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The Game

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Zäsar
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The Game

Beitragvon Zäsar » 5. Juni 2015, 16:34

Seit einigen Wochen verfolge ich gespannt die positive Berichterstattung über THE GAME. Immerhin wurde das Spiel sogar zum SdJ nominiert und hat damit alles hinter sich gelassen, was z.B. in Essen von den Spielern auf die bekannte Fairplay-Liste gewählt wurde (nein, Spiele von dort finden sich auch kaum unter den nominierten Kenner-Spielen). Jetzt lese ich in der neusten Spielbox, THE GAME sei ein spannendes Drama. Ein anderer Kritiker schreibt hingegen, es sei eine Art Patiencelegen mit mäßigem Spielreiz.

In unseren Spielrunden scheitert das Spiel von Anfang an daran, dass es so einfach - und für uns fast unumgänglich ist, die Grundregel zu umgehen: Gib nicht bekannt, was du für Karten hast. Das tut bei uns nie jemand, aber kaum reet einer vom Ende des 2. Weltkriegs weiß jeder, er hat die 45. Und dann kommen die ganzen verdeckten Infos mit Geburtstagen, Weihnachten usw. Jeder weiß dann immer alles, es gibt keinerlei verdeckte Informationen, eil natürlich keiner so dumm ist, diese Tricks nicht anzuwenden. Durch die Blume kann man einfach immer alles sagen. wer sollte es verbieten und wer sollte regeln, was verboten ist? Und das Spiel scheitert dann völlig. Immer. Ohne Ausnahme. Sozusagen unspielbar.
Seither fragen wir uns, wie es kommt, dass ein Spiel so gehypt werden kann, dessen Grundregeln sich schon selbst nicht gegen die Spieler behaupten können.

Wie geht es euch da?

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Twixtim
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Re: The Game

Beitragvon Twixtim » 5. Juni 2015, 17:17

Nun, "The Game" lebt natürlich - genau wie z.B. auch "Hanabi" - sehr stark davon, wie streng man die Regeln auslegt.

Wenn Ihr alle möglichen Verfahren anwendet, um den Zahlenwert "um die Ecke" eben doch konkret anzugeben, sinkt der Spielspaß natürlich deutlich.

"The Game" sollte man meiner Meinung nach ohne allzu eindeutige Hinweise spielen. Es ist ja nun auch wirklich kein trockener Strategiehammer, sondern ein lockeres Spaßspiel.


Tim

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peer

Re: The Game

Beitragvon peer » 5. Juni 2015, 17:27

Hi,
ich finde die Regel eindeutig: Keine konkreten Kartenwerte nennen, heißt "keine konkreten Kartenwerte nennen". Das schließt Codes, andere Sprachen oder nonverbale Mitteilungen, Gebärdensprache und Ausdruckstanz mit ein. Das ist so wie wenn man bei Pandemie die Karten vor einen Spiegel hält oder auf Facebook teilt und das rechtfertigt, dass man die ja nicht direkt zeigt (sondern nur hochlädt). Wer sich da rechtfertigen muss, weiß ja, dass er schummelt. Das kann man dem Spiel aber nicht vorwerfen.
Alle kooperativen Spiele lassen sich durch schummeln aushebeln und machen dann keinen Spaß mehr.

ciao
peer

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l8xx
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Re: The Game

Beitragvon l8xx » 5. Juni 2015, 20:54

Blöd gesagt: Es zwingt euch niemand bei diesem Spiel Spass zu haben. Wenn ihr mit dieser indirekten Weitergabe von Infos keinen Spass habt, dann spielt es auch nicht so.

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Axel Bungart
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Re: The Game

Beitragvon Axel Bungart » 5. Juni 2015, 22:11

Ich frage mich gerade, ob Du das ernst meinst, ob ob das 'ne ziemlich gute Satire ist?

Gruß
Axel
Gruß
Axel

Heute schon im www.reich-der-spiele.de gestöbert?

