Seite 1 von 1

[PEEP] Die Fürsten von Machu Picchu

Verfasst: 4. November 2008, 11:42
von TRH
PEEP: Die Fürsten von Machu Picchu

Fürst bei den Inkas sein! Wer möchte das nicht gerne: Den Tag über einfach seine Inkas losgeschickt in die nähere Umgebung zum Produzieren von irgendwelchen Waren. Ansonsten selber ein bisschen auf dem Markt herumgestöbert, hier und da ein wenig geopfert und wenn sonst nicht viel geht, ab ins Maisfeld und mit der Liebsten... ne, nicht was ihr denkt! Natürlich nur Mais abgegriffen, schließlich zahlt der Inka ja nicht mit klingender Münze, sondern stilecht mit Maiskolben.
Das wäre auch im wesentlichen schon der Spielablauf bei "Die Fürsten von Machu Piccu".

Etwas detaillierter geht das Ganze dann so: Das Spielfeld besteht aus einzelnen Stadtviertel, zwischen denen wir mit unserer Spielfigur (=Inkafürst) umherziehen und durch unsere Anwesenheit die Funktionen des entsprechenden Viertels nutzen können. Da wären insbesondere: Opfern für einen von drei Tempeln, Produzieren von Waren, Produzieren von Mais (=Geldfunktion), Kauf und Verkauf von Rohstoffen auf dem Markt sowie das Absetzen von Inkas in Gestalt einer flachen Scheibe in einzelne Stadtviertel.
Produzieren bringt inkatypische Rohstoffe (Lamas, Keramik, Cocapflanzen und Tuch), die genauso wie die Landeswährung Maiskolben benötigt werden zum Absetzen von Inkas in einzelnen Stadtvierteln oder zum Kauf von Priestern/Jungfrauen für einen von drei Tempeltypen. Beim Produzieren erweist es sich als Vorteil möglichst zeitig ein paar Inkas abgesetzt zu haben in den Produktionsstadtvierteln, denn immer wenn irgendein Inkafürst zum Kontrollgang vorbeischaut (auch einer von der Konkurrenz), werden die faulen Gesellen munter und produzieren für ihre jeweiligen Fürsten entsprechende Ware/Mais.
Die Inkas in den Stadtvierteln sind zusammen mit den sog. Opferkarten auch die relevante Siegpunktquelle: Denn es werden alle Inkas in einem Stadtviertel multipliziert mit der Anzahl von Symbolen, die wir auf unseren Opferkarten haben. Pro Karte sind zwei Symbole enthalten, als Beispiel: Ich habe bei Spielende fünf Karten mit insgesamt 3 Cocablättern und im Stadtviertel mit Cocaproduktion 3 Inkas stehen. Macht dann nach Adam Inka-Riese: 3 mal 3 = 9 Siegpunkte.
An die Opferkarten, die wir zwingend benötigen als Multiplikatoren für die Siegpunkte kommen wir nur über die Laufleiste am oberen Spielfeldrand. Einmal komplett durchlaufen, darf sich der Spieler eine von drei Opferkarten vom Stapel aussuchen. Möglichst natürlich eine solche Karte, die zu bereits vorhandenen Kartensymbolen und Inkas auf dem Spielplan passt. Vorwärts geht es auf der Laufleiste vor allem durch das Opfern (womit auch der Sinn des Opferns erklärt wäre): Für jeden der drei Tempel gibt es jeweils ein Opferstadtviertel und vier bis sechs zugehörige Priester/Jungfrauen. Wer sich eine oder mehrere Opferkarten mit Rohstoffen gekauft hat, kann opfern und zwar – wie beim Produzieren – jedes Mal wenn ein Fürst den entsprechenden Tempel betritt. Wer mehrere Priester/Jungfrauen des entsprechenden Tempels hat, darf mehrfach opfern, was sich anbietet, da pro Opfer entsprechend viele Schritte auf der Laufleiste gegangen werden dürfen. Außerdem gibt es auch einzelne Opferkarten mit Priestern/Jungfrauen, dann wirken diese zusätzlich als Siegpunktemultiplikatoren.

Als möglicherweise spielentscheidendes Element kommt hinzu, dass bei Entdeckung durch die Spanier zusätzlich die Menge an Gold, die ebenfalls als Symbol auf den Opferkarten steht, satte Siegpunkte für die fleißigsten Goldsammler zählt. Die Entdeckung durch die Spanier tritt immer dann ein, wenn nicht rechtzeitig vor dem Ende der neunten Spielrunde alle Priester/Jungfrauen der Tempel gekauft wurden.

