Anzeige

[PEEP] Elysium

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
Benutzeravatar
faki
Kennerspieler
Beiträge: 398

[PEEP] Elysium

Beitragvon faki » 22. März 2015, 17:03

Hier mein erster PEEP in diesem Forum...ich hoffe, er gefällt :-)

Erwartungshaltung

Sehr hoch :-) Splendor und Black Fleet von den Space Cowboys haben mich voll überzeugt und sind für mich rundum gelungene Spiele. Daher war ich von der ersten Minute, in der ich eine Info über ein bevorstehendes neues Spiel der Cowboys „in den Händen hielt“ voller Vorfreude...insbesondere, weil mir persönlich das „Setting“ mit griechischen Göttern absolut liegt.

Preis: Der Preis liegt aktuell bei um die 40 EUR

Schachtel Cover :Schon das Cover der Schachtel finde ich toll und es stimmt auf den in der Schachtel befindlichen Inhalt und die Thematik des Spieles perfekt ein.

Spielmaterial: Das Material besteht u.a. aus schön und funktional gestalteten Goldmünzen, Siegpunktplättchen, Ehrenpunktplättchen, Bonusplättchen, Zugreihenfolgescheiben, einem Epochenmarker.

Es gibt weiterhin Spielertableaus zur Aufnahme des eigenen Goldes, der eigenen Siegpunktmarker, der Ehrenpunkteplättchen und der vier verschiedenfarbigen Säulen (jeder Spieler verfügt über den gleichen Satz verschiedenfarbiger Säulen) mit deren Hilfe man Karten nimmt.

Weiterhin gibt es einen Tempel (Giebel + Unterbau), ein Orakel dass nur unter Einsatz einer Götterfamilie zum Einsatz kommt und vier Aufghabenkarten.

Was mir sehr gut gefällt: Es gibt für jeden Spieler eine Spielhilfe-Karte anhand derer man jederzeit die Punkte für die Endwertung nachvollziehen kann. Zudem gibt es Aufkleber für die Säulen, das soll farbenblinden helfen die Säulenfarben (rot, grün, blau, gelb) unterscheiden zu können.

Neben der Spielregel (an deren Ende die Autoren und die Grafiker der Karten ausführlich zu Wort kommen, find ich klasse!) die sehr gut strukturiert und aufgebaut ist gibt es noch ein Beiheft mit Erläuterungen zu den (Familien)Karten. Ganz toll gefällt mir persönlich, dass jede einzelne Karte (neben der Funktionsbeschreibung) eine Erläuterung über ihren „Hintergrund“ hat. Mir macht es einfach schon sehr viel Spaß jede einzelne Erläuterung zu lesen.

Zu GUTER letzt: 168 Familienkarten von 8 Götterfamilien. Von jeder Götterfamilie gibt es also 21 Karten. Diese Karten sind das zentrale Spielelement bei Elysium. Auf der einen Seite zeigt jede Karte einen Bürger. Auf der anderen Seite zeigt jede Karte: Farbe und Symbol der Götterfamilie zu der sie gehört, einen von drei möglichen Rängen (es gibt die Ränge 1 bis 3), ein oder zwei Säulensymbole die vorgeben welche Säulen man in dem Moment noch zur Verfügung haben muss, wenn man diese Karte aus der Agora (dem Markt) nehmen will und eine Aktion zu unterschiedlichen Zeitpunkten genutzt werden können.

Die Karten wurden von 8 unterschiedlichen Grafikern/Illustratoren entworfen. Das gefällt mir persönlich auch sehr gut und obwohl jeder Grafiker(in) seinen eigenen Stil hat wirken die Karten in Summe doch sehr harmonisch.

Spielablauf

Zunächst sucht man sich aus den 8 Familien fünf aus mit denen man spielt (in der Spielanleitung gibt es eine Empfehlung für die allererste Partie). Die Familienkarten aller fünf Familien werden gemischt. Gespielt wird über fünf Epochen, jede Epoche geht über vier Runden. Am Ende jeder Epoche werden Mythen gebildet. Zu Beginn jeder Epoche werden in der Agora dreimal so viele Familienkarten ausgelegt wie Spieler teilnehmen + 1 zusätzliche (bei vier Spielern also 13 Karten). Die übrigen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel.