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Jackofheart
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Re: The Game

Beitragvon Jackofheart » 5. Juni 2015, 23:23

Ich verstehe diesen Beitrag auch nicht. In meinen Runden sprechen wir ab, was wir dürfen und was nicht. Und jeder hält sich daran.

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Zäsar
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Re: The Game

Beitragvon Zäsar » 6. Juni 2015, 06:52

Erstmal ein kleines, wirklich nett gemeintes Dankeschön für das Wort "gut", das du vor das Wort "Satire" gesetzt hast.
Ich frage mich nun allerdings tatsächlich, warum du meinen Beitrag für einen satirischen Beitrag hältst.
Sorry, wenn ich polemisch gewesen sein sollte. Ich versuche es nochmal sachlich.
Im Gegensatz zum von mir hochgeschätzten HANABI, fordert THE GAME ein Mindestmaß an Kommunikation und Informationsaustausch. Die Spielregel trägt dem Rechnung, indem sie untersagt KONKRETE Zahlennennungen zu vollziehen, aber explizit ermutigt, sich doch irgendwie kommunikativ und kooperativ behilflich zu sein, um die gestellte Aufgabe gemeinsam zu lösen. Gerade darin liegt ja irgendwie auch der Spaß. "Helft mir doch, was soll ich denn jetzt tun?" Das ist ja eigentlich wirklich schöne, "dramatische" Unterhaltung. Und ohne genau diese verborgene Kommunikation schafft man es bei THE GAME wohl auch nicht, oder sieht das jemand anders? Spielt es wirklich jemand schweigend?
Bei HANABI gibt es demgegenüber die spielimmanente und durch die Spielregel auch einwandfrei transportierte Möglichkeit, es wirklich (quasi wortlos) und hinweisfrei zu spielen. HANABI fordert also NICHT etwas, das es gleichzeitig verbietet. HANABI kann man also nur "kapputtspielen", wenn man gegen die Regeln verstößt. Damit entspricht es auch den hohen Anforderungen, die seitens der Jury in den letzten Jahren gesetzt wurden, um zu verhindern, dass Spiele empfohlen oder ausgezeichnet werden konnten, die durch ihr Spielmaterial oder durch die Regeln den Kern einer Spielidee konterkarierten (ausführlich diskutiert wurden hier nach meiner Erinnerung etwa unterscheidbare Holzmaserungen von Chips, die dazu führten, dass eine schöne Spielidee ihre Spielbarkeit und damit ihren inneren Gehalt verlor.)
HANABI hält in meinen Augen, was THE GAME nur vorgeben und behaupten kann.
Dass unsere Spielrunden THE GAME tatsächlich nur als Satire auf ein Kooperationsspiel wahrnehmen können, liegt daran, dass wir die Regel befolgen und eben kooperativ, ohne konkrete Zahlennennungen versuchen, uns zu helfen. Und da lässt es sich einfach nicht verhindern, dass einem mal wieder beiläufig der Satz rausrutscht, dass aller guten Dinge ... na was wohl ... (oh, Du hast die 3 auf der Hand, ja ...) sind ... und dass die Twin Towers doch nochmal am wievielten September attackiert wurden ... und Mensch, ich hätte schon wieder fast vergessen, wann Inge Geburtstag hat .... Warum sollte man sich nicht kooperativ durch solches Gerede helfen, das die Spielregel ja nicht nur nicht verbietet, sondern geradezu nahelegt. Und wie sollte man es überhaupt regeln und vorher absprechen, wo man die Grenze zwischen erlaubten und unerlaubten Kommentaren und Hinweisen zieht? Das ist eher die Quadratur des Kreises, den man nur umgehen kann, wenn die Spieler-Community schon aus ihrem Insiderinstinkt heraus einig ist, was man bei so einem Spiel halt eben nun mal nicht darf. Mein Onkel Otto sagt dann trotzdem wieder irgendwas, das klar macht, was er auf der Hand hat, auch wenn wir ihm verboten haben, das Wort "Woodstock" nochmal auszusprechen, dieser alte 68ER ...
Bleibt meine kritische Frage: warum sollte man ein Spielsystem, das aus sich selbst heraus niemals leisten können wird, was bei HANABI super funktioniert, für empfehlenswerter halten als ein Memory mit (versehentlich) gezinkten Holzkartenmaserungen?
Ich denke, wer Spiele mit denselben Maßstäben bis in den Nominierungshimmel hypt, die er bei anderen Spielen dazu heranzieht, um zu begründen, warum sie nicht mal empfehlenswert sein dürfen, der bemüht sich nicht einmal darum ein faires Spiel zu spielen.
Deshalb finde ich eine kritischere Auseinandersetzung mit THE GAME wünschenswert. Und wer's trotz aller grundlegenden Mängel hinbekommt, es gerne zu spielen, soll das natürlich von Herzen gerne tun. (Das klappt bei den besagten Holzmaserungen auf den Chiprückseiten ja auch irgendwie, dass man sie ignoriert und tierisch Spaß dran hat.)
Ok, der letzte Abschnitt meiner Argumentation war jetzt doch vielleicht wieder etwas satirisch. Nichts für ungut. Ich liebe ja das Kontroverse hier in diesem Forum 😊

