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[PEEP]Tanz der Hornochsen/Amigo
Verfasst: 29. August 2004, 18:17
von Helmut Lehr
Jeder erhält hinter einem Sichtschirm 6 Zahlenplättchen.
Die Zahlenplättchen zeigen Zahlen von 1 - 99.
Auf dem Spielplan sind 12 verschiedene
Feldreihen unterschiedlicher Länge. Auf vier Anfangsfelder wird je ein
Plättchen gelegt. Das sind aktive Reihen. Am Ende der Reihen liegt ein
Ochse mit einer Zahl. Die Reihen werden nach 6nimmt-Manier gefüllt.
Wer seine Zahl auf das Hornochsen-Feld legen muss, erhält die
Minuszahl, die mit dem Pöppel auf der "Kramer-Leiste" vorwärtsgezogen
wird bis zum Feld 60, dem Misthaufen.
Dieses Zahlenplättchen auf dem Hornochsenfeld ist sogleich wieder
Startplättchen auf der nächsten freien Zahlenreihe. Niedrige
Zahlenkärtchen, die nirgendwo angelegt werden können, werden in die
Reihe mit dem höchsten Plättchen gelegt: also z.B. 83 - 86 - 1- 5 -...
Nur wenn die 1 auf ein Hornochsenfeld mit der entsprechenden
Minuszahl am Ende der Reihe gelegt werden müsste, gibt es hierbei
Minuspunkte.
Originell sind die 5 Doppel-Plättchen-Felder: Wenn diese Reihe aktiviert
ist, müssen gleich 2 Plättchen ausgelegt werden.
Wer keine Zahlen mehr hat, kann kostenlos 6 neue erhalten.
Wer eine Zahlenreihe abräumt, darf sich aus den Zahlen 1 bis 2
Kärtchen heraussuchen und hinter den Sichtschrim legen. Die anderen
wandern in den Karton.
Habe ich schlecht passende Zahlenkärtchen, kann ich mir 1-3 Kärtchen
kaufen gegen 1-3 Minusfelder.
Sonderfelder gibt es auch: Ochse mit weit aufgerissenem Auge: wenn
eine Figur daran vorbeizieht, wird offen ausgelegt.
Eine aktivierte "Happy-Kuh"-Reihe wandelt Minuspunkte in Pluspunkte
um: Die Pöppel auf der Außenleiste wandern wieder zurück.
8 "Kuhfladen"-Felder bringen dem Spieler, der dort ein Plättchen ablegen muss, mitten in der Reihe Minuspunkte ein.
Wer zuerst im Misthaufen landet, verliert, und derjenige mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt.
Wir haben gleich 2 Partien hinter einander gespielt und uns blendend mit dem Spiel
unterhalten. Bei der Plusphase schöpfen alle Mitspieler neue Sieg-Hoffnungen
Großartige Idee.
Kramers Spiel ist ein großer Wurf, der natürlich das Kartenspiel in
den Schatten stellt.
VG Helmut
Re: [PEEP]Tanz der Hornochsen/Amigo
Verfasst: 30. August 2004, 10:06
von Nicole
Hallo,
hört sich ja echt interessant an. Gibt es einen Internetshop wo man das Spiel schon bekommen kann?
Grüßle aus dem Schwarzwald
Nicole
Hornochsentanz: Zustimmende Begeisterung - plus zwei Fragen
Verfasst: 30. August 2004, 23:47
von Franz-Benno Delonge
Hallo Helmut, liebe Hornochsen,
ich komme soeben von einer (ersten) längeren Runde TdH und kann Helmuts euphorisches Fazit nur unterstreichen. Das ist der seltene Fall einer absolut gelungenen Umsetzung eines Kartenspiels in ein Brettspiel. Das Ergebnis hat den optimalen Komplexitätsgrad: Die Spieleprofis akzeptieren ihn gerade noch, und Seltenspieler können gerade noch streßfrei folgen.
Das Spiel hat jedenfalls alle Vorzüge des altbekannten "6 nimmt" - plus ein paar ganz fiese, raffinierte Neuerungen, die es noch ein bißchen besser machen.
Die Regeln hat Helmut bereits zusammengefaßt. Obwohl ich, wie gesagt, von dem Spiel schwer begeistert bin, will ich doch zwei Fragen ansprechen:
1) Regelfrage: In bestimmten Spielsituationen ("Happy Kühe") gibt es vorübergehend Pluspunkte statt Minuspunkte. Das ist ein sehr schönes Element. Aber es kann wohl kaum im Sinne des Erfinders sein, daß man dann auch für das "Nachkaufen" von Karten Pluspunkte bekommt. Wahrscheinlich soll wohl die "Pluspunkt"-Regel in diesem Fall nicht gelten?
2) Der Spielablauf ist sehr flüssig und flott. Aber da gibt es eine Ausnahme, nämlich die (seltenen) Runden, in denen die Karten offen ausgespielt werden müssen. Als Prinzip ist das ja wunderbar, aber die Spieler, die als Letzte auslegen, haben die Möglichkeit, ihre Aktion zu optimieren - wenn sie nur lange genug nachdenken... Vielleicht würde es helfen, wenn nur die erste Hälfte der Spieler offen auslegt?
Schönen Gruß
Benno
Re: Hornochsentanz: Zustimmende Begeisterung - plus zwei Fragen
Verfasst: 31. August 2004, 06:11
von Helmut Lehr
Franz-Benno Delonge schrieb:
>
> 1) Regelfrage: In bestimmten Spielsituationen ("Happy Kühe")
> gibt es vorübergehend Pluspunkte statt Minuspunkte. Das ist
> ein sehr schönes Element. Aber es kann wohl kaum im Sinne des
> Erfinders sein, daß man dann auch für das "Nachkaufen" von
> Karten Pluspunkte bekommt. Wahrscheinlich soll wohl die
> "Pluspunkt"-Regel in diesem Fall nicht gelten?
