[PEEP] John Silver
Verfasst: 26. Mai 2006, 01:53
[b]John Silver[/b]
Illustrationen: Malte Olbertz
Grafik/Layout: Birgit Stolte
Spieleranzahl: 2 – 4
Spieldauer: 30 min.
Autor: Martin Schlegel
Alter: ab 10 Jahre
[b]„Schluß mit dem Gewäsch, John Silver. [/b]Die Mannschaft hat in der Vollversammlung beschlossen, dir den Schwarzen Fleck zu geben.“ „Na, was ist`s denn? Aha-abgesetzt das ist`s! Aber ich bin euer Käpt`n bis ihr eure Beschwerden auspackt. Und ich sage dir, dass vorher euer Schwarzer Fleck kein Stück Schiffszwieback wert ist. Nachher wird man ja sehen….“
So wird man in der Einleitung des neuen Eggertspiele-Spiels begrüßt. Schon zu Beginn wird klar: Aha, es handelt sich um ein Piratenspiel. Öffnet man die kleine, wirklich sehr schön bebilderte Spielschachtel, so findet man 4 Kartenaufsteller und einen Satz von Karten, welche allesamt sehr schön in weichen Farben bebildert sind. Einen doppelten Satz von je 4 Karten mit unterschiedlichen Charakteren, 3 Karten (Schatz, Mann, Boot) und einen Satz voll Zahlen-Karten mit entweder Schatz, Mann oder Bootsymbol und darauf ebenso befindlichen Gold-, Apfel- oder Schwarze Fleckensymbolen. Demnach gibt es z.B. Bootskarten mit Äpfeln, Bootskarten mit Matrosen oder Bootskarten mit Gold/Schätzen.
Der Aufbau schaut nun wie folgt aus: Alle 4 Charakterkarten werden in den Kartenhalter gesteckt und jeder Spieler nimmt sich eine solche Karte, welche fortan sein Spieler und damit seine Spielerfarbe simuliert, denn jede Charakterkarte hat eine andere Hintergrundfarbe (rot, violett, orange, grün). Die 4 Charaktere, welche nicht in den Kartenhalter gesteckt werden und gleich den Karten im Halter sind, werden in einer Reihe auf den Tisch gelegt. Die 3 Symbolkarten (Schatz, Matrose, Boot) werden untereinander an die soeben ausgelegte Kartenreihe mit Charakterkarten gelegt.
So ergibt sich ein 90 ° Winkel mit der y-Achse = Symbole und der X-Achse = Charaktere.
Soviel zum Aufbau….
[b]Zum Spiel:[/b]
Zu Beginn erhält jeder Spieler 6 Karten ausgeteilt, welche er von den anderen verdeckt hält. Wer an der Reihe ist spielt nun eine Karte aus und zieht eine Karte nach. Normalerweise zieht man vom Nachziehstapel, es sei denn, dass die ausgespielte Karte ein Apfelsymbol aufweist. Dann muss man nicht vom Nachziehstapel seine Kartenhand wieder auf 6 ergänzen, sondern von den bereits ausgespielten und noch im Spiel befindlichen Karten.
Als Auslegerege gilt: Ich darf meine Karte nur in die Reihe anlegen, welche ebenso das gleich Symbol besitzt. Will sagen: In eine Reihe mit einem Boots-Symbol (Y-Achse) dürfen nur Karten nach rechts angelegt werden, welche ebenfalls ein Bootssymbol aufweisen.
Nun befinden sich über der Reihe ja die Charakterkarten (als x-Achse angelegt). Meine Karte mit z.B. dem Bootssymbol darf ich nur in die Reihe des Bootes legen, aber ich darf sie einem beliebigen Charakter zuordnen. D.H. Eine leere Reihe besteht aus 4 fiktiven Plätzen. Jeder Platz ist einer Person zugeordnet. Spiele ich nun eine Karte in die Reihe, dann darf ich die Karte in jede noch freie Spalte platzieren, so z.B. an Position 3 oder 4, wenn diese natürlich noch frei sind.
