Brettspiel-Forum

Hi,

ich habe diese Woche Pandemie:The Cure bekommen und habe heute mein siebte Runde gespielt.
Ich finde The Cure spielt sich leichter, ist aber nicht einfacher bzw seichter als das normale Pandemie. Durch die Überschaubarkeit ist es auch Solo sehr gut spielbar. Während bei Pandemie immer alle Aktionen zur Verfügung stehen und man überlegt wo man hingeht und was man dort am Besten macht, werden bei The Cure die Aktionen erwürfelt. Jede der vorhandenen Rollen hat 5 an die Rolle angepasste Würfel (der Generalist 7) und auf diesen Würfeln sind die Aktionen abgebildet. Ist man am Zug würfelt man seine Würfel und bestimmt somit welche Aktionen man machen kann. Würfelt man dabei ein Biohazard Symbol kann ich mit diesem Würfel keine Aktion machen und ich muss außerdem auf der Leiste mit den Epidemien vorrücken, was sehr schlecht ist, da ich einerseits der Niederlage ein Stück näher rücke und andererseits beim überschreiten eines Epidemiesymbols neue Infektionswürfel auf den "Spielplan" bekomme. Habe ich meine Aktionen durch den ersten Wurf festgelegt, kann ich jene Würfel, die keine Biohazard Symbole zeigen, entweder als die angezeigte Aktion verwenden oder (wenn ich die Aktion nicht brauchen kann) beliebig viele Würfel beliebig oft neu würfeln. Somit kann ich eine für meine Situation nicht brauchbare Aktion in eine brauchbare verwandeln, riskiere dabei aber ein weiteres Biohazard Symbol zu werfen. Man kann auch einfach auf eine oder mehrere Aktionen verzichten. Diese Mechanik gefällt mir sehr gut, da ich oft abwägen muss ob ein Neuwurf das Risiko wert ist.

Das originale Pandemie ist thematischer als The Cure, da man einen schönen großen (in der Neuauflage etwas kleineren) Spielplan mit der Weltkarte darauf hat. Für ein Würfelspiel ist The Cure aber auch sehr thematisch umgesetzt (Würfelspiele finde ich ja generell unthematische) .
Pandemie hat auch einige Spielelemente mehr als The Cure wie z.B. die Forschunslabore oder die Spielkarten mit den Staaten darauf. Bei The Cure gibt es solche Karten nicht mehr, allerdings eine überschaubare Menge an Aktionskarten - 12, wenn ich mich nicht täusche. Das mag nicht viel sein, aber genau das finde ich hier gut. Die Aktionskarten haben bei The Cure größere Bedeutung als im Original. Es liegen immer 3 Aktionskarten aus, die man mit zuvor gewürfelten Kreuzsymbolen der Infektionswürfel (gleichzusetzen mit den Infektionskarten in Pandemie) bezahlen kann. Aktionen können immer durchgeführt werden. So kann man das Würfelglück/Pech, das anfangs größer zu sein scheint als in Pandemie, gut ausgleichen.

Genau hier finde ich liegt eine der Stärken von Pandemie: The Cure im Vergleich zu Pandemie. Das Glück würde ich in etwa gleich groß bei beiden Spielen einschätzen. The Cure ist aber überschaubarer ohne dabei trivial zu sein. Ganz nach dem Motto "Weniger ist manchmal mehr" ist The Cure für mich eine abgespeckte, kürzere Würfelvariante die ich zur Zeit lieber spiele als das Original. Mag sein, dass das so ist weil es noch neu ist, das kann ich noch nicht sagen. Mal sehen wie schnell sich das abnutzt. Auf jeden Fall ist Potential für Erweiterungen da.

Was ich auch lieber mag als bei Pandemie (original): Dadurch, dass es keine Spielerkarten mehr gibt sind nur offene Information vorhanden. Das trägt mitunter zur kurzen Spieldauer bei, da sich die Kommunikation ausschließlich auf das Spielgeschehen konzentriert.
Sehr gut finde ich vor allem die Spieldauer: während man bei Pandemie manchmal doch eine volle Stunde braucht, ist The Cure in längstens 40 Minuten gespielt.

Nur um das klarzustellen... Ich fand Pandemie großartig und das tue ich noch. Ich werde Pandemie auch weiter in meiner Sammlung behalten. Zur Zeit kommt bei uns wegen genannter Vorteile aber lieber The Cure auf den Tisch. Beide Spiele haben ihre Besonderheiten und auch ein anderes Spielgefühl. Wer Pandemie besitzt, kann sich ruhig auch The Cure zulegen. Ein perfektes Koop Würfelspiel, wenn man mal nicht so viel rumdiskutieren und überlegen will und trotzdem teils knifflige Situationen lösen muss.

Was sagt ihr zu The Cure ? Mögt ihr es lieber, oder ersetzt es euch das Original sogar ?

Allen, die überlegen sich The Cure zu zulegen, konnte ich hoffentlich eine kleine Hilfestellung geben!

LG

Ich hab mir mal erlaubt die Überschrift zu editieren und den deutschen Namen einzufügen.

Ich finde, die Heilung / Cure auch echt gelungen und das obwohl ich mit Pandemie nicht so viel anfangen kann. Besonders der Würfelmechanismus weiß zu gefallen.

