine ganz grobe Zusammenfassung der Rollenfähigkeit. Bei mir haben alle Spieler eine deutsche Zusammenfassung der Rollen vor sich liegen (findet man auf BGG: http://www.boardgamegeek.com/filepage/82844/colonial-deutsche-spielhilfe-revised-rules). Ausserdem werden die neuen Rollenkarten 2013 in einer Erweiterung auch für Erstauflagen-Besitzer nachgeliefert.

b)Neue Nationenkarten. Liegen als Download auf BGG bereit und werden ebenfalls mit der Erweiterung nachgeliefert. http://www.boardgamegeek.com/filepage/78348/colonial-revised-nation-cards

c) 10 Spezialwürfel anstatt 5, da neu die Entdecker-Funktion anders geregelt ist. Dafür fällt der W6 weg. Man kann aber problemlos 2x5 Würfel werfen.... ist wahrscheinlich sogar handlicher ;-)

d) Änderungen auf dem Spielplan: Wenn ich richtig informiert bin, fallen lediglich bei 3 Territorien die "Schwierigkeiten" weg. Das macht wohl keinen allzu grossen spielerischen Unterschied. Ich werde auf alle Fälle mein Board deswegen nicht verändern. Ausserdem kann man sich das ja merken und evt. als Variante spielen.

Ich glaube das wärs. Korrigiert mich, wenn ich mich irre. Der ganze Rest sind Regeländerungen. Die neue Regel gibts hier: http://www.boardgamegeek.com/filepage/78459/colonial-2nd-edition-rules-2012.

Das Spiel aus meiner Sicht schon in der erste Auflage ein absolut gutes und funktionierendes Spiel. Nicht broken oder sowas. Ich hab es aber nur 2-3 mal gespielt. Bin also nicht der Super-Crack. Aber alle Runden waren echt toll!
Die neue Regel macht das Spiel etwas schlanker. So kleine Sonderregeln, die leicht vergessen gegangen sind, fallen nun weg. Es ist für mich nun auch leichter zu erklären. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die die Erstauflage-Regeln ab und an wieder mal als Variante gebrauche.

Fazit: Ich persönlich habe nicht im geringsten das Gefühl ein minderwertiges Spiel gekauft zu haben. Es hat damals schon gut funktioniert und funktioniert nun auch mit dem Regelupdate problemlos. Die geänderten Kartentexte sind mir persönlich echt wurscht. Eben, es hat sie ja eh noch nie jemand gelesen ;-)

CU
Scubaroo

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Attila
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Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon Attila » 15. Oktober 2012, 08:07

Hi,

So ist es. Ich kenne auch niemanden der sich jemals den Text auf den Rollenkarten durchgelesen hat... aber egal, ich denke es geht hier um's Prinzip. Um das Haar in der Suppe und darum einfach nur darum zu mosern, des moserns willen.

Colonial ist halt nicht so durchgestyled wie das typische Eurogame. Und wie viele Spiele hatten grauenhafte Regeln? Man denke nur an Ringkrieg - was da nicht alles noch geändert wurde. Ist das Spiel deswegen schlecht? - Lächerlich, denn es ist ein Topspiel.

Man muss sich halt fragen ob man ein gutes Spiel will oder nicht. Manche verlieren das "Spiel" (im sinne von "gameplay") völlig aus den Augen und damit das, was wirklich relevant ist.
Ausserlichkeiten und Oberflächlichkeiten ist, das was für manche zählt.

Atti

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CarstenB
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Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon CarstenB » 15. Oktober 2012, 10:42

Hm, spiel es doch einfach mit der vom Autor abgesegneten "aktuellen" 2.0-Version. Auf BGG gibt es die fünf aktualisierte Karten, bei denen sich auch nur zum Teil die Texte signiikant geändert haben. Irgendwie mach ich mir da jetzt nicht so einen Kopf drum..

Gruß,
Carsten

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Scubaroo

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon Scubaroo » 15. Oktober 2012, 11:38

ja und wies der Zufall so will: Just seit heute sind auch die neuen Charakterkarten als download erhältlich. http://www.boardgamegeek.com/filepage/83394/colonial-character-cards-2nd-edition

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ravn

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon ravn » 15. Oktober 2012, 12:19

Attila schrieb:

> aber egal, ich denke
> es geht hier um's Prinzip. Um das Haar in der Suppe und darum
> einfach nur darum zu mosern, des moserns willen.