Unter dem Tempelgiebel liegen die zur Spieleranzahl passenden Aufgabenkarten aus. Da auf dem Tempelgiebel die vier verschiedenen Säulenfarben abgebildet sind ist jede Aufgabe einer Säulenfarbe zugeordnet. Eine Aufgabekarte zeigt an, wieviel Gold und Siegpunkte der Spieler erhält und wieviel Karten der maximal ins Elysium übergehen lassen darf.

Neben dem Tempel mit den Aufgabenkarten und der Agora mit den Familienkarten hat jeder Spieler ein Spielertableau vor sich liegen. Zunächst wird der Startspieler ausgelost. Er erhält die Zugreihgenfolgescheibe 1, der im Uhrzeigersinn folgende Spieler die 2 usw. Nun bekommt jeder Spieler sein Ausgangsmaterial: So viele Siegpunkte wie seiner Zugreihenfolge-Scheibe entsprechen, vier Gold und ein Set aus vier unterschiedlich farbigen Säulen. Wichtig: Der Bereich über dem eigenen Spielertableau wird als Sphäre bezeichnet, der Bereich unterhalb des Tableaus Elysium.

Übrige Goldmünzen, Siegpunkte, Rimge für einmalige Effekte sowie Bonusplättchen für die Mythen eines Ranges und der fünf Familien mit deren Karten gespielt wird werden beiseite gelegt.

Nun beginnt das Spiel.

Der Spieler der an der Reihe isst, muss sich eine Karte aus der Agora oder eine Aufgabenkarte nehmen. In den insgesamt vier Runden einer Epoche MUSS jeder Spieler drei Familienkarten und eine Aufgabenkarte nehmen. Immer wenn man eine Karte nimmt, muss man eine seiner Säulen von seinem Tableau entfernen. Das muss nicht zwangsläufig die Säulenfarbe sein, die die Karte zum „Erwerb“ vorsieht. Man kann zB eine Familienkarte nehmen, für die man eine grüne Säule benötigt (wenn man noch eine grüne Säule vor sich stehen hat) aber dann eine rote Säule abgeben. Dies tut man wenn man zB auf eine andere Karte in der nächsten Runde spekuliert, die ebenfalls eine grüne Säule erfordert.

Timing ist hier, insbesondere beim „Erwerb“ der Aufgabenkarten wichtig. Da es nur vier Aufgabenkarten gibt muss man schon aufpassen, dass man nicht in der letzten Runde noch die Aufgabenkarte nehmen muss und dann nicht die passende Säule vor sich stehen hat. In diesem Fall nimmt man sich dennoch die verbliebene Aufgabenkarte, dreht sie aber auf die Rückseite und legt sie an sein Tableau an. Man bekommt dadurch einfach weniger Punkte, Gold, Übergänge ins Elysium als wenn man die Aufgabenkarte mit einer noch vorhandenen und erfoderlichen Säule genommen hätte.

Bei den Familienkarten verhält es sich genauso. Man nimmt eine passende (sofern noch über ein/zwei passende Säulen verfügt) Karte und legt sie in seine Sphäre. Sollte man in der vierten Runde keine zu den noch zur Verfügung stehenden Karten mehr passende Säule bsitzen nimmt man sich dennoch eine Karte und legt sie auf die Rückseite. Diese Karte zählt jetzt als Bürger.

Jede Karte verfügt über eine Aktion die zu unterschiedlichen Zeitpunkten genutzt werden können (wobei man Karten nur nutzen kann, so lange sie in der eigenen Sphäre liegen): Sofort (in dem Augenblick, wo man sie nimmt und in seine Sphäre legt), einmal pro Epoche, einmal im Spiel, beim Übergang ins Elysium.
So werden vier Runde gespielt bis jeder drei Familienkarten und eine Aufgabenkarte hat.

Dann werden Mythen gebildet, Karten können in Elysium übergehen.

Jeder Spieler kann nun maximal soviel Karten aus seiner Sphäre ins Elysium übergehen lassen, wie dies seine aktuelle Aufgabenkarte zuläßt. Einen Übergang muss er mit Gold bezahlen: Nämlich so viel, wie der Rang der Karte (1 bis 3) angibt. Auch in dieser Phase können eventuell Aktionen von bestimmten Karten zum Zug kommen. Man kann übrigens auch Bürger (umgedrehte Familienkarten) ins Elysium übergehen lassen und so seine Mythen zu vervollständigen. Das kostet am Ende aber -2 SP pro Bürger der im Elysium liegt.

