Grand Hotel Austria - Eure Eindrücke

[Sascha 36]

Heute konnte ich mir einen kleinen Eindruck bei einem simulierten 2er Spiel schaffen vom Wiener Kaffeehaus und seine erlesene Kundschaft kennenlernen.
Wenn du "Klötze schubsen" , Eurogames, La Granja und Analyse Paralyse nicht magst, so wird dir dieses Spiel auch nicht gefallen und du wirst mit Sicherheit ein anderes schönes Spiel finden.
Für die Menschen die oben genannte Faktoren mögen und Spiele dieser Art mögen, dem kann ich Grand Austria Hotel nur empfehlen.
Das Spiel bietet ausser dem Thema nichts innovatives, wer mich aber kennt weiss das mir das vollkommen egal ist.
Wir haben hier ein äusserst elegantes Spiel, was ich momentan erst mal nur zu zweit empfehle da es mit vier Leuten schon etwas Zeit einnimmt.
Am Anfang werden alle Würfel gewürfelt, beim 2er Spiel waren das 10 und diese werden dann nach ihren Werten geordnet auf die Aktionsfelder gelegt.
Ein Zug besteht aus zwei Teilen: 1. Man nimmt einen Gast aus der Auslage
2. Man nimmt sich nach Zugreihenfolge einen Würfel, platziert diesen auf das Reihenfolgenplättchen und führt die dazugehörende Aktion aus.
Die Aktionen geben Ressourcen, ermöglichen Zimmer vorzubereiten, Personal einzustellen, Politikkarte besetzen, Geld oder Kaiserpunkte zu sammeln oder eine Jokerfunktion.
Dann hab ich jederzeit noch 5 Zusatzaktionen und in Runde 3, 5 und 7 gibt es eine Kaiserwertung. Nach 7 Runden endet das Spiel und es kommt zur Wertung.
Mich erinnert Grand Austria Hotel an Spiele wie La Granja und Snowdonia. Auf La Granja beziehe ich mich wegen der Würfelaktivierung und auf Snowdonia weil ich auch hier Karten mit Ressourcen belege und dafür Punkte erhalte. Den Vergleich muss man nicht verstehen, jedenfalls fielen mir sofort diese beiden Titel ein beim spielen.
Grand Austria Hotel ist ein zeitloses Spiel, Klemens Franz hat sich hier mal wieder selbst übertroffen bei der Grafik und die Regeln sind ziemlich schnell verstanden. Mich begeistert dann aber dieses hin und her überlegen, welchen Gast bedien ich zuerst, welche Zimmer sind vorbereitet, hab ich noch genug Geld zur Verfügung, wo stehe ich bei der Kaiserwertung, werde ich am Ende der Runde eine Strafe bekommen und und und.
Genau dieses Kopfzerbrechen und die Vielzahl an Karten des Personals und der Gäste begeistern mich sehr. Grand Hotel Austria passt wunderbar in den Lookout Katalog und muss sich hinter keinem Spiel wirklich verstecken, da es ein vergleichbares Spiel nicht im Lookout Sortiment gibt.
Wer denkt das ist von den Marco Polo Machern das kauf ich, dem sage ich eher Vorsicht ! Grand Hotel Austria ist kein zweites Marco Polo mit Hotel Thema, hier funktioniert alles etwas anders und es ist auch kein Wettrennen. Die Spielzeit ist länger, die Verknüpfungen und Möglichkeiten sind grösser und beide Spiele würde ich uneingeschränkt empfehlen.
Mir persönlich liegt Grand Hotel Austria mehr am Herzen, das Thema reizt mich mehr und ich konnte mich dem Marco Polo Hype nach 5 Partien nicht wirklich mehr anschliessen, bin aber auch kein Freund von Rennspielen bzw spielen wo man arg unter Druck steht. Somit sagt mir die entspannte Tasse Kaffee bei einem Apfelstrudel im Wiener Kaffeehaus einfach mehr zu.
Was mir fehlt ist die Solitär Variante, denke das dürfte gar nicht so schwer sein. Das ist aber auch nur wieder unnötiges jammern auf sehr hohem Niveau.

[HDScurox]

Ich verweise Mal für Interessierte auf eine recht Gegenteilige Meinung aus dem unknowns.de Forum:
https://www.unknowns.de/wbb4/index.php/ ... post117468

[Sascha 36]

Das ist keine Meinung, das ist jemand der einfach alles was nicht innovativ ist als Mist ansieht und ehrlich gesagt nerven mich solche Spielzerstörer immens.
Mein erster Eindruck ist positiv und mir gefällt das Spiel und sein Thema, ich will hier nicht über Zugtheorien oder Designfehler reden noch möchte ich mir sowas herausnehmen nach einem Spiel.
Abgesehen davon weiss ich auch nicht wem ich damit nütze, wenn ich einem Nichtspieler von dem Spiel erzähle, werde ich ihm vom Spielgefühl erzählen, was das Spiel transportiert und was es bei mir auslöst. Fang ich dann an von Designfehlern zu erzählen etc nutze ich meiner Meinung nach keinem wirklich.
Wer natürlich designspezifisch über die Schwächen dieses Spiels referieren will kann das gerne bei den Unknowns Menschen machen.