So geht dies reihum weiter bis die Reihe voll ist und 4 Karten demnach angelegt wurden. Nun wird die Reihe gewertet: Der Charakter mit dem höchsten Zahlenwert (auf jeder Karte sind zusätzlich zu den Symbolen noch Zahlen in den Ecken angegeben) bekommt zusätzlich die Karte mit dem zweithöchsten Zahlenwert. Der Charakter mit dem niedrigsten Zahlenwert in der Reihe bekommt zusätzlich noch die Karte mit dem zweitniedrigsten Zahlenwert. Wer bekommt nun die Karten? Nun derjenige, welcher das gleiche Charaktersymbol vor sich aufgestellt hat.
Befinden sich Goldstücke oder Äpfel auf den Karten so darf man die Karten zunächst verdeckt lagern/behalten. Karten mit schwarzen Flecken müssen hingegen offen vor einen ausgelegt werden.
Dies geht reihum so weiter: Karten anlegen, nachziehen, nächster Spieler, Karten anlegen, nachziehen…etc.
Kann man keine Wertung mehr auslösen (=Reihe voll machen), dann endet das Spiel.
Nun gibt jeder noch seine gesamten Karten mit Apfelsymbol an seinen linken Nachbarn weiter. Evtl. erhält er demnach auch Apfelsymbole von seinem rechten Nachbarn.
Nach diesem Tausch addiert man nun alle Apfelsymbole und Goldsymbole, die man nun vor sich liegen hat. Sollte man nun noch die größte Anzahl schwarzer Flecken besitzen, so werden 8 Punkte zu dieser addierten Summe abgezogen. Derjenige mit den zweit- meisten Flecken zieht 4 Punkte von seiner Punktzahl ab.
Wer nun die meisten Punkte sein Eigen nennt gewinnt das Spiel.
[b]Fazit:[/b]
Es handelt sich hierbei um ein reines Kartenspiel. Die Aufmachung ist überaus gelungen. Die Kartenqualität ist auch robust. Alles in allem: Top Qualität!
Das Spiel selber ist wirklich sehr schnell erklärt und besitzt wirklich eine sehr knappe aber ausreichende Einleitung, welche keinerlei Fragen offen lässt.
Das Spiel spielt sich schnell, ist überaus spannend und trotzdem das man vom Kartenglück natürlich abhängig ist, kann man dennoch wunderbar strategisch planen. Der Anteil Glück <-> Strategie ist wirklich hervorragend ausbalanciert.
Die Spieldauer ist angenehm kurz und schnell hat man eine Runde verloren und fordert daher schon gleich wieder die Revanche ein. Razfaz hat man dann 2,3 oder 4 Runden hinter sich und gar nicht bemerkt wie die Zeit vergeht…Die Revanchen einzufordern fallen natürlich schon alleine deshalb so leicht, da man gar nicht glauben mag, dass man vielleicht doch strategisch schlecht geplant hat und das Kartenglück vielleicht doch die Überhand genommen hat.
Zur Thematik an sich: Leider kommt irgendwie nicht die richtige Piratenstimmung auf. Das Spiel hätte wirklich m. E. mit jedem anderen x-beliebigen Thema bestückt werden können. Ziehe ich da Parallelen zu anderen Piratenspielen (z.B. Um Ru(h)m und Ehre), so fühle ich mich bei diesen vielmehr als Pirat. Das Thema ist daher schon ein wenig aufgesetzt, wenngleich es wirklich nicht stört, denn –wie bereits erwähnt- die Kartengestaltung mit Piratenhintergrund ist überaus gelungen.
Mich erinnert das Spiel irgendwie ganz entfernt an „Ballon Cup“: Jeder versucht die Mehrheit an Punkten für seine Farbe zu gewinnen, oder eben miese Karten durch Bildung ebenfalls von Mehrheiten dem Anderen zuzuspielen.
Dieser Vergleich soll aber in keinster Weise negativ verstanden werden, handelt es sich m. E. bei „Ballon Cup“ um ein ganz hervorragendes 2 Personenspiel (sieht man mal von der „Sackgassen-Problematik“ ab).
[b]„John Silver“ ist wirklich ein klasse Spiel, bei dem man für den Preis m. E. nichts falsch machen kann. Bitte mehr davon![/b]
Noch ein Punkt zum Thema 2-Personenspiel: "John Silver" spielt sich hervorragend zu zweit und wirkt nicht aufgesetzt: Kein dritter simulierter Spieler o.ä.
In diesem Sinne:
[b][i]LAßT UNS INS SEE STECHEN, MÄNNER!