Euer Zäsar

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hannes
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Re: The Game

Beitragvon hannes » 6. Juni 2015, 09:49

Wir spielen The Game so, dass ich den Mitspielern einzig mitteilen darf, welchen Stapel sie bitte meiden möchten, weil ich dort eine gute Fortsetzung hätte.
Das funktioniert dann halt oft nicht richtig, weil dann alle Stapel durch die Mitspieler als blockiert angemeldet sind.

Ins Hauptspiel ein weiteres Spiel mit Umschreibungen der Zahlenwerten einzubauen, sind wir noch nie gekommen. Aber warum eigentlich nicht?
Wer Spass daran hat, kann ja gleich mit offenen Karten spielen und gemeinsam beraten, auf welchen Stapel der Mitspieler welche Karte legen soll. Ich vermute, dass es trotzdem nicht immer möglich sein wird, das Spiel zu gewinnen.

Auf die Liste der Nominierten hätte ich The Game aber auch nicht gesetzt.

Den grössten Wiederspielreiz übt auf uns von den neuen Familienspielen immer noch Da Luigi aus. Schade, dass es nicht mal auf der Empfehlungsliste auftaucht.

hannes

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peer

Re: The Game

Beitragvon peer » 6. Juni 2015, 09:52

Hi,
nach der Logik, ist es auch erlaubt bei Skat zu sagen "Oh, jetzt hab ich mich aber gepieckt!" oder "Oh, mein Herz!"

Mit anderen Worten: Ihr spielt es schlicht falsch. Das ist OK, wenn es euch so besser gefällt. Aber wenn ihr es deswegen nicht mögt, kann man das dem Spiel nicht vorwerfen.

ciao
peer

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Re: The Game

Beitragvon Zäsar » 6. Juni 2015, 16:57

Hallo Hannes und Danke! Genau darauf wollte ich hinaus: Man kann das Spiel gleich mit offenen Karten spielen. Dann erspart man sich das Gerede über historisches Zeug, mit dem man den Mitspielern sowieso REGELKONFORM mitteilen kann, wer welche Karten hat. That's it. Und Du hast völlig Recht: Ob man dann gewinnen kann, ist letztlich immer noch völlig offen, denn das ist dann nur noch eine Frage der Reihenfolge, in der die Karten ins Spiel kommen. Munteres Kartenaufdecken für ganz und gar Anspruchslose.
Und jetzt meine Meinung dazu: Man könnte auch alle Karten auf den Boden werfen und hoffen dass verschiedene Spieler die richtigen Karten zum richtigen Zeitpunkt wieder aufheben. Da wäre dann wenigstens die Bewegung originell ...
Und ich geb Dir abschließend nochmal Recht: Schade um die vielen tollen Spiele des Jahrgangs, die im Schatten eines unsinnigen Hypes ein unbeachtetes Schattendasein fristen. Ich finde es einfach schade um das Kulturgut Spiel, wenn den Familien, Normalverbrauchern und Gelegenheitsspielern sowas Einfältiges dann auch noch als Jahrgangshöhepunkt verkauft wird. Als ob alle Verlage das ganze Jahr über nichts spielbares zustande brächten ... die müssen sich doch alle völlig veräppelt fühlen ...

