[PEEP] Sag's mit Symbolen
Verfasst: 13. Februar 2005, 18:51
Sag's mit Symbolen - von Claude Weber für 3-6 Spieler, Verlag: Amigo
Hmm, ein Kommunikationsspiel (selten mein Ding), eine Grafik ohne Höhepunkte für's Auge und eine auf den ersten Blick leicht sperrige Spielidee. Soll ich das spielen? Schließlich liegen noch weit über hundert andere Spiele zur Auswahl bei unserem Spielwochenende in Hilchenbach herum. "Das ist ein tolles Spiel!" meint Freund Friedel, und was soll ich sagen: recht hat er! Würde mir doch sonst nicht die Mühe eines PEEP machen ;-) Dies aus der Erinnerung, wie wir das Spiel gespielt haben (Regeln nicht selbst gelesen und auch nicht zur Hand, kleinere Irrtümer also vorbehalten).
Reihum schlüpfen die Spieler in die Rolle des Quizkandidaten, der einen bestimmten Begriff finden muss. Eigentlich nur eine Multiple-Choice-Aufgabe, bei der acht Begriffe in Form von Spielkarten vorgegeben werden. Abgelegt auf dem Spielplan sind diese den Zahlen 1 bis 8 zugeordnet. Per zufällig gezogener Zahlenkarte wird das gesuchte Ding bestimmt und allen anderen Spielern durch Zeigen der Zahlenkarte bekanntgegeben. Tja, der Kandidat muss einen etwas aufwändigeren Weg zur Lösung beschreiten, indem ihm nach und nach einige symbolische Bildchen gezeigt werden.
Wie muss man sich das nun vorstellen? Ich will allzu wortreiche Beispiele vermeiden, aber die Begriffe auf den Karten sind bunt gemischt (Länder, Prominente, die beteiligten Spieler, Zahlen, Berufe, usw.). Da liegt "Einstein" neben "Brasilien", der "Zahl 2", "Campingplatz", "Langeweile" und dem "grünen Spieler" (also der von uns mit dem grünen Zählstein). Von Ordnung keine Spur! Gleiches gilt für die Bilder: Sonne, Tiger, Menschen, Herz, Landschaft, Handy, Buch usw. Von Spiel zu Spiel mag man die Bildauswahl durch weitere beiliegende Kärtchen variieren, aber wirklich wichtig oder gar erforderlich ist das nicht.
Der Spieler links vom Ratenden (und danach alle weiteren reihum) gibt einen ersten Hinweis. Dazu stellt er einen Markierungsstein auf eines der 30 Bilder, die der Spielplan zeigt. Dieses Bild sollte mehr oder weniger mit dem gesuchten Begriff zu tun haben. Dabei tut man vorerst gut daran, keine eindeutigen Hinweise zu geben. Das Bild mit mehreren Menschen mag somit gleichermaßen für "Brasilien" und "Campingplatz" einen Hinweis geben, während man damit nicht unbedingt "Langeweile" assoziiert und diesen Begriff vielleicht eher ausschließen kann.
Der ratende Spieler muss nach jedem Hinweis einen Begriff von der Lösung ausschließen (Karte umdrehen) oder einen abschließenden Lösungsversuch machen und den vermeintlich gesuchten Begriff nennen.
Schließt er einen Begriff richtig aus, so erhält der Tippgeber zur Belohnung einen Punkt; der nächste Spieler gibt einen weiteren Hinweis. Dumm gelaufen, wenn der Rater die Lösung ausschließt, dann ist der Durchgang beendet und alle Spieler außer Rater und letzter Tippgeber bekommen drei Punkte. Somit sollte man besser keine irreführenden Hinweise geben.
Entschließt sich der Rater den Begriff zwecks Lösungsversuch zu benennen, so bekommt er im Erfolgsfall soviele Punkte, wie noch Begriffe zur Auswahl standen; der letzte Tippgeber geht leer aus. Falsch raten wird in der schon beschriebenen Art geahndet: drei Punkte für den schadenfrohen Rest der momentan unbeteiligten Spielergemeinde.