ALLES KLAR ZUM ENTERN…………
[/b][/i]
Illustrationen: Malte Olbertz
Grafik/Layout: Birgit Stolte
Spieleranzahl: 2 – 4
Spieldauer: 30 min.
Autor: Martin Schlegel
Alter: ab 10 Jahre
[b]„Schluß mit dem Gewäsch, John Silver. [/b]Die Mannschaft hat in der Vollversammlung beschlossen, dir den Schwarzen Fleck zu geben.“ „Na, was ist`s denn? Aha-abgesetzt das ist`s! Aber ich bin euer Käpt`n bis ihr eure Beschwerden auspackt. Und ich sage dir, dass vorher euer Schwarzer Fleck kein Stück Schiffszwieback wert ist. Nachher wird man ja sehen….“
So wird man in der Einleitung des neuen Eggertspiele-Spiels begrüßt. Schon zu Beginn wird klar: Aha, es handelt sich um ein Piratenspiel. Öffnet man die kleine, wirklich sehr schön bebilderte Spielschachtel, so findet man 4 Kartenaufsteller und einen Satz von Karten, welche allesamt sehr schön in weichen Farben bebildert sind. Einen doppelten Satz von je 4 Karten mit unterschiedlichen Charakteren, 3 Karten (Schatz, Mann, Boot) und einen Satz voll Zahlen-Karten mit entweder Schatz, Mann oder Bootsymbol und darauf ebenso befindlichen Gold-, Apfel- oder Schwarze Fleckensymbolen. Demnach gibt es z.B. Bootskarten mit Äpfeln, Bootskarten mit Matrosen oder Bootskarten mit Gold/Schätzen.
Der Aufbau schaut nun wie folgt aus: Alle 4 Charakterkarten werden in den Kartenhalter gesteckt und jeder Spieler nimmt sich eine solche Karte, welche fortan sein Spieler und damit seine Spielerfarbe simuliert, denn jede Charakterkarte hat eine andere Hintergrundfarbe (rot, violett, orange, grün). Die 4 Charaktere, welche nicht in den Kartenhalter gesteckt werden und gleich den Karten im Halter sind, werden in einer Reihe auf den Tisch gelegt. Die 3 Symbolkarten (Schatz, Matrose, Boot) werden untereinander an die soeben ausgelegte Kartenreihe mit Charakterkarten gelegt.
So ergibt sich ein 90 ° Winkel mit der y-Achse = Symbole und der X-Achse = Charaktere.
Soviel zum Aufbau….
[b]Zum Spiel:[/b]
Zu Beginn erhält jeder Spieler 6 Karten ausgeteilt, welche er von den anderen verdeckt hält. Wer an der Reihe ist spielt nun eine Karte aus und zieht eine Karte nach. Normalerweise zieht man vom Nachziehstapel, es sei denn, dass die ausgespielte Karte ein Apfelsymbol aufweist. Dann muss man nicht vom Nachziehstapel seine Kartenhand wieder auf 6 ergänzen, sondern von den bereits ausgespielten und noch im Spiel befindlichen Karten.
Als Auslegerege gilt: Ich darf meine Karte nur in die Reihe anlegen, welche ebenso das gleich Symbol besitzt. Will sagen: In eine Reihe mit einem Boots-Symbol (Y-Achse) dürfen nur Karten nach rechts angelegt werden, welche ebenfalls ein Bootssymbol aufweisen.
Nun befinden sich über der Reihe ja die Charakterkarten (als x-Achse angelegt). Meine Karte mit z.B. dem Bootssymbol darf ich nur in die Reihe des Bootes legen, aber ich darf sie einem beliebigen Charakter zuordnen. D.H. Eine leere Reihe besteht aus 4 fiktiven Plätzen. Jeder Platz ist einer Person zugeordnet. Spiele ich nun eine Karte in die Reihe, dann darf ich die Karte in jede noch freie Spalte platzieren, so z.B. an Position 3 oder 4, wenn diese natürlich noch frei sind.