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Re: The Game

Beitragvon Zäsar » 6. Juni 2015, 17:23

Erstmal Einspruch: wir spielen THE GAME schlichtweg vollkommen richtig und regelkonform. Wir halten uns strikt an alle Regeln und wachen darüber, dass keiner davon abweicht. Wir brechen keine Regel. Und wir spielen ernsthaft, um zu gewinnen.

Ich bin ja kein wirklicher Skatfreak. Aber nach meiner Kenntnis kann es ziemlich nach hinten los gehen, wenn man da seine Kartenhand einfach mal vorab oder zwischendurch bekannt gibt. Man lässt es besser. Und außerdem könnte ja sogar ein gekonnter, fieser Bluff hinter diesem Verhalten stecken, den man schon gleich gar nicht glauben sollte.... "ach, und warum sagst du dann, du hättest Herz?""Tja, dein Pech. Mein Stich."
Spiele dieser Qualität halten eben gerade diesen Konflikt zwischen Gewissheit und Ungewissheit aus. Ja, sie spielen sogar damit.Und auch einem tollen kooperativen Spiel wie HANABI gelingt das. THE GAME scheitert kläglich an dieser Mindestanforderung für ein spielbares Spiel.

Mit anderen Worten: Skat ist kein (rein) kooperatives Spiel. Dort können Informationen und Pseudoinformationen - wie bei vielen guten kompletten Spielen - gerade das kommunikative Salz in der Suppe sein, mit dem man sich sogar Vorteile erschleichen kann, um selber gegen andere zu gewinnen.

Wenn ich bei THE GAME aber beiläufig nach dem heutigen Datum frage, dann profitieren wir alle davon. Wir kooperieren. Es dient UNSEREM Spielziel, wenn wir ganz rational vorteilsoptimierend das Spiel MIT SEINER EIGENEN REGEL an die Wand spielen. Jeder hat gleich viel davon. Und niemand auf der Welt könnte es verbieten, denn eine solche Spielregel kann für dieses Spielsystem, das Kommunikation voraussetzt eben wohl gar nicht geschrieben werden. THE GAME hat auch unsere Spielrunden geblendet mit einer faszinierenden Idee. Aber diese Idee funktioniert nur, wenn man sie nicht mit ihren eigenen Widersprüchen aushebelt.

Aber bitte nicht böse sein über die Arroganz, die da aus meinen Worten klingt. Das ist nur meine kleine Minderheitenmeinung. Das Spiel ist schließlich nominiert...und bis jetzt hat sich ja hier auch noch niemand in meinem Sinne über das Spiel geäußert. Es scheint doch was richtig Tolles zu sein...

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hannes
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Re: The Game

Beitragvon hannes » 6. Juni 2015, 18:23

> Und ich geb Dir abschließend nochmal Recht: Schade um die
> vielen tollen Spiele des Jahrgangs, die im Schatten eines
> unsinnigen Hypes ein unbeachtetes Schattendasein fristen. Ich
> finde es einfach schade um das Kulturgut Spiel, wenn den
> Familien, Normalverbrauchern und Gelegenheitsspielern sowas
> Einfältiges dann auch noch als Jahrgangshöhepunkt verkauft
> wird. Als ob alle Verlage das ganze Jahr über nichts
> spielbares zustande brächten ... die müssen sich doch alle
> völlig veräppelt fühlen ...

