[PEEP] Gangster. Die Bosse von Chicago
Verfasst: 10. Dezember 2006, 02:15
Gangster. Die Bosse von Chicago
"Gangster. Die Bosse von Chicago" ist eines der beiden neuen Spiele aus dem Hause LudoArt, welche zur Spiel`06 vorgestellt wurde. Es ist ein Spiel, welches wohl das niedrigere Preissegment der LudoArt- Produktpalette abdeckt.
So wie auch bei den anderen LudoArt-Spielen kommt auch "Gangster. Die Bosse von Chicago" gewohnt edel mit einer Holzschatulle einher, in der sich das Spiel befindet. Öffnet man die Holzschachtel, so findet man jedoch -anders als bei anderen LudoArt– Spielen, bei denen viel Holzelemente anzutreffen sind- fast keine Spielelemente aus Holz. "Gangster. Die Bosse von Chicago" besteht aus einem stabilen viereckigen Spielplan und diversen dicken Plättchen, 4 Holzpöppel in der jeweiligen Spielerfarbe, sowie 4 echten Patronen, bei denen jedoch die Zünder entfernt wurden und diese somit entschärft sind.
[b]Worum geht es in dem Spiel?[/b]
Das Spiel handelt von Gangsterbanden, welche in Chicago zum Zeitalter der Prohibition ihr Unwesen treiben. Im Laufe des Spiels versucht jeder Spieler die 9 Gangster seiner Bande möglichst gewinnbringend anzulegen, so dass durch Bildung von Mehrheiten auf dem Spielplan die meisten Punkte erzielt werden. Hierzu kann man Gangsterplättchen von außerhalb des Spielplanfeldes auf den Spielplan legen oder bereits auf dem Spielplan befindliche Plättchen um ein Feld in horizontaler oder vertikaler Richtung verschieben.
Der Clou an der Sache: Man darf auch Plättchen der gegnerischen Farbe ins Feld bringen bzw. verschieben! Dies erhöht natürlich sehr stark den strategischen Reiz. Ist eine horizontale oder vertikale Reihe voller Gangsterplättchen kommt es zur Wertung. Jede Gangsterkarte besitzt hierfür links oben in der Ecke eine unterschiedliche Anzahl an Patronenhülsen, welche man als Machtfaktor bezeichnet. Ist nun auf dem Spielplan eine senkrechte oder wagrechte Reihe von Gangster unterschiedlicher Farbe vollendet, so werden alle Machtfaktoren einer Gangsterfarbe zusammengezählt. Derjenige mit den meisten Machtfaktoren in dieser Reihe darf nun seinen Spielstein, welcher auf einem Wertungstableau platziert ist, um eine definierte Anzahl an Punkten voranziehen. Sobald alle Gangsterplättchen gespielt sind und der Spielplan somit gefüllt ist, endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der auf der Wertungsleiste am weitesten vorne steht.
Einen zusätzlichen strategischen Reiz bieten die Patronenhülsen. Hiervon besitzt jeder Gangster eine definierte Anzahl. Er kann diese ins Spiel bringen –wobei einmal ins Spiel gebracht, die Patronen bis zum Ende auf ihrem Ort verweilen lässt- und somit andere Gangster auszuschalten. Mit anderen Worten: Platziert man eine Patrone auf einem feindlichen Gangster, so kann niemand mehr diesen bewegen, auch wird dessen Machtfaktor zur Bestimmung von Mehrheiten nicht mehr mitgewertet.
[b]Fazit:[/b]
Meines Erachtens hat LudoArt mit „Gangster. Die Bosse von Chicago“ ein hervorragendes strategisches „kleines“ Brettspiel veröffentlicht, welches gerade durch seine einfachen und kurzen Regeln bei gleichzeitiger strategischer Vielfalt besticht: Die Spielregel liest sich wirklich in 5 Minuten und man hat das Spielprinzip sehr schnell verstanden und verinnerlicht. Fängt man erst einmal zu spielen an, so stellt man jedoch sehr schnell fest, dass man am Liebsten mehrere Sachen auf einmal machen würde. Man hat jedoch nur eine Option, welche man unter mehreren wählen darf. Spätestens zu diesem Zeitpunkt greift die strategische Vielfalt des Spiels. Bei „strategischer Vielfalt“ sei hierbei eine kleine Anmerkung gestattet: Es handelt sich bei diesem Spiel um kein Aufbaustrategiespiel, sondern vielmehr um eine Lege- und Zugspiel. Im diesem Rahmen ist auch der Begriff „strategische Vielfalt“ zu verstehen!