Falsch analysiert. Ist schlicht meine persönliche Meinung zu dem Spiel, die von Deiner abweicht, weil ich da eine andere Sichtweise habe. Sollte inzwischen klar sein, dass wir da auch nicht zusammen kommen. Aber ist das so schlimm, unterschiedlicher Meinung zu sein?

In der aktuell (noch) verkauften Erstauflagen-Form halte ich Colonial für kein "gutes Spiel" im Sinne von zu Ende entwickelt. Schlicht weil man jetzt mit der angekündigten Zweitauflage absehen kann, wie es besser geht. Bist Du mit dem Status Quo zufrieden? Dann prima für dich. Ich bin es nicht.

Schade finde ich, dass Colonial von Anfang besser sein könnte, wenn sich Autor und Verlag mehr Zeit genommen hätten mit der Erstauflage. (So meine These.) Die spielbox schreibt dazu "Beta-Test läuft noch" und bringt es damit meiner Meinung nach aufm Punkt.

Die angekündigte "Erweiterung" werde ich aber wohl nicht kaufen, um meine Erstauflage vollkommen auf eine Regelversion anzupassen, die mit mehr Reifezeit schon bei der Erstveröffentlichung hätte dabei sein können.

Frage: Ist die Unart des Nachpatchens, weil man sich keine ausreichende Entwicklungszeit leisten kann oder will, inzwischen schon bei Brettspielen akzeptiert? Diese Denke möchte ich persönlich nicht unterstützen!

Ein "ausgereift gutes Spiel" sollte schon bei der Erstveröffentlichung in allen Punkten überzeugen können. Wenn eine Erweiterung ein Mehr an Spieloptionen anbieten, für alle Fans, die das Grundspiel schon ausgespielt haben, dann finde ich das prima. Wenn damit aber ein Fix-Pack eingeführt wird, halte ich das für einen bedenklichen Weg. Klar kann man das "Kundenservice für Erstauflagen-Besitzer" nennen, aber das Fix-Pack bei Colonial ist ja leider nicht einzelnd geplant.

Cu / Ralf

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ravn

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon ravn » 15. Oktober 2012, 12:22

Scubaroo schrieb:
>
> ja und wies der Zufall so will: Just seit heute sind auch die
> neuen Charakterkarten als download erhältlich.
> http://www.boardgamegeek.com/filepage/83394/colonial-character-cards-2nd-edition

Prima, ein Anfang und besser als nur auf den Erweiterungs-Kauf zu verweisen. Danke für die Info. Weil bisher hiess es noch, dass aus Copyright-Gründen diese nicht veröffentlicht werden könnten.

Aber ketzerisch könnte ich jetzt fragen, warum? Weil doch sowieso niemanden niemanden kennt, der je die Aktionskarten-Texte gelesen hat. :razz:

Cu / Ralf

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Scubaroo

Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon Scubaroo » 15. Oktober 2012, 13:00

Na, deine Probleme möcht ich haben ;-)

Nix für ungut, aber für mich war Colonial in der Erstauflage bereits ein sehr gutes und zu Ende entwickeltes Spiel.
Wenn es - wie früher - dass www und die online-communitiy nicht gäbe, wäre ich NIE auf die Idee gekommen, dass man an dem Spiel was ändern müsste.

Du kritisierst, dass der Autor an den Regeln "rumbastelt". Man könnte es ja auch anders rum ansehen: Der Autor geht auf Anregungen und Vorschläge seiner "Kunden" ein und setzt sie mit viel Herzblut um. Er hätte ja auch sagen können: "Finger weg von meinem Spiel. Besser gehts nicht. Wenn ihr Änderungen wollt, könnt ihr ja mit Hausregeln spielen."
Hat er aber nicht getan... und ich finds Klasse so!

Oder bist du auch über GOA wütend... da hatte ich jetzt jahrelang eine Betatest-Version im Schrank und erst jetzt kommt das zu Ende entwickelte Spiel raus.

Oder Descent... oder Thunderstone....

