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Nations: Wie ist das Spiel?
Verfasst: 28. Oktober 2013, 19:08
von Port-Ellen
Und gleich die nächste Frage eines nicht in Essen gewesenen. Wie spielt sich Nations? Bietet es große Unterschiede zu Through The Ages? Oder braucht man im Grunde nicht beide und auch noch das ein oder andere Civ Spiel im Schrank - was natürlich immer sehr subjektiv ist.
Viele Grüße
Chris
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 28. Oktober 2013, 20:46
von Mick
Hallo Chris,
wir haben Nations nur anspielen können. So war es am Stand vorgesehen, um die Spielzeit gering zu halten und anderen die Möglichkeit zu geben, das Spiel kennen zu lernen.
Wir waren zu viert, wovon 3 Leute TTA-Erfahrung hatten. Einhellige Meinung: Nations ist sicherlich stark durch TTA inspiriert, ist aber einfacher und kürzer, oder negativ ausgedrückt: es bietet bei weitem nicht die Spieltiefe von TTA. Wir haben durch das Anspielen von Nations wieder richtig Lust bekommen TTA zu spielen, aber nicht Nations zu kaufen. Um ein besseres Gefühl für Nations zu bekommen haben wir uns, bevor wir den Tisch verlassen haben, die Karten angesehen, die die kommenden Runden ins Spiel gekommen wären. Trotzdem konnten wir uns nicht vorstellen, dass das Spiel im weiteren Verlauf interessanter geworden wäre.
Dieses Urteil kann auf keinen Fall als abschließend betrachtet werden, dafür müsste man das Spiel mindestens einmal durchspielen. Uns hat es aber gereicht, um Nations nicht zu kaufen und zu hoffen, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die Gelegenheit zu haben es komplett zu Ende zu spielen.
Gruß
Mick
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 28. Oktober 2013, 22:21
von ravn
Nations ist einfacher und zugänglicher vom Regelwerk. Die Komplexität entsteht dann erst im Spiel durch die Karten mit ihren Funktionen und ihrem Zusammenwirken mit anderen Karten oder den Statusbedingungen der Mitspieler.
Fast könnte man meinen, dass Nations zu einfach ist und deshalb die Spieltiefe fehlen könnte, weil man scheinbar wenig machen kann ausser Karten kaufen, Arbeiter platzieren oder umstellen, Wunder bauen und Kartenfunktionen zu nutzen für Soforteffekte oder Produktion oder andere Spielvorteile.
Bin mir noch nicht recht sicher, ob Nations deshalb eher ein Blender oder ein grosser Wurf sein könnte - je nachdem mit welchen Erwartungen man dem Spiel begegnet. Mehr dazu, wenn ich das Spiel mal fernab der Messe spiele konnte. Für ein abschliessendes Fazit ist es mir da noch zu früh, weil zwischen Theorie und im Spiel erlebte Praxis kann der Unterschied gewaltig sein.
Cu / Ralf
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 08:08
von Attila
ravn schrieb:
> Fast könnte man meinen, dass Nations zu einfach ist und
> deshalb die Spieltiefe fehlen könnte, weil man scheinbar
> wenig machen kann ausser Karten kaufen, Arbeiter platzieren
> oder umstellen, Wunder bauen und Kartenfunktionen zu nutzen
> für Soforteffekte oder Produktion oder andere Spielvorteile.
Und was macht man denn bei IWdZ mehr?
Ein grosse Unterschied ist doch, das man bei IWdZ in seinem Spielzug alle Aktionen macht die man machen will. Und bei Nations macht man jeweils 1 Aktion reihum.
Das führt zum einen, das die "gefühlte Downtime" viel geringer ist. Denn bei IWdZ kann's ja schonmal was dauern bis man wieder dran ist. Bei Nations geht das (sogar in der ersten Partie) sehr flott.
Das führt dann dazu das die Leute nicht 7 mal hin und her planen (ich bin auch so ein Spezialist für sowas) und während einer Spielrunde dann ggf auch mal taktiert wird. Welche Karte kauft man zuerst, baut man Militär, kauft man einen Krieg (bevor den jemand anders kauft), etc ... das was ich machen kann hängt während des Spielzugs halt auch davon ab was meine Mitspieler machen - es ist halt schon anders als IWdZ.
Die Autoren haben sich von vielen (uns bekannten) Spielen inspirieren lassen und verheimlichen das auch nicht.
