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[PEEP] Eketorp

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Arne Hoffmann
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[PEEP] Eketorp

Beitragvon Arne Hoffmann » 8. Februar 2003, 17:28

Moin moin,

nach nun zwei Partien (einmal zu dritt und einmal zu sechst) von [b]Eketorp[/b], gebe ich den von Roman gewünschten Ersteindruck dazu gerne ab (quasi ein POD: PEEP On Demand :-) ).

[b]Eketorp[/b] von Dirk Henn, erschienen Anfang 2003 im Eigenverlag DB-Spiele, ist ein Bluff-/ Einschätzspiel für 3-6 Spieler, in dem jeder versucht, seine Burgmauer mit möglichst wertvollen Baumaterialien zu verstärken. Das Spiel kommt in der üblichen „Buchhülle“ daher und wartet mit einigem Material auf: Neben dem Hauptspielplan, der zum einen die Lagerplätze der verschiedenen Materialien und zum anderen ein, bisher noch leeres, Lazarett aufweist, gibt es für jeden Spieler einen eigenen Plan, der seine Burg aus der Vogelperspektive zeigt sowie daneben eine persönliche Kartenablage. Die Baumaterialien kommen als Holzsteine daher und die 8 Wikinger für jeden Stamm auf festem Schaumstoff (originelle Idee!). Zu guter Letzt gibt es noch Kampfkarten, in den Werten von 1 bis 6, sowie Karten, die den Materialnachschub regeln.

[b] Spielablauf:[/b]
Runde für Runde versuchen die Spieler, mit ihren Wikingern möglichst wertvolle Baumaterialen zu erbeuten und diese in der eigenen Burg einzubauen. Das Spiel endet nach der Runde, in der ein Spieler seine Burgmauer vollendet hat – wozu 18 Bausteine nötig sind – spätestens aber nach der 12. Runde. Zu Beginn einer jeden Runde wird eine Nachschubkarte aufgedeckt und entsprechend der Angaben kommen neue Baumaterialien auf den Hauptspielplan. Jetzt planen die Spieler gleichzeitig per Stift und Zettel den Einsatz ihrer Wikinger. Jeder Wikinger kann in der Heimatburg bleiben (um sie im Belagerungsfall. zu verteidigen), eine fremde Burg belagern oder an einem Lagerplatz Baumaterial abholen. Jeder mögliche Zielort ist mit einem Buchstaben markiert, so daß die notierten Züge unmißverständlich ausgeführt werden können.

Haben alle Spieler ihren Zug geplant, so werden die Wikinger entsprechend der notierten Züge plaziert. Bei Belagerungen kommt es dann generell zum Kampf (evtl. sogar im Vorfeld noch unter den Belagerern, da eine Burg nur von drei Seiten her angegriffen werden darf und auf jeder nur von einem Angreifer). An einem Materiallager wird nur gekämpft, wenn dort mehr Wikinger vor Ort sind als Bausteine (jeder Wikinger kann generell einen Baustein tragen).

Die Kämpfe werde einzeln reihum aufgelöst, wobei die Spieler die Reihenfolge selbst bestimmen. Es kämpfen immer genau zwei Wikinger gegeneinander. Die beteiligten Spieler spielen gleichzeitig je eine Kampfkarte (man beginnt das Spiel mit 4 Karten auf der Hand) und der Spieler mit dem höheren Wert gewinnt. Der Wikinger des unterlegenen Spielers wandert in das Lazarett, je nach Differenz der gespielten Karten verweilt er eine gewisse Anzahl der folgenden Runden darin und steht dem Spieler erst einmal nicht zur Verfügung (und das Lazarett füllt sich recht schnell ;-) ).
Die Spieler tauschen danach die beiden gespielten Karten aus und legen diese auf ihre persönliche Ablage. Erst wenn ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand hat, darf er die vier Karten aus seiner persönlichen Ablage wieder aufnehmen. Jederzeit im Spiel kann man seine verbliebene Kartenhand gegen Karten vom Nachzugstapel austauschen, wofür man jedoch pro Karte ein Siegel abgeben muß (Siegel? Yepp – diese kommen auch auf Schaumstoff daher und jeder erhält davon zu Spielbeginn genau 5 Stück).