[HDScurox]

Das ist ja vollkommen in Ordnung Sascha, MetalPirate damit die Meinung abzusprechen ist aber nicht ok. Darüber möchte ich hier aber auch gar nicht diskutieren. Dein Eindruck ist, dass es dir gefällt, im anderen Forum gibt es den Eindruck, dass es nicht gefällt. Auf jeden Fall wird dort auch aktiv darüber diskutiert.

[Sascha 36]

Das lese ich auch mit, in dem Forum selber bin ich nicht mehr, trotzdem frage ich mich manchmal ob man sich im klaren darüber ist wieviele Leute so eine Meinung lesen und inwieweit hilft man zb einem Verlag wie Lookout damit Spiele sofort nach dem ersten Spiel abzukanzeln. Aber vielleicht frag ich mich das auch nur und eigentlich ist es völlig unerheblich.

[Thygra]

Das ist keine Meinung, (...)

Mit Verlaub, das ist totaler Unsinn. Natürlich ist das eine Meinung, auch wenn sie dir nicht gefällt.

[Sascha 36]

Stimmt vollkommen, war Blödsinn und die auf Unknowns zu lesende Meinung hat ihre Berechtigung. War nicht fair von mir.

Aber ein Spiel direkt als Gurke, Vergleich zu Machi Koro , keine Pappmarker als Geld, furchtbar dröge zu bezeichnen finde ich unfair und nicht gerechtfertigt gegenüber diesem Spiel, da würde doch einfach ein hat mir nicht gefallen auch ausreichen.

[Vikingblood80]

Heute konnte ich mir einen kleinen Eindruck bei einem simulierten 2er Spiel schaffen vom Wiener Kaffeehaus und seine erlesene Kundschaft kennenlernen.
Wenn du "Klötze schubsen" , Eurogames, La Granja und Analyse Paralyse nicht magst, so wird dir dieses Spiel auch nicht gefallen und du wirst mit Sicherheit ein anderes schönes Spiel finden.

So habe ich das vermutet, dürfte mir liegen.

Ein Zug besteht aus zwei Teilen: 1. Man nimmt einen Gast aus der Auslage
..... Nach 7 Runden endet das Spiel und es kommt zur Wertung.

Also kann man nur maximal 7 Gäste haben?

Wer denkt das ist von den Marco Polo Machern das kauf ich, dem sage ich eher Vorsicht ! Grand Hotel Austria ist kein zweites Marco Polo mit Hotel Thema, hier funktioniert alles etwas anders und es ist auch kein Wettrennen. ....bin aber auch kein Freund von Rennspielen bzw spielen wo man arg unter Druck steht.

Es ist nicht von den Machern von Marco Polo. Nur Simone Luciani ist einer der Autoren von Grand Austria Hotel, Daniele Tascini ist nicht dabei. Ich hatte eszwar kurz auch gedacht, dass es ähnlich sein könnte, vielleicht auch wegen der Würfelwahl, aber dann ist mir der Unterschied mit den Namen aufgefallen. Sicher ist der Würfelmechanismus auch anders - ich habe mir noch keine Regeln durchgelesen.

Gehört nicht dazu aber:

Marco Polo ist für mich kein Rennspiel. Weil man Beijing erreichen muss? Muss man nicht. In manchen Konstellationen ist es sinnvoller als 3.er oder 4.er gar nicht mehr nach Beijing zu gehen, weil es anderweitig mehr Punkte zu holen gibt. Wenn man das Board und die beteligten Chars lesen kann, dann sollte man das schon früh erkennen können.

Unter Druck stehen? Ich finde, man steht unter MP nur unter Druck, weil die Würfel und Ressourcen knapp sind und man nicht alles erreichen kann. In jedem Spiel muss ich für Board und Charaktere Prioritäten setzen, in welcher der 7 verschiedenen Kategorien ich punkten will und eben einen Komromiss eingehen.

Greetz Viking

[Gärtner]

Ich mag Spiele wie Marco Polo, Burgen von Burgund, Kingsburg und Bora Bora. Grand Austria Hotel,gefällt mir auch sehr gut.
Es hat ein unverbrauchtes Thema und durch die Vielzahl an Gästen und deren sehr verschiedenen Boni sowie den vielen Angestellten eine tolle Varianz. Es ist allerdings komplexer als es zunächst scheint da wichtige Züge länger vorbereitet sein wollen. Zudem gibt es viele Wechselwirkungen die durch eine einzige Aktion ausgelöst werden. Das will bedacht, abgeschätzt und in Verbindung zu den Möglichkeiten der Mitspieler gebracht werden.
Neben Mombasa und Steam Time eines der Highlights aus Essen.