Also, einfältig finde ich The Game nicht. Wir spielen es auch hin und wieder gerne.
Immerhin bringt dieses Spiel für eine Viertelstunde Leute zusammen, die sich überlegen müssen, wie sie es gewinnen können. Und offensichtlich kann man sich auch über Kooperationsvarianten Gedanken machen.

Auf die Empfehlungsliste hätte ich es schon gesetzt.

hannes

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peer

Re: The Game

Beitragvon peer » 6. Juni 2015, 18:27

Hi,
Einspruch ;-)
Es steht IIRC auch nciht drin, dass ihr eure Zahlen nicht aufschreiben dürftet. Es ist nur verboten, die zu nennen oder seine Karten zu zeigen.
Es ist bei den Regeln von Siedelrn nach übrigens auch nicht verboten einen Zwölfseitigen Würfel extra zu würfeln. Ich glaube auch nicht, dass drin steht, dass man keine Karten klauen darf. Oder dass man keine eigenen Karten von zu Hause mitbringen darf. Macht ihr das auch so? ;-)

Das Prinzip ist: Keine Werte nennen. Egal wie. So ist das Spiel gedacht. Natürlich lässt sich die Regel aushebeln, wenn man will. Das gilt aber für jede Regel. So steht bei der Regel von Hanabi Deluxe, dass man seine eigenen Steine nicht sehen darf. Von fühlen steht da aber nix. Also kann man die Steine durch Fühlen ertasten und hat plötzlich ein ganz anderes Spiel. Oder man heuert jemanden an, der einen sagt, welche Karte man nehmen soll. Denn es ist ja nur den Mitspielern nicht verboten zu reden.

Wenn man The Game spielt wie ihr es tut, weird ein anderes Spiel daraus, nämlich eine Art Tabu-Version. Das kann man aber den Spiel nicht vorwerfen - oder wie würdest du die Regel formulieren, so dass man wirklich keine Zahlen nennen darf (auch nicht verklausuliert)?

ciao
peer

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Thomas Reh
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Re: The Game

Beitragvon Thomas Reh » 6. Juni 2015, 18:48

Hallöle,

tut ihr the Game bitte den Gefallen, es nicht mehr zu spielen. Ich bekomme von ihm dauernd Emails, dass es keine Lust mehr auf solche Partien hat. :-)

Gruss
Thomas

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Axel Bungart
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Re: The Game

Beitragvon Axel Bungart » 7. Juni 2015, 00:25

Lieber schreibfreudiger Zäsar,

die anderen haben es ja im Grunde schon gesagt: Ihr umkurvt die Regeln, versucht besonders kreativ zu sein, in dem Ihr Synonyme für markante Zahlen findet, was Euch sogar gelingt. Dann weiß jeder genau, was der andere meint. Und dann wunderst Du Dich wortreich, dass Euch das Spiel keinen Spaß macht? Das fand ich satirisch schon sehr gelungen, auch wenn es wohl eher ernst gemeint war. (?) In der Juristerei nennt man das wohl Umgehungstatbestand.

Also: Sucht nicht nach Auswegen, sondern haltet Euch an die Regeln und vor allem an deren [b]Intention[/b], dann macht das Spiel auch Spaß.

Noch eine Bitte: Wenn Du mir dazu noch antworten möchtest, dann bitte auf weniger als zehn Zeilen, denn alles danach lese ich eh nicht mehr.

Gruß
Axel
Gruß
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Admivo
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Re: The Game

Beitragvon Admivo » 7. Juni 2015, 01:40

Hallo Zäsar,

es wundert mich nicht, daß das Spiel Euch keinen Spaß macht. Warum? Ganz einfach, weil Ihr schummelt. Man darf keine konkreten Zahlen nennen. Bloß weil Ihr die Zahlen nicht aussprecht, sondern umschreibt, bleiben es doch trotzdem noch konkrete Zahlen. Das ist somit gegen die Regel und macht das Spiel kaputt und deshalb kann ja auch gar kein Spaß aufkommen.
Das ist bei Hanabi aber auch nicht anders. Auch da kann ich schummeln, indem ich versteckte Hinweise gebe. Ich könnte z.B. sagen: "Du hast links eine 2, daneben ist übrigens auch noch eine 2...", oder "Kennst Du die Vorfahrtsregel bei gleichrangigen Straßen?".

