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[PEEP] Haselwurz und Bärenklau

Verfasst: 17. September 2005, 15:22
von hannes
Das ist ja wie Siedler, Carcassonne und Elfenland zusammen, meinte ein Mitspieler augenzwinkernd nach den ersten Erklärungen von

Nun, mit Siedler von Catan ist höchstens gemeinsam, dass es in HWuBK Hexfelder gibt, die verschiedene Landschaftstypen darstellen : Wald, Fettwiese, Magerwiese, Acker, See, Dorf und Kiesgrube. Ausserdem können den Feldkanten entlang Hecken in Form von Holzstäbchen gelegt werden und dies erinnert an Siedler-Strassen.

An Carcassonne erinnert, dass in HWuBK jeder Spieler jeweils ein neues Plättchen an die bestehende Landschaft anlegt. Zudem enthält ein Teil der Plättchen verzweigte Flussläufe, die immer passend fortgesetzt werden müssen.

Wie Elfenland ist HWuBK ein Reisespiel mit tierischen Transportmitteln. Jeder Spieler schlüpft nämlich in die Rolle eines Wichtels, der mit dem geeigneten Transporttier zu einem andern Hexfeld reisen will um dort eine Entdeckung zu machen und so Punkte zu sammeln. Jeder hat die selben Transporttiere : eine Libelle, mit der man nur entlang von Flussläufen und über Seen reisen kann, eine Heuschrecke, die nur über Wiesen und mit zusätzlich mit Blumen bestückten Äcker ziehen darf, einen Dachs, der sich nur in Wäldern und auf Feldern mit Gehölzen und Hecken wohl fühlt und einen Vogel, mit dem man bis zu drei beliebige Felder weit fliegen kann. In jedem seiner Züge legt ein Spieler zuerst ein neues Plättchen an, platziert eventuell Blumen, Gehölz oder Hecke zusätzlich und reist dann mit einem Tier zu einem andern Ort, um Entdeckungen zu machen. Dabei muss er immer zuerst den ganzen Satz seiner Reisetiere durchgespielt haben, bevor er wieder zwischen allen vier Transportmitteln wählen darf.

Worin bestehen nun die Entdeckungen am Zielort? Es geht um die Eckpunkte, an denen drei Hexfelder zusammenstossen. Dabei spielen die Landschaftstypen der drei Felder eine Rolle. Es liegen jeweils immer 4 Entdeckungsaufträge offen. Entdecken lassen sich Pflanzen und Tierarten unserer Kulturlandschaft. Zum Beispiel lässt sich der Feldhase entdecken. Ihn findet man, wenn ein Ackerfeld, ein Magerwiesenfeld und ein beliebiges anderes Feld ausser Wald zusammenstossen. Oder dann findet man z. B. Wiesen-Bärenklau, der zwei Fettwiesenfelder und irgend ein beliebiges weiteres Feld benötigt. Wer so, zu einem passenden Eckpunkt reisen kann, nimmt sich das Auftragskärtchen, welches je nach Seltenheit der Art mehr oder weniger Punkte einbringt und legt auf den jetzt entdeckten Punkt einen Markierungschip, welcher dort weitere Entdeckungen blockiert. Natürlich gewinnt am Ende derjenige das Spiel, der am meisten Entdeckungspunkte vorweisen kann.

Ich habe HWuBK erst einmal zu viert gespielt. Allerdings haben wir nach rund einer Stunde Erklär- und Spielzeit aufgegeben, weil das Spielende noch in weiter Ferne lag. Nicht dass die Regel kompliziert wäre. Im Gegenteil, HWuBK ist relativ schnell erklärt. Aber der Spielzug eines einzelnen Spielers kann mehrere Minuten dauern. Natürlich waren wir noch sehr ungeübt, ein nächstes Mal können wir fixer spielen. Was lange dauert, sind die Überlegungen, wie man optimal spielen soll. Die Situation ändert sich nach jedem einzelnen Spielzug. Zwar bleiben die schon gelegten Felder bestehen, aber Eckpunkte werden entdeckt, und die ausliegenden Auftragskarten ändern. Es ist zu viert praktisch unmöglich, langfristig zu planen. Ausser dass man überlegen kann, in welcher Reihenfolge man seine Reisetiere am besten einsetzt.
Ich denke, als Zweierspiel, ist HWuBK ganz reizvoll und gut spielbar. Zu dritt und besonders zu viert können höchstens Erfahrene die Spielzeit (45 bis 90 Minuten) einhalten.

Das Material ist solide und schön gestaltet – finde ich. Hingegen ist es sehr schade, dass das Regelheftchen nur schwarz-weiss gedruckt ist. Als Positivum ist zu vermerken, dass eine ausführliche Broschüre beiliegt, in welcher alle vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gut beschrieben sind und zudem Zusätzliches über Ökologie der Kulturlandschaften nachgelesen werden kann.

[b]Haselwurz und Bärenklau[/b] von Stefan Kögl und Andreas Rudin (Murmel Verlag) mit Unterstützung des geobotanischen Instituts der Eidgenössischen Technischen Hochschule.
Für zwei bis vier Spieler ab acht Jahren.

hannes

Re: [PEEP] Haselwurz und Bärenklau

Verfasst: 17. September 2005, 16:03
von Fredy Nebel
Und das Ganze kommt aus der Schweiz ! Ich habe den Autor mal kurz getroffen.

Gibts noch andere Spiele aus Schweizer Landen oder dort entstanden ?

Gruss

Frédéric (der kein fanatischer Patriot ist, aber diesen Fakt noch hübsch findet)

Re: [PEEP] Haselwurz und Bärenklau

Verfasst: 18. September 2005, 12:28
von Pajdl
Na klar,
Von www.MURMEL.ch gibt es RUMIS welches auf der Auswahlliste 2003 war.
Andere Schweizer Spiele sind die Anno Domini, Wie ich die Welt sehe etc von Urs Hostettler.

Gruss
Dani

Der ein Schweizer ist, aber auch deutsche, holländische und andere Spiele spielt ;-)