Weiterentwicklung ist doch eigentlich etwas gutes, oder nicht?

CU Scubaroo

P.s. Nur zur Info. Die Erweiterung ist dann tatsächlich eine Erweiterung im eigentlichen Sinne. Die angepassten Materialien liegen da nur als Goodie für die Erstauflagen-Besitzer bei.

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Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon Scubaroo » 15. Oktober 2012, 13:03

ravn schrieb:
>
> Aber ketzerisch könnte ich jetzt fragen, warum? Weil doch
> sowieso niemanden niemanden kennt, der je die
> Aktionskarten-Texte gelesen hat. :razz:
>

Naja.. auf BGG gibts ja noch ein paar andere deiner "Liga". Nun scheint sich der Autor deren halt erbarmt zu haben ;-)

Ich spreche im Übrigen nur von meiner (deutschsprachigen) Spielgruppe. Ich druck mir die Dinger wohl echt nicht aus.

Kann sein, dass englischsprachige Gruppen da evt. eher drauf gucken... aber wohl auch nur 1x ;-)

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ravn

Re: Colonial Kritik: Laufender Beta-Test?

Beitragvon ravn » 15. Oktober 2012, 13:19

Scubaroo schrieb:

> Weiterentwicklung ist doch eigentlich etwas gutes, oder nicht?

Klar sind Weiterentwicklungen generell toll. Nur sollte das Grundprodukt ausreichend überzeugen und da hat mir Colonial das nicht überzeugend vermittelt. Nur ein Bauchgefühl am Ende? Wie viel dabei die Regel-Varianten-Problem-Diskussionen auf BGG dazu beigetragen haben, ist für mich schwierig zu trennen. Für Verunsicherung hat die bei mir sicher gesorgt.

Die Frage (um zurück zum Ursprungsthema mit dem spielbox-Artikel zu kommen) ist doch, warum einige bei Colonial das, was Du und andere als Weiterentwicklung bezeichnen, auf der anderen Seite als "laufender Beta-Test" empfunden wird.

Weil genau das scheint der Knackpunkt zu sein, wo verschiedene Sichtweisen aufeinanderprallen.

Cu / Ralf

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Re: Colonial Kritik: Laufender Beta-Test?

Beitragvon Scubaroo » 15. Oktober 2012, 13:43

ravn schrieb:
>
wie viel dabei die Regel-Varianten-Problem-Diskussionen
> auf BGG dazu beigetragen haben, ist für mich schwierig zu
> trennen. Für Verunsicherung hat die bei mir sicher gesorgt.
>

Ganz interessante Aussage. Ich habe manchmal auch das Gefühl, es wäre besser, nicht sooo viel über "meine" Spiele auf den einschlägigen Seiten zu lesen (ausserdem hätte man auch noch mehr Zeit um zu spielen ;-) )
Für mich ein krasses Beispiel: A few Acres of Snow und der "Hammer". Ich bin ziemlich überzeugt, ich wäre bis heute nicht auf diese Strategie gekommen... Hab dann auf BGG auch rechtzeitig aufgehört zu lesen. Ich weiss also nicht genau, wie der Hammer funktioniert.
A few Acres of Snow ist aber für mich eines meiner liebsten 2-Personen-Spiele.... aber irgend ein fahler Nachgeschmack hat es nun leider gekriegt.


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Re: Colonial Kritik: Laufender Beta-Test?

Beitragvon WalMal » 16. Oktober 2012, 12:21

Ersteinmal besten Dank für die Zeit die Ihr in Eure Diskussionsbeiträge gesteckt habt.
Da ich das Spiel (noch) nicht besitze und auch noch nicht gespielt habe, kann ich mir kein Urteil erlauben, in welchem Zustand es mit den diversen Regelversionen ist.
Allerdings hat mich der Artikel in der Spielbox schon etwas irritiert. Falls es wirklich einen so schwer zu verhindernden Weg zum Sieg (Startspieler -> Westafrika (Gold) .> ...) gibt, wäre das für mich schon ein eklatanter Mangel. Könnte man nicht so ein Spiel sogar als "Broken" bezeichnen?

Hat jemand schon Spielerfahrung mit den Regeln der 2. Version und kann dies Bestätigen oder Entwarnung geben?

Grundsätzlich kann ich Ralfs Standpunkt durchaus nachvollziehen. Es ärgert mich ebenfalls, falls ich bei Spielen, in die ich große Hoffnung gesetzt habe, auf Mängel treffe, die aus meiner Sicht mit ein wenig mehr Testaufwand zu vermeiden gewesen wären.
Falls das Kind aber schon in den Brunnen gefallen ist, so habe ich mit Rettungsleinen, Erweiterungen mit "Patch" Elementen, kein grundsätzliches Problem. Ein Fix mit Hausregeln wird meiner Erfahrung nach in Spielrunden eher nicht akzeptiert. Man traut da dem Autor und Verlag, ob nun immer berechtigt oder nicht, die größere Kompetenz zu.

Was mich etwas stört ist, wenn eine derart geäußerte Kritik als mosern abgetan wird. Die Gewichtung der Kritikpunkte ist sicher individuell verschieden, aber als Anregung sind mir verschiedene Gesichtspunkte immer willkommen.

Walter

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Re: Colonial Kritik: Laufender Beta-Test?

Beitragvon Scubaroo » 16. Oktober 2012, 16:00

WalMal schrieb:
>
Es ärgert mich ebenfalls, falls ich bei
> Spielen, in die ich große Hoffnung gesetzt habe, auf Mängel
> treffe, die aus meiner Sicht mit ein wenig mehr Testaufwand
> zu vermeiden gewesen wären.

Das ist ja genau der Punkt: Aus meiner Sicht hat die Erstauflage keine wirklichen Mängel. Das Spiel hat auf alle Fälle bei unseren 2-3 Partien bestens funktioniert. Keiner wäre auf die Idee gekommen, dass da was verändert werden müsste.

Die neue Edition ist vor allem eines: schlanker. Aber wenn man diese schlankere Variante spielen möchte, kann man es wirklich auch problemlos mit der Erstauflage.


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Re: Colonial Kritik in der neuen spielbox

Beitragvon WalMal » 17. Oktober 2012, 11:57

Hi,

soweit ich das verstehe geht es doch in dem Artikel um die aktuelle Version 2.0.
Da ich das Spiel nicht habe, hätte ich gerne gewusst ob die Version 2.0 wirklich das angedeutete "Startspieler"-Problem hat.
Leider sind die Antworten des Autor auf BGG nicht wirklich hilfreich. http://boardgamegeek.com/thread/870541/beta-test-still-running
Eigentlich sollte eine Antwort ja nicht so schwer sein. :roll:

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ravn

Re: Colonial Kritik: Kundenumgang?

Beitragvon ravn » 17. Oktober 2012, 13:38

WalMal schrieb:

> Leider sind die Antworten des Autor auf BGG nicht wirklich
> hilfreich.
> http://boardgamegeek.com/thread/870541/beta-test-still-running
> Eigentlich sollte eine Antwort ja nicht so schwer sein. :roll:

Genau das meinte ich, als ich von "die Art und Weise der Kommunikation des Autors auf BGG" schrieb, wo ich mich als Käufer der Erstauflage eher verwirrter als vorab zurück gelassen gefühlt hatte. Wäre wohl am Ende besser gewesen, ich hätte die Regelversions-Diskussionen und die Autoren-Antworten dort erst gar nicht gelesen und stattdessen häufiger das Spiel einfach gespielt.

Ein Spiel ist für mich eben (inzwischen?) nicht nur eine Anhäufung von Material und einem einmal geschriebenen Regelwerk (dem meist eh zu wenig Bedeutung eingeräumt wird), sondern wird auch durch die Art und Weise beinflusst, wie ich mich als (potentieller) Kunde behandelt fühle vom Autor und Verlag. Da macht(e) der Autor von Colonial leider keine gute Figur, was niemanden wirklich weiterhilft - auch ihm nicht.

Als Positivbeispiel empfinde ich da aktuell "Legenden von Andor", weil der Autor zeitnah (fast schon beängstigend zeitnah!) und präzise auf noch so krumm scheinende Fragen antwortet und damit eine Hilfestellung gibt, damit sein Spiel so erlebt werden kann, wie er es als Autor erdacht hat und auch mit Kritik umgehen kann.

Cu / Ralf


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