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Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
Thygra
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Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon Thygra » 6. Juni 2013, 13:16

Elektro schrieb:
> Deine Argumentation leuchtet mir absolut nicht ein, und Sie
> ergibt im Kern eigentlich auch keinen Sinn - du sagst quasi
> dass man die Regelerklärung braucht um über das Spiel zu
> erfahren, um somit einzuschätzen ob man das Spiel interessant
> findet? eben nicht, anhand der blanken Regeln kann ich doch
> nicht direkt einschätzen ob mir das Spiel gefallen/nicht
> gefallen wird.
>
> Wenn ich Regeln lesen/kennenlernen will dann lade ich mir die
> Spielregel von der Verlagsseite runter - dafür brauch ich nun
> wirklich keine 43 Euro im Jahr für ein Regel-Abo bezahlen.

Irgendwie vergleichst du hier Äpfel mit Birnen. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ich mir eine Anleitung aus dem Netz lade und dann 6, 12 oder 20 Seiten durchlesen muss, um den Spielablauf zu erfassen. Oder ob mir ein Rezensent auf 1-2 Seiten eine knappe Zusammenfassung des Spielablaufs gibt und dabei (hoffentlich) bereits die Punkte hervorhebt, die dieses Spiel empfehlenswert machen.

Letzteres erleichtert mir den Zugang zum Spielablauf enorm, und deshalb ist es absolut sinnvoll, dass dieser auch in einer Rezension auftaucht. Ob das nun 80:20 oder 50:50 oder 20:80 ausmacht, kann man nicht pauschal festmachen, sondern es hängt vom Spiel ab. Es wird aber nur selten mal ein Spiel geben, in dem ein 0:100 sinnvoll ist.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Thygra
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Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon Thygra » 6. Juni 2013, 13:24

ravn schrieb:
> Wer als Rezensent es lästig findet, seine Meinung in eigene
> Worte zu packen, hat meiner subjektiven Meinung nach seinen
> Job verfehlt. Weil dann hätte er sich die Zeit für die
> Probespiele im Auftrag der spielbox auch sparen können, wenn
> er nur eine wenig aussagende Ziffer zur Kritik beitragen darf.

Ich denke, es ist weniger eine Frage der Lästigkeit, sondern der Machbarkeit. Manchmal kann man einfach nicht konkret benennen, warum man ein Spiel nur durchschnittlich bzw. "nett" findet. Und ich sehe nicht, was es dem Leser bringt, wenn ein Rezensent einen Kurzkommentar wie "Spielgefühl weder gut noch schlecht" schreibt, nur weil er unbedingt einen Kommentar schreiben musste.

Als Redakteur habe ich im Prinzip eine sehr ähnliche Aufgabe, wenn ich einem Autor ein Ablehnungsschreiben für seinen Prototypen schicke. Es kommt immer öfter vor, dass ich an einem Prototypen nichts konkret zu bemängeln habe, sondern dass das Spiel absolut einwandfrei funktioniert und rund läuft - und trotzdem überzeugt es die Redaktion nicht hinreichend. Dann bleibt oft nur die für den Autoren unbefriedigende Begründung, dass ich ein Spiel zwar für gut halte, aber nicht für sehr gut, so dass es aus der Masse der vielen guten Spiele auf dem Markt herausragen würde. Damit kann ein Autor wenig anfangen, weil ich ihm keinen Ansatz gebe, an dem er arbeiten könnte. Aber anders lässt es sich eben auch nicht erklären.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 6. Juni 2013, 14:21

Hallo Axel,

einen direkten, objektiven Zusammenhang zwischen Länge einer Rezension und der Note, die der Verfasser gibt, gibt es wohl nicht, zumindest nicht zwingend.

Es fällt aber auf, dass die Rezi zu Express01 mit ihren 4 1/2 Seiten deutlich länger ist, als Rezis in der Spielbox üblicherweise so sind. Weiter fällt auf, dass dieses Spiel vom Rezensenten nur 4 Punkte bekommen hat, also eine unterdurchschnittliche Bewertung; das ist für Spielbox-Verhältnisse ein Verriss (aus meiner Sicht ein durchaus verdienter). Rezensionen in der Spielbox, in der der Rezensent nur 4 Punkte gibt, sind ja auch eher ungewöhnlich. Der Verfasser dieser Rezension braucht sonst nicht so viel Platz für seine Rezensionen mit deutlich besseren Bewertungen. Dann ist der Rezensent der Chefredakteur, jemand mit Gewicht in der Spieleszene und nicht irgendwer.

Wenn ich ein Spiel schlecht bewerte, wird das niemanden beunruhigen. Wenn das der Chefredakteur einer Fachzeitschrift macht, könnte das ja anders aussehen. Deshalb denke ich, wenn der Chefredakteur der Spielbox eine schlechte Bewertung abgibt, wird er das, um Misshelligkeiten jedweder Art zu vermeiden, nachvollziehbar begründen müssen, was er ja auch -eben sehr ausführlich und damit platzgreifend- getan hat.
Gute Noten brauchen in der Spielbox nicht so viel Platz.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Axel Bungart

Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon Axel Bungart » 6. Juni 2013, 16:41

Hallo Erns5t-Jürgen,

das war nicht der Anlass meiner Nachfrage.
Dein Satz "[...] [i]mich wundert nur, dass für ein so schlecht bewertetes Spiel derart viel Raum benutzt wird.[/i]" [...] hat mich stutzen lassen. Das klingt, als wenn die Länge der Rezension von der Qualität des rezensierten Spiels abhängig wäre. Aber es wohl anders gemeint.