[Sascha 36]

Für mich war Marco Polo bis dato nie entspannend, es fühlt sich für mich an wie Rennspiel, aber du hast Recht es ist keines. Das Spiel ist sehr gut, aber es strengt mich an und deshalb sieht es nicht oft den Tisch bei uns.
Was die Macher angeht hast du auch Recht, da bin ich der Werbung für das Spiel in den letzten Wochen etwas aufgesessen.
Der Würfelmechanismus erinnert mich an La Granja , hat mit Marco Polo nicht wirklich viel gemeinsam. Mir sagt der Würfelmechanismus in Verbindung mit den 5 Zusatzaktionen sehr zu und führt zu einigen Überlegungen und Möglichkeiten.

Ich möchte nochmal dazu sagen das ich es okay finde wenn man ein Spiel schlecht bewertet, aber für mich klang die Unknowns Kritik abgehoben und unfair, mag es an der späten Stunde liegen der Entstehung, aber ich denke das solche Spiele auch eine faire Bewertung verdienen.

[Vikingblood80]

Für mich war Marco Polo bis dato nie entspannend...

Das habe ich nicht behauptet

Das Spiel ist sehr gut, aber es strengt mich an und deshalb sieht es nicht oft den Tisch bei uns.

Mich auch, deswegen kommt es bei meiner Frau und mir häufig auf den Tisch. In den letzten Monaten allerdings haben wir eh weniger gespielt. Das Spiel ist fies und regt unsere Gehirne und Emotionen an. Es ist mein / unser bisher komplexestes Spiel, wir haben auch die Zeitvorgaben bisher noch nie eingehalten. Ein paar der Züge sind No-Brainer während andere sehr knifflig sind und viel Bedenkzeit einnehmen. Ich wusste nicht, ob meine Frau das mitspielt oder ob es ihr zu komplex sei, aber gerade das Gegenteil war der Fall. Sie mag den Anspruch und auch das Thema hat voll getroffen.

Ich mag Spiele wo man seine "Auslage" baut, mit temporären und anhaltenden Effekten, um mit den besten Synergie-effekten und mit dem was man gerade bekommen kann die meisten Punkte zu erzielen. Vermutlich passt Grand Austria Hotel da rein.

[Thygra]

Marco Polo ist für mich kein Rennspiel. Weil man Beijing erreichen muss? Muss man nicht. In manchen Konstellationen ist es sinnvoller als 3.er oder 4.er gar nicht mehr nach Beijing zu gehen, weil es anderweitig mehr Punkte zu holen gibt. Wenn man das Board und die beteligten Chars lesen kann, dann sollte man das schon früh erkennen können.

Hm, das klingt für ich etwas nach einem Widerspruch. Wenn es als Dritter oder Vierter nicht mehr sinnvoll ist, nach Beijing zu gehen, während es als Erster oder Zweiter doch sinnvoll ist, dann klingt das für mich eben doch nach einem Rennspiel ...

Unabhängig davon halte ich selbst Marco Polo allerdings nicht für ein Rennspiel.

[Sascha 36]

Stimme dir da vollkommen zu Thygra, es bezog sich auch mehr bei mir auf das Gefühl es spiele sich wie ein Rennspiel.
Allerdings muss ich sagen das sich viele Spiele für mich wie Rennspiele anfühlen, die aber keine sind

[Stein-Schere-Papier]

Ich habe es auf einem Spieltreff am Tisch gesehen. Grübelnd saßen da 4 Menschen lange Zeit, ohne Lachen, Schimpfen nur jeder für sich hinspielend und Regeln nachfragen. Wer nicht dran war, fummelte am Smartphone. Es schien null Interaktion zu haben, keiner musste den Zug des anderen verfolgen, um zu sehen, welche Aktionen für ihn übrig bleiben. Einer erklärte mir die Regel, während er auf die Züge der anderen 3 Spieler wartete. Und DAS soll begeistern?

[Sascha 36]

Warum nicht ? Bis auf die Sache mit den Smart Phones kann ich da wenig negatives für mich erkennen.

[Stein-Schere-Papier]

Hast Du es gespielt oder nur ein zweier simuliert, Sascha? Vielleicht ist es als zweier auch ganz anders, als das was ich am Tisch mit 4 Personen gesehen habe.