Man kann bei allen kooperativen Spielen schummeln, das Spiel kann sich ja nicht wehren (mal abgesehen von Jumanji... :-) )
Wenn man es übertreibt, macht es keinen Spaß mehr, aber das muß jede Gruppe für sich selbst entscheiden.

Mein Tipp für "The Game": Spielt es einfach nicht mehr oder versucht es mal regelkonform zu spielen, vielleicht macht es Euch ja dann doch Spaß.

Gruß Admivo

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Zäsar
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Re: The Game

Beitragvon Zäsar » 7. Juni 2015, 05:37

Hallo Axel,

ok, weniger als zehn Zeilen.

Ich wundere mich nicht drüber, dass THE GAME keinen Spaß macht, wenn man es regelkonform aushebelt. Ich wundere mich, dass ein Spiel, das sich so aushebeln lässt, Zugang in den Olymp der besten Spiele des Jahrgangs erhält. Da meint man doch, es gäbe tatsächlich untre den tausend Neuerscheinungen nichts Spielbareres.

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Gernspieler
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Re: The Game

Beitragvon Gernspieler » 7. Juni 2015, 07:40

Also,
Auch wenn ich bei The Game etwas befangen bin, möchte ich nach all dem geballtem Unsinn mal was dazu sagen:

Wenn ihr von vornherein solche ,für mich ,fragwürdigen verbalen
Andeutungen zulässt, dann sind das für mich Hausregeln.
Und dann sprichst du von aushebeln?
Sorry, das ist für mich eine Lachnummer.
Spielt es nach den Regeln, oder noch besser, lässt es.
Dein ganzer Thread , lieber Zäsar, ist Nonsens
Und entschuldige meine harschen Worte.
Bleibt doch einfach bei Hanabi und diskutiert nicht.


Der Gernspieler

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peer

Re: The Game

Beitragvon peer » 7. Juni 2015, 08:38

Hi,
Zäsar schrieb:
>
> Hallo Axel,
>
> ok, weniger als zehn Zeilen.
>
> Ich wundere mich nicht drüber, dass THE GAME keinen Spaß
> macht, wenn man es regelkonform aushebelt. Ich wundere mich,
> dass ein Spiel, das sich so aushebeln lässt, Zugang in den
> Olymp der besten Spiele des Jahrgangs erhält. Da meint man
> doch, es gäbe tatsächlich untre den tausend Neuerscheinungen
> nichts Spielbareres.

Jedes Spiel lässt sich aushebeln. Und kooperative ganz besonders.
Das gilt auch für Hanabi, Siedler oder Monopoly.
ciao
peer

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Scubaroo

Re: The Game

Beitragvon Scubaroo » 7. Juni 2015, 18:50

Also du meinst das wirklich ernst, gell?
Ich kanns kaum fassen!

Aber man muss ja auch nicht alles fassen können.

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Axel Bungart
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Re: The Game

Beitragvon Axel Bungart » 7. Juni 2015, 21:11

Ja, das ist ja immer Ansichtssache. Und die Entscheidungen der Jury gehören ja gerade hier im Forum zu den am wenigsten verstandenen der Spielkultur.
Aber das hat nichts damit zu tun, dass man eine Spielregel manipulieren kann, wenn man es will. Da muss man schon mal bei sich selbst anfangen.

Gruß
Axel
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Axel

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Thygra
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Re: The Game

Beitragvon Thygra » 8. Juni 2015, 08:53

Zäsar schrieb:
> Erstmal Einspruch: wir spielen THE GAME schlichtweg
> vollkommen richtig und regelkonform.

