[PEEP] Kreuzverhör
Verfasst: 15. März 2006, 23:57
Mit "Kreuzverhör" (Gmeiner-Verlag) taucht ein Verlag in der Spieleszene auf, der ansonsten für seine Krimis bekannt ist - und da sind wir auch schon beim Thema, denn jeder der beiden Spieler versucht, den jeweils vom anderen konstruierten Kriminalfall zu lösen.
[b]Die Regel:[/b]
Jeder Spieler bekommt einen Satz Fallkarten, wählt daraus eine Kombination aus Verbrechen, Tatort, Verdächtiger und Tatwerkzeug aus und notiert diese verdeckt auf seiner "Ermittlungsakte". Dabei sind nicht alle Kombinationen möglich, manche Verbrechen bedingen bestimmte Tatwerkzeuge.
In max. je 12 Ermittlungsrunden versuchen die Spieler abwechselnd, durch Auslegen einer Kombination von 4 Fallkarten den Tatbestand des anderen zu lösen. Dazu gibt ihm der Gegenüber Hinweise darauf, wieviele der ausgelegten Fallkarten richtig sind, aber nicht welche. Notizen kann man sich in der "Ermittlungsakte" machen. Sind alle 4 Fallkarten richtig, ist der jeweilige Fall gelöst und der Gewinner steht fest.
Würze erhält das Spiel durch die 30 Aktionskarten, die sich in Ermittlungskarten und Verteidigungskarten aufteilen. 3 Aktionskarten erhält jeder zufällig zu Beginn auf die Hand. Nach dem Auslegen der 4 Fallkarten darf der ermittelnde Spieler noch eine Ermittlungskarte spielen, die dem Angeklagten weitere Hinweise entlockt - wenn dieser nicht eine passende Verteidigungskarte spielt. So kann ein "Einzelverhör" dazu führen, dass der Angeklagte mir ein Verbrechen nennen muss, dass ausgeschlossen werden kann - es sei denn, er spielt als Verteidigung die Karte "Aussageverweigerung". Ausgespielte Aktionskarten werden vom Stapel ersetzt. Will der Ermittler keine Aktionskarte spielen, kann er auch eine Karte gegen eine vom Stapel tauschen.
[b]Das Material:[/b]
Die 90 Karten haben gute Qualität. Der Block der Ermittlungsakten besteht aus zehn sehr dicken Blättern (>=150g), so dass man nur fünf mal spielen kann oder Kopien anfertigen muss. Hier wäre dünneres Papier völlig ausreichend, stattdessen wären mehr "Ermittlungsakten" besser gewesen.
[b]Das Spielgefühl:[/b]
Irgendwie so ähnlich wie "Mastermind" war mein erster Gedanke beim lesen der Regel - und dies wurde durch das Spiel bestätigt. Wie beim großen Vorbild muss die richtige Kombination erraten werden, wie beim Vorbild erhält man Informationen über richtige Karten. Wie bei Mastermind muss ich meine grauen Zellen anstrengen, um aus den gewonnenen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Allerdings muss ich häufiger meine Kartenstapel durchsuchen, denn im Gegensatz zu Mastermind sind nicht alle Kombinationen erlaubt und auch meine Aufzeichnungen in der Ermittlungsakte helfen mir bei der Suche nach der Lösung.
Verändert wird das Spiel durch die Aktionskarten, die insgesamt einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Die doppelt vorhanden Aktionskarten können helfen, Informationen auszuschließen - wenn denn die Regel etwas klarer wäre. Spiele ich bspw. den "Profiler", so muss mir der Angeklagte einen Tatverdächtigen nennen, den ich ausschließen kann. Habe ich zuvor einen Tippversuch mit vier falschen Karte ausgelegt, so wird mir der Angeklagte natürlich den Tatverdächtigen aus dieser (falschen) Kombination nennen - in diesem Fall bringt mich die Karte also nicht weiter. Nicht geklärt ist in der Regel, ob beim wiederholten Ausspielen der gleichen Karte ein anderer Tatverdächtiger genannt werden muss (was wir so gespielt haben).
Die Verteidigungskarten können vor den Aktionskarten schützen - wenn man denn gerade die jeweils passende auf der Hand hat.
Einen großen Vorteil stellen die vier Karten "Anwalt" und "Suspendierung" dar, denn hier muss der andere Spieler eine Runde aussetzen. Zwei oder sogar drei solcher Karten in aufeinanderfolgenden Spielzügen ausgelegt können den Gegenüber ganz schön zurückwerfen.
Insgesamt hinterlassen die Aktionskarten einen etwas zwiespältigen Eindruck, die durch Regelklärung verbessert werden könnte. Trotzdem sind die Karten unterschiedlich stark und erhöhen den Glücksanteil bei einem ansonsten rein logischen Denkspiel.
[b]Das Fazit:[/b]
Insgesamt haben wir nach zwei Partien ein durchwachsenes Gefühl: das Spiel ist nicht schlecht, denn die Vorlage Mastermind ist ja ein Dauerbrenner. Die Aktionskarten können das Ergebnis stark oder gar nicht beeinflussen, irgendwie unausgewogen.
Für Krimifans ist Kreuzverhör bestimmt interessant, die Vielspielergemeinde wird wahrscheinlich eher beim klassischen, geradlinigeren Vorbild (ohne Aktionskarten) bleiben.