Für das Nachkaufen haben wir immer Minuspunkte gesetzt. Das war für uns keine Frage.
>
> 2) Der Spielablauf ist sehr flüssig und flott. Aber da gibt
> es eine Ausnahme, nämlich die (seltenen) Runden, in denen die
> Karten offen ausgespielt werden müssen. Als Prinzip ist das
> ja wunderbar, aber die Spieler, die als Letzte auslegen,
> haben die Möglichkeit, ihre Aktion zu optimieren - wenn sie
> nur lange genug nachdenken... Vielleicht würde es helfen,
> wenn nur die erste Hälfte der Spieler offen auslegt?
Wir haben zu dritt gespielt, da hielt sich das Nachdenken und Optimieren in Grenzen. anders sieht es aus bei 8 Personen.
VG
Helmut
Re: [PEEP]Tanz der Hornochsen/Amigo
Verfasst: 31. August 2004, 09:01
von KMW
Danke, Helmut,
wir haben Dein PEEP soeben ins Spielarchiv aufgenommen.
Fröhliche Grüße
KMW
Re: Hornochsentanz: Zustimmende Begeisterung - plus zwei Fragen
Verfasst: 31. August 2004, 10:51
von Wolfgang Kramer
Lieber Franz-Benno, lieber Helmut,
herzlichen Dank für Eure Komplimente!
Nun zu den beiden Fragen:
Das Kaufen von Steinen kostet immer Minuspunkte. Dies gilt auch für die "Happy Kühe" (Plusphase).
Es ist richtig, dass das "offene-Spiel" bei mehr als 4 Spielern zu Wartezeiten führt. Dies kommt aber im Spiel nur selten vor. Ich habe diese Regel eingeführt, weil ich den Letzten eine Chance geben wollte, aufzuholen. Wem die Wartezeiten zu lange sind, kann dieses Element ohne weiteres weglassen.
Viele Grüße
Wolfgang Kramer (der selbst noch kein Spiel besitzt)
Mehr [PEEP] Tanz der Hornochsen/Amigo
Verfasst: 1. September 2004, 12:11
von Heinrich Tegethoff
Wir haben gestern abend im Spieletreff den Tanz der Hornochsen
mit 8 Spielern gespielt, u.a. deswegen, weil der frisch-gelesene PEEP
so gut ankam (DANKE!).
Da 8 Spieler am Tisch bei uns selten sind, wird es wohl nicht häufig eine
Wiederholung geben, was aber wirklich nicht am Spiel lag:
- Es wurde sehr viel gelacht, meist aus Schadenfreude.
- Das Spiel lief leicht und intuitiv, solange es einen gab, der die gerade
wichtigen Symbole kurz erklärte bzw. wiederholte (Kuhfladen etc)
- Wie beim "Original" von "6 nimmt" gibt es ja auch keine aufsummierenden
Grübelzeiten und entsprechend geht das Spiel sehr schnell. Wenn aber
"zwei Karten, bitte" aufliegt, gibt es deutliche Unterschiede in den Antwort-
zeiten, die zwar ein "nun mach schon, Xyz" hervorrufen, aber kein Problem
sind. Im fortgeschrittenen Spiel dauerte es aber immer etwas, bis man
durch die "Kaufen!"-Runden durch war.
- Über den Grübelfaktor der Ochsenaugen kann ich nichts sagen: erst in der
letzten Runde kam eine Spielerin darüber, danach war das Spiel aus (und sie
natürlich Loser #1 ;-) ). Dies wird wohl nicht unüblich sein, da das Spiel mit
so vielen Spielern am Steinvorrat zu Ende geht - die Minuspunkte verteilen
sich ja auf mehr Spieler. Ergo ist das zweite Ochsenauge und eine zweite
laaaange Grübelrunde wohl unwahrscheinlich.
Gesammelte persönliche/Mitspieler-Eindrücke:
- Überwiegend sehr spaßig, aber bei 8 Leuten eher ein Glücksspiel mit mittlerem
eigenm Einfluß
- Aber auch die Meinung, daß die vielen Symbole, auf die 8 oder gar 16 Steine
treffen, gerade gegenüber "6 nimmt" das Spiel völlig unplanbar machen.
Zumindest fand wohl keiner eine durchhaltbare Taktik, wie ich es selbst bei
6 nimmt spiele.
- Auffallend: der Stein mit Nummer 1 (und später Nummer 2) wird immer aus
einer Reihe beim Abräumen gewählt wenn drin. Dies sind sichere Steine, und
während Happy-Kuh waren es auch sichere Pluspunkte.
- Zu Spielanfang hocken alle dicht auf dicht an der Punkteleiste, aber es
dürfen ja keine zwei Zähler gleich sein. Da gab es schon einmal 4 Minuspunkte
"Bonus", weil jemand einen 3er Kuhfladen mitnahm. Spielsteine kaufen ist dann
auch heikel: man muß schon einmal mehr kaufen, als man will oder muß,
weil man eh noch zwei Spieler auf der Kramerleiste vor sich hat.
- Allemal viel "6 nimmt" Spielgefühl mit tollen neuen "Gimmicks"!
Servus,
Heinz
PS: Chris Mewes (SdJ-Jury und Spieltreffveranstalter) brachte das Spiel mit;
ich weis also nicht, wo man es es kaufen kann.