Gruß
Axel

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l8xx
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Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon l8xx » 7. Juni 2013, 15:10

Auch ich unterstütze den Vorschlag, dass mehr Noten einen Kurzkommentar bekommen.
Auch auf einer anderen Webseite (opinionated gamers) gibt es nach jeder Rezi die -Meinung anderer Mitspieler in Kurzform. Meistens überspringe ich die Rezi und lies mir nur die Kommentare durch.

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Warbear

Editorial

Beitragvon Warbear » 7. Juni 2013, 15:29

Micha A. schrieb:
>
> Dazu kommt noch das in meinen Augen völlig abseitige
> Editorial von Matthias Hardel. Aber diesen Punkt müssen wir
> hier nicht weiter vertiefen ;-)

Ich werde diesen Punkt hier auch nicht weiter vertiefen, aber für micht hat dieses Editorial genau den Punkt getroffen.
Es war eines seiner besten Editorials, und der beste Beitrag in diesem Heft.

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Gunnarson

Re: Editorial

Beitragvon Gunnarson » 8. Juni 2013, 00:17

Das Editorial kann man nicht online lesen, oder?
Der Rest des Heftes interessiert mich diese Ausgabe überhaupt nicht und ich finde es etwas uncharmant im Laden zu stehen, das Editorial zu lesen, um dann das Heft ungekauft wieder wegzulegen...

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Richard van Vugt | GAMEPACK.nl
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Beiträge: 557

Re: Editorial

Beitragvon Richard van Vugt | GAMEPACK.nl » 8. Juni 2013, 22:34

Und Du findest es nicht uncharmant hier zu sagen daß Dir die Spielbox nicht interessiert? Das ist doch wie fluchen in der Kirche, oder?

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Ralf Arnemann
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Beiträge: 2447

Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon Ralf Arnemann » 10. Juni 2013, 15:57

" Es fällt aber auf, dass die Rezi zu Express01 mit ihren 4 1/2 Seiten deutlich länger ist, als Rezis in der Spielbox üblicherweise so sind. Weiter fällt auf, dass dieses Spiel vom Rezensenten nur 4 Punkte bekommen hat, also eine unterdurchschnittliche Bewertung; das ist für Spielbox-Verhältnisse ein Verriss (aus meiner Sicht ein durchaus verdienter). "
Das war mir auch aufgefallen.
Die Erklärung liegt wohl darin, daß die Erwartungshaltung an Express01 ziemlich hoch war - weil es so 18xx-ähnlich erscheint. Und weil es einige sehr neue originelle Spielideen zum beliebten Thema Eisenbahn hat.
Der Rezensent hat dann (für mich auch sehr nachvollziehbar) beschrieben, wo genau die Knackpunkte liegen, so daß die Erwartungen enttäuscht werden.

Ich fand die Länge hier sehr nützlich. Bei einer "normalen" Rezension hätte ich vielleicht den Eindruck gehabt: OK, trifft halt nicht den Geschmack des Testers, aber vielleicht meinen.
So aber konnte ich nachvollziehen, daß der Tester ziemlich ähnliche Vorstellungen hat wie ich und daß ich mir diesen Kauf wohl leider sparen kann.

Im übrigen war Express01 wohl auch als prominentes Beispiel von deutschem Crowd Funding beschrieben - auch deswegen etwas mehr Text.

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Gunnarson

Re: Editorial

Beitragvon Gunnarson » 10. Juni 2013, 19:41

Es geht mir um diese Ausgabe, die mich nicht interessiert. Soetwas kommt regelmäßig vor - ich entscheide den Kauf der SP von Ausgabe zu Ausgabe, sonst wäre ich Abonnent. Das offen zu schreiben, ist doch nicht uncharmant.
Bei der Copmuterzeitschrift ct z.B. ist das Editorial von jeder Ausgabe, das Inhaltsverzeichnis und Teile von einigen Artikeln (kein ganzer Artikel) online zu lesen. Ich finde dies vorbildlich und für mich eher verkaufsfördernd, als dass ich dadurch Informationen unengeltlich erhalte.

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TRH
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Beiträge: 647

Re: Neue spielbox: Noten mit wenig Aussage

Beitragvon TRH » 12. Juni 2013, 14:57

Moin,

Elektro schrieb:

> Aber der Bartsch gibt ja z.B. eh nur ne 5-6 bei Spielen die
> er nicht rezensiert, und ne 7-8 bei Spielen die er selbst
> rezensiert. Das ist schon fast ein binäres und leicht zu
> durchschauendes System.

Mit dem Durchschauen ist das so ne Sache...

Liegt mE eher an der Spieleauswahl in der Spielbox.
Wenn man sich nämlich den aktuellen Bewertungsstand in seinem Blog anschaut, dann geht das eher in Richtung einer Normalverteilung:

* schlimm (8)
** überflüssig (34)
*** mäßig (51)
**** solide (82)
***** reizvoll (50)
****** außerordentlich (18)
******* genial (4)

Gruß Tom


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