Nein, das tut ihr nicht, wie du selbst in deinem Eingangsbeitrag erklärt hast. Wenn jemand einen eindeutigen Hinweis wie "Ende des 2. Weltkriegs" gibt, dann ist das ein klarer Regelverstoß.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Re: The Game

Beitragvon Thygra » 8. Juni 2015, 09:02

Zäsar schrieb:
> Ich wundere mich nicht drüber, dass THE GAME keinen Spaß
> macht, wenn man es regelkonform aushebelt. Ich wundere mich,
> dass ein Spiel, das sich so aushebeln lässt, Zugang in den
> Olymp der besten Spiele des Jahrgangs erhält.

Ich weiß ja nicht, aus welchem Grund ihr ein Spiel spielt. Ich für meinen Teil spiele ein Spiel, um Spaß daran zu haben. Und dazu gehört für mich, ein Spiel im Sinne des Erfinders bzw. der Verlags zu spielen. Denn ich gehe davon aus, dass Autor und Verlag das Spiel ausgiebig getestet haben und es mir mit Regeln anbieten, die den bestmöglichen Spielspaß bieten.

Ich vermute sehr stark, dass die meisten Menschen The Game ebenfalls im Sinne des Spiels spielen. Und dann verstehe ich auch, dass es zum SdJ nominiert wird, weil dann nämlich viele Menschen Spaß daran finden.

Spielt das Spiel doch einfach mal im Sinne der Spiels. Bisher habt ihr das nämlich nicht getan. Vielleicht macht es dann auch euch Spaß!?

Ansonsten unterstreiche ich noch mal, was Peer geschrieben hat: In den Pandemie-Regeln steht vermutlich nicht drin, dass man sich die beiden Kartenstapel nicht ansehen darf. Ich kann das Spiel also sehr einfach aushebeln, indem ich einfach nachsehe, welche Karten wir wann ziehen werden. Die Regel hat das nicht verboten. Und wir gewinnen nun viel leichter. Aber im Sinne des Spiels ist das natürlich nicht. Und macht das Spaß? Mir nicht. Euch?
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Re: The Game

Beitragvon Magic1972 » 8. Juni 2015, 10:54

Ich kenne das Spiel nicht. Hab aber weil der Chat so spannend ist mal eben die Anleitung gelesen. Da steht Konkrete Zahlenwerte in jeglicher Form sind tabu. Jegliche Form ist doch jegliche Form . Hast du eine andere Anleitung?

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Caversham
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Re: The Game

Beitragvon Caversham » 8. Juni 2015, 12:49

Hmm, ich stelle mir jetzt gerade die Frage, wo genau denn die Grenze gezogen ist, beim Verbot "konkrete Zahlenwerte in jeglicher Form"?

Was ist denn mit folgenden Konventionen:

1. Legt ein Spieler eine Karte ab, die genau 1 höher (niedriger) ist als eine, die ich auf der Hand habe, sage ich "Stopp!".

2. Legt ein Spieler eine Karte ab, die genau 10 höher (niedriger) ist als eine, die ich auf der Hand habe, sage ich "Halt!".

In beiden Fällen habe ich unter Berücksichtigung des Kontextes, einen konkreten Zahlenwert genannt. Interessanterweise legt die Spielregel genau diese Vorgehensweise nahe, in dem sie zwei Beispiele gibt, die, nur mit mehr Worten, diese beiden Situationen beschreiben.

Ich denke mal, mit genügend Fantasie lässt sich dieses Zahlennennverbot immer aushebeln ohne "konkrete Zahlenwerte in jeglicher Form" zu nennen. Dann macht das Spiel allerdings nur noch bedingt Spaß, da sind wir uns einig.

Die ganze Erbsenzählerei, was nun erlaubt ist oder nicht, führt daher m.E. nicht weiter: Man spielt so, wie es einem Spaß macht, ob nun mit verschlüsselten Hinweisen oder ohne.


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