Ich fand meine drei Partien von „Pandemie – Die Heilung” zu zweit eher langweilig. Für mich war es ein schlechtes Koop-Spiel, es hat einfach keinerlei Spannung gehabt. Durch die Würfel hatte ich nicht das Gefühl, irgendwas unter Kontrolle zu haben. Ein schlechter Wurf und plötzlich wandert der eine Marker sechs Felder vor und man kann nichts dagegen tun. Wo bleibt da das Spaß, wenn man dem Spiel so ausgeliefert ist? Dazu kam, dass einen die Materialqualität ärgerte, was aber scheinbar niemand bisher sonst getroffen oder gestört hat.

Jedenfalls bin ich froh, das Spiel nicht noch einmal spielen zu müssen und bevorzuge, wenn schon, das originale Pandemie.

Ich bin generell nicht der absolute Fan von Pandemie. Es ist eins der wenigen Spiele, die ich besitze, um gelegentlich mit Freunden zu Spielen, die sonst nicht spielen. Dann finde ich es aber auch immer okey und spannend.

Beim Würfelspiel hatte ich nicht das Gefühl, dass ich viel Einfluss auf den Spielverlauf habe. Hier ist man dem reinen Würfelglück ausgesetzt, wogegen beim Brettspiel absehbarer ist, welche Karten kommen.

Mir hat es nicht zugesagt. Auch wenn es natürlich eher ein Spiel für zwischendurch ist, würde ich dennoch, soll es Pandemie sein, immer zum Brettspiel greifen.

Ja, das mit dem Glücksfaktor stimmt schon, aber das Spiel dauert ja auch meist unter 30 min. Da find ich das voll ok.

@Dee: Was stört dich an den Komponenten?

Ich fand Pandemie das Brettspiel genauso glückslastig, hatte eher das Gefühl das man gewinnt wenn die Epidemie Karten glücklich gemischt sind.
Bei the Cure sehe ich es so das es einmal weitaus fixer aufgebaut ist, der Epidemie Verteilungsmechanismus wunderbar funktioniert und was man ja auch mal erwähnen kann das alle Würfel der Spieler und der 4 Epidemien alle anders gestaltet sind von den Werten und den Symbolen. Dies finde ich gut umgesetzt in Berücksichtigung auf das Brettspiel.
Was ich allerdings immer habe ist das ich fast etwas enttäuscht bin wenn man gewonnen hat, werde ich das Spiel auf allen drei Stufen durchspielen wird der Wiederspielreiz wohl nicht mehr so hoch sein. Auch eignet es sich sehr gut als Solospiel.

El Grande hat geschrieben:...aber das Spiel dauert ja auch meist unter 30 min. Da find ich das voll ok.

Das meinte ich auch damit als ich geschrieben habe, dass es eher ein Spiel für Zwischendurch ist.

Dennoch hat es mich nicht richtig packen können.

@Sascha - Die Karten im Brettspiel sind auch gemischt und dem Zufall unterworfen, aber dennoch halte ich die Wahrscheinlichkeiten mit Abstand absehbarer als die gespürte Willkür eines Würfels. Das ist aber rein subjektiv empfunden. Kann das mathematisch nicht untermauern, da Stochastik nicht so mein Steckenpferd ist.

@Dee: Was stört dich an den Komponenten?

Aus dem anderen Thread: Die Spritzen steckten nicht richtig und man musste ständig den Ring festhalten, um sie rauszuziehen. Die Würfel waren krumm und schief und nicht gleich groß. Die Spielpöppel sind von der Gestaltung sehr simpel. Die Farben auf den Charakterkarten stimmen nicht mit den Charakterwürfeln überein. Und das Spiel ist Halb Deutsch, halb Englisch, weil stellenweise Übersetzungen fehlen. Also das Material bekommt eine glatte 6 bei mir.

Sascha36 schrieb in den anderem Thread, dass er das nicht nachempfinden könnte, was mich etwas wundert. Zumindest, dass einige Karten nicht übersetzt sind (dort steht noch "Event") und auch in der Anleitung einige englische Überschriften auftauchen, sollte überall identisch sein.

@Dee
ich glaub nicht, dass das normal ist.
Ich habe das Spiel zwar nicht, denke aber du hattest Pech mit deiner Version und solltest den Publisher benachrichtigen

ich denke auch nicht dass das normal ist. Meine Karten sind vollkommen ok und auch die Spritzen. Klar, wenn du sie stark in den Ring steckst musst du den Ring festhalten um diese wieder raus zu bekommen aber wenn man die normal reinsteckt dann kann man sie ohne Probleme mit einer Hand wieder aus dem Ring entfernen.

Selbst, wenn die genannten Makel der Komponenten vorhanden sind, ist das nicht so störend, dass ein schlechtes Spiel daraus wird....

@ dee

Ich hab lediglich Biohazard und Losing the Game in der Anleitung gefunden, die Karten sind übersetzt und das Material Würfel inkl Spritzen sind hervorragend.
Wenn ich eine Version habe die fehlerfrei ist, schreibe ich das auch so.

Selbst, wenn die genannten Makel der Komponenten vorhanden sind, ist das nicht so störend, dass ein schlechtes Spiel daraus wird....

Ich denke, schlechte Komponente machen nicht zwingend ein schlechtes Spiel und gute Komponenten nicht zwingend ein gutes. Aber schlechte Komponenten können zumindest bei einem „netten“ Spiel dafür sorgen, dass ich es nicht mehr spielen möchte, wogegen guten Komponenten dafür sorgen können, dass ich auch ein „nettes“ Spiel doch mal wieder hervorhole.

Die Kritik (außerhalb des Spielmaterials) bleibt aber natürlich. Das originale Pandemie gefällt mir besser. Und wenn man ein einfaches Koop zum Einstieg sucht, dann lieber „Die verbotene Insel“, „Die vergessene Stadt“ oder gleich „Flash Point“.