[b]Vergleiche zum „Forum Romanum“:[/b]
Spielt man „Gangster. Die Bosse von Chicago“ so fallen einem gleich Parallelen zum Spiel „Forum Romanum“ von Wolfgang Kramer auf. Auch bei diesem Spiel versucht der Spieler möglichst gewinnbringend die Spielsteine seiner Farbe in waagrechte, senkrechte und diagonale Reihen zu bringen. Ist einmal eine Reihe voll, so wird diese gewertet und der Spieler bekommt Wertungspunkte. Der Hintergrund beider Spiele ist hierbei grundsätzlich verschieden: Entgegen beim „Forum Romanum“ jeder Spieler einen Senator darstellt, welcher die Popularität des Volkes gewinnen will, ist beim „Gangster. Die Bosse von Chicago“ jeder Spieler der Anführer einer Bande von Gangstern, welcher Territorien von Chicago unter seiner Gewalt bringen will. In beiden Spielen wird die entsprechende Hintergundgeschichte hervorragend auf das Spielbrett transferiert, wenngleich ich sagen muss, dass beim „Gangster. Die Bosse von Chicago“ durch die echten Patronen, die Charakteren auf den Plättchen und dem Stadtplan die Stimmung stilechter vermittelt wurde.
Spielerisch unterscheiden sich die Spiele ebenfalls grundlegend, wenngleich die Regeln auf den ersten Blick doch sehr ähnlich erscheinen: Beim „Forum Romanum“ kann ich immer wieder Spielsteine nehmen und woanders platzieren, selbst wenn eine Reihe vollendet ist. Dies ist ein grundelgegender strategischer Unterschied zum „Gangster. Die Bosse von Chicago“, bei dem einmal vollendete Reihen fix auf dem Plan verweilen. Ebenso füllt sich der Spielplan beim „Gangster“ immer mehr, hingegen beim „Forum Romanum“ der Spielplan immer zu ca. 2/3 gefüllt ist und dies sich im Laufe des Spiels auch nicht ändert. Ein Neutralisieren fremder Plättchen ist beim „Forum Romanum“ ebenfalls nicht vorhanden.
Alles in allem kann man daher sagen, dass der direkte Vergleich zwar auf den ersten (!) Blick gegeben ist, spielt man jedoch beide Spiele so kann man grundlegende strategische und inhaltliche Unterschiede entdecken!
[b]Alles in allem:[/b]
Mir hat das Spiel wirklich sehr gut gefallen und es wird sicherlich noch sehr viele Male bei uns auf den Tisch kommen! Eine Partie dauert ca. 20 Minuten und lädt so sehr schnell zu diversen Revanchepartien ein. Kurze Regel, grüblerisches Spiel, stilechte Materialien: Was will man mehr?! Sicherlich entfaltet das Spiel erst seinen vollen Reiz nach mehreren Partien. Also rate ich erst einmal diverse Partien zu spielen, um sein endgültiges Urteil zu fällen. Mich hat es jedoch auf Anhieb überzeugt: Thumbs up! Bitte mehr davon. ;)
Gruß
Braz
"Gangster. Die Bosse von Chicago" ist eines der beiden neuen Spiele aus dem Hause LudoArt, welche zur Spiel`06 vorgestellt wurde. Es ist ein Spiel, welches wohl das niedrigere Preissegment der LudoArt- Produktpalette abdeckt.
So wie auch bei den anderen LudoArt-Spielen kommt auch "Gangster. Die Bosse von Chicago" gewohnt edel mit einer Holzschatulle einher, in der sich das Spiel befindet. Öffnet man die Holzschachtel, so findet man jedoch -anders als bei anderen LudoArt– Spielen, bei denen viel Holzelemente anzutreffen sind- fast keine Spielelemente aus Holz. "Gangster. Die Bosse von Chicago" besteht aus einem stabilen viereckigen Spielplan und diversen dicken Plättchen, 4 Holzpöppel in der jeweiligen Spielerfarbe, sowie 4 echten Patronen, bei denen jedoch die Zünder entfernt wurden und diese somit entschärft sind.
[b]Worum geht es in dem Spiel?[/b]
Das Spiel handelt von Gangsterbanden, welche in Chicago zum Zeitalter der Prohibition ihr Unwesen treiben. Im Laufe des Spiels versucht jeder Spieler die 9 Gangster seiner Bande möglichst gewinnbringend anzulegen, so dass durch Bildung von Mehrheiten auf dem Spielplan die meisten Punkte erzielt werden. Hierzu kann man Gangsterplättchen von außerhalb des Spielplanfeldes auf den Spielplan legen oder bereits auf dem Spielplan befindliche Plättchen um ein Feld in horizontaler oder vertikaler Richtung verschieben.
Der Clou an der Sache: Man darf auch Plättchen der gegnerischen Farbe ins Feld bringen bzw. verschieben! Dies erhöht natürlich sehr stark den strategischen Reiz. Ist eine horizontale oder vertikale Reihe voller Gangsterplättchen kommt es zur Wertung. Jede Gangsterkarte besitzt hierfür links oben in der Ecke eine unterschiedliche Anzahl an Patronenhülsen, welche man als Machtfaktor bezeichnet. Ist nun auf dem Spielplan eine senkrechte oder wagrechte Reihe von Gangster unterschiedlicher Farbe vollendet, so werden alle Machtfaktoren einer Gangsterfarbe zusammengezählt. Derjenige mit den meisten Machtfaktoren in dieser Reihe darf nun seinen Spielstein, welcher auf einem Wertungstableau platziert ist, um eine definierte Anzahl an Punkten voranziehen. Sobald alle Gangsterplättchen gespielt sind und der Spielplan somit gefüllt ist, endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der auf der Wertungsleiste am weitesten vorne steht.