Sind alle Kämpfe abgewickelt, so tragen alle Wikinger die sich noch an ihren Plätzen befinden, einen Baustein zur heimischen Burg (nach einer erfolgreichen Belagerung wird evtl. einer aus der Burg des Mitspielers entwendet) und bauen diese nach Belieben in der Burgmauer ein. Genesene Wikinger kommen zum Ende der Runde aus dem Lazarett und die nächste Runde kann beginnen.

Am Spielende zählen die Spieler die Werte der von ihnen erbeuteten Bausteine (diese gibt es im Wert von 1 „Blätter“ bis 4 „Steine“) zusammen, addieren für jedes noch im Besitz befindliche Siegel einen Punkt sowie für eine vollendete Burgmauer 5 Bonuspunkte. Naturgemäß gewinnt derjenige mit den meisten Punkten.

[b]Eindruck:[/b] Meinen Mitspielern und mir hat das Spiel sehr gut gefallen. Es spielt sich flott, hat einen schönen Ärger- und Bluffaktor und unterhält vortrefflich in den gut 60 Minuten Spielzeit. Dabei machte es sowohl in kleiner als auch in großer Runde Spaß. Das Spielmaterial paßt gut zum Spiel und die Zeichnungen auf Plänen und Karten erinnern leicht an Hägar. :-) Die Regel führt nach einmaligem Lesen gut in das Spiel ein, lediglich anderthalb Fragen kamen auf:
[ul]
[*] Die Regel verschweigt, daß nicht verbaute Materialien für die nächste Runde auf dem Lagerplatz liegenbleiben, was sich aber nach einem Blick auf die zwei optionalen Zusatzregeln klärt.
[*] Bei Burgbelagerungen spricht die Regel nur von „einem Angreifer“ pro Burgseite, womit ein einzelner Wikinger gemeint ist und nicht ein einzelner Spieler mit evtl. mehreren Wikingern – wie Dirk mir per Email mitteilte.
[/ul]

Man sollte sich vor der Partie bewußt sein, daß das Spiel klar auf Spaß aus ist. Taktieren kann man nur bedingt, es geht mehr um das Einschätzen des Zugverhaltens der Mitspieler. Wer aber daran Spaß hat, sollte mit Eketorp seine helle Freude haben – wer es vorher probespielen will: Kleine Email an mich und ich spiele sofort mit. :-)

Tschö,

- Arne -

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Z-Ecke

Re: [PEEP] Eketorp

Beitragvon Z-Ecke » 9. Februar 2003, 00:19

Hallo Arne,
erstmal Lob und Dank für Dein gut geschriebenes und treffsicheres PEEP. :-))

Hinzufügen möchte ich aber noch zwei m.E. bemerkenswerte Eigenschaften des Spiels:
1) Die strategische Planung (das Nachdenken und Notieren des Zugs auf den Zetteln) findet für alle Mitspieler gleichzeitig statt; im Spiel sind deshalb kaum Leerlauf-Zeiten wegen Nachdenkens. Das macht das Spiel schnell und kurzweilig. Es spielte sich daher in unserer 6er Runde sehr angenehm!
2) Das Baumaterial, die Siegel und die Wikinger sind m.E. leider etwas zu klein geraten (hatte ich am Spieltag Wurstfinger :-? ). So fand ich das Zusammensetzen der Mauersteine und das Setzen der Wikinger etwas zu "friemelig".
> [b]Eindruck:[/b] Meinen Mitspielern und mir hat das Spiel
> sehr gut gefallen. Es spielt sich flott, hat einen schönen
[b]Genau![/b]
> Email an mich und ich spiele sofort mit. :-)
:LOL: Die e-mails sind unterwegs.... :LOL:
Tschüss Z-Ecke

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Frank Osinski

Re: [PEEP] Eketorp

Beitragvon Frank Osinski » 11. Februar 2003, 20:52

Ich habe Eketorp zwar erst einmal gespielt, kann dem
oben Gesagten aber gut folgen und zustimmen. Mir hat
es sehr viel Spaß gemacht (obwohl ich verloren habe).
Der Angriff einer Burg erscheint mir etwas risikoreich
und kam in unserer Partie recht selten vor.

Frank Osinski aus Soest


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