Wir werden es bestimmt bei Gelegenheit mal wieder spielen und schauen, ob sich das Spielgefühl ändert (die Ermittlungsakten sind jedenfalls schon einmal eingescannt). :-)
Udo Möller [Der hofft, dass die Formatierung klappt und dass er diesmal mit seinem "PEEP" alles richtig gemacht hat - auch für Günter B. :-)]
LUdo ergo sum
[b]Die Regel:[/b]
Jeder Spieler bekommt einen Satz Fallkarten, wählt daraus eine Kombination aus Verbrechen, Tatort, Verdächtiger und Tatwerkzeug aus und notiert diese verdeckt auf seiner "Ermittlungsakte". Dabei sind nicht alle Kombinationen möglich, manche Verbrechen bedingen bestimmte Tatwerkzeuge.
In max. je 12 Ermittlungsrunden versuchen die Spieler abwechselnd, durch Auslegen einer Kombination von 4 Fallkarten den Tatbestand des anderen zu lösen. Dazu gibt ihm der Gegenüber Hinweise darauf, wieviele der ausgelegten Fallkarten richtig sind, aber nicht welche. Notizen kann man sich in der "Ermittlungsakte" machen. Sind alle 4 Fallkarten richtig, ist der jeweilige Fall gelöst und der Gewinner steht fest.
Würze erhält das Spiel durch die 30 Aktionskarten, die sich in Ermittlungskarten und Verteidigungskarten aufteilen. 3 Aktionskarten erhält jeder zufällig zu Beginn auf die Hand. Nach dem Auslegen der 4 Fallkarten darf der ermittelnde Spieler noch eine Ermittlungskarte spielen, die dem Angeklagten weitere Hinweise entlockt - wenn dieser nicht eine passende Verteidigungskarte spielt. So kann ein "Einzelverhör" dazu führen, dass der Angeklagte mir ein Verbrechen nennen muss, dass ausgeschlossen werden kann - es sei denn, er spielt als Verteidigung die Karte "Aussageverweigerung". Ausgespielte Aktionskarten werden vom Stapel ersetzt. Will der Ermittler keine Aktionskarte spielen, kann er auch eine Karte gegen eine vom Stapel tauschen.
[b]Das Material:[/b]
Die 90 Karten haben gute Qualität. Der Block der Ermittlungsakten besteht aus zehn sehr dicken Blättern (>=150g), so dass man nur fünf mal spielen kann oder Kopien anfertigen muss. Hier wäre dünneres Papier völlig ausreichend, stattdessen wären mehr "Ermittlungsakten" besser gewesen.
[b]Das Spielgefühl:[/b]
Irgendwie so ähnlich wie "Mastermind" war mein erster Gedanke beim lesen der Regel - und dies wurde durch das Spiel bestätigt. Wie beim großen Vorbild muss die richtige Kombination erraten werden, wie beim Vorbild erhält man Informationen über richtige Karten. Wie bei Mastermind muss ich meine grauen Zellen anstrengen, um aus den gewonnenen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Allerdings muss ich häufiger meine Kartenstapel durchsuchen, denn im Gegensatz zu Mastermind sind nicht alle Kombinationen erlaubt und auch meine Aufzeichnungen in der Ermittlungsakte helfen mir bei der Suche nach der Lösung.
Verändert wird das Spiel durch die Aktionskarten, die insgesamt einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Die doppelt vorhanden Aktionskarten können helfen, Informationen auszuschließen - wenn denn die Regel etwas klarer wäre. Spiele ich bspw. den "Profiler", so muss mir der Angeklagte einen Tatverdächtigen nennen, den ich ausschließen kann. Habe ich zuvor einen Tippversuch mit vier falschen Karte ausgelegt, so wird mir der Angeklagte natürlich den Tatverdächtigen aus dieser (falschen) Kombination nennen - in diesem Fall bringt mich die Karte also nicht weiter. Nicht geklärt ist in der Regel, ob beim wiederholten Ausspielen der gleichen Karte ein anderer Tatverdächtiger genannt werden muss (was wir so gespielt haben).
Die Verteidigungskarten können vor den Aktionskarten schützen - wenn man denn gerade die jeweils passende auf der Hand hat.
Einen großen Vorteil stellen die vier Karten "Anwalt" und "Suspendierung" dar, denn hier muss der andere Spieler eine Runde aussetzen. Zwei oder sogar drei solcher Karten in aufeinanderfolgenden Spielzügen ausgelegt können den Gegenüber ganz schön zurückwerfen.
Insgesamt hinterlassen die Aktionskarten einen etwas zwiespältigen Eindruck, die durch Regelklärung verbessert werden könnte. Trotzdem sind die Karten unterschiedlich stark und erhöhen den Glücksanteil bei einem ansonsten rein logischen Denkspiel.
[b]Das Fazit:[/b]
Insgesamt haben wir nach zwei Partien ein durchwachsenes Gefühl: das Spiel ist nicht schlecht, denn die Vorlage Mastermind ist ja ein Dauerbrenner. Die Aktionskarten können das Ergebnis stark oder gar nicht beeinflussen, irgendwie unausgewogen.
Für Krimifans ist Kreuzverhör bestimmt interessant, die Vielspielergemeinde wird wahrscheinlich eher beim klassischen, geradlinigeren Vorbild (ohne Aktionskarten) bleiben.
Wir werden es bestimmt bei Gelegenheit mal wieder spielen und schauen, ob sich das Spielgefühl ändert (die Ermittlungsakten sind jedenfalls schon einmal eingescannt). :-)
Udo Möller [Der hofft, dass die Formatierung klappt und dass er diesmal mit seinem "PEEP" alles richtig gemacht hat - auch für Günter B. :-)]
LUdo ergo sum