Ich hab Nations 2 mal gespielt bisher (3 und 4 folgen hoffentlich unverzüglich) und das was ich für mich schon sagen kann ist: Es ist bei weitem nicht so "trocken" wie IWdZ und die Mechanismen sind viel eingängiger und erreichen am Ende etwas sehr ähnliches wie IWdZ (halt mit weniger Aufwand).
Das führt zumindest bei mir dazu das man sich mehr auf das Spiel konzentriert als auf die Mechanismen (wie es ja gerade in den ersten Partien IWdZ der Fall ist).
Atti
Btw: IWdZ ist eines der wenigen Spiele die bei mir eine "10" sind :-)
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 08:31
von ErichZann
Dem kann ich nur zustimmen, wir haben Nations gestern zu dritt gespielt und es ist einfach sehr viel eingängiger, ich bin kein grosser Fan von tta, da es mir einfach zu lang ist und mir auch die downtime auf die nerven geht, nations dagegen fand ich sehr gut, auch militärische Überlegenheit wird zwar auch belohnt aber nicht so stark wie in tta. Das einzige was ich mich immer frage, warum müssen diese Art Spiele immer so hässliches Grafikdesign haben...die Illustrationen sehen aus wie aus der Grundschule mit Holzstiften gemalt...das Spielbrett sieht aus wie mit WordArt gestaltet...dabei ist die Grafik auf der Schachtel echt toll...kopfschüttel
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 11:15
von ravn
Danke für die Entwarnungen. Dann bin ich mal auf meine erste richtige, weil komplette, Partie gespannt.
Nach dem Regelstudium war ich nur verblüfft nach dem Motto: (übertrieben formuliert) "Ok, das war es jetzt? Ein Civ-Spiel auf Kartenbasis auf dem Niveau von 7 Wonders?"
Weil "richtig viel" scheint man ja im Spiel nicht zu machen. Aber wenn es nicht kompliziert sein braucht, um dennoch herausfordernd Spass zu machen, dann gerne!
Cu / Ralf
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 11:30
von Spielehansel
Wie lange dauert denn eine Partie zu dritt ?
Spielehansel
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 11:39
von Duchamp
xfinkx schrieb:
> Das
> einzige was ich mich immer frage, warum müssen diese Art
> Spiele immer so hässliches Grafikdesign haben...die
> Illustrationen sehen aus wie aus der Grundschule mit
> Holzstiften gemalt...das Spielbrett sieht aus wie mit WordArt
> gestaltet...dabei ist die Grafik auf der Schachtel echt
> toll...kopfschüttel
Naja, das Cover ist eben ein einziges Bild, das in Ruhe gestaltet wird und das Aushängeschild im Laden ist. Aber 350 Karten mit 200 unterschiedlichen Illustrationen gehen dann doch sehr ins Geld.
Das ist letzttlich eine Auflagenfrage. Denn das Geld für den oder die Grafiker/in/nen muss eben auch erstmal verdient werden.
"Diese Art Spiele", wie du sie nennst, haben aber nun mal erstens viele unterschiedliche Karten, und wenden sich zweitens an eine eher kleine Intensivspieler-Klientel. Noch dazu hat der Grafiker die Aufgabe, sich an historische Vor-Bilder zu halten, muss also mehr recherchieren, Bilder heraussuchen, etc., als bei einem Spiel in generischem Mittelalter oder Fantasy-Setting, wo man dann eben flotter von der Hand weg arbeiten kann. Und diese historischen Bilder aus verschiedensten Quellen (Altes Ägypten, Mittelalter, Moderne) in einen einheitlichen, mehr malerischen Stil zu überführen, wäre nochmals aufwendiger ...
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 11:43
von Spielehansel
Hallo,
ach ja. Gibt es das Spiel auf Deutsch ?
Spielehansel
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 11:55
von Gerhard Ruckriegel
Ja,
ich hab es auf deutsch gekauft. Die 2 Essen-Promokarten gab es aber nur auf englisch.
bye,
Gerhard
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 13:19
von ErichZann
Das ist mir schon klar, aber ich kenne auch Fantasy und Scifi Spiele mit geringer Auflage...mit den Bildern könnte man ja noch leben aber wie man ein Layoutprogramm bedient und nen Bogen um Schlagschatten und Layout macht damit es nicht aussieht wie selbst gemacht das lernt man als Designer im ersten Semester...und das weiss ich...ich habs studiert. Schau dir mal Trajan zb. an und vergleich es mit einem Spiel wie Colloseum oder vergleiche Navegador mit Antike...ein hübsches Spielbrett ohne das es nach WordArt aussieht sollte man hinbekommen, das ist kein Hexenwerk!