Was taugt das Ganze?
Insgesamt hat es Spaß gemacht, Fürst in Machu Picchu zu sein: Anfangs ist zwar erstmal "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" angesagt in Bezug auf den Rohstofferwerb, das Absetzen von Inkas usw. Danach gewinnt das Spiel jedoch ordentlich an Fahrt und im Mittelspiel türmen sich des öfteren kleine Berge von Rohstoffen vor den Akteuren. Gegen Ende des Spiels wurde es bei uns noch mal eng zwischen den Spielern, was durch das ggf. spielentscheidende Element der Entdeckung durch die Spanier noch mal verschärft wurde.
Die einzelnen Elemente des Spiels (und davon gibt es ja einige, s.o.) sind geschickt miteinander verwoben und aufeinander abgestimmt, darüber hinaus haben viele Spielelemente Mehrfachfunktionen. So wirken z.B. die Inkas gleichzeitig als Produktionsquelle und als Siegpunktemultiplikatoren. Interaktion kommt bei dem Spiel in gewissem Umfang auch zum Tragen, da man in den verschiedenen Stadtvierteln durch die eigenen Präsenz auch anderen Spielern Aktionen ermöglicht und im Spielverlauf ggf. Konkurrenz um den Kauf der begrenzt verfügbaren Priester/Jungfrauen entsteht.
Ob das Spiel auch langfristig zu überzeugen vermag, ist auf Basis einer ersten Partie m.E. nur schwer zu prognostizieren. Da bedarf es dann auf jeden Fall einer – wie immer ;-) – fachlich fundierten Spielboxrezension, um das bewerten zu können.
Mitspielen würde ich es auf jeden immer mal wieder, als Basis für einen Direktkauf reichte die erste Partie dann doch nicht aus. Dazu fehlte mir irgendwie der letzte Pfiff, ohne das ich das fundiert begründen könnte (außer mit einem Bauchgefühl ;-) ). Vielleicht ist es aber auch einfach die vielbeklagte Übersättigung mit guten anspruchsvollen Spielen a lá Agricola und Co. die mich "plagt"...
Eine Probepartie "Die Fürsten Machu Picchu" kann ich allen nur anraten, ob´s dann zum Dauerbrenner reicht, wird die Zukunft zeigen. Ich bin jedenfalls schon auf künftige Rezensionen gespannt!

Re: [PEEP] Die Prinzen von Machu Picchu

Verfasst: 4. November 2008, 12:15
von Daniel R.

Meines Wissens heisst das Spiel nicht die [i]Fürsten[/i] von... sondern: Die [b]Prinzen[/b] von Machu Picchu.


Gruss Daniel

Re: [PEEP] Die Prinzen von Machu Picchu

Verfasst: 4. November 2008, 12:41
von TRH
Hallo,

Asche auf mein Haupt! :eek:
Da hast du Recht, dafür habe ich es aber immerhin konsequent falschgemacht...

Gruß Tom

[PEEP] korrigiert: Die Prinzen von Machu Picchu

Verfasst: 4. November 2008, 12:44
von TRH
Prinz bei den Inkas sein! Wer möchte das nicht gerne: Den Tag über einfach seine Inkas losgeschickt in die nähere Umgebung zum Produzieren von irgendwelchen Waren. Ansonsten selber ein bisschen auf dem Markt herumgestöbert, hier und da ein wenig geopfert und wenn sonst nicht viel geht, ab ins Maisfeld und mit der Liebsten... ne, nicht was ihr denkt! Natürlich nur Mais abgegriffen, schließlich zahlt der Inka ja nicht mit klingender Münze, sondern stilecht mit Maiskolben.
Das wäre auch im wesentlichen schon der Spielablauf bei "Die Prinzen von Machu Piccu".