[Sascha 36]

Hab es jetzt auch als 2er gespielt und fand es wirklich gut. Die Interaktion mag nicht gross sein, aber für mich ist dieser Punkt nicht zwingend. Über die Würfel und die Kaiserleiste findet schon Interaktion statt, das Hotel und die ausliegenden Karten des Mitspielers im Auge zu haben ist auch nicht unwichtig. Mir reicht das als Interaktion.
Meiner Freundin und mir hat es gefallen, aber wir mögen auch solche Grübelspiele.

[Vikingblood80]

....

Hm, das klingt für ich etwas nach einem Widerspruch. Wenn es als Dritter oder Vierter nicht mehr sinnvoll ist, nach Beijing zu gehen, während es als Erster oder Zweiter doch sinnvoll ist, dann klingt das für mich eben doch nach einem Rennspiel ...

Na ja dieses "Rennen" ist ja nur eine der möglichen Kategorien zum Punkten und es ist ja mit den unterschiedlichen Charakteren auch unterschiedlich schwer. In einem Rennspiel sollte es ja ausgeglichen sein.

[ode.]

Der Würfelmechanismus erinnert mich an La Granja ,

Hab ich jetzt schon öfters gelesen. Ich finde ihn näher an Yspahan. Aber potato - potata...

[Sascha 36]

La Granja hab ich mit Sicherheit schon 20 mal gespielt, Yspahan nur einmal, somit ist mein Erinnerung an La Granja schon größer.
Die Ähnlichkeit bezieht sich aber nur auf den Würfeleinsetzmechanismus. Ansonsten sind die Spiele eher verschieden.

[Axel Bungart]

Wir haben es auf der Messe (an-)gespielt. Mir hat das Thema gut gefallen, ich fand es auch gut in Szene gesetzt, grafisch gut, das passte alles sehr gut zusammen - nur die Downtime (zu viert) ist absolut tödlich! Es klang hier schon an: Als Startspieler sitzt Du eine Ewigkeit rum, bis Du Deinen zweiten Zug - EINER RUNDE - machen kannst. Gruselig!
Ich würde es gerne noch mal spielen aber bestenfalls zu dritt.

Interessant fand ich jedenfalls die Empfehlung des Unknowns-"Kritikers": "Der Startspieler sollte möglichst ungleich würfeln." Wenn er raus hat, wie das geht, kann er es sich zum Patent anmelden.

[Kyula]

Ich habe auch mal ein Video zu dem Spiel gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=dkdgs5Yn-jc

Meine Meinung ist auch geteilt. Einerseits ein nettes Spiel, andererseits viel altbekanntes neu aufbereitet. Und so unverbraucht ist das Thema nun auch nicht. Gäste bekommen die irgendwas bestellen womit man die dann bedienen muss... gabs gefühlt schon 100x.
Das Spiel bietet letztlich nichts neues und gerade im Spiel zu viert, wenn man erster Spieler ist ... da kann man vor die Tür gehen und eine Rauchen bevor man wieder dran ist. Und das kann man auch ruhig machen weil man nichts planen kann, da die Auslage komplett anders aussehen kann bis man wieder dran ist. Also n bisschen kann man schon planen. Aber zu viert - never ever again, gerne zu zweit.
Wenn einfach nicht die passenden Gäste zu den vorbereiteten Zimmern kommen ist man aufgeschmissen.
Und das Personal ist unterschiedlich gut, das kann echt gut für Ungerechtigkeiten sorgen.
Und diese Kaiserleiste die wirkt ja mal vollkommen aufgesetzt. Die ist komplett nur der Mechanik wegen da und wirkt im Spiel wie ein absoluter Fremdkörper. Auch wenn sie sich natürlich gut integriert, aber hätte man die weggelassen würde glaube ich niemand meckern. Hätte man das Räume vorbereiten oder das Kunden bewirten weggelassen hätte dem Spiel schon was gefehlt.

Aber nichts destotrotz: Wer spiele wie Troyes, Burgen von Burgund etc. mag, der wird auch Grand Austria Hotel mögen.
Das Spiel ist super schön gestaltet, man knan immer irgendwas tolles machen und eine Aufholjagd von über 30 Punkten die klappt kann echt toll sein. Überhaupt ist es toll wenn dann endlich der Zug kommt wo man ganz viele Ketteneffekte nutzen kann und Punktemäßig richtig voran kommt. Aber wehe demjenigen der sich beim Geld verkalkuliert.
Generell spielt jeder vor sich hin, jeder macht sein Ding und man versucht sich nur bei den Zielen zuvor zu kommen. Acuh das dürfte vielen gefallen.
Nach dem schrecklichen Hengist auf jeden Fall ein etwas schöneres Spiel von Lookout.

[Axel Bungart]

Was war an Hengist schrecklich? Ich habs nicht gespielt.

[Kyula]

guck selbst: https://www.youtube.com/watch?v=Z6CyJaBQe2M