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 13:20
von ErichZann
Mit erklären haben wir 3 1/2 Stunden gespielt, ich denke die 40 Minuten pro Spieler sind realistisch da das Spiel wirklich flott von der Hand geht.
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 13:24
von ErichZann
Meine Liste der Grafikdesign Katastrophen:
Antike
Trajan
Im Wandel der Zeiten
Nations
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 14:38
von Dirk Piesker
Leider hast Du die Nr.1 Katastrophen vergessen:
Heads of State (eggert)
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 15:21
von ErichZann
Okey das besitze ich nicht...muss ich mir mal auf BGG anschauen...:-D
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 15:52
von Attila
Hi,
WAS macht man denn "mehr" bei TtA?
Oder bei Civ/FFG?
Atti
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 15:55
von Attila
Hi,
Eine Provokante lag meinem Spiel bei (war mit in das Spiel eingepackt - hab ich durch Zufall gesehen: Grossfürstentum Finnland
Das es noch 2 Promos auf der Messe gab hab ich gar nicht gesehen. Schachtürke und Kremel hat ja jeder Spielbox-Leser schon.
Atti
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 15:57
von Attila
Hi,
Kann ich nicht nachvollziehen.
Atti
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 16:06
von ErichZann
Also dann tuts mir leid...und das hat nur bis zu einem gewissen Grad mit Geschmack zu tun sondern mit klaren Regeln im Grafikdesign, oder findest du einen Flyer von der Dönerbude gegenüber ästhetisch genauso gut wie ein Werbeflyer für ein gutes Restaurant die einen Grafiker dafür genommen haben?
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 16:30
von Gerhard Ruckriegel
Die 2 Promokarten gab es direkt am Asmodee-Stand, wenn man ein Nations dort gekauft hat.
bye,
Gerhard
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 16:46
von Scubaroo
Na, ich kann's ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen. Aber das liegt ja vielleicht daran, dass ich das nicht studiert habe ;-)
Aber mir gefällt der Stil von fast allen deinen genannten "Katastrophen" sehr. Hat vielleicht doch mit Geschmack zu tun und es gibt nicht nur die einen "klaren Regeln im Grafikdesign"..... aber was weiss ich schon.
[OT] Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 16:56
von Volker L.
Attila schrieb:
>
> Hi,
>
> Eine Provokante lag meinem Spiel bei
Freud'scher Vertipper? :-D
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 17:07
von Volker L.
Scubaroo schrieb:
>
> Na, ich kann's ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen.
+1
Aber
> das liegt ja vielleicht daran, dass ich das nicht studiert
> habe ;-)
>
> Aber mir gefällt der Stil von fast allen deinen genannten
> "Katastrophen" sehr.
Jau, gerade Trajan finde ich von der grafik her ziemlich
gut.
> Hat vielleicht doch mit Geschmack zu tun
> und es gibt nicht nur die einen "klaren Regeln im
> Grafikdesign"
Ist sicherlich auch eine Frage, wie man die Prioritäten
setzt. Ich halte Übersichtlichkeit für wichtiger als
Ästhetik (was natürlich nicht heißen soll, dass letztere
unwichtig wäre), und da ist mir eine etwas sparsamere
und nüchternere Grafik mit klar erkennbaren und leicht
unterscheidbaren Symbolen und Farben deutlich lieber
als eine hoch künstlerische Malerein im Renaissance-Stil.
xfinkx mag das vielleicht anders sehen.
Gruß, Volker
P.S. Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 17:17
von Volker L.
Volker L. schrieb:
>
> Ist sicherlich auch eine Frage, wie man die Prioritäten
> setzt. Ich halte Übersichtlichkeit für wichtiger als
> Ästhetik (was natürlich nicht heißen soll, dass letztere
> unwichtig wäre), und da ist mir eine etwas sparsamere
> und nüchternere Grafik mit klar erkennbaren und leicht
> unterscheidbaren Symbolen und Farben deutlich lieber
P.S.
ja, mir ist schon klar, dass bei den Waren die beiden
verschiedenen Amphoren (Wein und Öl?) in dieser Hinsicht
nicht gelungen sind.
Re: Nations - wie ist es?
Verfasst: 29. Oktober 2013, 17:59
von ErichZann
Gutes Grafikdesign zeichnet sich durch übersichtlichkeit aus muss aber trotzdem nicht aussehen wie mit WordArt erstellt...sagt mal ihr habt doch auch andere Spiele oder? da muss man doch einen Unterschied erkennen *kopfschüttel*