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Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Ghulmordok
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Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Ghulmordok » 6. November 2016, 08:17

Hallo,

ich habe nun meine ersten beiden Partien Terraforming Mars hinter mir. Diese habe ich einmal zu zweit und einmal zu dritt gespielt. Beide Male nur in der Grundversion.

Somit ist meine Spielerfahrung mit diesem Spiel sicherlich noch nicht riesen groß, aber es gibt halt etwas was mich an der Spielmechanik ziemlich stört und das wollte ich hier mal ansprechen.

Zu Beginn finde ich das Spiel super. Es gibt ein gutes Ressourcenmanagement und man muss sehen, dass man seine Produktion ans laufen bekommt. Leider kippt das mMn relativ schnell und man hat sämtliche Ressourcen im Überfluss, wodurch weitere Planung absolut überflüssig wird, da man sich eh alles leisten kann. (als Beispiel: wir haben später die farbigen Spielsteine als 50 M€ Marker benutzt und auch die haben sich mit der Zeit angehäuft). Ab da verliert das Spiel total an Reiz.

Ebenso ging es uns auch so, wie einigen anderen, dass zum Ende hin keiner mehr auf das Spielende hinarbeitet, sondern nur noch auf Punkte gespielt wird. Dadurch zieht sich das Spiel unnötig in die Länge.

Nun meine Frage: Ändert sich das mit 4 oder 5 Spielern und den Erweiterungskarten? Ich glaube das eigentlich nicht, möchte das Spiel aber noch nicht aufgeben, da ich es eigentlich top finde - bis zu dem Punkt, an dem man sich alles leisten kann.

Ich habe mir auch schon ein paar Hausregeln überlegt, die dem o.g. Problem vielleicht entgegen wirken können:
1. Man bekommt eine (oder 2?) zusätzliche Aktionen, die für die Standart-Projekte und die Aktionen auf dem Spielertableau genutzt werden können - dadurch sollen mehr Resoourcen verbraucht werden und das Spielende wird schneller herbeigeführt
2. Es gibt einen (oder2?) zusätzliche Siegpunkte, wenn man terraformt. Das soll das Terraforming zum Ende hin interessanter machen und auch das Spielende schneller herbeiführen.

Wie sind eure Erfahrungen und was haltet ihr von den Hausregeln? Oder habt ihr vielleicht noch bessere Ideen?

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Gabi Goldschmidt
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Gabi Goldschmidt » 6. November 2016, 08:54

meine erste Vermutung: ihr habt irgendwas falsch gespielt.
Gebt ihr für die 4 Karten, die ihr zu Rundenbeginn erhaltet auch das Geld aus, wenn ihr sie behaltet? Jede Karte kostet 3 M€.
Zusätzlich kommen noch die Baukosten der einzelnen Karten hinzu.
In meinen bis dato 10 Partien habe ich es noch nicht einmal erlebt, dass auch nur ein Spieler so im Geld schwelgte, dass er sich mehrere 50-er M€ hätte nehmen können...

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Greifwin
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Greifwin » 6. November 2016, 09:02

Kann mich da nur Gabis Erfahrung anschließen. So viel Credits im Überschuss ist bei uns auch nie vorgekommen.

Was mir noch als mögliche Fehlerquelle einfallen würde: Spielt Ihr pro Generation vll. nur 1-2 Aktionen und passt dann reihum, anstelle immer weiter zu spielen bis irgendwann der erste passen muß? Also theoretisch können je Spieler und Generation auch bis zu 4, 6, 8... Aktionen erfolgen, bevor man passt. Hoffe du verstehst was ich grade meine... Das scheint ein recht häufiger Fehler zu sein, da es die Anleitung mMn relativ schlecht darstellt. Hatte es Anfangs selbst auch falsch aufgefasst und dann, in einem Video mit Carsten von Schwerkraft, den Fehler bei mir bemerkt.

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hgzwopjp
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon hgzwopjp » 6. November 2016, 09:48

Also bei meinem bisher einzigen TMars waren wir zu dritt und Malte hat einmal eine Kombo von zwei Karten gehabt mit denen er sein M€-Einkommen um geschmeidige 8 erhöht hat (erst Energie und Pflanzenproduktion in viel Wärmeproduktion, dann mit Isolierung 8 Wärmeproduktion in 8 Geldproduktion). Danach hatte er keine Finanzprobleme mehr... Am Ende des Spiels bekamen wir aber alle über 40 M€ an Einkommen. Trotzdem konnte man das Spielende nicht hinauszögern, weil die meisten Karten die globalen Parameter verbessert haben - macht man's nicht selber, machen es die Gegner. In der letzten Runde waren die zwei übrig gebliebenen Ozeane jedenfalls im ersten Zug weg. Dafür stapelte sich die Wärme,weil man mit der nichts sinnvolles tun kann außer die Temperatur zu erhöhen. Die war aber schon als erstes am Anschlag.