Einen zusätzlichen strategischen Reiz bieten die Patronenhülsen. Hiervon besitzt jeder Gangster eine definierte Anzahl. Er kann diese ins Spiel bringen –wobei einmal ins Spiel gebracht, die Patronen bis zum Ende auf ihrem Ort verweilen lässt- und somit andere Gangster auszuschalten. Mit anderen Worten: Platziert man eine Patrone auf einem feindlichen Gangster, so kann niemand mehr diesen bewegen, auch wird dessen Machtfaktor zur Bestimmung von Mehrheiten nicht mehr mitgewertet.
[b]Fazit:[/b]
Meines Erachtens hat LudoArt mit „Gangster. Die Bosse von Chicago“ ein hervorragendes strategisches „kleines“ Brettspiel veröffentlicht, welches gerade durch seine einfachen und kurzen Regeln bei gleichzeitiger strategischer Vielfalt besticht: Die Spielregel liest sich wirklich in 5 Minuten und man hat das Spielprinzip sehr schnell verstanden und verinnerlicht. Fängt man erst einmal zu spielen an, so stellt man jedoch sehr schnell fest, dass man am Liebsten mehrere Sachen auf einmal machen würde. Man hat jedoch nur eine Option, welche man unter mehreren wählen darf. Spätestens zu diesem Zeitpunkt greift die strategische Vielfalt des Spiels. Bei „strategischer Vielfalt“ sei hierbei eine kleine Anmerkung gestattet: Es handelt sich bei diesem Spiel um kein Aufbaustrategiespiel, sondern vielmehr um eine Lege- und Zugspiel. Im diesem Rahmen ist auch der Begriff „strategische Vielfalt“ zu verstehen!
[b]Vergleiche zum „Forum Romanum“:[/b]
Spielt man „Gangster. Die Bosse von Chicago“ so fallen einem gleich Parallelen zum Spiel „Forum Romanum“ von Wolfgang Kramer auf. Auch bei diesem Spiel versucht der Spieler möglichst gewinnbringend die Spielsteine seiner Farbe in waagrechte, senkrechte und diagonale Reihen zu bringen. Ist einmal eine Reihe voll, so wird diese gewertet und der Spieler bekommt Wertungspunkte. Der Hintergrund beider Spiele ist hierbei grundsätzlich verschieden: Entgegen beim „Forum Romanum“ jeder Spieler einen Senator darstellt, welcher die Popularität des Volkes gewinnen will, ist beim „Gangster. Die Bosse von Chicago“ jeder Spieler der Anführer einer Bande von Gangstern, welcher Territorien von Chicago unter seiner Gewalt bringen will. In beiden Spielen wird die entsprechende Hintergundgeschichte hervorragend auf das Spielbrett transferiert, wenngleich ich sagen muss, dass beim „Gangster. Die Bosse von Chicago“ durch die echten Patronen, die Charakteren auf den Plättchen und dem Stadtplan die Stimmung stilechter vermittelt wurde.
Spielerisch unterscheiden sich die Spiele ebenfalls grundlegend, wenngleich die Regeln auf den ersten Blick doch sehr ähnlich erscheinen: Beim „Forum Romanum“ kann ich immer wieder Spielsteine nehmen und woanders platzieren, selbst wenn eine Reihe vollendet ist. Dies ist ein grundelgegender strategischer Unterschied zum „Gangster. Die Bosse von Chicago“, bei dem einmal vollendete Reihen fix auf dem Plan verweilen. Ebenso füllt sich der Spielplan beim „Gangster“ immer mehr, hingegen beim „Forum Romanum“ der Spielplan immer zu ca. 2/3 gefüllt ist und dies sich im Laufe des Spiels auch nicht ändert. Ein Neutralisieren fremder Plättchen ist beim „Forum Romanum“ ebenfalls nicht vorhanden.
Alles in allem kann man daher sagen, dass der direkte Vergleich zwar auf den ersten (!) Blick gegeben ist, spielt man jedoch beide Spiele so kann man grundlegende strategische und inhaltliche Unterschiede entdecken!
[b]Alles in allem:[/b]
Mir hat das Spiel wirklich sehr gut gefallen und es wird sicherlich noch sehr viele Male bei uns auf den Tisch kommen! Eine Partie dauert ca. 20 Minuten und lädt so sehr schnell zu diversen Revanchepartien ein. Kurze Regel, grüblerisches Spiel, stilechte Materialien: Was will man mehr?! Sicherlich entfaltet das Spiel erst seinen vollen Reiz nach mehreren Partien. Also rate ich erst einmal diverse Partien zu spielen, um sein endgültiges Urteil zu fällen. Mich hat es jedoch auf Anhieb überzeugt: Thumbs up! Bitte mehr davon. ;)
Gruß
Braz