So geht dies reihum weiter bis die Reihe voll ist und 4 Karten demnach angelegt wurden. Nun wird die Reihe gewertet: Der Charakter mit dem höchsten Zahlenwert (auf jeder Karte sind zusätzlich zu den Symbolen noch Zahlen in den Ecken angegeben) bekommt zusätzlich die Karte mit dem zweithöchsten Zahlenwert. Der Charakter mit dem niedrigsten Zahlenwert in der Reihe bekommt zusätzlich noch die Karte mit dem zweitniedrigsten Zahlenwert. Wer bekommt nun die Karten? Nun derjenige, welcher das gleiche Charaktersymbol vor sich aufgestellt hat.
Befinden sich Goldstücke oder Äpfel auf den Karten so darf man die Karten zunächst verdeckt lagern/behalten. Karten mit schwarzen Flecken müssen hingegen offen vor einen ausgelegt werden.
Dies geht reihum so weiter: Karten anlegen, nachziehen, nächster Spieler, Karten anlegen, nachziehen…etc.
Kann man keine Wertung mehr auslösen (=Reihe voll machen), dann endet das Spiel.
Nun gibt jeder noch seine gesamten Karten mit Apfelsymbol an seinen linken Nachbarn weiter. Evtl. erhält er demnach auch Apfelsymbole von seinem rechten Nachbarn.
Nach diesem Tausch addiert man nun alle Apfelsymbole und Goldsymbole, die man nun vor sich liegen hat. Sollte man nun noch die größte Anzahl schwarzer Flecken besitzen, so werden 8 Punkte zu dieser addierten Summe abgezogen. Derjenige mit den zweit- meisten Flecken zieht 4 Punkte von seiner Punktzahl ab.
Wer nun die meisten Punkte sein Eigen nennt gewinnt das Spiel.
[b]Fazit:[/b]
Es handelt sich hierbei um ein reines Kartenspiel. Die Aufmachung ist überaus gelungen. Die Kartenqualität ist auch robust. Alles in allem: Top Qualität!
Das Spiel selber ist wirklich sehr schnell erklärt und besitzt wirklich eine sehr knappe aber ausreichende Einleitung, welche keinerlei Fragen offen lässt.
Das Spiel spielt sich schnell, ist überaus spannend und trotzdem das man vom Kartenglück natürlich abhängig ist, kann man dennoch wunderbar strategisch planen. Der Anteil Glück <-> Strategie ist wirklich hervorragend ausbalanciert.
Die Spieldauer ist angenehm kurz und schnell hat man eine Runde verloren und fordert daher schon gleich wieder die Revanche ein. Razfaz hat man dann 2,3 oder 4 Runden hinter sich und gar nicht bemerkt wie die Zeit vergeht…Die Revanchen einzufordern fallen natürlich schon alleine deshalb so leicht, da man gar nicht glauben mag, dass man vielleicht doch strategisch schlecht geplant hat und das Kartenglück vielleicht doch die Überhand genommen hat.
Zur Thematik an sich: Leider kommt irgendwie nicht die richtige Piratenstimmung auf. Das Spiel hätte wirklich m. E. mit jedem anderen x-beliebigen Thema bestückt werden können. Ziehe ich da Parallelen zu anderen Piratenspielen (z.B. Um Ru(h)m und Ehre), so fühle ich mich bei diesen vielmehr als Pirat. Das Thema ist daher schon ein wenig aufgesetzt, wenngleich es wirklich nicht stört, denn –wie bereits erwähnt- die Kartengestaltung mit Piratenhintergrund ist überaus gelungen.
Mich erinnert das Spiel irgendwie ganz entfernt an „Ballon Cup“: Jeder versucht die Mehrheit an Punkten für seine Farbe zu gewinnen, oder eben miese Karten durch Bildung ebenfalls von Mehrheiten dem Anderen zuzuspielen.
Dieser Vergleich soll aber in keinster Weise negativ verstanden werden, handelt es sich m. E. bei „Ballon Cup“ um ein ganz hervorragendes 2 Personenspiel (sieht man mal von der „Sackgassen-Problematik“ ab).
[b]„John Silver“ ist wirklich ein klasse Spiel, bei dem man für den Preis m. E. nichts falsch machen kann. Bitte mehr davon![/b]
Noch ein Punkt zum Thema 2-Personenspiel: "John Silver" spielt sich hervorragend zu zweit und wirkt nicht aufgesetzt: Kein dritter simulierter Spieler o.ä.
In diesem Sinne:
[b][i]LAßT UNS INS SEE STECHEN, MÄNNER!
ALLES KLAR ZUM ENTERN…………
[/b][/i]