Das einzige, was im Einführungsspiel nicht so ausgewogen war, war das Einkommen. Oder wir haben die Kombos nicht gut genug gesehen... der dritte Spieler war einkommensmäßig zu weit zurück, ich hatte die Kombo mit den Eisbazillen, die zwei Mikroben auf die Karte mit drei Mikroben zu einem TW, was mein Einkommen fast jede Runde nebenbei erhöht hat, und Malte hatte ab seiner Kombo in der Mitte des Spiels immer rund 10 Geld Einkommen mehr als alle anderen. Völlig überraschend hat er damit gewonnen. Ich hoffe mal, mit Schupfen wird das ausgeglichener.

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Ghulmordok
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Ghulmordok » 6. November 2016, 13:27

Ok, da scheinen wir ja schon die Lösung des Problems zu haben. Wir haben immer nur 2 Aktionen je Generation gespielt. Wenn man mehr spielen kann, wird sich das mit dem Ressourcenüberschuss wohl von selbst regulieren. Deshalb auch meine Idee mit den zusätzlichen Aktionen je Runde. ;-)

Ist aber in der Regel nicht wirklich deutlich. Aber damit wird das Spiel dann hoffentlich so gut wie erwartet.

Danke für den Hinweis. :-)

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Pengoi
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Pengoi » 7. Juli 2017, 11:00

Moin,
bei uns kommt ein ähnliches Spielgefühl wie bei Ghulmordok auf - zum Ende einer Partie sind Temperatur und Sauerstoff oben, aber keiner will Ozeane bauen und das Spiel beenden. Grund dafür: Für den Ozeanbau gibt es nur ein TW und kein Spieler fühlt sich so sicher und gut, dass er denkt, er kann mit 3 TW (3 Ozeanplättchen sind noch über) das Spiel mit Sieg beenden. Hinzu kommt, dass der Ozeanbau, wenn keine passende Karte da ist, ziemlich viel Geld als Aktion kostet und die Spieler ihr Geld lieber für die Bänker-Auszeichnung behalten wollen.

Wo könnte das Problem liegen? Wir spielen bereits viele Aktionen pro Generation...
Was passiert eigentlich wenn alle Projektkarten durch sind? Wird der Ablagestapel gemischt?

LG

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Gohor
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Gohor » 7. Juli 2017, 12:14

Ich habe erst vier Partien gespielt, aber in diesen gingen die Ozeane recht schnell weg. Zum einen bekommt man nette Platzierungsboni und zum anderen erhält man danach immer noch 2 MC für angrenzende Plättchen. Und meiner Meinung nach gibt es auch relativ viele Karten die einem das Platzieren eines Ozeans ermöglichen. Ob das strategisch wirklich gut ist, kann ich natürlich nicht sagen, da wir nur als zwei Neulinge gespielt haben und keine tiefergreifende Strategien kennen :)

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NDrew
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon NDrew » 7. Juli 2017, 14:14

Ich hab schon unzählige Partien in verschiedenen Spielerzahlen hinter mir.

Das Problem mit dem Geld wurde ja schon aufgelöst. Ihr wechselt einfach zu früh die Genereationen und spielt die Aktionsphase nicht aus.

Das sich keiner um den Sieg scherrt kann nur damit zusammen hängen, dass ihr das Meilenstein- und Belohnungs System nicht richtig aussnutzt. Denn alles ist ein Wettlauf und jeder versucht normalerweise so schnell es geht diese Achievments für sich zu beanspruchen.

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s3chaos
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon s3chaos » 11. Juli 2017, 06:53

das Meilenstein- und Belohnungs System wird bei uns im Mittelteil des Spieles beendet. Auch bei uns kommt es vor das keiner das Spiel beenden will. Man könnte es durchrechnenen ob es sich auszahlt das Spiel zu beenden. Da sich das aber mit den gelegten Karten immer wieder ändert würde das den Spielverlauf nur weiter verzögern. Für mich tatsächlich eine kleine Schwäche der Spielmechanik.

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Ironhill2019
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Ironhill2019 » 29. August 2019, 09:49

Hallo & sorry, dass ich ein altes Thema pushe.
Bei meinen Recherchen habe ich nichts zu meiner Fragestellung gefunden.

Folgendes: In den Regeln steht, dass ein Spieler 1-2 Aktionen machen darf. Das geht Ping-Pong-Hin-und-Her, so lange, bis beide passen. Dort steht auch, dass ein Spieler, der gepasst hat, nicht mehr dran kommt.
Wenn im 2-Spieler-Spiel ein Spieler passt, ist dann der Mitspieler noch einmal mit max. 2 Aktionen dran. Jetzt "hüpft" die Aktions-Routine über den gepassten Spieler hinweg, sodass der Mitspieler *nochmal* 2 Aktionen machen darf, solange, bis dieser auch passt? Oder geht die Generation zwangsweise zu Ende?

Wenn ich die Regeln wörtlich interpretiere, ist das Passen des Spielers ein gezwungenes Rundenende bei einem 2-Spieler-Spiel (oder 2 Spieler sind übrig bei einem Mehrspieler-Spiel).
Richte ich mich nach meiner Erfahrung mit der ähnlichen Runden-Mechanik von Star Wars Rebellion, darf der Mitspieler so lange weiterspielen, bis auch dieser passt (also die Logik, nachdem der Passende überhüpft wird) --> was absolut logisch ist. Warum sollte er die Generation nicht ausschöpfen können?

Hoffe, ich konnte mich verständlich erklären.

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Dee

Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Dee » 29. August 2019, 12:16

Wenn im 2-Spieler-Spiel ein Spieler passt, ist dann der Mitspieler noch einmal mit max. 2 Aktionen dran. Jetzt "hüpft" die Aktions-Routine über den gepassten Spieler hinweg, sodass der Mitspieler *nochmal* 2 Aktionen machen darf, solange, bis dieser auch passt
Korrekt, der andere Spieler ist dann so lange an der Reihe bis er keine Lust bzw. Aktionen mehr hat. Sprich, der Spieler, der gepasst hat, schaut dann eine Weile zu. (Das ist im Übrigen normal, manchen geht das Geld für Aktionen eher aus als anderen.)

Ich bin unsicher, über welche konkrete Formulierung Du in den Regeln stolperst. Aber wie Du sagst wäre es unlogisch, wenn der nicht-passende Spieler nicht mehr in der Runde weiterspielen darf.

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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Ironhill2019 » 29. August 2019, 16:59

Super, danke für die Antwort :-)

Eine konkrete Formulierung gibt es nicht, es war eher eine Interpretation meinerseits. Mein Gedanke war: wenn ein gepasster Spieler den Rest der Phase aussetzt, also nicht mehr drankommt, kann der 'letzte' Spieler der Generation tatsächlich mehr als zwei Aktionen pro Runde ausführen --> das widerspricht den Regeln bzw. wird nirgends klargestellt, dass diese Situation u. U. auftreten kann.
Aber so ist es ja zum Glück nicht.

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Emirio
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Emirio » 30. August 2019, 06:56

Ironhill2019 hat geschrieben:...kann der 'letzte' Spieler der Generation tatsächlich mehr als zwei Aktionen pro Runde ausführen --> das widerspricht den Regeln bzw. wird nirgends klargestellt, dass diese Situation u. U. auftreten kann.

Nein, kann er nicht.
Er kann immer nur 1-2 Aktionen durchführen, dann fängt ein neuer Zug an und der Spieler hat wieder 1-2 Aktionen zur Verfügung.
Regeltechnisch also nicht falsch geschrieben. Der letzte Spiele hat nicht plötzlich mehr als 2 Aktionen pro Zug zur Verfügung, sondern es bleibt bei maximal 2. Aber natürlich hat er mehr Züge multipliziert mit 2 Aktionen zur Verfügung, bis er denn schlussendlich passt.

Spielerisch macht das keinen Unterschied, aber um die Regel du verdeutlichen eben schon.

Achtung: Du schreibt 2 Aktionen pro Runde, es sind aber 2 Aktionen pro Zug! Eine Runde besteht immer aus mehreren Zügen und endet für alle Spieler, wenn alle Spieler gepasst haben. Ein Zug endet für jeden Spieler individuel, wenn der Spieler am Zug eine oder zwei Aktionen ausgeführt hat.

Will dich nicht verwirren. Was Dee geschrieben hat stimmt zu 100%. Ich wollte nur nochmal aufzeigen, dass die Regel sich nicht ändert, wenn alle außer einem gepasst haben.

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Ironhill2019
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Re: Terraforming Mars: Probleme mit der Spielmechanik

Beitragvon Ironhill2019 » 30. August 2019, 13:48

Emirio hat geschrieben:[...]
Der letzte Spiele hat nicht plötzlich mehr als 2 Aktionen pro Zug zur Verfügung, sondern es bleibt bei maximal 2. Aber natürlich hat er mehr Züge multipliziert mit 2 Aktionen zur Verfügung, bis er denn schlussendlich passt.
[...]
Achtung: Du schreibt 2 Aktionen pro Runde, es sind aber 2 Aktionen pro Zug! Eine Runde besteht immer aus mehreren Zügen und endet für alle Spieler, wenn alle Spieler gepasst haben. Ein Zug endet für jeden Spieler individuel, wenn der Spieler am Zug eine oder zwei Aktionen ausgeführt hat.
[...]


Sehr gut erklärt, vielen Dank. Auch @Dee.


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