Etwas detaillierter geht das Ganze dann so: Das Spielfeld besteht aus einzelnen Stadtviertel, zwischen denen wir mit unserer Spielfigur (=Inkaprinz) umherziehen und durch unsere Anwesenheit die Funktionen des entsprechenden Viertels nutzen können. Da wären insbesondere: Opfern für einen von drei Tempeln, Produzieren von Waren, Produzieren von Mais (=Geldfunktion), Kauf und Verkauf von Rohstoffen auf dem Markt sowie das Absetzen von Inkas in Gestalt einer flachen Scheibe in einzelne Stadtviertel.
Produzieren bringt inkatypische Rohstoffe (Lamas, Keramik, Cocapflanzen und Tuch), die genauso wie die Landeswährung Maiskolben benötigt werden zum Absetzen von Inkas in einzelnen Stadtvierteln oder zum Kauf von Priestern/Jungfrauen für einen von drei Tempeltypen. Beim Produzieren erweist es sich als Vorteil möglichst zeitig ein paar Inkas abgesetzt zu haben in den Produktionsstadtvierteln, denn immer wenn irgendein Inkaprinz zum Kontrollgang vorbeischaut (auch einer von der Konkurrenz), werden die faulen Gesellen munter und produzieren für ihre jeweiligen Prinzen entsprechende Ware/Mais.
Die Inkas in den Stadtvierteln sind zusammen mit den sog. Opferkarten auch die relevante Siegpunktquelle: Denn es werden alle Inkas in einem Stadtviertel multipliziert mit der Anzahl von Symbolen, die wir auf unseren Opferkarten haben. Pro Karte sind zwei Symbole enthalten, als Beispiel: Ich habe bei Spielende fünf Karten mit insgesamt 3 Cocablättern und im Stadtviertel mit Cocaproduktion 3 Inkas stehen. Macht dann nach Adam Inka-Riese: 3 mal 3 = 9 Siegpunkte.
An die Opferkarten, die wir zwingend benötigen als Multiplikatoren für die Siegpunkte kommen wir nur über die Laufleiste am oberen Spielfeldrand. Einmal komplett durchlaufen, darf sich der Spieler eine von drei Opferkarten vom Stapel aussuchen. Möglichst natürlich eine solche Karte, die zu bereits vorhandenen Kartensymbolen und Inkas auf dem Spielplan passt. Vorwärts geht es auf der Laufleiste vor allem durch das Opfern (womit auch der Sinn des Opferns erklärt wäre): Für jeden der drei Tempel gibt es jeweils ein Opferstadtviertel und vier bis sechs zugehörige Priester/Jungfrauen. Wer sich eine oder mehrere Opferkarten mit Rohstoffen gekauft hat, kann opfern und zwar – wie beim Produzieren – jedes Mal wenn ein Prinz den entsprechenden Tempel betritt. Wer mehrere Priester/Jungfrauen des entsprechenden Tempels hat, darf mehrfach opfern, was sich anbietet, da pro Opfer entsprechend viele Schritte auf der Laufleiste gegangen werden dürfen. Außerdem gibt es auch einzelne Opferkarten mit Priestern/Jungfrauen, dann wirken diese zusätzlich als Siegpunktemultiplikatoren.

Als möglicherweise spielentscheidendes Element kommt hinzu, dass bei Entdeckung durch die Spanier zusätzlich die Menge an Gold, die ebenfalls als Symbol auf den Opferkarten steht, satte Siegpunkte für die fleißigsten Goldsammler zählt. Die Entdeckung durch die Spanier tritt immer dann ein, wenn nicht rechtzeitig vor dem Ende der neunten Spielrunde alle Priester/Jungfrauen der Tempel gekauft wurden.

Was taugt das Ganze?
Insgesamt hat es Spaß gemacht, Prinz in Machu Picchu zu sein: Anfangs ist zwar erstmal "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" angesagt in Bezug auf den Rohstofferwerb, das Absetzen von Inkas usw. Danach gewinnt das Spiel jedoch ordentlich an Fahrt und im Mittelspiel türmen sich des öfteren kleine Berge von Rohstoffen vor den Akteuren. Gegen Ende des Spiels wurde es bei uns noch mal eng zwischen den Spielern, was durch das ggf. spielentscheidende Element der Entdeckung durch die Spanier noch mal verschärft wurde.
Die einzelnen Elemente des Spiels (und davon gibt es ja einige, s.o.) sind geschickt miteinander verwoben und aufeinander abgestimmt, darüber hinaus haben viele Spielelemente Mehrfachfunktionen. So wirken z.B. die Inkas gleichzeitig als Produktionsquelle und als Siegpunktemultiplikatoren. Interaktion kommt bei dem Spiel in gewissem Umfang auch zum Tragen, da man in den verschiedenen Stadtvierteln durch die eigenen Präsenz auch anderen Spielern Aktionen ermöglicht und im Spielverlauf ggf. Konkurrenz um den Kauf der begrenzt verfügbaren Priester/Jungfrauen entsteht.
Ob das Spiel auch langfristig zu überzeugen vermag, ist auf Basis einer ersten Partie m.E. nur schwer zu prognostizieren. Da bedarf es dann auf jeden Fall einer – wie immer ;-) – fachlich fundierten Spielboxrezension, um das bewerten zu können.
Mitspielen würde ich es auf jeden immer mal wieder, als Basis für einen Direktkauf reichte die erste Partie dann doch nicht aus. Dazu fehlte mir irgendwie der letzte Pfiff, ohne das ich das fundiert begründen könnte (außer mit einem Bauchgefühl ;-) ). Vielleicht ist es aber auch einfach die vielbeklagte Übersättigung mit guten anspruchsvollen Spiele a lá Agricola und Co. die mich plagt...
Eine Probepartie "Die Prinzen von Machu Picchu" kann ich allen nur anraten, ob´s dann zum Dauerbrenner reicht, wird die Zukunft zeigen. Ich bin jedenfalls schon auf künftige Rezensionen gespannt!