Während der Raterunde kann (und wenn Ihr mich fragt: sollte) der ratende Spieler je nach Laune laut denken - haben wir schließlich oft genug bei Herrn Jauch sehen können, wie das geht. Stille Denker sind selten unterhaltsam. Die übrigen Spieler sollten sich dagegen mit Worten eher bedeckt halten, könnten doch leicht mehr Tipps dabei herauskommen, als die Bilder alleine vermitteln.
Am Ende eines Ratedurchgangs bleibt eine kurze Diskussionsrunde meist nicht aus. "Was hat denn 'Einstein' bitteschön mit 'Essen' zu tun? Fängt wohl beides mit 'E' an, was?" - "Nö, aber was essen musste der doch wohl auch...". Die gewollten Einschränkungen der wenigen zur Auswahl stehenden Bilder machen derart spaßige Einlagen fast unvermeidbar, und das ist es doch, was wir beim Spielen wollen, oder?
So geht das Spiel munter reihum weiter. Hat ein Spieler 35 Punkte gesammelt, so darf er sich Sieger nennen. Dieses Ergebnis hat natürlich seine Ursachen: zur rechten Zeit ein wenig Intuition beim Raten und Geschick beim Geben der eigenen Hinweise sind gefragt.
Keine Frage, in diesem unscheinbaren Karton steckt viel Spielspaß. Ganz, ganz weit entfernt fühlte ich mich ein wenig an das gute alte Barbarossa erinnert, gilt es doch auch hier, den Schleier um das Geheimnis zu ratender Begriffe zum eigenen Vorteil kunstvoll verzögert zu lüften, während man in der Rolle des Raters möglichst schnell zum Ziel kommen möchte. Unser Frühjahrsbudget für Spiele hat jedenfalls einen sicheren Belastungsposten zu verkraften.
Hartmut Thordsen
- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -
Hmm, ein Kommunikationsspiel (selten mein Ding), eine Grafik ohne Höhepunkte für's Auge und eine auf den ersten Blick leicht sperrige Spielidee. Soll ich das spielen? Schließlich liegen noch weit über hundert andere Spiele zur Auswahl bei unserem Spielwochenende in Hilchenbach herum. "Das ist ein tolles Spiel!" meint Freund Friedel, und was soll ich sagen: recht hat er! Würde mir doch sonst nicht die Mühe eines PEEP machen ;-) Dies aus der Erinnerung, wie wir das Spiel gespielt haben (Regeln nicht selbst gelesen und auch nicht zur Hand, kleinere Irrtümer also vorbehalten).
Reihum schlüpfen die Spieler in die Rolle des Quizkandidaten, der einen bestimmten Begriff finden muss. Eigentlich nur eine Multiple-Choice-Aufgabe, bei der acht Begriffe in Form von Spielkarten vorgegeben werden. Abgelegt auf dem Spielplan sind diese den Zahlen 1 bis 8 zugeordnet. Per zufällig gezogener Zahlenkarte wird das gesuchte Ding bestimmt und allen anderen Spielern durch Zeigen der Zahlenkarte bekanntgegeben. Tja, der Kandidat muss einen etwas aufwändigeren Weg zur Lösung beschreiten, indem ihm nach und nach einige symbolische Bildchen gezeigt werden.
Wie muss man sich das nun vorstellen? Ich will allzu wortreiche Beispiele vermeiden, aber die Begriffe auf den Karten sind bunt gemischt (Länder, Prominente, die beteiligten Spieler, Zahlen, Berufe, usw.). Da liegt "Einstein" neben "Brasilien", der "Zahl 2", "Campingplatz", "Langeweile" und dem "grünen Spieler" (also der von uns mit dem grünen Zählstein). Von Ordnung keine Spur! Gleiches gilt für die Bilder: Sonne, Tiger, Menschen, Herz, Landschaft, Handy, Buch usw. Von Spiel zu Spiel mag man die Bildauswahl durch weitere beiliegende Kärtchen variieren, aber wirklich wichtig oder gar erforderlich ist das nicht.