Man versucht im Elysium nun Mythen eines Ranges oder Familienmythen zu bilden. Mythen eines Ranges sind Karten unterschiedlicher Familien die alle denselben Rang besitzen, können also aus maximal fünf Karten bestehen. Familienmythen sind Karten ein und derselben Familie aber unterschiedlichen Ranges, können also aus maximal drei Karten bestehen. Sobald ein Spieler einen Familenmythos als erster vollendet erhält er einen Bonus Chip im Wert von 5 SP, der dies also 2. tut einen Chiop im Wert von 2 (das kann auch derselbe Spieler sein). Sobald ein Spieler einen Mythos eines Ranges mit mindestens zwei Karten gebildet hat, erhält er den Bonus Chip des entsprechenden Ranges...so lange, bis jemand den Mythos dieses Ranges mit mehr Karten gebildet hat. Sobald also jemand den Mythos eines Ranges mit 5 Karten gebildet hat, ist ihm dieser Bonus Chip nicht mehr zu nehmen.

Nach Ablauf der fünf Epochen kommt es zur Schlusswertung. Nun erhält jeder Punkte für die Mythen die er gebildet hat, vorausgesetzt sie bestehen jeweils aus mindestens zwei Karten. Einzelne Karten bringen keine Punkte. Wichtig sind bei der Schlusswertung die Karten mit den soigenannten Chronos Effekten (Sanduhr Symbol). Diese könne zum Schluss, richtig eingesetzt, nochmals richtig viele SP bringen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Puuuhh...jetzt hab ich doch länger ausgeholt ! :-)

Und, was taugt`s ?

Ich finde das Spiel klasse und rundum gelungen ! Es ist sehr spannend, weil man natürlich versucht an die für einen besten Karten/Aufgaben zu kommen...und immer hofft, dass einem die Vorderleute nichts wegschnappen. Man kann versuchen eine Strategie durchzuziehen, hat aber auch Möglichkeiten zu reagieren wenn diese nicht aufgeht. Zudem verfügt es über eine hohe Variabilität durch die acht Familien. Auch sollte man immer auf die Sphären und Elysien seiner Mitspieler achten, insbesondere das Wetteifern um Bonus Plättchen sollte hier nicht außer acht gelassen werden. Das Material ist sehr schön, die Karten sind grafisch wirklich toll gestaltet. Die Kartentexte sind ein wenig klein...aber die benötigt man allerspätestens nach der dritten Partie (bei den allermeisten Karten schon im Laufe der ersten Partie) nicht mehr, denn die Symbole erklären deren Funktionen ausreichend genug.

Also, ich freue mich schon auf viele weitere Partien Elysium. Die Space Cowboys haben mich wahrlich nicht enttäuscht !

Benutzeravatar
Fridulin
Kennerspieler
Beiträge: 136

Re: [PEEP] Elysium

Beitragvon Fridulin » 22. März 2015, 18:12

Vielen Dank für den sehr ausführlichen Peep! Klingt auch für mich phantastisch. Die Space Cowboys scheinen es ja wirklich drauf zu haben. Werde es mir bald kaufen, wenn der Preis ein wenig nach unten gesenkt wird. 40 Euro finde ich doch ein wenig happig.

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Re: [PEEP] Elysium

Beitragvon Braz » 22. März 2015, 19:45

Wow. Auch von mir vielen Dank für das sehr ausführliche PEEP.
Das klingt ja wirklich nicht schlecht....mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt ;-)

Benutzeravatar
freak
Kennerspieler
Beiträge: 1105

Re: [PEEP] Elysium

Beitragvon freak » 22. März 2015, 20:44

Habe das Spiel auch gestern gespielt und bin auch begeistert davon.
Anspruchsvoller wie Splendor und Black Fleet, der Mechanismus zum Karten nehmen ist sehr gelungen und durch die vielen Völker ist Abwechslung gesichert. #

Rundum gelungen!

Benutzeravatar
guidoku
Kennerspieler
Beiträge: 473

Re: [PEEP] Elysium

Beitragvon guidoku » 23. März 2015, 17:31

Kann auch nur Gutes berichten. Daumen hoch von mir. Ein spielerisch und graphisch sehr gelungenes Spiel. Es macht einfach Spaß. Es ist nicht zu leicht und auch nicht zu schwer und eignet sich meiner Meinung auch für Wenigspieler. Wenn man erst einmal eine Partie gespielt hat und die Abläufe verinnerlicht hat gehts von allein. Ich hoffe das es in Zukunft noch eine Erweiterung in Form neuer Karten gibt.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 46 Gäste