Beitragvon ravn » 14. Oktober 2012, 15:42
WalMal schrieb:
> Da ich mit dem Gedanken spiele mir das Spiel per Kickstarter
> zu besorgen, wäre ich interessiert zu erfahren, ob es denn
> trotz allem für Dich die 60$ Wert ist.
Colonial ist für mich ein besonderes Spiel mit einer überzeugend atmospärischen Optik und in der bewussten Reduktion der Spielmaterialen (Holzscheiben in universellen Funktionen) mit einem besonderen Reiz. Elegant könnte man es nennen. Dazu kommt der interessante Mechanismus, dass man simultan seinen Zug plant und festlegt, zeitgleich aber immer noch ausreichend Aktionsspielraum hat.
Problematisch wird es für mich an der Stelle, dass ich schlicht den negativen Eindruck habe, dass Colonial in der veröffentlichten Form nicht zu Ende entwickelt ist. Das wurde durch die Art und Weise der Kommunikation des Autors auf BGG noch verstärkt - zu viele verschiedenen Regelversionen und dann noch Änderungen, die nicht mehr zu der Erstauflagen-Ausstattung passen, aber als besser propagiert werden.
Soll ich da jetzt mit den schlechteren Regelversionen spielen oder mir selbst neue Aktionskarten-Texte basteln und Spielplan-Änderungen in Eigenleistung umsetzen?
Da frage ich mich dann, was ich damals nach der SPIEL 2011 da für ein Brettspiel gekauft habe. Ein ausreichend ausgereiftes Spiel? Wohl leider nicht. Ein Spiel, was trotzdem herausfordernden Spielspass bieten kann? Ja, aber mit dem überragenden Schatten, dass es mit anderen Regeldetails eventuell doch besser wäre. Wenn ich als Käufer den Eindruck vom Autor bekomme (ob der falsch ist, sei dahingestellt, es geht aber um den Eindruck), dass da noch eine Menge experimentiert wird, hätte ich lieber auf ein finales Spiel gewartet - bevor ich dafür Geld bezahle.
Wäre Colonial ganz klar ein blödes, nicht funktionierendes und langweiliges Spiel, würde es mich immer gut 10 Monate nach Kauf nicht noch so intensiv beschäftigen. Am Ende bleibt aber leider ein unbefriedigendes Ergebnis für mich.
Cu / Ralf