Der Spieler links vom Ratenden (und danach alle weiteren reihum) gibt einen ersten Hinweis. Dazu stellt er einen Markierungsstein auf eines der 30 Bilder, die der Spielplan zeigt. Dieses Bild sollte mehr oder weniger mit dem gesuchten Begriff zu tun haben. Dabei tut man vorerst gut daran, keine eindeutigen Hinweise zu geben. Das Bild mit mehreren Menschen mag somit gleichermaßen für "Brasilien" und "Campingplatz" einen Hinweis geben, während man damit nicht unbedingt "Langeweile" assoziiert und diesen Begriff vielleicht eher ausschließen kann.
Der ratende Spieler muss nach jedem Hinweis einen Begriff von der Lösung ausschließen (Karte umdrehen) oder einen abschließenden Lösungsversuch machen und den vermeintlich gesuchten Begriff nennen.
Schließt er einen Begriff richtig aus, so erhält der Tippgeber zur Belohnung einen Punkt; der nächste Spieler gibt einen weiteren Hinweis. Dumm gelaufen, wenn der Rater die Lösung ausschließt, dann ist der Durchgang beendet und alle Spieler außer Rater und letzter Tippgeber bekommen drei Punkte. Somit sollte man besser keine irreführenden Hinweise geben.
Entschließt sich der Rater den Begriff zwecks Lösungsversuch zu benennen, so bekommt er im Erfolgsfall soviele Punkte, wie noch Begriffe zur Auswahl standen; der letzte Tippgeber geht leer aus. Falsch raten wird in der schon beschriebenen Art geahndet: drei Punkte für den schadenfrohen Rest der momentan unbeteiligten Spielergemeinde.
Während der Raterunde kann (und wenn Ihr mich fragt: sollte) der ratende Spieler je nach Laune laut denken - haben wir schließlich oft genug bei Herrn Jauch sehen können, wie das geht. Stille Denker sind selten unterhaltsam. Die übrigen Spieler sollten sich dagegen mit Worten eher bedeckt halten, könnten doch leicht mehr Tipps dabei herauskommen, als die Bilder alleine vermitteln.
Am Ende eines Ratedurchgangs bleibt eine kurze Diskussionsrunde meist nicht aus. "Was hat denn 'Einstein' bitteschön mit 'Essen' zu tun? Fängt wohl beides mit 'E' an, was?" - "Nö, aber was essen musste der doch wohl auch...". Die gewollten Einschränkungen der wenigen zur Auswahl stehenden Bilder machen derart spaßige Einlagen fast unvermeidbar, und das ist es doch, was wir beim Spielen wollen, oder?
So geht das Spiel munter reihum weiter. Hat ein Spieler 35 Punkte gesammelt, so darf er sich Sieger nennen. Dieses Ergebnis hat natürlich seine Ursachen: zur rechten Zeit ein wenig Intuition beim Raten und Geschick beim Geben der eigenen Hinweise sind gefragt.
Keine Frage, in diesem unscheinbaren Karton steckt viel Spielspaß. Ganz, ganz weit entfernt fühlte ich mich ein wenig an das gute alte Barbarossa erinnert, gilt es doch auch hier, den Schleier um das Geheimnis zu ratender Begriffe zum eigenen Vorteil kunstvoll verzögert zu lüften, während man in der Rolle des Raters möglichst schnell zum Ziel kommen möchte. Unser Frühjahrsbudget für Spiele hat jedenfalls einen sicheren Belastungsposten zu verkraften.
Hartmut Thordsen
- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -